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Weichspüler

Aus Jewiki
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Datei:Fabric softener Downy (6990139945).jpg
Weichspüler in einer Plastikflasche

Weichspüler sind Waschhilfsmittel, die eingesetzt werden, um den bei trocknender Wäsche auftretenden Effekt der Trockenstarre zu unterbinden. Meist werden der Wäsche zusätzlich Duftstoffe und optische Aufheller zugefügt. Ein Nebeneffekt ist die Reduktion elektrostatischer Aufladung von Synthetikfasern. In manchen Produkten befinden sich unter anderem auch Cyclodextrine, welche unerwünschte Gerüche binden.

Wirkungsweise

Weichspüler werden der Wäsche im letzten Spülgang der Maschinenwäsche zugesetzt. Sie sollen dem Effekt entgegenwirken, dass sich die Wäsche nach dem Waschen in der Maschine und anschließendem Trocknen in unbewegter Luft hart anfühlt. Dieses Trockenstarre genannte Phänomen hat seine Ursache in der Ausbildung von elektrostatischen Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Cellulosefasern. Die kationischen Tenside des Weichspülers dringen in die Faser ein, verbinden sich mit den negativen Ladungen und schwächen so die Wechselwirkungen.

Umweltverträglichkeit

Die heute eingesetzten kationischen Esterquats werden aus tierischen und pflanzlichen Fetten hergestellt und sind leichter abbaubar als das noch Anfang der 1990er Jahre verwendete Distearyldimethylammoniumchlorid (DSDMAC). Das Umweltbundesamt weist jedoch darauf hin, dass „schädliche Effekte auf Wasserorganismen nur dann ausgeschlossen werden können, wenn eine biologische Abwasserreinigung garantiert und das direkte Eindringen ins Gewässer ausgeschlossen ist“.

Entsprechend der EU-Detergenzienverordnung EG/907/2006 von 2006[1] müssen alle Tenside, d. h. auch Tenside in Weichspülern, vollständig biologisch abbaubar sein.[2]

Nachteile

Weichspüler können durch ihre chemische Struktur eine wasserabweisende Wirkung haben, die sich jedoch durch die Wahl der Chemikalien vermeiden lässt. Die wasserabweisende Reaktion kann bewirken, dass „weichgespülte“ Handtücher, Wollpullover, Unterwäsche, Nachtgewand, Bettwäsche etc. langsamer oder weniger Feuchtigkeit aufnehmen.[3]

Daunenschlafsäcke sollten deshalb auf keinen Fall mit Weichspüler gewaschen werden, Schlafsackhersteller empfehlen meist die Verwendung einfacher Kernseife in enthärtetem Wasser. Bei Funktionskleidung aus synthetischen Fasern, wie sie besonders im Sport häufig eingesetzt werden, können Weichspüler die Oberfläche der Kleidung verschließen. Der Abtransport des Schweißes vom Körper nach außen ist dadurch nicht mehr gewährleistet.

Inhaltsstoffe wie Duftstoffe und Lösemittel können allergische Reaktionen hervorrufen.

Kationische Tenside reagieren mit waschaktiven anionischen Tensiden zu einer hydrophoben Verbindung, die mit weiterem Tensideinsatz ausgewaschen werden muss. Der Einsatz von Weichspülern bedingt deswegen bei der nächsten Wäsche einen entsprechend erhöhten Waschmittelverbrauch.

Kritik

Das Umweltbundesamt setzt die Weichspüler an die Spitze der Haushaltsprodukte mit fraglichem Nutzen. Laut der Studie „Schadstoffbelastung und Sozialstatus“[4] werden Weichspüler von über 80 % der Familien mit niedrigem Sozialstatus verwendet, aber nur von halb so vielen Familien mit hohem Sozialstatus. Ein Fazit lautet:

„Über den fraglichen Nutzen und die Probleme für Mensch und Umwelt wird seit vielen Jahren aufgeklärt, auch vom Umweltbundesamt. Dennoch geben vor allem sozial schlechter gestellte Familien ihr knappes Geld für diese Haushaltsprodukte aus.[4]

Sonstiges

Anfang 2011 wurden Fälle von Missbrauch von Weichspüler als Rauschmittel per Nasenspray bekannt. In einigen Weichspülern war die Substanz γ-Butyrolacton (GBL) enthalten, ein Vorläuferstoff des Betäubungsmittels γ-Hydroxybuttersäure (GHB).[5][6]

Bilder

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Weichspüler – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Weichspüler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.