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Vierzig
Die Vierzig (40) ist die natürliche Zahl zwischen 39 und 41. Sie ist gerade.
Sprachliches
Vom französischen Wort quarante (vierzig) stammt der Ausdruck Quarantäne. Im 14. Jahrhundert wurden erstmals vierzigtägige Isolationsperioden zur Vermeidung von Pestepidemien verhängt.
Mythologie und Religion
Vierzig ist die Symbolzahl der Prüfung, Bewährung, Initiation bzw. für den Tod. Als die verzehnfachte Vier repräsentierte sie Vollkommenheit. Der Ursprung des Vierzig-Tage-Rhythmus lässt sich in Babylonien suchen, wo eine Verbindung des vierzigtägigen Verschwindens des Sternbildes der Plejaden hinter der Sonne mit Regen, Unwetter und Gefahren beobachtet wurde. Bei der Wiederkehr der Plejaden wurde als Zeichen der Freude ein Bündel aus vierzig Schilfrohren verbrannt.
- Wenn das Gestirn der Pleiaden, der Atlastöchter, emporsteigt,
- Dann beginne die Ernte, doch pflüge, wenn sie hinabgehen;
- Sie sind vierzig Nächte und vierzig Tage beisammen
- Eingehüllt, doch wenn sie wieder im kreisenden Jahre
- Leuchtend erscheinen, erst dann beginne die Sichel zu wetzen. (Hesiod, Werke und Tage)
Viele Tempel der Antike hatten vierzig Säulen, so z. B. in Persien, Baalbek, bei Ezechiel oder den Kelten.
Mesopotamien
Ea (Enki), die Gottheit des Lebens, des Wassers und der Flut trug die Symbolzahl vierzig.
Ägypten
In Ägypten plante man nach diesem astrologischen Vierzigerschema das Erntekalendarium, ebenso wie im antiken Griechenland (Hesiod). In Ägypten deutete man diese Zeit als vierzig Tage des Todes und des Fernbleibens von Osiris, während deren das Fasten vorgeschrieben war.
Altes Testament
Vierzig Tage ist im Alten Testament die Zeit der Sintflut, des Aufenthaltes des Mose auf dem Sinai, die Zeit in der Ezechiel Israels Fehlverhalten Einhalt gebietet, des Verbergens des Elija, sowie der Prüfung für Ninive unter Jona.
Vierzig Jahre wanderten die Hebräer durch die Wüste, lebten sie unter der Herrschaft der Philister, währte jeweils die Herrschaft der Könige David und Salomo, und das 2. Buch Mose enthält vierzig Kapitel.
Nach Levitikus gilt eine Frau bei Geburt eines Knaben 40 Tage (7 Tage und 33 Tage „Reinigungsblutung“) und nach der Geburt eines Mädchens 80 Tage (14 Tage und 66 Tage „Reinigungsblutung“) als unrein (Lev 12,1–8 EU). Danach hat sie sich rituell zu reinigen und zu Zeiten des zweiten Tempels dem Priester als Reinigungsopfer ein Schaf und eine Taube zu übergeben.
Neues Testament
Im Neuen Testament lehrte der auferstandene Christus vierzig Tage lang seine Jünger über das Reich Gottes und wurde dann in den Himmel auf den Platz „zur Rechten Gottes“ erhoben (Christi Himmelfahrt). Im Christentum währt daher die Freudenzeit von Ostern bis Himmelfahrt vierzig Tage. Das vierzigtägige Fasten Jesu hat außerdem Bedeutung für die Spanne der Fastenzeit vor Ostern bzw. Weihnachten (Advent). Vierzig Tage nach Christi Geburt gingen Josef und Maria mit ihrem Kind wie vorgeschrieben zum Tempel, wo es von Simeon und Hanna als Erlöser erkannt wurde. Daraus abgeleitet wird das Fest Mariä Lichtmess bzw. Darstellung des Herrn begangen, welches vor allem früher das Ende der Weihnachtszeit darstellte.
Islam
Im Islam steht vierzig für die Verwandlung und den Tod, vierzig Tage ist gewöhnlich die Zeit, nach der bei einem Todesfall des Toten gedacht wird. Auch Aussöhnung und Rückkehr zur reinen Lehre wird damit symbolisiert.
Das schiitische Gedenkfest Arba'in / اربعين /‚vierzig‘ wird vierzig Tage nach Aschura, dem Fest zum Märtyrertod des Enkels des Propheten Mohammed, Husains, gefeiert. Im Alter von vierzig Jahren empfing Mohammed seine Visionen.
Recht
Das Mindestalter für den Bundespräsidenten Deutschlands ist im Grundgesetz auf vierzig Jahre festgelegt. Es ist damit rechtlich gesehen ein Alter, das eine gewisse Reife erwarten lässt.
Natur und Naturwissenschaft
Die Schwangerschaft dauert beim Menschen vierzig Wochen.
Kultur, Literatur, Musik und Geistesleben
- Ali Baba und die vierzig Räuber ist ein bekanntes Märchen aus der Geschichtensammlung Tausendundeine Nacht.
- Die vierzig Tage des Musa Dagh ist ein historischer Roman des österreichisch-jüdischen Schriftstellers Franz Werfel, der den Völkermord an den Armeniern literarisch verarbeitet.
Siehe auch
Weblinks
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