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Wasserspiegel
Als Wasserspiegel bezeichnet man in Geowissenschaft und Technik die geglättete Form einer freien, weitgehend ungestörten Wasserfläche, wie sie sich unter dem Einfluss der Schwerkraft einstellt.
Wenn außer dem Luftdruck noch andere Kräfte wirken, treten Strömungen und Wellen auf. Durch Mittelung wiederholter Messungen über eine gewisse Zeit kann man die ungestörte Oberfläche bestimmen, die überall normal auf die Lotlinien steht. Bei anspruchsvolleren Aufgaben wird statt der Mittelung eine sogenannte Reduktion der Messdaten vorgenommen, wobei die störenden Kräfte mathematisch zu modellieren sind.
Ein derart geglätteter Wasserspiegel stellt eine Äquipotentialfläche dar, in der kommunizierende Gefäße exakt denselben Wert des Schwerepotentials haben.
Davon zu unterscheiden sind die Begriffe "Wasserstand" (s.unten) und Pegel.
Die betrachtete Wasserfläche kann die Oberfläche von Meeren (siehe Geoid) oder von Binnengewässern sein (Flüsse, größere Bäche, Höhlenwasser). Die Theorie der Äquipotentialflächen gilt aber auch in Laborgläsern oder in Rohrleitungen, wenn sie nicht unter Druck stehen und keine merkliche Adhäsion oder Reibung besitzen.
Idealisierte, glatt verlaufende Fläche
Während kleinräumig – etwa in der Labortechnik – nur geringe Einflüsse den Wasserspiegel stören (beispielsweise die Rand- und Oberflächenspannung), ist dies in der freien Natur anders. Dort wird der Wasserspiegel als dynamischer Mittelwert einer idealisierten, glatt verlaufenden Oberfläche definiert und vor allem von folgenden Einflüssen abstrahiert:
- kurzperiodischem Wellengang (nicht hingegen von Perioden über etwa 1 Minute)
- Störungen durch Fahrzeuge und ihre allfälligen Staueffekten
- kurzfristigen Windeinflüssen wie Böen
- bei lokalen Anwendungen eventuell von der Erdkrümmung (bei Berücksichtigung der Erdkrümmung, die auf 100 Meter bereits fast 1 mm ausmacht, wird aus einer horizontalen Tangentialebene eine Niveaufläche der Erde)
- Gezeiten
- meist auch von längerfristigen Windstaueffekten, wie Driftstrom und Kompensationsstrom in geschlossenen Meeren
Unterschied Wasserspiegel - Wasserstand
Demgegenüber meint der Terminus "Wasserstand" etwas anderes:
a) bezieht er sich auf ein definiertes Bezugsniveau wie etwa das Normalnull oder den Adria-Pegel
b) kann ein Gefälle und daher ein Fließen existieren
c) werden einige der o.a. Mittelungen je nach Anwendung NICHT vorgenommen,
d) sodass sich der "Wasserstand eines Gewässers" zumindest mit den Gezeiten ändert - siehe Hoch- und Niederwasser, Ebbe und Flut.
Siehe auch
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wasserspiegel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |