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Wolf Heidenheim
Wolf (Benjamin Se'ew) Heidenheim (geb. 1757 in Heidenheim, Franken; gest. 23. Februar 1832 in Rödelheim, heute Frankfurt am Main) war ein deutsch-jüdischer Gelehrter und Drucker.
Leben und Wirken
Wolf Heidenheim wurde 1757 in Heidenheim (heutiger Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) geboren. Er besuchte die Rabbinerschule in Fürth und setzte unter Rabbiner Nathan Adler in Frankfurt seine Studien fort, wo er unter anderem die Bekanntschaft von Wolf Breidenbach und Salomo Dubno machte.
1788 ließ er sich in Offenbach nieder, wo er u. a. Abraham ibn Esras Mosnajim und den Pentateuch mit Targum Onkelos', Raschis, Raschbams, Norzis und eigenen Kommentaren herausgab. 1799 gründete er mit Baruch Baschwitz in Rödelheim bei Frankfurt eine Buchdruckerei. Als er im nächsten Jahr einen Machsor, das Gebetbuch für jüdische Festtage, herausgab, stützte er sich dabei auf historische deutsche und italienische Quellen, die bis 1258 zurückreichen. Sein Werk wurde als Machsor Rödelheim bekannt.[1] Später folgten weitere historisch fundierte Ausgaben eines Siddur (Gebetbuch für Wochentage und Sabbat), des Pentateuch, eine hebräische Grammatik sowie religionsphilosophische Werke.
Durch seine grammatikalisch-masoretischen Studien und korrekten Textausgaben hat Heidenheim Kritik und Exegese der Bibel wesentlich gefördert. Zahlreiche seiner Werke blieben unveröffentlicht, die meisten seiner Manuskripte wurden von der Bodleian Library in Oxford erworben.
Nach ihm ist eine Straße im westlichen Bereich Frankfurt-Rödelheims benannt.
Schriften
- Machsor Rödelheim. Für alle jüdischen Feiertage. Hebräisch mit deutscher Übersetzung von Selig Bamberger. Goldschmidt, Basel 1953 (9 Bände).
Literatur
- Seligmann Baer: Heidenheim, Wolf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 300 f.
- Heinz Mosche Graupe: Heidenheim, Benjamin Wolf, Massoret. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, S. 248 f. (Onlinefassung).
- Louis Lewin: Zum hundertsten Todestage Wolf Heidenheims. Gestorben am 23. Februar 1832. In: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums. Bd. 76 (1932), S. 1–16 (Digitalisat).
- Ernst Roth (Red.): Gewidmet dem Andenken des Wolf Heidenheim anläßlich seines 150. Sterbetages 23. Adar 5742. Rabbinerkonferenz, Frankfurt am Main 1982.
- Encyclopedia Judaica. Band 8,2, S. 258 f.
- Heidenheim, Wolf. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 10: Güde–Hein. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 2002, ISBN 3-598-22690-X, S. 304–310.
Weblinks
- Literatur von und über Wolf Heidenheim in der Universitätsbibliothek JCS Frankfurt am Main: Digitale Sammlungen Judaica
- Literatur von und über Wolf Heidenheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Digitalisierte Werke von Wolf Heidenheim in der Bibliothek des Leo Baeck Instituts
Fußnoten
- ↑ Machsor, Ausgabe „Rödelheim“, abgerufen am 24. August 2021.
Personendaten | |
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NAME | Heidenheim, Wolf |
ALTERNATIVNAMEN | Heidenheim, Wolf Ben Simson; Heidenheim, Wolf Ben-Simsôn; Heidenheim, Benjamin Wolf; Heidenheim, Simon Wolf; Heidenheim, Wolf b. Samson; Heidenheim, Wolf Benjamin Ze'ev; Haydenhaym, Wolf ben Simson; Haydenhaym, Wolf ba"r Simson; me-Haydenheim, Wolf ben Simson; me-Haydenhaym, Wolf ben Simson; Haydenhaym, Wolf ben Simson; Haydenhaym, Wolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gelehrter jüdischen Glaubens |
GEBURTSDATUM | 1757 |
GEBURTSORT | Heidenheim (Mittelfranken) |
STERBEDATUM | 23. Februar 1832 |
STERBEORT | Rödelheim |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wolf Heidenheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |