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Willi Ruder
Wilhelm 'Willi' Ruder (* 24. März 1910 in Bad Nauheim) war ein deutscher politische Funktionär (NSDAP).
Leben und Tätigkeit
Willi Ruder wurde während seines Mathematikstudiums in Gießen von dem späteren Gauleiter Spreng für die NSDAP rekrutiert, in die er am 1. Juli 1929 eintrat (Mitgleidsnummmer 135.869).
1933 wurde Ruder Leiter der Abteilung Schulung im Gebiet 13 der Hitler-Jugend.
Von 1934 bis 1943 amtierte Ruder als Gaustabsamtsleiter in der Gauleitung Hessen-Nassau der NSDAP. Zudem war er Ratherr in Frankfurt am Main.
Anlässlich der Reichstagswahl vom April 1938 kandidierte Ruder als Abgeordneter für das gleichgeschaltete Parlament auf der „Liste des Führers zur Wahl des Großdeutschen Reichstages", wurde aber nicht gewählt.
Anfang 1943 wechselte Ruder in die Parteikanzlei der NSDAP, das zentrale Steuerungsinstrument zur Führung und Beaufsichtigung des gesamten Parteiapparates der NSDAP. Zum Jahresende 1943 wurde er auf Dauer dieser Dienststelle zugewiesen. Anfang 1944 übernahm er die Leitung des neugeschaffenen Arbeitsstabes für NS-Führungsfragen der Parteikanzlei (Gruppe II F der Parteikanzlei). Der Arbeitsstab war das Gegenstück zu dem auf Befehl Hitlers innerhalb des OKW eingerichteten NS-Führungsstabes, den er auf verschiedenste Weise unterstützen sollte, um so nationalsozialistisches Gedankengut in der Wehrmacht hineinzutragen.
Der Arbeitsstab sollte unter Führung der Parteikanzlei die Tätigkeit verschiedener Parteidienststellen koordinieren und daher relativ kleingehalten. Die Funktionsweise versuchte Ruder im Dezember 1943 wie folgt zu erklären:
"Auf dem Wege über die NS.-Führungsstäbe und NS.-Führungsoffiziere wird die Partei die Grundsätze nationalsozialistischer Führung und Erziehung in die Wehrmacht hineintragen, durch Aufklärung, Besuche von Hoheitsträgern, Abstellung von Rednern, Kommandierungen von Wehrmachtsangehörigen zu Dienststellen der Partei und zu Schulungseinrichtungen der Partei wird in der Wehrmacht das Verständnis für die Partei ihre Aufgabe in Krieg und Frieden geweckt und ein festes Vertrauensverhältnis aufgebaut."
Im Rahmen seiner Tätigkeit als Leiter des Führungsstabes gehörte Ruder in der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs zu den engsten Mitarbeitern von Martin Bormann und erreichte er den Rang eines Hauptbereichsleiters.
Literatur
- Peter Longerich: Hitlers Stellvertreter : Führung der Partei und Kontrolle des Staatsapparates durch den Stab Hess und die Partei-Kanzlei Bormann, 1992, S. 142.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Willi Ruder aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |