Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Todesstaub - Uran-Munition und die Folgen
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel | Todesstaub |
Produktionsland | West-Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2006 |
Länge | 92 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Frieder Wagner |
Drehbuch | Valentin Thurn, Frieder Wagner |
Produktion | Ochoa-Wagner Produktion |
Musik | Mark Joggerst, Elvira Ochoa |
Kamera | Frieder Wagner |
Schnitt | Jun Schäffer |
Besetzung | |
|
Der Film Todesstaub - Uran-Munition und die Folgen (auch bekannt als Deadly Dust) ist ein preisgekrönter Dokumentarfilm von Frieder Wagner.
Inhalt und Hintergrund
Frieder Wagner begleitet den Mediziner Dr. Günther im Irak und dokumentiert die Folgen des Einsatzes von Uranmunition. So entsteht ab 2003 die Dokumentation Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra, die in der WDR-Reihe Die Story ausgestrahlt wurde. Dafür erhielt er den Europäischen Fernsehpreis bei der ÖKOMEDIA 2004. Aufbauend auf diesem Material stellte er 2007 den 93-minütigen Kinodokumentarfilm Deadly Dust - Todesstaub fertig. Trotz aller positiven Reaktionen und Auszeichnungen hat Wagner seit seiner Dokumentation Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten keinen Auftrag mehr bekommen. Für den Film findet sich bis heute kein Filmverleih.
„Diese Dokumentation von Frieder Wagner aus dem Jahre 2006 erzählt von einem Kriegsverbrechen: dem Einsatz der Uranmunition im Irak, im Bosnienkrieg und im Kosovo.
Diese "Wunderwaffe der Alliierten" durchdringt einen feindlichen Panzer wie ein Messer die Butter. Dabei verbrennt das radioaktive Uran, das zudem hochgiftig ist und eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren hat, zu winzigsten Nanopartikelchen. Eingeatmet können sie tödliche Krebstumore verursachen und den genetischen Code aller Lebewesen für viele Generationen deformieren. In den betroffenen Ländern sind dadurch inzwischen ganze Regionen unbewohnbar geworden.
Der deutsche Tropenarzt und Epidemiologe Dr. Siegwart-Horst Günther machte nach dem Golfkrieg 1991 als erster auf die verheerenden Folgen von solchen Urangeschossen aufmerksam und wurde dafür in Deutschland diskreditiert und verfolgt. Der Film begleitet ihn und seine amerikanischen Kollegen bei ihren Untersuchungen im Kosovo, in Bosnien und im Irak. Überall dort hatten amerikanische Truppen die gefährliche Uran-Munition eingesetzt.
Der Film zeigt bislang wenig bekannte Langzeitfolgen unter denen besonders die Kinder in den Kriegsgebieten zu leiden haben. Nach Ende des jüngsten Irak-Krieges entdeckten die Experten in der Umgebung von Basra kontaminierte Kriegsschauplätze, deren radioaktive Verseuchung die natürliche Erdstrahlung um das 20.000-fache übertrifft.
Am 2. Dezember 2008 gehörte zur Agenda der Vollversammlung der UNO ein Antrag auf Ächtung von Uranmunition. Das Ergebnis war beeindruckend: 141 Nationen forderten, gestützt auf die internationale Rechtslage, die Herstellung, Verbreitung und Anwendung von Uranmunition und Uranwaffen künftig zu verbieten. Dass die Atommächte Frankreich, Großbritannien, Israel und die USA dagegen votierten, überraschte nicht; Russland enthielt sich der Stimme und China blieb der Abstimmung fern. Eine Resolution erging an die verantwortlichen UN-Organisationen, die gesundheitlichen Folgen zu überprüfen. Uranmunition dient nicht der Sicherheit, sie gefährdet die Sicherheit.
Damit, so der Völkerrechtler Manfred Mohr[3], sollten die umstrittenen Arsenale eigentlich Thema der jährlichen Sicherheitskonferenzen in München sein. Waren sie nicht, denn dort bestimmt weitgehend die NATO das Programm. Eine weltweite Koalition blickt daher auf den neuen Konferenzleiter, Botschafter Wolfgang Ischinger, und erhofft sich einen neuen Wind. Einen Wind, der nicht mehr Nanostaub aus radioaktivem Schwermetall übers Land weht, sondern einen Wind, der den Mantel des Vertuschens und Verschweigens hochbläst.
Eine Dokumentation von dem redlichen Frieder Wagner aus dem Jahre 2006.
Warum der Einsatz von Uranmunition und Uranbomben ein Kriegsverbrechen ist. Eine Beweis- und Faktensammlung und warum Regierungsstudien zur Uranmunition oft nur Gefälligkeitsarbeiten sind.“
„Der Film begleitet den Epidemiologen Dr. Siegwart-Horst Günther in den Irak und den Kosovo, wo er bereits 1991 auf ein schreckliches Kriegsverbrechen gestoßen ist: den Einsatz von Uranmunition. Uranpartikel können eingeatmet werden und gelangen so in die Lunge, in die Blutbahn und ins Gewebe. Die Substanz kann Vergiftungen oder Krebs auslösen. In den Boden geschossene Munition kann diesen auf viele Jahre hinweg vollständig korrodieren und das Uran an das Grundwasser abgeben. Noch immer weigern sich viele Kriegsparteien, Orts- und Mengenangaben über verschossene Munition zur Verfügung zu stellen und so gibt es nur wage Schätzungen über die tatsächlich verwendeten Mengen. Eindeutig bewiesen ist hingegen der rapide Anstieg von Krebserkrankungen und missgebildeten Kindern in den betroffenen Gebieten. Die furchtbaren Folgen der Urangeschosse sind die wohl unbequemste Wahrheit überhaupt. Denn mit dem Wind wird dieser Todesstaub um die ganze Welt getragen.
Der Film wurde von der Stiftung Cinema for Peace als bester Dokumentarfilm des Jahres 2007 nominiert.“
Einzelnachweise
- ↑ Irak-Projekt für Leukämie-Kinder, Ärztezeitung am 23. April 2004
- ↑ Neue Horizonte: mit Prof. Dr. Albrecht Schott zde1yo0CsLE auf YouTube, 6. Februar 2010 (28:32 Min.).
- 0:40-1:47 Min. - "Ich habe aus geografischen Gründen ein Bündnis gegen Mobbing, Sexuelle Belästigung und Diskriminierung MSD e.V. gegründet, bin Vorsitzender, habe etwa 220 Fälle betreut. Mein erster Fall war Professor Günther, der "Uran-Günther, der die Gefahren des Urans bekannt gemacht hat weltweit. Der ist diskriminiert worden wegen seiner Tätigkeit, die möglichen Gefahren des Urans bekannt zu machen. Ich bin zugezogen worden, er sollte in die Martin-Bonhoeffer-Klinik kommen und das es nicht geschehen. Ich halte Professor Günther nicht für verrückt und das wäre eine Möglichkeit gewesen, ihm den Mund zu verschließen. Ich habe einige Jahre meines Lebens mit seiner Rehabilitierung verbracht, mit mäßigem Erfolg."
- ↑ Völkerrechtler fordert Uranmunition-Verbot: "Die Waffe ist effektiv und billig", taz am 25. Januar 2012
- ↑ Deadly Dust - Todesstaub: Uran-Munition und die Folgen, Novinar Online am 31. Oktober 2012
- ↑ Satyagraha: Frieder Wagner - Deadly Dust (Todesstaub)
- ↑ Deadly Dust - Todesstaub
Siehe auch
- Uranmunition
- Prof. Dr. Siegwart-Horst Günther
- Private Webseite von Prof. Dr. Günther (Memento vom 27. Februar 2017 im Internet Archive)
- Golfkriegssyndrom
- Friedlich in die Katastrophe
Weblinks
- Todesstaub - Uran-Munition und die Folgen in der Internet Movie Database (englisch)
- pdeicke: Deadly Dust - Todesstaub Uran-Munition und die Folgen auf YouTube, 18. Dezember 2011 (92:13 Min.).
- Ab 2003 drehte Wagner die Dokumentation Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra, die in der WDR-Reihe Die Story ausgestrahlt wurde. Dafür erhielt er den Europäischen Fernsehpreis bei der ÖKOMEDIA 2004. Aufbauend auf diesem Material stellte er 2007 den 93-minütigen Kinodokumentarfilm Deadly Dust - Todesstaub fertig, der später in Teilen auch in den Film Kriegsversprechen mit eingeflossen ist. Trotz aller positiven Reaktionen und Auszeichnungen hat Wagner seit seiner Dokumentation Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra keinen Auftrag mehr bekommen. Für den Film Todesstaub findet sich bis heute kein Filmverleih.
- BewusstseinOnlineMag: Deadly Dust - Todesstaub: Uran-Munition und die Folgen auf YouTube, 28. Oktober 2012 (92:13 Min.).
- newscan: Deadly Dust (Todesstaub), ein Film von Frieder Wagner auf YouTube, 16. Januar 2015 (93:00 Min.).
- wikiTHEK: Deadly Dust - Frieder Wagner im Interview (Uranwaffen) auf YouTube, 24. April 2016 (42:58 Min.).
- Frieder Wagner spricht in diesem Interview 2009 über seinen Dokumentar-Film "Deadly Dust - Todesstaub".
- WeltnetzTV: Uranmunition ächten! auf YouTube, 4. Dezember 2012 (5:55 Min.).
- Prof. Dr. Manfred Mohr, Völkerrechtler und Vorstand der internationalen Kampagne gegen Uranmunition im Gespräch mit weltnetz.tv
- Seit dem Golfkrieg 1991 verwenden die USA und ihre Verbündeten Uranmunition, die billig, aber besonders effizient ist. Im Irak wurden hunderte Tonnen dieses hochgiftigen und radioaktiven Materials verschossen. Die langfristigen Folgen für die Zivilbevölkerung sind u.a. Krebserkrankungen, schwere Mißbildungen ihrer Kinder und genetische Schäden.
- Im Gespräch mit weltnetz.tv erläutert der Völkerrechtler Prof. Dr. Manfred Mohr, warum er sich für ein Verbot von Uranmuniton einsetzt.
- Norx Zorn: Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra auf YouTube, 9. November 2011 (43:51 Min.). (ZDF - Die Story)
- Rob Brockhus: De door uranium bestraalde kinderen van Basra in Irak zijn mismaakt auf YouTube, 7. Januar 2016 (29:53 Min.). (Niederländische Untertitel)
- Uranmunition ächten! Begründung der Petition, Kasseler Friedensforum
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Todesstaub - Uran-Munition und die Folgen aus der freien Enzyklopädie WikiMANNia. Der WikiMANNia-Artikel steht unter der Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0). In der WikiMANNia ist eine Liste der Autoren verfügbar, die vor Übernahme in Jewiki am Text mitgearbeitet haben. |