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Thüringer Waldziege

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Schwarze, hornlose Thüringer Waldziege im Bärenpark Worbis
Behornter Bock im Tiergarten Worms
Braune ruhende Ziegen im Wildpark Alte Fasanerie

Die Thüringer Waldziege ist eine deutsche Ziegenrasse. Sie entstand um 1900[1] aus thüringischen Landschlägen durch Einkreuzung Schweizer Toggenburger Ziegen. Zunächst Thüringer Toggenburger genannt, bekam die veredelte Rasse im Jahr 1935 den Namen „Thüringer Waldziege“. Die häufig verwendete Schreibweise Thüringer Wald Ziege ist orthographisch falsch.

Beschreibung

Die Tiere sind mittelgroß und kräftig gebaut. Die glatte, kurze Behaarung ist hellbraun bis schokoladenfarben, es kommen aber auch schwarze Tiere vor. Sie hat keinen Aalstrich. Spiegel, Unterbeine und Stehohren sind weiß, weiße Streifen verlaufen von der Hornbasis bis zum Maul. Beide Geschlechter können behornt oder hornlos sein.

Die anspruchslose widerstandsfähige Rasse bringt eine gute Milchleistung (700–800 kg; 3,5 % Fett) und eine hohe Fruchtbarkeit mit guten Muttereigenschaften. Außerdem liefert sie vorzügliches Fleisch und wird auch in der Landschaftspflege eingesetzt.

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen ernannte die Thüringer Waldziege zum „Haustier des Jahres 1993“.

Verbreitung

1936 gab es etwa 60.000 Thüringer Waldziegen. In den 1950er Jahren setzte ein Rückgang ein, sodass es Ende der 1980er Jahre nur noch 120 Tiere in zwei Bocklinien dieser Rasse gab. 1988 kreuzte ein Züchter gezielt einen Bock und drei Muttertiere Schweizer Toggenburger Ziegen ein, um den Genpool zu vergrößern und die Rasse so erhalten zu können.

2004 wurden von 106 Züchtern in 13 Bundesländern 711 weibliche Herdbuchtiere der Thüringer Waldziege gehalten, 45 Prozent von ihnen in Thüringen.[2] Davon waren 29 Züchter mit 273 weiblichen Herdbuchtieren im Tierpark Suhl registriert. Weitere Herdbuchzuchten wurden in Lippelsdorf und Böhlen betrieben, nicht Herdbuchzuchten fand man in Ruhla, Meura und Sonneberg.[3]

Ihre Population wird von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung beobachtet. Es werden Kryoreserven angelegt und ein Monitoring durchgeführt.[1]

Inzwischen haben sich die Bestände erholt. Im Jahr 2011 waren etwa 150 Böcke und 1300 Mutterziegen in 120 Herdbuchzuchten bundesweit mit Schwerpunkten in Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Bayern und Sachsen registriert. Mit dem Ziel die gefährdeten Rasse auch zukünftig zu erhalten, hat sich im Sommer 2012 ein bundesweiter Rassebeirat gegründet.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Karola Stier: Die Thüringer Wald Ziege. In: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (Hrsg.): Online-Broschüre Schwerpunkt Schafe, Ziegen, Gebrauchshunde. 2008 (pdf-Datei, abgerufen am 5. Januar 2014).

Weblinks

 Commons: Thüringer Waldziege – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: Rote Liste der gefährdeten einheimischen Nutztierrassen in Deutschland. Ausgabe 2010, S. 98–99 (PDF, 1,85 MB)
  2. 2,0 2,1 Homepage Rassebeirat TWZ (abgerufen am 23. November 2012)
  3. Stefan Neumann: Thüringer Waldziegen - ideal für die Bergwiesenbeweidung. In: Magazin Naturpark Thüringer Wald, Heft 5, Friedrichshöhe 2004, S. 37–39.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Thüringer Waldziege aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.