Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Todesstaub - Uran-Munition und die Folgen

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Filmdaten
OriginaltitelTodesstaub
ProduktionslandWest-Deutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2006
Länge92 Minuten
AltersfreigabeFSK 12
Stab
RegieFrieder Wagner
DrehbuchValentin Thurn, Frieder Wagner
ProduktionOchoa-Wagner Produktion
MusikMark Joggerst, Elvira Ochoa
KameraFrieder Wagner
SchnittJun Schäffer
Besetzung
  • Siegwart-Horst Günther: Selbst (als Prof. Dr. Siegwart-Horst Günther)
  • Asaf Duraković: Selbst (als Prof. Dr. Asaf Durakovic)
  • Tedd Weyman: Selbst - Medizinisches Uran-Forschungszentrum
  • Kenny Duncan: Selbst
  • Mandy Duncan: Selbst
  • Jenny Moore: Selbst
  • Axel Gerdes: Selbst (als Dr. Axel Gerdes)
  • Jenan Hassan: Selbst (als Dr. Jenan Hassan)
  • Michael Kreuscher[1]: Selbst (als Dr. Michael Kreuscher)
  • Albrecht Schott[2]: Selbst (als Prof. Dr. Albrecht Schott)
  • Khazi Abdela: Selbst
  • Fikreta Ramusovic: Selbst
  • Ismail Mumdzic: Selbst
  • Brian Haw: Selbst
  • Udo Horn: Selbst
  • Mitar Visnic: Selbst
  • Predrag 'Miki' Manojlovic: Selbst (als Oberst Predrag Manojlovic)
  • Paul Roth: Selbst (als Dr. Paul Roth)

Der Film Todesstaub - Uran-Munition und die Folgen (auch bekannt als Deadly Dust) ist ein preisgekrönter Dokumentarfilm von Frieder Wagner.

Inhalt und Hintergrund

Frieder Wagner begleitet den Mediziner Dr. Günther im Irak und dokumentiert die Folgen des Einsatzes von Uranmunition. So entsteht ab 2003 die Dokumentation Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra, die in der WDR-Reihe Die Story ausgestrahlt wurde. Dafür erhielt er den Europäischen Fernsehpreis bei der ÖKOMEDIA 2004. Aufbauend auf diesem Material stellte er 2007 den 93-minütigen Kinodokumentarfilm Deadly Dust - Todesstaub fertig. Trotz aller positiven Reaktionen und Auszeichnungen hat Wagner seit seiner Dokumentation Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten keinen Auftrag mehr bekommen. Für den Film findet sich bis heute kein Filmverleih.

„Diese Dokumentation von Frieder Wagner aus dem Jahre 2006 erzählt von einem Kriegsverbrechen: dem Einsatz der Uranmunition im Irak, im Bosnienkrieg und im Kosovo.

Diese "Wunderwaffe der Alliierten" durchdringt einen feindlichen Panzer wie ein Messer die Butter. Dabei verbrennt das radioaktive Uran, das zudem hochgiftig ist und eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren hat, zu winzigsten Nanopartikelchen. Eingeatmet können sie tödliche Krebstumore verursachen und den genetischen Code aller Lebewesen für viele Generationen deformieren. In den betroffenen Ländern sind dadurch inzwischen ganze Regionen unbewohnbar geworden.

Der deutsche Tropenarzt und Epidemiologe Dr. Siegwart-Horst Günther machte nach dem Golfkrieg 1991 als erster auf die verheerenden Folgen von solchen Urangeschossen aufmerksam und wurde dafür in Deutschland diskreditiert und verfolgt. Der Film begleitet ihn und seine amerikanischen Kollegen bei ihren Untersuchungen im Kosovo, in Bosnien und im Irak. Überall dort hatten amerikanische Truppen die gefährliche Uran-Munition eingesetzt.

Der Film zeigt bislang wenig bekannte Langzeitfolgen unter denen besonders die Kinder in den Kriegsgebieten zu leiden haben. Nach Ende des jüngsten Irak-Krieges entdeckten die Experten in der Umgebung von Basra kontaminierte Kriegsschauplätze, deren radioaktive Verseuchung die natürliche Erdstrahlung um das 20.000-fache übertrifft.

Am 2. Dezember 2008 gehörte zur Agenda der Vollversammlung der UNO ein Antrag auf Ächtung von Uranmunition. Das Ergebnis war beeindruckend: 141 Nationen forderten, gestützt auf die internationale Rechtslage, die Herstellung, Verbreitung und Anwendung von Uranmunition und Uranwaffen künftig zu verbieten. Dass die Atommächte Frankreich, Großbritannien, Israel und die USA dagegen votierten, überraschte nicht; Russland enthielt sich der Stimme und China blieb der Abstimmung fern. Eine Resolution erging an die verantwortlichen UN-Organisationen, die gesundheitlichen Folgen zu überprüfen. Uranmunition dient nicht der Sicherheit, sie gefährdet die Sicherheit.

Damit, so der Völkerrechtler Manfred Mohr[3], sollten die umstrittenen Arsenale eigentlich Thema der jährlichen Sicherheitskonferenzen in München sein. Waren sie nicht, denn dort bestimmt weitgehend die NATO das Programm. Eine weltweite Koalition blickt daher auf den neuen Konferenzleiter, Botschafter Wolfgang Ischinger, und erhofft sich einen neuen Wind. Einen Wind, der nicht mehr Nanostaub aus radioaktivem Schwermetall übers Land weht, sondern einen Wind, der den Mantel des Vertuschens und Verschweigens hochbläst.

Eine Dokumentation von dem redlichen Frieder Wagner aus dem Jahre 2006.

Warum der Einsatz von Uranmunition und Uranbomben ein Kriegsverbrechen ist. Eine Beweis- und Faktensammlung und warum Regierungsstudien zur Uranmunition oft nur Gefälligkeitsarbeiten sind.“

[4][5]

„Der Film begleitet den Epidemiologen Dr. Siegwart-Horst Günther in den Irak und den Kosovo, wo er bereits 1991 auf ein schreckliches Kriegsverbrechen gestoßen ist: den Einsatz von Uranmunition. Uranpartikel können eingeatmet werden und gelangen so in die Lunge, in die Blutbahn und ins Gewebe. Die Substanz kann Vergiftungen oder Krebs auslösen. In den Boden geschossene Munition kann diesen auf viele Jahre hinweg vollständig korrodieren und das Uran an das Grundwasser abgeben. Noch immer weigern sich viele Kriegsparteien, Orts- und Mengenangaben über verschossene Munition zur Verfügung zu stellen und so gibt es nur wage Schätzungen über die tatsächlich verwendeten Mengen. Eindeutig bewiesen ist hingegen der rapide Anstieg von Krebserkrankungen und missgebildeten Kindern in den betroffenen Gebieten. Die furchtbaren Folgen der Urangeschosse sind die wohl unbequemste Wahrheit überhaupt. Denn mit dem Wind wird dieser Todesstaub um die ganze Welt getragen.

Der Film wurde von der Stiftung Cinema for Peace als bester Dokumentarfilm des Jahres 2007 nominiert.“

[6]

Einzelnachweise

  1. Irak-Projekt für Leukämie-Kinder, Ärztezeitung am 23. April 2004
  2. Neue Horizonte: mit Prof. Dr. Albrecht Schott zde1yo0CsLE auf YouTube, 6. Februar 2010 (28:32 Min.).
    0:40-1:47 Min. - "Ich habe aus geografischen Gründen ein Bündnis gegen Mobbing, Sexuelle Belästigung und Diskriminierung MSD e.V. gegründet, bin Vorsitzender, habe etwa 220 Fälle betreut. Mein erster Fall war Professor Günther, der "Uran-Günther, der die Gefahren des Urans bekannt gemacht hat weltweit. Der ist diskriminiert worden wegen seiner Tätigkeit, die möglichen Gefahren des Urans bekannt zu machen. Ich bin zugezogen worden, er sollte in die Martin-Bonhoeffer-Klinik kommen und das es nicht geschehen. Ich halte Professor Günther nicht für verrückt und das wäre eine Möglichkeit gewesen, ihm den Mund zu verschließen. Ich habe einige Jahre meines Lebens mit seiner Rehabilitierung verbracht, mit mäßigem Erfolg."
  3. Völkerrechtler fordert Uranmunition-Verbot: "Die Waffe ist effektiv und billig", taz am 25. Januar 2012
  4. Deadly Dust - Todesstaub: Uran-Munition und die Folgen, Novinar Online am 31. Oktober 2012
  5. Satyagraha: Frieder Wagner - Deadly Dust (Todesstaub)
  6. Deadly Dust - Todesstaub

Siehe auch

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Todesstaub - Uran-Munition und die Folgen aus der freien Enzyklopädie WikiMANNia. Der WikiMANNia-Artikel steht unter der Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0). In der WikiMANNia ist eine Liste der Autoren verfügbar, die vor Übernahme in Jewiki am Text mitgearbeitet haben.