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Tromsø
Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Kommunennummer: | 1902 (auf Statistik Norwegen) | |
Provinz (fylke): | Troms | |
Verwaltungssitz: | Tromsø | |
Koordinaten: | 69° 39′ N, 18° 57′ O69.65182718.954451Koordinaten: 69° 39′ N, 18° 57′ O | |
Fläche: | 2.566,3 km² | |
Einwohner: |
75.128 (30. Jun. 2017)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 29 Einwohner je km² | |
Sprachform: | neutral | |
Postleitzahl: | 9006 - 9019 | |
Webpräsenz: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Jens Johan Hjort (H) (2011) | |
Lage in der Provinz Troms | ||
Tromsø (ˈtrʊmsø], nordsamisch: Romsa) ist mit 75.128 Einwohnern (Stand 30. Juni 2017) die achtgrößte Stadt Norwegens und die größte Stadt im Norden des Landes. Die Provinzverwaltung der Fylke Troms hat hier ebenso ihren Sitz wie der Arktische Rat.[2] Der wichtigste Arbeitgeber ist das Universitätsklinikum in Nord-Norwegen (UNN) mit etwa 4.500 Angestellten. In Tromsø befinden sich eine Universität, die Norwegische Fischereihochschule, das Klima- und Umweltforschungszentrum Framsenteret und die Mack-Brauerei.
, [Geographie
Tromsø liegt 344 km Luftlinie nördlich des Polarkreises. Dies entspricht der geographischen Breite von Nord-Alaska. Tromsø beheimatet nicht nur die nördlichste Universität, sondern auch die nördlichste Kathedrale der Welt.
Tromsø ist mit einem administrativen Stadtgebiet von 2.558 km² (davon 1.434 km² auf dem Festland und 1.124 km² auf mehreren Inseln vor der Küste) die flächengrößte Stadt Norwegens und etwa so groß wie das Saarland. Die Universität, der Flughafen und das Zentrum befinden sich auf der Insel Tromsøya. Außerdem ist sie Station der Hurtigruten.
Klima
Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 2,5 °C, die niedrigste bisher gemessene Temperatur in der Stadt war −18,4 °C im Jahr 1966. Im Winter wird es selten kälter als −10 °C, im Sommer selten wärmer als 20 °C. Durch Ausläufer des Golfstroms sind die Wassertemperaturen für die nördlichen Breiten recht mild. Vom 19. Mai bis zum 26. Juli geht in Tromsø die Sonne nachts nicht vollständig unter, dafür erlebt man vom 26. November bis zum 15. Januar keinen Sonnenaufgang. Infolge der umliegenden Berge zieht es sich praktisch bis Anfang Februar hin, bis die Sonne erstmals wieder auftaucht. Wenn der Himmel klar ist, ist es trotzdem hell, nur steht die Sonne unterhalb des Horizontes. Ganztägig schwarz ist die Polarnacht nur, wenn eine dicke Wolkendecke jegliches Licht verschluckt. Die Sonne scheint durchschnittlich 1.250 Stunden pro Jahr. Der durchschnittliche Niederschlag beträgt im Jahr 1031 mm, bis zum April sammelt sich gewöhnlich etwa ein Meter Schnee an. Am 29. April 1997 erreichte man den Rekord von 2,4 m Schneehöhe. In dem Jahr wurden an der Wetterstation auf der Insel in Tromsø insgesamt etwa acht Meter Neuschnee gemessen.
Tromsø | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Tromsø
Quelle: WMO
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Geschichte
Archäologische Funde beweisen, dass die Region bereits vor 9000 Jahren besiedelt war. 1252 wurde die erste Kirche in Tromsø gebaut. Um diese Zeit wurde auch ein Festungswerk (Skansen) errichtet. 1789 wurde das Handelsmonopol der Stadt Bergen aufgehoben, und die Nordnorweger durften frei handeln. 1794 wurden Tromsø die Stadtrechte verbrieft, damals wohnten dort ganze 80 Einwohner. 1803 wurde Tromsø Bischofssitz für Nordnorwegen. 1820 schickte die Stadt das erste Robbenfangschiff nach Norden. Ohne die Robbenbestände auszurotten, wurde der Robbenfang ein bedeutender Wirtschaftszweig. 1848 wurde die Lehrerhochschule in Tromsø gegründet, 1872 auch das Tromsø Museum. 1861 wurde der Dom errichtet. 1874 begannen Carl Weyprecht und Julius von Payer hier ihre Expedition zur Erkundung des Nordmeers. 1927 erhielt die Stadt mit dem Nordlichtobservatorium eine bedeutende Institution. Zur selben Zeit diente Tromsø als Ausgangspunkt vieler Expeditionen in die Polarregion und speziell zum Nordpol, unter anderem geleitet von Roald Amundsen und Fridtjof Nansen.
Ab Mai 1940 war Tromsø für kurze Zeit die Hauptstadt Norwegens, als Oslo und die südlichen Teile Norwegens besetzt waren, bevor der König und die Regierung am 7. Juni das Land verlassen mussten. Danach diente die Stadt kurzzeitig als Flottenstützpunkt für Überwasserschiffe der deutschen Kriegsmarine, u. a. lag vor der Insel Kvaløya kurzfristig das deutsche Schlachtschiff Tirpitz vor Anker, wo es am 12. November 1944 nach einem Angriff britischer Lancasterbomber versenkt und bis 1960 weitgehend abgewrackt wurde. Heute sind davon am Ufer nur noch eine Panzerplatte des Schiffes als Erinnerungstafel und ein riesiger Bombentrichter zu sehen. Auch deutsche Seenotflieger waren ab August 1942 bis Kriegsende hier stationiert. Im Übrigen blieb die Stadt im Krieg weitgehend verschont.
1960 wurde mit der Tromsøbrua die erste Brücke als Verbindung des Zentrums mit dem Festland erbaut; 1994 kam ein Tunnel hinzu. 1968 wurde die Universität gegründet und 1972 die ersten Studenten eingeschrieben. 2009 fusionierte die Universität mit der Fachhochschule in Tromsø. 2009 studierten etwa 6800 Studenten aus 32 Nationen in der Stadt.
1993 beschloss das norwegische Parlament den Umzug des norwegischen Polarforschungsinstitutes (Norsk Polarinstitutt) von Oslo nach Tromsø. Seinen neuen Sitz fand das Institut im polaren Umweltforschungszentrum (Polarmiljøsenteret), in dem außerdem das norwegische Institut für Naturforschung, das norwegische Institut für Kulturforschung, das norwegische Institut für Luftforschung, das norwegische Amt für Kartographie, das Geologische Institut Norwegens, die norwegische Strahlenschutzagentur und die nationale Küstenverwaltung beheimatet sind oder Filialen unterhalten. Tromsø ist auch heute noch einer der wichtigsten Ausgangspunkte für Expeditionen in die Polarregion.
2007 wurde Tromsø vom Norwegischen Sportverband und Olympischen Komitee ausgewählt, sich um die Olympischen Winterspiele 2018 zu bewerben. Der Verband lehnte eine Bewerbung jedoch 2008 aus Kostengründen endgültig ab. Vor allem im Hinblick auf die ökologischen und sozialen Konsequenzen einer eventuellen Ausrichtung der Winterspiele wurde diese Entscheidung auch in Tromsø nicht nur kritisiert.
Sehenswürdigkeiten
Die Stadt weist eine Reihe von Sehenswürdigkeiten auf, die zumeist in engem Zusammenhang mit der subpolaren Lage der Stadt oder der Natur stehen. Während das Erlebniszentrum Polaria über die Polarregion und die Barentssee informiert, kann sich der Besucher im Polarmuseum über berühmte Polar-Expeditionen informieren. Auch einige Kuriosa aus der Polarwelt werden dort ausgestellt. Zu der Erlebniswelt zählt außerdem ein arktisches Aquarium, dessen Attraktion Bartrobben sind. Das Tromsø Museum, ein Teil der Universität Tromsø, zeigt eine umfassende Ausstellung über Geschichte und Kultur der Samen, die in der Region seit Jahrtausenden ansässig sind. Darüber hinaus zeigt es Wissenswertes zur Tier- und Pflanzenwelt Nordskandinaviens.
Die markanteste moderne Kirche Norwegens, die Eismeerkathedrale (norweg. Ishavskatedralen), wurde 1965 am Ende der Tromsøbrua im Stadtteil Tromsdalen erbaut und weist das größte Glasmosaikfenster Europas auf. Unweit dieser Kirche liegt die Talstation der Seilbahn Fjellheisen auf den Storsteinen, dem Hausberg von Tromsø. Mit seinen 418 m.o.H bietet der Gipfel des Berges einen beeindruckenden Ausblick auf die Stadt, den Fjord und die umliegende Berglandschaft.
Keine Sehenswürdigkeit im eigentlichen Sinn, aber eine nahezu einmalige Besonderheit der Stadt ist das öffentliche Straßentunnelsystem, das die gesamte Insel unterhalb der Stadt durchzieht und mit eigener Beschilderung und Verkehrsführung versehen ist. Um diesen baulichen Aufwand nachvollziehen zu können, sollte man berücksichtigen, dass der Bau von Schutzräumen in Norwegen nach dem Zweiten Weltkrieg einen großen Stellenwert erlangt hat, nachdem deutsche Truppen schwere Verwüstungen hinterlassen und die nordnorwegische Bevölkerung praktisch schutzlos dem arktischen Winter ausgeliefert hatten.
Söhne und Töchter der Stadt
- Richard With (1846–1930), Kapitän und Gründer der norwegischen Hurtigruten-Postschiff-Linie
- Cora Sandel (1880–1974), Schriftstellerin
- Henry Rudi (1889–1970), legendärer Pelztierjäger, genannt „Eisbärkönig“
- Peter Wessel Zapffe (1899–1990), Philosoph
- Kirsti Sparboe (* 1946), norwegische Schlagersängerin und Schauspielerin
- Geir Jenssen (* 1962), Musiker, Bergsteiger und Fotograf
- Anneli Drecker (* 1969), Musikerin
- Daniel Forfang (* 1979), norwegischer Skispringer
- Ailo Gaup (* 1980), norwegischer Freestyle Motocross (FMX) Fahrer
- Lene Marlin (* 1980), norwegische Songschreiberin und Pop-Sängerin
- Ruben Yttergård Jenssen (*1988), norwegischer Fußballspieler, der beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag steht
Partnerstädte
Tromsø unterhält Städtepartnerschaften mit:
- Anchorage (USA-Bundesstaat Alaska), seit 1969
- Gaza (Palästina), seit 2001
- Grimsby (England), seit 1961
- Kemi (Finnland) 1940
- Luleå (Schweden), seit 1950
- Murmansk (Russland), seit 1972
- Pune (Indien), seit 1966
- Quetzaltenango (Guatemala), seit 1999
- Ringkøbing (Dänemark), seit 1950
- Zagreb (Kroatien), seit 1971
Sonstiges
- Fußballvereine Tromsø IL und Tromsdalen UIL
- In der Nähe von Tromsø befindet sich das Forschungsradar EISCAT.
- Prälatur Tromsø
- In Tromsø spielt der Psychothriller Todesschlaf.
- Tromsø hat das nördlichste Symphonie- und Kammerorchester Europas.
- Das Tromsø Internasjonale Filmfestival ist das größte Norwegens und nördlichste der Welt. Seine Büros sind im Verdensteatret, Norwegens ältestem Kino, untergebracht.
- die Schacholympiade 2014 fand vom 1. bis 14. August 2014 in Tromsø statt.[3]
- In Tromsø befindet sich mit der Macks Ølbryggeri die nördlichste Brauerei der Welt.
Weblinks
- Touristeninformation
- Tromsø: Studieren in der Dunkelheit. spiegel.de
- Englische Website der Universität Tromsø
- Bilder aus Tromsø
- Fremdenverkehrsamt Norwegen
Einzelnachweise
- ↑ Statistics Norway – Population and quarterly changes, Q2 2017
- ↑ Christoph Seidler: Tromsø: Arktischer Rat bekommt Zuhause in Norwegen. In: Spiegel Online. 22. Januar 2013, abgerufen am 22. Januar 2013.
- ↑ http://tromso2014.no/
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