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Universität Franeker
Die Universität Franeker (niederländisch: Universiteit van Franeker, Latein: Academia Franekerensis) war eine niederländische Universität in Franeker (friesisch: Frjentsjer) in der Provinz Friesland, die von 1585 bis 1811 bestand. Sie war nach der Universität Leiden die zweitälteste Universität der Niederlande.
Geschichte
Die Universität Franeker wurde am 15. Juli 1585 von der friesischen Provinzregierung, den Provinzstaaten, gegründet, um reformierte Prediger und Beamte für den neuen Staat auszubilden. Die Wahl fiel auf Franeker, da dort ehemalige Klostergebäude zur Verfügung standen und die Stadt während des Kriegs gegen Spanien sicherer war als die friesische Hauptstadt Leeuwarden.
Die Universität wurde aus eingezogenem Kirchengut finanziert und erhielt als Aufsicht vier Kuratoren, die von den Provinzstaaten ernannt wurden. Die reformierte Kirche hatte keinen direkten Einfluss.
Während des Goldenen Zeitalters im siebzehnten Jahrhundert erlebte die Universität eine Blüte. Sie wurde von zahlreichen ausländischen Studenten besucht, die zeitweise die Hälfte der Studenten ausmachten. Sie kamen vor allem aus reformierten Gebieten in Deutschland und Ungarn. Im achtzehnten Jahrhundert nahm die Bedeutung der Universität ab und sie hatte nur noch regionale Bedeutung. Als die Niederlande in das Französische Kaiserreich eingegliedert wurden, blieben nur drei Universitäten (Leiden, Utrecht und Groningen) erhalten und die Universität Franeker wurde geschlossen.
Von 1813 bis 1843 bestand sie noch als Athenaeum (Akademie ohne Universitätsstatus) weiter. In Deutschland bestand mit der Hohen Schule Herborn eine vergleichbare calvinistische Bildungseinrichtung, zu der auch ein reger Kontakt bestand.
Bekannte Professoren und Studenten
- Foppe van Aitzema (1580–1637), Student, wurde später Jurist und Diplomat
- Balthasar Bekker (1634–1698), Student, wurde später Theologe
- Pieter Burman der Jüngere (1713–1778), wirkte als Professor für Redekunst und Geschichte
- Johannes Coccejus (1603–1669), wirkte als Professor für hebräische Sprache, ab 1643 für Theologie
- René Descartes (1596–1650), Student im Jahr 1629
- Willem van Haren (1710–1768), Schriftsteller und Politiker
- Onno Zwier van Haren (1713–1779), Politiker und Dichter
- Johann Gottlieb Heineccius (1681–1741), Professor der Rechte
- Daniel Heinsius (1580–1655), Humanist
- Tiberius Hemsterhuis (1685–1766), Professor für Griechisch und Philosoph
- Johann Holwarda (1618–1651), Astronom, Arzt und wirkte als Professor der Philosophie
- Ulrich Huber (1636–1694), Student und wirkte als Professor für Eloquenz und Geschichte
- Johannes Maccovius (1588–1644), wirkte als Professor für Theologie aus Polen
- Henricus Antonides Nerdenus, Professor für Theologie 1585 - 1614
- Murk van Phelsum (1730–1779), Arzt und Pharmakologe
- Anna Maria von Schürmann (1607–1678), in Köln geboren, 1639 eine der ersten weiblichen Studentinnen in Europa
- Garlieb Sillem, (1676–1732), Lizentiat der Rechte und Bürgermeister von Hamburg
- Petrus Stuyvesant (1612–1672), Gouverneur von Neu-Amsterdam
Literatur
- Jacob van Sluis: University of Franeker. In: Wiep van Bunge (Hrsg.): The dictionary of seventeenth and eighteenth-century Dutch philosophers. Vol. 1: A–J, Thoemmes Press, Bristol 2003, S. 314–317.
- Willem Roelf Henderikus Koops: Academisch onderwijs in Franeker en Groningen, 1585–1843, ijver en wedijver. Universiteitsmuseum, Groningen 1985.
- G. Th. Jensma und F. R. H. Smit (Hrsg.): Universiteit te Franeker, 1585–1811. Bijdraagen tot de geschiedenis van de Friese Hogeschool. Fryske Akademy, Leeuwarden 1985.
Weblinks
- Rezension zu G. Th. Jensmas Universiteit te Franeker von Peter van Rooden (niederl.)
- Digitale historische Bibliothek Friesland. Dort auch Literatur zur Geschichte der Universität.
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