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Tetanospasmin

Aus Jewiki
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.

Sicherheitshinweise
CAS-Nummer

676570-37-9

GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
06 – Giftig oder sehr giftig

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​311​‐​330
P: 260​‐​264​‐​280​‐​284​‐​301+310​‐​310Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2][1]
Sehr giftig
Sehr giftig
(T+)
R- und S-Sätze R: 26​‐​27​‐​28
S: 28​‐​36​‐​37​‐​45

Das Tetanustoxin oder Tetanospasmin ist das wichtigste der von Clostridium tetani gebildeten Exotoxine.[3][4] Es wirkt direkt neurotoxisch durch Proteolyse der SNARE-Proteine. Tetanospasmin ist ein 150 kDa großes Protein. Es wird teils aktiv von den Bakterien sezerniert, teils bei Lyse von Bakterien freigesetzt. Das Toxin besteht aus zwei Untereinheiten. Die schwere Proteinkette ist verantwortlich für die Bindung des Toxins an Ganglioside von Nervenzellen, während die leichte Kette die Neurotoxizität vermittelt. Das Toxin hemmt präsynaptisch die inhibitorischen Synapsen an den spinalen Motoneuronen sowie die Freisetzung der Neurotransmitter Glycin und GABA. Klinisch zeigt sich dies in einer spastischen Paralyse. Tetanospasmin scheint in der Regel plasmidcodiert zu sein.

Es ist nach dem Botulinum-Toxin das zweitstärkste bakterielle Toxin. Es spaltet wie dieses das Vesikel-Membranprotein Synaptobrevin.

Der Nachweis von Tetanospasmin erfolgt bei dringendem Verdacht im Tierversuch. Mäuse zeigen typischerweise eine Robbenstellung. Bereits 0,1 ng Tetanospasmin töten eine Maus innerhalb von 48 Stunden.

Tetanospasmin lässt sich durch Formalin inaktivieren, man erhält so den Toxoidimpfstoff, der bei der aktiven Tetanus-Impfung eingesetzt wird.

Der deutsche Toxikologe Ernst Habermann leistete Pionierarbeit bei der Aufklärung von Struktur und Wirkungsweise des Tetanospasmins.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Datenblatt Tetanustoxin, aus Clostridium tetani bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 23. Januar 2013 (PDF).
  2. Für Stoffe ist seit dem 1. Dezember 2012, für Gemische seit dem 1. Juni 2015 nur noch die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung gültig. Die EU-Gefahrstoffkennzeichnung ist daher nur noch auf Gebinden zulässig, welche vor diesen Daten in Verkehr gebracht wurden.
  3. R. Pellizzari, O. Rossetto, G. Schiavo, C. Montecucco: Tetanus and botulinum neurotoxins: mechanism of action and therapeutic uses. In: Philosophical transactions of the Royal Society of London. Series B, Biological sciences. Band 354, Nummer 1381, Februar 1999, S. 259–268, ISSN 0962-8436. doi:10.1098/rstb.1999.0377. PMID 10212474. PMC 1692495 (freier Volltext).
  4. T. Binz, S. Sikorra, S. Mahrhold: Clostridial neurotoxins: mechanism of SNARE cleavage and outlook on potential substrate specificity reengineering. In: Toxins. Band 2, Nummer 4, April 2010, S. 665–682, ISSN 2072-6651. doi:10.3390/toxins2040665. PMID 22069605. PMC 3153214 (freier Volltext).
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