Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Universität Zürich
Universität Zürich | |
---|---|
Gründung | 1833 |
Trägerschaft | Kanton Zürich |
Ort | Zürich, Schweiz |
Rektor | Andreas Fischer |
Studenten | 26'267 (HS 2011)[1] |
Mitarbeiter | 7'774 (31. Dezember 2010)[2] |
davon Professoren | 522 (31. Dezember 2010)[2] |
Jahresetat | 1'183 Mio. CHF (31. Dezember 2010)[3] |
Netzwerke | IBH, LERU |
Website | www.uzh.ch |
Die Universität Zürich (kurz: UZH) ist mit über 26'200 Studierenden (inkl. «Master of Advanced Studies»), rund 7'770 Mitarbeitern (5'478 Vollzeitäquivalente; inkl. Lehrlinge und Praktikanten) sowie etwa 150 Instituten, Seminaren und Kliniken (Stand: 31. Dezember 2010) die grösste der zehn Schweizer Universitäten.
Als sogenannte Volluniversität vereint sie unter ihrem Dach alle klassischen Fakultäten: Theologie (Thf), Rechtswissenschaften (RWF), Wirtschaftswissenschaften (WWF), Medizin (MeF), Veterinärmedizin (VSF), Philosophie (PhF; die Philosophische Fakultät ist mit rund 47 Prozent aller Studierenden die grösste Fakultät) und Mathematik-Naturwissenschaften (MNF).
Überblick
Die Universität Zürich bietet neben eigenen Einrichtungen auch Zugang zu Archiven, Bibliotheken und Instituten der ETH Zürich sowie privater Institutionen. Ausserdem sind neun Museen und Sammlungen innerhalb der Stadt Zürich, von der Anthropologie bis zur Zoologie, der Universität angegliedert, darunter das Völkerkundemuseum. Bekannt ist die Universität Zürich heute durch Forschungserfolge – Molekularbiologie, Hirnforschung und Anthropologie; die Tätigkeit der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, des Universitäts- und des Tierspitals – und durch ihr Bemühen, die Qualität der Lehre, zum Beispiel durch Einsatz von E-Learning beständig zu verbessern.
Die Universität gehört zur League of European Research Universities (LERU) und zum Verbund Internationale Bodensee-Hochschule.
Geschichte
Gründung
Im Jahre 1832 beschloss der Regierungsrat des Kantons Zürich, in Zürich eine Universität zu gründen. 1833 erfolgte die Gründungsfeier. Die bereits bestehenden Höheren Schulen für Theologie (seit 1525), Jurisprudenz und Medizin wurden mit einer neu gegründeten Philosophischen Fakultät zur Universitas Turicensis zusammengefasst. Sie war die erste Universität Europas, die von einem demokratischen Staatswesen gegründet wurde und nicht von der Kirche oder einem Landesfürsten.
Das Siegel der Universität zeigt das Grossmünster mit Karl dem Grossen und bezieht sich damit auf die älteste höhere Schule in Zürich, das sogenannte Collegium Carolinum (Zürich).[4]
Erster Sitz der Universität war 1835 das umgebaute «Hinteramt» des ehemaligen Augustinerklosters. Im ersten Semester waren 161 Studenten immatrikuliert (16 Theologie, 26 Jurisprudenz, 98 Medizin und 21 Philosophie), die von 26 Professoren und 29 Privatdozenten unterrichtet wurden.
1840 wurden die ersten Frauen als Hörerinnen an der Philosophischen Fakultät zugelassen. 1859 wurde die Philosophische Fakultät in zwei Abteilungen aufgespalten, in eine mit philosophischer, sprachlicher und historischer Ausrichtung (phil. I) sowie in eine mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung (phil. II).
Im Polytechnikum
1864 zog die Universität aus Platzgründen in den Südflügel des neu errichteten Polytechnikums um.
1867 wurde mit Nadeschda Suslowa (1843–1918) die erste Frau im deutschen Sprachraum an der medizinischen Fakultät der Universität Zürich promoviert; Marie Heim-Vögtlin (1845–1916) war die erste Schweizerin, die an der Universität Zürich das Studium der Medizin absolvierte, 1874 ihre Promotion ablegte und 1889 das erste Schweizer Frauenspital mit der angegliederten «Pflegi» (1901) gründete.
1883, fünfzig Jahre nach der Gründung, wurden 463 Studenten von 91 Dozenten (davon 37 ordentliche Professoren) betreut.
1901 wurde die veterinärmedizinische Fakultät gegründet. Zusammen mit derjenigen der Universität Bern gilt sie als älteste veterinär-medizinische Fakultät der Welt.
1908 regelte ein Aussonderungsvertrag zwischen dem Kanton Zürich und dem Bund die Besitzverhältnisse zwischen der Universität und der ETH. Dadurch wurde die Zusammenlegung gemeinsamer Institute und Sammlungen ermöglicht. Im gleichen Jahr haben Stadt und Kanton Zürich in einer Volksabstimmung einem Neubau für die Universität zugestimmt. Ab 1909 war Albert Einstein für zwei Jahre als Dozent für Theoretische Physik an der Universität Zürich tätig.[5]
Hauptgebäude Rämistrasse
1914 konnte die Universität ihr neues Hauptgebäude an der Rämistrasse (gebaut nach Plänen von Karl Moser und Robert Curjel) beziehen. 1917 wird die Zentralbibliothek Zürich eröffnet, die gleichzeitig Stadt-, Kantons- und Universitätsbibliothek ist.
1933, hundert Jahre nach der Gründung, zählt die Universität Zürich 2'033 Studierende.
1946 hält Winston Churchill in der Aula der Universität Zürich seine bekannte Rede an die akademische Jugend der Welt. Die Rede gipfelte im bekannt gewordenen Aufruf an Europa: «Therefore I say to you: let Europe arise!»
Universität Zürich-Irchel
Seit den 1950er Jahren nahm die Zahl der Studenten drastisch zu und die Platzverhältnisse wurden immer knapper. 1962 schlug die naturwissenschaftliche Fakultät vor, einen Teil der Universität in den Norden der Stadt zu verlegen.
1973 wurde mit den Bauarbeiten für die Universität Zürich-Irchel begonnen, die 1979 eingeweiht werden konnte (siehe auch: Irchelpark).
1983, hundertfünfzig Jahre nach der Gründung, zählt die Universität Zürich 15'000 Studierende.
1984 wurde die Universitätsleitung ausgebaut, indem das Rektorat zu einem Hauptamt aufgewertet wurde und zwei Prorektorate geschaffen wurden.
1992 wurde die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät in eine Rechtswissenschaftliche und eine Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät aufgespalten.
Neues Universitätsgesetz
1998 haben die Stimmberechtigten des Kantons Zürich dem neuen Universitätsgesetz zugestimmt. Damit wurde der Universität Zürich der Status einer eigenständigen Rechtspersönlichkeit zuerkannt. Innerhalb eines Globalbudgets kann sie seither eigenständig über ihre finanziellen Mittel verfügen und sich selbständig organisieren.
2004 wurde die vom Architekten Santiago Calatrava geplante Bibliothek des Rechtswissenschaftlichen Instituts eröffnet.
2008 feierte die Universität ihr 175-Jahr-Jubiläum.[6]
Am 10. Oktober 2009 unterzeichnen die Aussenminister von Armenien und der Türkei in der Universität ein von der Schweiz vermitteltes Protokoll zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Bundesrätin Micheline Calmy-Rey, die amerikanische Aussenministerin Hillary Clinton, der russische Aussenminister Sergei Lawrow, der französische Aussenminister Bernard Kouchner, der slowenische Aussenminister und Präsident des Ministerkomitees des Europarats Samuel Žbogar sowie der Generalsekretär des Rates der Europäischen Union Javier Solana wohnen der Zeremonie bei.
Im Herbstsemester 2009 sind erstmal mehr als 25'000 Studierende eingeschrieben.[7][8]
Im August 2010 wurde die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich mit dem amerikanischen Gütesiegel AACSB ausgezeichnet.[9] Somit ist die Universität Zürich neben der Hochschule St. Gallen und der Universität Mannheim als einzige deutschsprachige Universität sowohl bei EQUIS als auch beim AACSB akkrediert.
Anfang 2011 hat die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät eine Neuorganisation bekannt gegeben. Aus ehemals acht Instituten haben sich folgende Institute gebildet (Institutsdirektor): Betriebswirtschaftslehre (Dieter Pfaff), Volkswirtschaftslehre (Ernst Fehr)‚ Banking und Finance (Thorsten Hens) sowie Informatik (Martin Glinz).[10]
Fakultäten
- Theologische Fakultät
- Rechtswissenschaftliche Fakultät (Liste der Lehrstuhlinhaber)
- Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
- Medizinische Fakultät
- Vetsuisse-Fakultät
- Philosophische Fakultät
- Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät
Rankings
Bei den folgenden beiden Rankings wurde die gesamte Universität bewertet, dabei erzielte die Universität Zürich nach dem Times Higher Education World Universities Ranking Platz 26 in Europa und Platz 85 weltweit. Newsweek bewertete die Universität Zürich als Platz 11 in Europa und Platz 46 im weltweiten Vergleich. Bei QS ranking hat die Universität Zürich den Platz 101 in 2010.[11]
Ranking der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
Die Volkswirtschaftliche Fakultät der Universität Zürich wurde im Jahr 2009 vom Handelsblatt als Beste im deutschsprachigem Raum gewertet.[12] Die Betriebswirtschaftliche Fakultät erreicht im deutschsprachigen Raum den vierten Platz.[13] Im europäischen Vergleich landet die volkswirtschaftliche Fakultät gemessen am Forschungsoutput auf Platz 3 hinter der London School of Economics und dem University College London. Erklärtes Ziel ist es, in die internationale Spitzengruppe aufzuschliessen.[14]
Nobelpreisträger
Die Universität Zürich kann auf einige Nobelpreisträger zurückblicken, die hier gelehrt haben:[15]
- Rolf M. Zinkernagel, 1996 Nobelpreis für Medizin (Australian National University)
- Karl Alex Müller, 1987 Nobelpreis für Physik (IBM)
- Walter Rudolf Hess, 1949 Nobelpreis für Medizin
- Lavoslav Růžička, 1939 Nobelpreis für Chemie
- Paul Karrer, 1937 Nobelpreis für Chemie
- Peter Debye, 1936 Nobelpreis für Chemie
- Erwin Schrödinger, 1933 Nobelpreis für Physik
- Albert Einstein, 1921 Nobelpreis für Physik
- Max von Laue, 1914 Nobelpreis für Physik
- Alfred Werner, 1913 Nobelpreis für Chemie
- Theodor Mommsen, 1902 Nobelpreis für Literatur
- Wilhelm Conrad Röntgen, 1901 Erster Nobelpreisträger für Physik (Universität Gießen)
Auszeichnungen im Lehrbereich
- Medida-Prix 2000 für OLAT, Learning Management System, s. http://www.olat.org
- Medida-Prix 2002 für Ad fontes (Lernprogramm), Lernprogramm für das Quellenstudium im Archiv, s. http://www.adfontes.unizh.ch
- Deutscher Bildungssoftwarepreis digita 2004 für Ad fontes
- Medida-Prix 2006 für eCF get involved in Corporate Finance Lehrgang auf dem Learning Management System OLAT
Literatur
- Gagliardi, Ernst, Hans Nabholz und Jean Stohl: Die Universität Zürich 1833 - 1933 und ihre Vorläufer: Festschrift zur Jahrhundertfeier. Herausgegeben vom Erziehungsrat des Kantons Zürich. Zürich 1938.
- Michèle Jäggi: Schweizerische Kunstführer GSK.Band 764/765: Zürcher Universitätsgebäude. Bern 2005. ISBN 3-85782-764-5
Quellen
- ↑ Universität Zürich Studierendenstatistik für Herbstsemester 2011
- ↑ 2,0 2,1 Universität Zürich Personalstatistik 2010
- ↑ Universität Zürich Jahresbericht 2010
- ↑ Johann Jacob Wirz. Historische Darstellung der urkundlichen Verordnungen: welche die Geschichte des Kirchen- und Schulwesens in Zürich wie auch die moralische und einiger Maßen die physische Wolfart unsers Volks betreffen. Zürich 1793. S.217.
- ↑ Universität Zürich: Geschichte
- ↑ Wissen teilen - 175 Jahre Universität Zürich
- ↑ Mehr als 25’000 Studierende an der Universität Zürich
- ↑ Die meisten neuen Studierenden an der UZH beginnen ein Wirtschaftsstudium
- ↑ [1]
- ↑ http://www.oec.uzh.ch/news/neuorganisation/110118_MM_Neuorg_WWF.pdf
- ↑ http://www.universityrankings.ch/institutions/id7462-university_of_zurich-switzerland
- ↑ http://gfm.typepad.com/marketingblog/2009/07/handelsblatt-ranking-uni-z%C3%BCrich-auf-rang-1-vwl-und-uni-st-gallen-auf-rang-2-bwl.html
- ↑ http://tool.handelsblatt.com/tabelle/?id=29
- ↑ http://www.oec.uzh.ch/news/ranking.html
- ↑ Universität Zürich Nobelpreisträger
Siehe auch
Weblinks
- Website der Universität Zürich
- Sebastian Brändli: Universität Zürich im Historischen Lexikon der Schweiz
- Matrikeledition der Universität Zürich 1833–1923
- Historische Vorlesungsverzeichnisse der Universität Zürich 1833-1900
Amsterdam | Cambridge | Edinburgh | Freiburg | Genf | Heidelberg | Helsinki | Karolinska (Stockholm) | Leiden | Leuven | UCL London | Lund | Mailand | LMU München | Oxford | Paris VI | Paris-Süd | Straßburg I (Louis Pasteur) | Utrecht | Zürich
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Universität Zürich aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |