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Ulrich Chaussy
Ulrich Chaussy (* 1952 in Karlsruhe) ist ein deutscher Journalist und Sachbuchautor.
Biografie
Chaussy zog 1965 nach München und studierte Germanistik und Soziologie. Nach seinem Abschluss begann er als Journalist für den Hörfunk (BR, WDR, und Radio Bremen) zu arbeiten und veröffentlichte zahlreiche Sachbücher.
1977 stürmten Polizisten mit Maschinenpistolen die Wohngemeinschaft von Chaussy, aufgrund des Verdachts auf Bombenbau. Dies stellte sich jedoch als eine Falschinformation heraus.[1]
Ulrich Chaussy ist ein erklärter Kritiker des offiziellen Ermittlungsergebnisses („Einzeltäterthese“) des Oktoberfestattentates. Seinen Jahrzehnte langen Kampf um die Wiederaufnahme der Ermittlungen im Falle des Attentates, den er zusammen mit dem Rechtsanwalt Werner Dietrich führte, schildert der Spielfilm Der blinde Fleck. Die als Reaktion auf den Film einsetzenden neuen Entwicklungen rund um die Aufklärung des Oktoberfestattentates schildern Chaussy und der Filmemacher Daniel Harrich in der TV-Dokumentation „Attentäter. Einzeltäter? Neues vom Oktoberfestattentat“[2]. Alle bisherigen und künftigen Recherchen Chaussys und Daniel Harrichs sind als interaktive Webdokumentation [3] mitzuverfolgen.
Chaussy war Initiator eines Bürgerbegehrens gegen die Schließung von Stadtbibliotheken und gründete 2004 einen Förderverein namens Bücher&mehr.
Werke (Auswahl)
Bücher
- Die drei Leben des Rudi Dutschke. Eine Biographie. Luchterhand, Darmstadt 1983; Pendo, Zürich 1999, ISBN 3-85842-532-X.
- Oktoberfest. Ein Attentat. Wie die Verdrängung des Rechtsterrors begann. Luchterhand, Darmstadt 1985; Links, Berlin 2014, ISBN 978-3-86153-757-1.
- Nachbar Hitler. Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg. Links, Berlin 1995; 7. akt. Aufl. ebd. 2012, ISBN 978-3-86153-704-5.
- Es lebe die Freiheit! Die Geschichte der Weißen Rose und ihrer Mitglieder in Dokumenten und Berichten (mit Gerd R. Ueberschär). Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-596-18937-3.
Hörbücher
- Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten. Die Geschichte der Weissen Rose. Ein Hörbild. 2 Kompaktkassetten + Text mit 92 Seiten. Tondokumente – Bayerischer Rundfunk. Reihe: Unser Jahrhundert im Radio, München 1993.
- Die Weiße Rose. Eine multimediale Dokumentation deutschen Widerstandes; Archiv, Ausstellung und Monographie auf CD-ROM. Systhema, München 1995.
- Oktoberfest-Attentat. CD, eine Produktion des Hessischen Rundfunks. Hörbuch Hamburg, Hamburg 2000, ISBN 3-934120-39-3.
- Obersalzberg – Vom Bergbauerndorf zum Führersperrgebiet. Zeitzeugen berichten. DVD. Herausgeber: Institut für Zeitgeschichte, München 2004, ISBN 3-9807890-5-5. (auch als Video mit der ISBN 3-9807890-1-2)
Rundfunk
- Operation Foxley. Wie die Briten Hitler am Obersalzberg töten wollten. Feature. Bayerischer Rundfunk, 2006
- Wenn die Stasi dem Generalbundesanwalt auf die Finger sieht. Das Oktoberfestattentat in neuem Licht. Bayerischer Rundfunk, 2010
- Mein Name ist BND. ARD-Radiofeature, 2011
- Ich hab’ nur meine Pflicht getan. Der unerschrockene Gendarm Paul Mayer, 2012
- Genosse Quelle, Kamerad V-Mann. ARD-Radiofeature, 2012
- Geheimarmee STAY BEHIND – Der Staat als Pate des Terrors. Bayerischer Rundfunk, 2014
Filme
- Der blinde Fleck – Täter. Attentäter. Einzeltäter? Kinofilm 2014. Ulrich Chaussy wird gespielt von Benno Fürmann.
- Daniel Harrich, Ulrich Chaussy: Attentäter – Einzeltäter? Neues zum Oktoberfestattentat. ARD Mediathek, abgerufen am 5. Februar 2015, verfügbar bis 3. Februar 2025.
Privates
Ulrich Chaussy ist verheiratet und Vater eines Kindes.[4]
Auszeichnungen
- 1972 Ehrende Anerkennung beim Adolf-Grimme-Preis
- 2010 Herwig-Weber-Preis – Preis des Internationalen PresseClub München für sein Radio-Feature Wenn die Stasi dem Generalbundesanwalt auf die Finger schaut.
- 2014 Bayerische Verfassungsmedaille in Silber für seine über 30 Jahre langen Recherchen zu den Hintergründen des Oktoberfest-Attentats.
- 2015 Leuchtturm-Preis[5]
- 2015 Krenkl-Preis[6]
- 2015 Gewinner in der Kategorie "Fernsehjournalismus" beim Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen 2015 zusammen mit Daniel Harrich für Attentäter – Einzeltäter? Neues zum Oktoberfestattentat
- 2016 Publizistikpreis der Landeshauptstadt München [7]
Weblinks
- Internetseite des Autors
- Literatur von und über Ulrich Chaussy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ulrich Chaussy in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Das Wiesn-Attentat und der unbequeme Reporter oktoberfest-live.de vom 23. Januar 2014
- ↑ http://mediathek.daserste.de/Reportage-Dokumentation/Attentäter-Einzeltäter-Neues-zum-Okto/Das-Erste/Video?documentId=26296154
- ↑ http://www.oktoberfest-attentat.de
- ↑ Deutsche Journalisten-Union: Interview mit Ulrich Chaussy
- ↑ https://netzwerkrecherche.org/blog/nr-leuchtturm-fuer-ulrich-chaussy/
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/muenchen/krenkl-preis-falsche-sicherheiten-1.2687373
- ↑ Landeshauptstadt München, Redaktion: Publizistikpreis 2016. In: Landeshauptstadt München. Abgerufen am 7. April 2016.
Personendaten | |
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NAME | Chaussy, Ulrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Sachbuchautor |
GEBURTSDATUM | 1952 |
GEBURTSORT | Karlsruhe |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ulrich Chaussy aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |