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Thomas Meyer (Schriftsteller)
Thomas Meyer (* 1974 in Zürich) ist ein Schweizer Schriftsteller, Drehbuchautor, Texter und Aktionskünstler.
Leben und Arbeit
Thomas Meyer wurde in Zürich als Sohn einer jüdischen Mutter und eines christlichen Vaters geboren und wuchs in Mellingen und Wädenswil auf. Nach einem abgebrochenen Studium der Jurisprudenz an der Universität Zürich arbeitete er als Texter in Werbeagenturen und als Reporter sowie als Textchef auf Redaktionen.
Erste Beachtung als Autor erlangte er ab 1998 mit unter dem Pseudonym Hans Schmerz veröffentlichten Online-Kolumnen und als Autor der Zürcher Underground-Zeitschrift KULT. 2007 machte er sich als Autor und Texter selbstständig. Er lebt und arbeitet in Zürich.
2012 erschien Meyers Debütroman Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse beim Salis Verlag. Der Roman, der von den Liebesnöten eines jungen orthodoxen Juden handelt und Deutsch mit Jiddisch kombiniert, war 2012 für den Schweizer Buchpreis nominiert und stand insgesamt 70 Wochen lang auf der offiziellen Schweizer Bestsellerliste. Für das Werk, das bislang über 165 000 Mal verkauft worden ist, erhielt Thomas Meyer 2013 den Anerkennungspreis des Zolliker Kunstpreises.
Im Sommer 2017 wurde das Buch unter dem gleichen Titel verfilmt. Meyer schrieb das Drehbuch, Regie führte der Schweizer Michael Steiner. Der Film war die erfolgreichste Schweizer Produktion 2018[1] und war fünfmal für den Schweizer Filmpreis 2019 nominiert, darunter für das beste Drehbuch. Er ist im weiteren die erste Schweizer Produktion, die weltweit auf Netflix gezeigt wird.[2]
2015 publizierte der Salis Verlag Meyers historischen Roman Rechnung über meine Dukaten. Das Werk handelt vom preußischen König Friedrich Wilhelm I. und den Langen Kerls – seiner Leibgarde aus großen Männern. Es verwendet eine Reihe von Ausdrücken und Schreibweisen des 18. Jahrhunderts. Den Rahmen bildet eine Liebesgeschichte zwischen einem der unfreiwillig rekrutierten «Sechsfüßer» und einer großgewachsenen Potsdamer Bäckerstochter.[3]
«Aktion für ein kluges Zürich»
Von 2007 bis 2010 führte Thomas Meyer das Street-Art-Projekt «Aktion für ein kluges Zürich» durch, indem er im öffentlichen Raum Aufkleber mit Fragen anbrachte. 2013 erschien beim Salis Verlag ein Postkarten-Set von Meyer, das unter dem Titel Wem würden Sie nie im Leben eine Postkarte schicken? zum Teil Fragen aus dieser Aktion aufgreift.
«Amt für Ironie»
2014 hat Thomas Meyer sein privates Auto mit der Aufschrift «Stadt Zürich – Amt für Ironie» versehen. Daneben ist das offizielle Zürcher Stadtwappen abgebildet. Die Stadt Zürich drohte Meyer in den Medien mehrfach mit Konsequenzen.[4]
Werke
Belletristik
- Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse. Salis, Zürich 2012, ISBN 978-3-905801-59-0.[5][6][7] (10 Auflagen); als Sonderausgabe mit Drehbuch, limitiert auf 1000 Exemplare: Salis, Zürich 2018, ISBN 978-3-906195-80-3; als Taschenbuch (11 Auflagen): Diogenes, Zürich 2014, ISBN 978-3-257-24280-5 (mit Jiddisch-Glossar und Matzeknödelrezept); als Hörbuch (Regie: Martha Schoknecht): 4 CDs, vom Autor selbst gelesen (ungekürzt), Diogenes, Zürich 2014, ISBN 978-3-257-80339-6.
- Italienisch: Non tutte le sciagure vengono dal cielo. Keller, Rovereto 2015, ISBN 978-88-89767-74-0.
- Ungarisch: Zuhé úr csodálatos utazása egy siksze karjaiba. K.u.K. Publishing, Budapest 2015, ISBN 978-6-155-36119-7.
- Rechnung über meine Dukaten. Salis, Zürich 2014, ISBN 978-3-906195-13-1; als Taschenbuch: Diogenes, Zürich 2015, ISBN 978-3-257-24327-7.
- Französisch: La fabrique des géants de sa majesté. Piranha, Paris 2016, ISBN 978-2-37119-043-6.
- Ich frage, was für Tee es sei, der schmecke so gut (Kurzgeschichte). Salis, Zürich 2015, ISBN 978-3-906195-38-4.
- Wäre die Einsamkeit nicht so hilfreich, könnte man glatt daran verzweifeln. Salis, Zürich 2015, ISBN 978-3-906195-34-6 (7 Auflagen).
- Trennt Euch! Salis, Zürich 2017, ISBN 978-3-906195-48-3; als Taschenbuch: Diogenes, Zürich, 2018, ISBN 978-3-257-24427-4; als Hörbuch: 1 CD, gelesen von Omid-Paul Eftehari, Verlag GESAFA, Viersen 2018, ISBN 978-3-943273-06-9.
- Verschiedene Arten von Warten. Diogenes, Zürich 2019, ISBN 978-3-257-79122-8.
- Meyers kleines Taschenlexikon. Salis, Zürich 2019, ISBN 978-3-906195-85-8.
- Meyer rät. (Kolumnensammlung). Beobachter, Zürich 2019, ISBN 978-3-03875-181-6.
- Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin. Diogenes, Zürich, 2019, ISBN 978-3-257-07080-4; als Hörbuch (Regie: Martha Schoknecht): 5 CDs, vom Autor selbst gelesen (ungekürzt), Diogenes, Zürich 2019, ISBN 978-3-257-80408-9.
Drehbuch
- Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse. Verfilmung August bis Oktober 2017 in Zürich und Tel Aviv durch die Produktionsfirmen Turnus Film (Zürich) und DCM (Berlin). Regisseur: Michael Steiner.
Weitere Werke
- Wem würden Sie nie im Leben eine Postkarte schicken? Set mit 48 Postkarten. Salis, Zürich 2013, ISBN 978-3-905801-86-6.
Weblinks
- Publikationen von und über Thomas Meyer (Schriftsteller) im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Thomas Meyer (Schriftsteller) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Thomas Meyer
- Rezensionen zu Werken von Thomas Meyer (Schriftsteller) bei perlentaucher.de
- Thomas Meyer bei der Schweizer Hitparade
- Wunderliche Reise im jüdischen Milieu Zürichs. Interview vom 4. April 2012 auf SRF 2
Einzelnachweise
- ↑ «Wolkenbruch» ist der erfolgreichste Schweizer Film 2018. Abgerufen am 27. Dezember 2018.
- ↑ DCM: «Wolkenbruch» kommt weltweit auf Netflix. Abgerufen am 14. Juli 2019 (english).
- ↑ Carsten Jaehner: Thomas Meyer: Rechnung über meine Dukaten. In: Histo-Couch.de. (https://www.histo-couch.de/thomas-meyer-rechnung-ueber-meine-dukaten.html).
- ↑ «Zürich findet Amt für Ironie nicht lustig». Abgerufen am 16. Januar 2019.
- ↑ Verzwickte Liebesgeschichten und ihre Folgen. Buchbesprechung auf SRF 1, 22. Juni 2012.
- ↑ Das Gesetz der Mutter. Buchbesprechung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 18. September 2012.
- ↑ Ein geplatzter Schiddech. Buchbesprechung in der Neuen Zürcher Zeitung vom 6. November 2012.
Personendaten | |
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NAME | Meyer, Thomas |
ALTERNATIVNAMEN | Schmerz, Hans (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1974 |
GEBURTSORT | Zürich |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Thomas Meyer (Schriftsteller) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |