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Toilettenaffäre
Die Toilettenaffäre um Gregor Gysi (alternativ: Toilettengate) bezeichnet eine politische Affäre, die am 10. November 2014 in Räumen des Deutschen Bundestages zu einer offenen Konfrontation zwischen den von den Linkspartei-Abgeordneten Annette Groth, Inge Höger und Heike Hänsel begleiteten israelkritischen Journalisten Max Blumenthal und David Sheen und dem Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi führte, bei der dieser bedrängt und bis auf die Toilette verfolgt wurde. Vorausgegangen waren eine für den 9. November geplante israelkritische Veranstaltung in der Berliner Volksbühne, die nach einer Beschwerde mehrerer Abgeordneter abgesagt wurde, sowie das Untersagen einer Ausweichveranstaltung in den Räumen der Linksfraktion durch den Fraktionsvorsitzenden.
Nachdem Videoaufnahmen des Vorfalls im Internet veröffentlicht wurden und bundesweit für Aufsehen sorgten, entbrannte in der Partei Die Linke ein offener Streit. Im Aufruf Ihr sprecht nicht für uns[1] werfen namhafte Vertreter des Reformflügels den beteiligten Abgeordneten Höger, Groth und Hänsel sowie dem Parteivorstandsmitglied Claudia Haydt vor, eine Dämonisierung Israels und eine Relativierung des Holocaust zu betreiben. Mit Blumenthal und Sheen habe man ausgerechnet am Jahrestag der Novemberpogrome 1938 eigenmächtig zwei Journalisten eingeladen, die schon durch Nazi-Vergleiche aufgefallen seien.
Sahra Wagenknecht, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Angehörige des linken Flügels der Partei, kritisierte ihrerseits den Aufruf und wies darauf hin, dass Gysi bereits eine Entschuldigung der Abgeordneten angenommen habe. Wer jetzt noch nachtrete, dem ginge es nicht um die Hetzjagd auf Gysi, sondern um eine willkommene Gelegenheit, mit drei linken Fraktionsmitgliedern abzurechnen.[2]
Groth, Höger und weitere Unterstützer veröffentlichten ihrerseits eine Erklärung, in der sie Petra Pau (Die Linke) und Volker Beck (Bündnis 90/Die Grünen) für ihre Intervention bei der Volksbühne kritisierten. Sheen und Blumenthal würde zu Unrecht Antisemitismus unterstellt.[3]
Der Vorfall hatte bisher keinerlei personelle Konsequenzen.[4] Das Simon-Wiesenthal-Zentrum setzte diesen Vorfall an vierter Stelle der weltweit schlimmsten antiisraelischen/antisemitischen Vorfälle des Jahres 2014 an und betonte, Höger und Groth hätten dabei eine wesentliche Rolle gespielt, Hass auf Israel zu schüren.[5][6]
Siehe auch
Weblinks
- Gegenoffensive „Ihr sprecht nicht für uns!“
Einzelnachweise
- ↑ Ihr sprecht nicht für uns! Abgerufen Format invalid (Eine eigens eingerichtete Seite mit namhaften Politikern der Partei Die Linke, die sich von der Aktion distanzieren).
- ↑ Israelkritiker verfolgen Gregor Gysi: Toilettenaffäre der Linken eskaliert, berliner-zeitung.de, 16. November 2011.
- ↑ Gregor Gysi flieht vor Antizionisten auf Toilette, welt. de, 11. November 2011.
- ↑ André Anchuelo: Linke: Windelweiches zum Toilettengate. Weder Fraktion noch Partei ziehen Konsequenzen aus Attacke gegen Gysi, Jüdische Allgemeine, 4. Dezember 2014.
- ↑ 2014: Top Ten Worst Anti-Semitic/Anti-Israel Incidents, abgerufen am 29. Dezember 2014
- ↑ Linke-Politikerinnen auf Liste der Antisemiten 2014, Die Welt, 29. Dezember 2014.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Toilettenaffäre aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |