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Warenhaus Gustav Barasch (Heilbronn)
Das Haus Kaiserstraße 48 in Heilbronn war laut Schmolz beim Durchbruch der Kaiserstraße 1879 ein traufständiges, klassizistisches Gebäude mit Zwerchhaus. 1905/1906 erfolgte der Neubau als "Warenhaus Gustav Barasch" nach Entwürfen des Architekten Adolf Braunwald, das in Der Profanbau [1] beschrieben wurde, der nach 1913 als Vorgängerbau des Warenhauses Landauer diente, auf das am 24. April 1933 ein Sprengstoffanschlag verübt wurde.
Seit 2009 befindet sich an dieser Stelle das Geschäftsgebäude "Klosterhof", dessen Gebäude in Heilbronn: Neue Architektur in Stadt und Landkreis beschrieben wird. Der Vorgängerbau aus der Gründerzeit hat jedoch selbst auf den heutigen Bau Einfluss – so sei das Gebäude „vom Gedanken an Gründerzeitbauten“ inspiriert und sei „unter Würdigung des historischen Kontexts [als] eine zeitgemäße und eigenständige Neuinterpretation des Typus Stadthaus“ [2] entstanden.
Geschichte
Anfänge
Das Haus Kaiserstraße 48 hatte einst die Adresse Präsenzgasse 8 getragen und bei der Häuserzählung 1855 die Nummer 33 A erhalten. Beim Durchbruch der Kaiserstraße 1897 handelte es sich laut einer Beschreibung von Helmut Schmolz um einen klassizistischen Umbau mit Zwerchhaus.[3]
Barasch (1905) Landauer (1913) Beilharz (1938)
„Bei der Stattlichkeit der hier betreffenden Gebäude und in Rücksicht auf die vornehme Bauweise scheint hier vorteilhaft gebaut worden zu sein.“[4][5][6]
Das Gebäude wurde im Jahre 1905 nach Entwürfen des Architekten Adolf Braunwald erbaut.[7] Bauherren waren die Kaufleute Emil und Reinhold Joos. Ein ursprünglicher (nicht ausgeführter) Entwurf zeigt ein traufständiges Haus mit Zwerchgiebel, während das erbaute Gebäude ein Giebelbau war. [8] In dem Gebäude befanden sich das Immobilien- und Hypothekengeschäft Joos und das Warenhaus Gustav Barasch. Das Ladengeschäft des Warenhauses Gustav Barasch erhielt eine aufwändige Jugendstilausstattung von August Stotz & Söhne.[9]:
Das Warenhaus Barasch wurde in Der Profanbau [1] beschrieben.
Gustav Barasch (geb. 10 Februar 1908) war der Sohn von Moritz Barasch und Buca Barasch. Er war verheiratet mit Liza Barasch. Seine Geschwister waren Niku Barasch und Debora Barasch, [10], die Albert (Aba) Israelovic heiratete.
Im Jahre 1913 wurde die Fassade des benachbarten Hauses abgebrochen und das Nachbarhaus mit dem Gebäude des Warenhauses Barasch vereinigt. Dabei wurde das Gebäude Barasch beibehalten und es entstand eine Erweiterung im Stil der Fassade des Hauses Barasch. Das neue Warenhaus der Fa. Gebrüder Landauer gehörte Max Kaufmann,[11] Sigmund Kaufmann sowie Louis Landauer (Stuttgart) und Karl Landauer (Göppingen).[12]
Am 24. April 1933 wurde ein Sprengstoffanschlag auf das jüdische Warenhaus verübt, und im Rahmen der Arisierung erwarb im Jahre 1938 Andreas Beilharz das Kaufhaus.[13] Im 2. Weltkrieg ausgebrannt, erfolgte in der Nachkriegszeit der Wiederaufbau der ausgebrannten Fassade.
Weiteres Schicksal
2009 wurde der Klosterhof an seiner Stelle eröffnet. Der Gebäudekomplex wurde für die ITG Düsseldorf nach Entwürfen von Mattes Sekiguchi, Heilbronn Franz-Josef Mattes und Stefan Takanori Sekiguchi aus Heilbronn erbaut. Der Bau wurde „vom Gedanken an Gründerzeitbauten“ [2]geleitet und daher in Sandstein erbaut. Der historische Vorgängerbau aus der Gründerzeit war maßgeblich:„[U]nter Würdigung des historischen Kontexts [entstand] eine zeitgemäße und eigenständige Neuinterpretation des Typus Stadthaus“ [2]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Der Profanbau, Arnd, Leipzig 1907.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Markus Löffelhardt (Autor), Dirk Vogel (Vorwort) : Heilbronn: Neue Architektur in Stadt und Landkreis, Nr. 12, S. 28.
- ↑ Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn mit Böckingen, Neckargartach, Sontheim. Die alte Stadt in Wort und Bild. Weißenhorn 1966 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 14). Nr. 17 [Durchbruch der Kram-(Kaiser-)Straße vom Kiliansplatz zur Allee, 1897], S. 23f
- ↑ Der Profanbau, Jahrgang 1907, Nummer 19, S. 285ff. , S. 295.
- ↑ Der Profanbau, Jahrgang 1907, Nummer 19, S. 285ff.
- ↑ Der Profanbau, Jahrgang 1907, Nummer 19, S. 285ff. Bilder S. 288
- ↑ nicht ausgeführter Entwurf von Adolf Braunwald zum Warenhaus Gebrüder Barasch Heilbronn - Breslau
- ↑ Daten nach Stadtarchiv Heilbronn, Signatur A034-3510, http://heuss.stadtarchiv-heilbronn.de/index.php?ID=78059 in der Datenbank HEUSS: „A034-3510 … Kaiserstraße 48 … 1905 - 1910 … vom abgebrochenen Vorgängergebäude sind keine Akten vorhanden. Im Jahr 1913 wurden die Gebäude 46 und 48 vereinigt … Ansicht aus "Der Profanbau" (1907) liegt als Kopie bei … Emil und Reinhold Joos, Kaufleute, Neubau Wohn- und Geschäftshaus für Warenhaus Gustav Barasch (Architekt A. Braunwald), Strittige Nutzung von Verkaufsräumen im Untergeschoss “.
- ↑ A. Landerer (Druck) :Werbebroschüre mit Abbildungen von Arbeiten der Fa. August Stotz Söhne aus den Jahren 1905-1910, 1910/1912,[1], S. 16 Schaufenster-Konstruktionen… Reinh. Joos, Heilbronn, Kaiserstraße .
- ↑ http://www.geni.com/people/Gustav-Barasch/6000000000562638622
- ↑ Hans Franke, Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn. Vom Mittelalter bis zur Zeit der nationalsozialistischen Verfolgungen (1050–1945), Heilbronn 1963 (Veröffentlichungen des Archivs Heilbronn, Heft 11), S. 287f, dort. S. 289[Israelitische Gemeindeliste vom 1. April 1937]
- ↑ Daten nach Stadtarchiv Heilbronn, Signatur E002-463, http://heuss.stadtarchiv-heilbronn.de/index.php?ID=18543 in der Datenbank HEUSS: „Ganzseitige Anzeige für das Kaufhaus der Brüder Landauer vor Eröffnung des Neubaus Kaiserstraße 46 u. 48“
- ↑ Daten nach Stadtarchiv Heilbronn, Signatur ZS-1142, http://heuss.stadtarchiv-heilbronn.de/index.php?ID=22191 in der Datenbank HEUSS
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