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Uwe Bohm
Uwe Bohm (* 24. Januar[1] 1962 in Hamburg als Uwe Enkelmann;[2] † 8. April oder 9. April 2022[3]) war ein deutscher Schauspieler.
Leben
Uwe Bohm, der als Uwe Enkelmann in Hamburg zur Welt kam, wuchs in schwierigen Verhältnissen auf. Sein Vater, der als Hafenarbeiter tätig war, spionierte für die DDR und kam schließlich wegen Landesverrats ins Gefängnis.[4] Wenig später kam Enkelmann ins Heim; seine Mutter starb an Leberzirrhose.[5] 1973, im Alter von elf Jahren, wurde er von dem Regisseur Hark Bohm für den Fernsehfilm Ich kann auch 'ne Arche bauen entdeckt. Hark Bohm nahm Enkelmann, der zunächst noch unter seinem Geburtsnamen auftrat, mit nach München und adoptierte ihn; seitdem heißt er Uwe Bohm. Er drehte drei bekannte Filme mit seinem Adoptivvater: Nordsee ist Mordsee (1976), Moritz, lieber Moritz (1978) und das deutsch-türkische Romeo-und-Julia-Drama Yasemin (1988), für das Uwe Bohm und Filmpartnerin Ayşe Romey 1988 mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurden. In dieser Zeit drehte Bohm auch mit anderen Regisseuren, darunter 1982 Die Heartbreakers von Peter F. Bringmann, einen Film über eine Beat-Band der 1960er Jahre im Ruhrgebiet.
Erste große Erfolge auf der Theaterbühne erlebte Bohm zur Zeit der Intendanz Peter Zadeks am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Im März 1987 spielte er im Musical Andi (nach dem Buch Andi. Der beinahe zufällige Tod des Andreas Z., 16 von Kai Hermann und Heiko Gebhardt) die Titelrolle. Später arbeitete Bohm immer wieder mit Zadek zusammen, so 1988 als Darsteller des Massenmörders Jack the Ripper in der Inszenierung von Frank Wedekinds Lulu am Deutschen Schauspielhaus und im Kaufmann von Venedig von William Shakespeare am Burgtheater in Wien. 2001 folgte Bash – Stücke der letzten Tage in der Regie von Zadek in den Hamburger Kammerspielen und 2004 Peer Gynt von Henrik Ibsen im Berliner Ensemble mit Bohm in der Titelrolle.
1990 trat Bohm bei den Salzburger Festspielen in der Inszenierung von Grillparzers Die Jüdin von Toledo als König von Spanien auf. Bei den Nibelungenfestspielen Worms 2008 war er in den Stücken Siegfrieds Frauen und Die letzten Tage von Burgund als Hagen zu sehen. Dem Fernsehpublikum wurde Bohm auch durch zahlreiche Rollen in Krimiserien und Filmen, wie Dieter Wedels Mein alter Freund Fritz (2007), bekannt.
Er war mit seiner Schauspielkollegin Ninon Held (* 1970) verheiratet und wohnte mit ihr und dem gemeinsamen Sohn zusammen in Berlin. Uwe Bohm starb unerwartet 60-jährig am 8. April 2022.[6]
Filmografie (Auswahl)
- 1973: Ich kann auch ’ne Arche bauen (Buch und Regie: Hark Bohm)
- 1976: Nordsee ist Mordsee (Buch und Regie: Hark Bohm)
- 1978: Moritz, lieber Moritz (Buch und Regie: Hark Bohm)
- 1980: Im Herzen des Hurrican (Buch und Regie: Hark Bohm)
- 1982: St. Pauli-Landungsbrücken (Fernsehserie, Folge Soweit die Kohle reicht)
- 1983: Die Heartbreakers (Buch: Matthias Seelig, Regie: Peter F. Bringmann)
- 1984: Der Fall Bachmeier – Keine Zeit für Tränen (Buch und Regie: Hark Bohm)
- 1984: Tatort: Gelegenheit macht Liebe (Fernsehreihe) (Regie: Pete Ariel)
- 1985: Der Fahnder (Fernsehserie, Folge Der Dichter vom Bahnhof)
- 1988: Yasemin (Buch und Regie: Hark Bohm)
- 1990: Herzlich willkommen (Drehbuch und Regie: Hark Bohm)
- 1991: Der Mann nebenan (Regie: Petra Haffter)
- 1996–1997: Die Drei (Fernsehserie, 27 Folgen)
- 1997: Die Friedensmission – 10 Stunden Angst (Regie: Jörg Grünler)
- 1998–2014: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 3 Folgen)
- 1998, 2003: Wolffs Revier (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 1998: 36 Stunden Angst – Ein Vater kämpft um sein Kind
- 1998: Balko (Fernsehserie, Folge Hochzeitsüberraschung)
- 1999: Paul und Clara – Liebe vergeht nie (Regie: Nikolai Müllerschön)
- 1999: Rosa Roth – Wintersaat (Fernsehreihe)
- 1999: Kommissar Rex (Fernsehserie, Folge Der Verlierer)
- 2001: Herz (Buch und Regie: Horst Sczerba)
- 2001: Der Ermittler (Fernsehserie, Folge Zweikampf)
- 2001: Der Pfundskerl
- 2002: Vaya con Dios (Regie: Zoltan Spirandelli)
- 2002: Der Unwiderstehliche – Die 1000 Lügen des Gert Postel (Doku-Drama, Regie: Kai Christiansen)
- 2002: Blond: Eva Blond! (Fernsehreihe, Folge Das Buch der Beleidigungen; Regie: Urs Egger)
- 2003: Der letzte Zeuge (Fernsehserie, Folge Der Tag, an dem ein Vogel vom Himmel fiel)
- 2004: Eine verflixte Begegnung im Mondschein (Regie: Dror Zahavi)
- 2004: Tatort: Große Liebe (Regie: Manuel Siebenmann)
- 2005: Tatort: Borowski in der Unterwelt (Regie: Claudia Garde)
- 2005: Mätressen – Die geheime Macht der Frauen (eine Folge, Regie: Jan Peter)
- 2006: Ein starkes Team: Sippenhaft (Fernsehreihe)
- 2006: SOKO Kitzbühel (Fernsehserie, Folge Sein letzter Fall)
- 2006: Tatort: Sonnenfinsternis (Regie: Dieter Berner)
- 2007: Mein alter Freund Fritz (Buch und Regie: Dieter Wedel)
- 2007: Ferien (Regie: Thomas Arslan)
- 2007–2011: SOKO Köln (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 3 Folgen)
- 2008: Die Lüge (Regie: Judith Kennel)
- 2008: Vater aus Liebe (Regie: Imogen Kimmel)
- 2008: Leo und Marie – Eine Weihnachtsliebe (Regie: Rolf Schübel)
- 2008: Tatort: Waffenschwestern (Regie: Florian Schwarz)
- 2009: Sieben Tage (Regie: Petra K. Wagner)
- 2009: Unter anderen Umständen: Auf Liebe und Tod (Fernsehreihe)
- seit 2009: Der Dicke/Die Kanzlei (Fernsehserie, 19 Folgen)
- 2009: SOKO Donau (Fernsehserie, Folge Gefallene Engel)
- 2010: Im Schatten (Regie: Thomas Arslan)
- 2010: KDD – Kriminaldauerdienst (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 2010: Donna Leon – Lasset die Kinder zu mir kommen (Fernsehreihe)
- 2011: Großstadtrevier (Fernsehserie, Folge Zack, zack!) (Regie: Sören Senn)
- 2011: Mein bester Feind (Regie: Wolfgang Murnberger)
- 2011: Flemming (Fernsehserie, Folge Der Gesang der Schlange)
- 2011, 2019: Der Alte (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2011: Nils Holgerssons wunderbare Reise
- 2011: Mörderisches Wespennest
- 2012: Der Staatsanwalt (Fernsehserie, Folge Die Toten im Weinberg)
- 2012, 2019: Notruf Hafenkante (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2012: Der Hafenpastor
- 2012: Der Fall Jakob von Metzler
- 2012: Jahr des Drachen (Regie: Torsten C. Fischer)
- 2012: Tatort: Es ist böse (Regie: Stefan Kornatz)
- 2012, 2016: SOKO Leipzig (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2012: SOKO Wismar (Fernsehserie, Folge Die Mörderspinne)
- 2013: IK1 – Touristen in Gefahr (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 2013: Gold (Regie: Thomas Arslan)
- 2013: Ein blinder Held – Die Liebe des Otto Weidt
- 2013: Tatort: Schwindelfrei (Regie: Justus von Dohnányi)
- 2014: Stubbe – Von Fall zu Fall: Mordfall Maria (Fernsehreihe)
- 2014: Clara Immerwahr
- 2015, 2019: In aller Freundschaft (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2015: Freistatt (Regie: Marc Brummund)
- 2015: Tiefe Wunden – Ein Taunuskrimi (Fernsehreihe)
- 2015: Der Hafenpastor und das graue Kind
- 2015: Wir, Geiseln der SS
- 2015: Tatort: Château Mort (Regie: Marc Rensing)
- 2015: Tatort: Blutschuld (Regie: Stefan Kornatz)
- 2016: Die Akte General
- 2016: Die Chefin (Fernsehserie, Staffel 6, Folge 4, Geiselnahme, Regie: Michael Riebl)
- 2016: Tschick
- 2016: Der Hafenpastor und das Blaue vom Himmel (Fernsehreihe)
- 2016: Spuren der Rache (Fernsehzweiteiler)
- 2017: Ostfriesenkiller (Fernsehreihe)
- 2019: Effigie – Das Gift und die Stadt
- 2020: Lena Lorenz – Teufelskreis (Fernsehreihe)
- 2021: Gefangen
Auszeichnungen
- 1988: Bayerischer Filmpreis für Yasemin
- 1990: Deutscher Darstellerpreis des Bundesverbandes Regie als bester Nachwuchsschauspieler
- 1999: Deutscher Fernsehpreis 1999 als Hauptdarsteller in 36 Stunden Angst[2]
Literatur
- C. Bernd Sucher (Hg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 1995, 2. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 78 f.
Weblinks
- Uwe Bohm in der Internet Movie Database (englisch)
- Uwe Bohm bei filmportal.de
- Uwe Bohm bei crew united
- Uwe Bohm bei schauspielervideos.de
Einzelnachweise
- ↑ Ich kann auch 'ne Arche bauen (Hark Bohm - Film von 1973). Artikel auf games-power-world.de
- ↑ 2,0 2,1 Uwe Bohm bei filmportal.de
- ↑ NDR: Schauspieler Uwe Bohm im Alter von 60 Jahren gestorben. Abgerufen am 9. April 2022.
- ↑ Schauspieler Uwe Bohm ist tot. In: Süddeutsche Zeitung online vom 9. April 2022, aufgerufen am 9. April 2022
- ↑ Schauspieler Uwe Bohm ist tot. In: Süddeutsche Zeitung online vom 9. April 2022, aufgerufen am 9. April 2022
- ↑ Tatort"-Darsteller: Trauer um Schauspieler Uwe Bohm, tagesschau.de, 9. April 2022
Personendaten | |
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NAME | Bohm, Uwe |
ALTERNATIVNAMEN | Enkelmann, Uwe (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 24. Januar 1962 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 8. April 2022 |
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