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Wilhelm Günther von Heyden

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Wilhelm Günther von Heyden (geb. 1908; gest. 2004) war ein deutscher Diplomat, der seine Laufbahn im Jahr 1935 in der NS-Zeit begann und nach dem Krieg ab 1951 in der BRD in Europa und im Asiatischen Raum fortsetzte. Er war unter anderem Generalkonsul in Hongkong und Botschaftsrat in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi.

Biografie

Ausbildung und erste Stationen

Nach Schule und Studium arbeitete Wilhelm Günther von Heyden von 1935 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 im Auswärtigen Dienst für das Hitlerregime. Er hatte sich durch die Mitgliedschaft in der NSDAP dem Nationalsozialismus angepasst, das einen seiner diplomatischen Schwerpunkte auf Ost-, Mittel- und Südosteuropa legte. Es öffnete ihm damit die Wege, im Auslandsdienst für das Deutsche Reich tätig werden zu können. Er trug den Titel Legationsrat und durchlief folgende Stationen[1]:

1945 bis 1973

Heyden wurde 1945/1946 in Deutschland und Italien interniert, danach entnazifiziert.[1]

Er fand im Jahr 1948 eine Anstellung als Redakteur beim Handelsblatt, wo er bis 1951 tätig war. – In der BRD hatte er sich wieder für den Auswärtigen Dienst beworben; es gelang ihm, zusammen mit weiteren früheren deutschen Diplomaten.[1]

Von Heyden wurde 1951 dem Stellvertretenden Leiter der Delegation für die Pleven-Plan-Konferenz in Paris zugeteilt, wechselte 1953 in das Bundespräsidialamt, wo er noch im Mai des gleichen Jahres zum Leiter des Referats 2 (u. a. zuständig für wirtschaftliche Fragen, Protokollangelegenheiten, Staatsangehörigkeits- und Passangelegenheiten, Auswanderung, Jüdische Probleme, Besatzungsfragen, deutsches Vermögen im Ausland) berufen wurde. Im Zeitraum 1957/1958 war von Heyden Leiter des Referats 1 (Aufgabenbereiche: Protokollfragen, Verkehr mit dem Auswärtigen Amt, Auswanderungsfragen, Angelegenheiten der Deutschen im Ausland, Fragen des Judentums). Die folgenden fünfzehn Jahre übernahm er wieder diplomatische Aufgaben: 1958 bis 1963 war er Botschaftsrat in Neu-Delhi, wechselte dann in die Zentrale des Auswärtigen Amtes in Deutschland. Sein letztes diplomatisches Amt war Generalkonsul in Hongkong, Amtsantritt am 6. Juni 1968, danach, ab 5. April 1973, ging er in Pension.[1][2][3][4]

Wegen seiner Vergangenheit im NS-Staat gab es – genau wie bei anderen betreffenden Personen – Probleme mit irgendwelchen anerkennenden Worten oder Reden bei seiner Beerdigung. Zurzeit wird es prinzipiell ausgesessen.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Kabinettsprotokolle der Bundesregierung. 1956, abgerufen am 2. November 2024.
  2. Eckart Conze, Norbert Frei, Peter Hayes, Moshe Zimmermann: Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik. (https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-15515).
  3. Kabinettsprotokolle der Bundesregierung. 1958, abgerufen am 2. November 2024.
  4. Tabellarische Übersicht aller (west-)deutschen Mitarbeiter im diplomatischen Dienst ab 1951 bis 1993 mit ihren Funktionen und genauen Amtszeiten. Abgerufen am 2. November 2024.
  5. Johannes Teschner: Ehemalige NS-Elite in der BRD: Karrieren, als wäre nichts gewesen. geo.de, abgerufen am 3. November 2024.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wilhelm Günther von Heyden aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.