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Vogelleim

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Vogelfänger mit Leimrute (15. Jhd.)

Vogelleim ist eine sehr zähe und klebrige Masse, die beim Vogelfang zur Herstellung von Leimruten dient. Der Name stammt aus der Römerzeit, als Vogelfänger Ruten mit einer aus den reifen Beeren der Misteln (Viscum spp.) gewonnenen grünlichgelben klebrigen Flüssigkeit einstrichen. Um den Leim noch klebriger zu machen und gegen Austrocknung zu schützen, wurden auch eingedickter Birnen- und Pflaumensaft sowie Honig zugesetzt. Man strich dabei den Leim auf Birkenästchen, die man auf einen in den Boden geschlagenen Stock steckte. Neben diesen Stock wurde ein Käfig mit einem Lockvogel aufgestellt. So wurden bevorzugt Fichtenkreuzschnäbel und andere Finkenvögel gefangen, um im Winter eine Unterhaltung zu haben, da diese Vögel schön singen. Im Winter wurde mit Leimruten, die auf Büschen platziert wurden, Drosseln zum Verzehr nachgestellt.

Dies wurde bis ins 19. Jahrhundert in ganz Europa praktiziert.

Heute ist der Vogelfang in den meisten Teilen der EU verboten – Leimruten (inzwischen in der Regel mit synthetischem Leim) werden dennoch entgegen den Vorschriften der EU-Vogelschutzrichtlinie als Vogelfallen in Südfrankreich, Norditalien, auf Zypern und in Katalonien weiterhin verwendet. Die katalanischen Vogelfänger haben sich ihr Hobby von der Regionalregierung genehmigen lassen – in Italien und auf Zypern ist der Einsatz von Leimruten illegal.

Sonstiges

Während des Zweiten Weltkriegs wurden britische Panzerabwehrhandgranaten HGR No. 74, so genannte sticky bombs, vor dem Einsatz mit Vogelleim beschichtet (damit sie, aus der Entfernung auf den Panzer geworfen, dort kleben bleiben und nicht herunterrollen).

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Vogelleim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.