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Tate Gallery of Modern Art
Die Tate Gallery of Modern Art (kurz: Tate Modern) in London ist das weltweit größte Museum für moderne Kunst. Es hat seinen Sitz in einem umgebauten Kraftwerk, der früheren Bankside Power Station, am Themseufer des Stadtteils Southwark.
Geschichte
Im Jahr 1916 übertrug man der Tate Gallery die Aufgabe, eine Sammlung internationaler Malerei und Plastik ab 1900 zu erstellen. Da sich die Sammlung enorm vergrößerte und auch an Beliebtheit gewonnen hatte, wurde der Standort in Millbank schließlich zu klein. Zweigstellen eröffneten 1987 in Liverpool und 1993 in St Ives in Cornwall. Seit Mai 2000 residiert die Hauptsammlung in der ehemaligen Bankside Power Station, die ursprünglich von Giles Gilbert Scott entworfen wurde. Unter den 148 Entwürfen für den Umbau dieses Kraftwerks zum Museum setzte sich der des Schweizer Architekturbüros Herzog & de Meuron durch. Durch die im gleichen Jahr eröffnete Fußgängerbrücke Millennium Bridge, der erste Brückenneubau im Herzen von London seit 1894, wurde eine direkte Verbindung zwischen St Paul’s Cathedral und dem Museum geschaffen. Im Mai 2003 wurde der 'tate to Tate'-Bootsservice mit Stopp am London Eye eingerichtet.
Entwicklung
Das Museum war ursprünglich für 1,8 Millionen Besucher pro Jahr konzipiert, doch mittlerweile hat sich die Besucheranzahl auf fast vier Millionen erhöht. Geplant war bis 2012 - rechtzeitig zu den Olympischen Sommerspielen in London - die Ausstellungsfläche um 60 % zu erweitern. Mit den zusätzlichen 23.000 Quadratmetern würde das Museum eine vergleichbare Größe wie das Centre Georges Pompidou in Paris erreichen. Die Finanzierung (mehr als 240 Millionen €) des Anbaus soll sowohl aus privaten als auch aus öffentlichen Mitteln erfolgen. Der Anbau des Museums, welcher auf der Südseite des Hauptgebäudes errichtet wird, war zunächst als Glaspyramide[1] geplant. Dieser Entwurf wurde jedoch verworfen und durch einen futuristischen Backsteinbau[2] ersetzt. Beide Entwürfe stammten wieder vom Architekturbüro Herzog & de Meuron. 2010 sollten die Bauarbeiten beginnen, aber das Fundraising war bisher nicht von genügend Erfolg gekrönt. Im April 2011 begann der neue Direktor der Tate, Chris Dercon.[3] Im September 2011 teilte Dercon mit, dass mit dem Bau der Backsteinpyramide spätestens 2016 begonnen werde. Die stillgelegten Öltanks des ehemaligen Kraftwerks werden jedoch bis dahin als Projektionsflächen für Filme und für Installationen zur Nutzung herangezogen werden.[4]
Sammlung
Die Tate Modern präsentiert Werke der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler der klassischen Moderne und der Gegenwart. Beginnend mit Werken von Vincent van Gogh, Paul Cézanne, Paul Gauguin und Henri de Toulouse-Lautrec werden die Stilrichtungen der Epoche gezeigt: Impressionismus, Kubismus, Fauvismus, Futurismus, Expressionismus, Dadaismus und Surrealismus sowie Pop Art, Minimal Art und Konzeptkunst. Das Museum zeigt nicht nur Werke der Protagonisten der klassischen Moderne u.a. von Pablo Picasso, Georges Braque, Henri Matisse, Piet Mondrian, Marcel Duchamp, Salvador Dalí und Andy Warhol sondern auch Avantgardistische Richtungen wie die des Wiener Aktionismus oder Werke von Joseph Beuys und einen Schwerpunkt auf amerikanischer Gegenwartskunst (Jackson Pollock, Cy Twombly, Mark Rothko, Ed Ruscha).
Präsentation
Die Dauerausstellung ist in vier Bereiche gegliedert, die nicht kunstgeschichtlichen Epochen folgen, sondern Objekte verschiedenen Epochen unter Überschriften angeordnet. Bei der Eröffnung 2000 waren das Landschaft, Stillleben, Historienmalerei und Akt. Seit der Neugestaltung 2006 sind diese Bereiche States of Flux (Aufbruchstimmung), Idea and Objekt (Idee und Objekt), Poetry and Dream (Dichtung und Traum) und Matter and Gestures (Materie und Gesten). Daneben gibt es große Sonderausstellungen und große Einzelobjekte in der ehemaligen Turbinenhalle, der heutigen Eingangshalle.
Weblinks
- Offizielle Website der Tate Modern (engl.)
- Explore Tate Modern (engl.)
- Bankside and Battersea Power Station compared. In: CITIES Magazine vom 23. März 2010.
Einzelnachweise
- ↑ Computerdarstellung der Glaspyramide
- ↑ Tate Modern extension redesigned
- ↑ http://www.guardian.co.uk/culture/charlottehigginsblog/2011/apr/12/arts-diary
- ↑ Tate unkomplett in: FAZ vom 14. September 2011, Seite 33
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tate Gallery of Modern Art aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |