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Vier sephardische Synagogen (Jerusalem)

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Im Innern der Istanbuli-Synagoge

Im jüdischen Viertel der Jerusalemer Altstadt befinden sich die vier sephardischen Synagogen in der Mishmerot HaKehuma Street. Die vier Synagogen wurden nacheinander in unmittelbarer Nähe zueinander gebaut und später miteinander verbunden.

Geschichte bis 1948

Als Rabbi Moshe Ben-Nakham 1267 in Jerusalem eintraf, um das jüdische Leben in der Stadt neu zu beleben und zu organisieren, gründete er eine Synagoge in einem halb verfallenen Haus. Diese Synagoge wurde als Dauerprovisorium über Jahrhunderte von den Juden der Stadt als religiöses Zentrum genutzt. 1586 ordnete der osmanische Gouverneur die Schließung der Synagoge an, was die unterschiedlichen jüdischen Gruppierungen zwang, sich wieder getrennt zu organisieren. Die sephardischen Juden bauten ihr neues Zentrum südlich der alten Synagoge. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die vier Synagogen baufällig, und Regen tropfte durch die Löcher in der Decke. Im Jahre 1835 erhielt die sephardische Gemeinde vom Gouverneur des heiligen Landes, Ibrahim Pascha, die Erlaubnis, die vier Synagogen zu renovieren. Die vier nun strukturell verbundenen Synagogen wurden fortan zum Zentrum des spirituellen und kulturellen Lebens der sephardischen Gemeinde Jerusalems.

Geschichte seit der israelischen Staatsgründung

Während des israelischen Unabhängigkeitskrieges dienten alle vier Synagogen als Zufluchtsort für die Einwohner des jüdischen Viertels der Jerusalemer Altstadt. Nach der Eroberung Jerusalems durch Jordanien wurden die vier Synagogen verwüstet und dienten fortan als Ställe für Ziegen, Schafe und Pferde. Nach der Rückeroberung Ostjerusalems durch die Israelis 1967 im Sechstagekrieg fand man die Synagogen in einem desolaten Zustand vor. Unter großem finanziellem Aufwand wurden die vier Synagogen wiederhergestellt und 1972 neu eingeweiht.

Die einzelnen Synagogen

Jochanan-ben-Sakkai-Synagoge

Die bedeutendste der vier Synagogen und wurde im späten 16. oder frühen 17. Jahrhundert erbaut. Jochanan ben Sakkai hatte von Kaiser Vespasian die Erlaubnis erhalten in der Küstenstadt Javne einen neuen Sanhedrin (Synhedrium=Hoher Rat) zu gründen. Er gilt deshalb als Bewahrer des Judentums nach der Zerstörung des Tempels im Jahre 70. Ihm zu Ehren erhielt die Synagoge ihren Namen.

Eliahu-ha-Navi-Synagoge

Diese Synagoge gilt als die älteste der vier Synagogen. Der Legende nach war die Gemeinschaft der Juden in der Stadt so klein, dass sie nicht einmal den Minjan (die zehn erwachsenen jüdischen Männer, die nötig sind, um einen gemeinschaftlichen Gottesdienst abzuhalten) zusammenzubringen. Als einmal wieder nur neun Leute anwesend waren und die Zeit gekommen war, das Kol Nidre-Gebet zu sprechen, da erschien ein alter Mann und komplettierte den Minjan. Nach dem Abendgebet verschwand er wieder. Erst da verstanden die Neun, dass jener Alte niemand geringerer als der Prophet Elia gewesen war, um mit ihnen zu beten. Um dieses Wunders zu gedenken, trägt die Synagoge den Namen des Propheten.

Istanbuli-Synagoge

Dieses Bauwerk ist die größte der vier Synagogen und wurde als letzte erbaut. Errichtet wurde es in den 1760er Jahren von Einwanderern aus Istanbul, woher sie ihren Namen hat.

Emza’i-Synagoge

Tevah der Emza’i-Synagoge

Ist auch als Mittel-Synagoge bekannt und diente ursprünglich als Eingangshalle zu den anderen drei Synagogen. Sie ist die kleinste der vier Synagogen.

Grund für die tiefe Lage

Da ein osmanisches Gesetz es untersagte, dass ein fremdes Gotteshaus höher sein durfte als eine in der Nachbarschaft liegende Moschee, bauten die Juden ihre neue Synagoge drei Meter unterhalb des Straßenniveaus. Man begründete diese Notwendigkeit intern einfach, indem man Psalm 130 zitierte: „Aus der Tiefe, O Herr, rufe ich zu dir.“

Weblinks

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