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Yvon Pissarro

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Yvon Pissarro, auch Yvon Vey (* Dezember 1937[1] in Paris,[2] Frankreich), ist ein französischer Zeichner und Maler.

Familie

Yvon Pissarro ist der Sohn des Malers Paul Émile Pissarro und dessen zweiter Ehefrau Yvonne, geborene Beaupel.[3] Er ist der Enkel des „Vaters des Impressionismus“,[4] Camille Pissarro.[5][6] Seine Geschwister sind der Maler Hugues Claude Pissarro und Véra Savary. Der Name seiner Frau ist Laura.[5]

Siehe auch: Begriffsklärung Pissarro für weitere Angehörige der Familie

Leben

Yvon Pissarro verbrachte seine ersten acht Lebensjahre[2] in der Normannischen Schweiz am Fluss Orne, der durch das Tal neben den Orten Clécy und Le Vey verläuft,[7] wo die jüdische Familie Zuflucht vor dem Zweiten Weltkrieg gesucht hatte.[2] Hier hatte sich sein Vater am Ufer der Orne im Garten seines Hauses in einem Hausboot – einem umgebauten Ruderboot [8] – ein Atelier eingerichtet[3] und hatte regen Kontakt zu zahlreichen Künstlerfreunden.[9]

Bereits im frühen Alter zeigte Yvon seinen unabhängigen Geist. Als Jugendlicher rebellierte er gegen seine Eltern, die – besorgt um seine Zukunft – seine Karriere auf eine stabile und sichere Bahn zu lenken suchten, worauf er das Haus der Familie Richtung Paris verließ und an der dortigen Académie Julian Zeichnen und Kunstgeschichte studierte.[1] Zusätzlich besuchte er eine städtische Abendschule, wo er seine künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten weiter entwickeln konnte.[1][2] Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich mit Gelegenheitsarbeiten und kurzlebigen Anstellungen.[1]

Während seines Wehrdienstes befreundete er den Dichter James Sacré. Nach seiner Entlassung vom Militär kehrte er in sein Elternhaus zurück. Dort produzierte er mit der Gravierdruckpresse seines Vaters etwa fünfzehn Holzschnitte für einen Gedichtband von James Sacré mit dem Titel La transparence du Pronom ‘Elle’. Zu diesem Zeitpunkt beschloss er, seinen als belastend empfundenen Familiennamen aufzugeben, und wählte das Pseudonym Vey, nach einem nahegelegenen kleinen Ort, wo sein älterer Bruder Hugues ein Haus gemietet hatte. Darauf verbrachte er mehrere aufeinanderfolgende Sommer bei seiner Cousine Orovida Camille Pissarro in London, wo er sich jedoch mehr in Museen aufhielt als in der Schule, in der die englische Sprache unterrichtet wurde. Er verbrachte auch einige Zeit in Italien, wo er sich in seinen Zeichnungen mit den Landschaften, den Städten und ihren Kunstwerken beschäftigte.[1]

In Nizza schloss er sich 1971 einer Gruppe von Zeichnern unter der Leitung von Dany Bloch an, der als Kurator des Musée d’art moderne de la Ville de Paris die entstandenen Arbeiten zu einer Ausstellung zusammenstellte.[1][2] Aus familiären Gründen musste Yvon für mehr als ein Jahrzehnt mit dem Zeichnen pausieren. Er verließ darauf Nizza und lebt heute in einem Dorf in der Nähe von Montpellier, wo er sich weiter seiner Kunst widmet.[1]

Werk

Zeichnungen und Gemälde (Auswahl)

  • Serie: Farmhand(s), 1982/1983
  • Mimosa
  • Troncs d'Arbres, 2005
  • Le Laveur de Vitres ou le Rêve Inaccessible
  • La Plage aux Algues Vertes
  • Des mots traversés par le temps

Ausstellungen (Auswahl)

Ab 1971 stellte Pissaro seine Arbeiten in vielen Orten Frankreichs aus, so im Musée d’art moderne de la Ville de Paris, im Centre Culturel de Villeparisis, in der Ausstellung Grands et Jeunes d'Aujourd'hui im Pariser Grand Palais, im Maison de la Culture de Grenoble, auf dem Festival von Avignon, im Pariser Salon de Montrouge, im Centre Culturel de Montreuil, im Maison des arts et de la culture de Créteil in Créteil, im Collège d' Echanges Contemporains de Saint Maximin, im Palais de la Malmaison à Cannes, im Musée Municipal d' Orange, und anderen.[2]

Einige seine Werke stellte er auch in Italien und im Vereinigten Königreich aus.[2]

2014 nahm er am Arièmes Rencontres d'Art et Philosophie de Cornillon (deutsch Viertes Treffen der Kunst und Philosophie Cornillon) teil.[10]

Veröffentlichungen

  • Yvon (Vey) Pissarro: Drawings, Catalogue of an exhibition held at the Stern Pissarro Gallery, London 5 – 23 November, 2002. Stern Pissarro Gallery, 2002, 30 S., in englischer Sprache → online

Literatur

  • Yvon (Vey) Pissarro: Drawings. Stern Pissarro Gallery, London November 2002, 32 S.

Weblinks

  • Bilder von Yvon Pissarro → online
  • Arnaud Villany: Réalisme magique d’Yvon Vey, Ende Oktober 2013, in französischer Sprache → online

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Yvon Pissarro, Biografie, in englischer Sprache → online
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Monique Anne Marta: Yvon Vey, Biografie, in französischer Sprache → online
  3. 3,0 3,1 Paul Emile Pissarro, French (1884–1972) In: rogallery.com, in englischer Sprache → online
  4. Gerhard Finckh (Hrsg.): Camille Pissarro. Der Vater des Impressionismus (Ausstellungskatalog). Von der Heydt-Museum, Wuppertal 2014, ISBN 978-3-89202-091-2
  5. 5,0 5,1 Pissarro Family Tree. In: Stern Pissarro Gallery, in englischer Sprache → online
  6. Lowie Vermeersch (Hrsg.): J.R.P.V.P.L.T. & R. Vermeersch. Asp/Vubpress/Upa 2010, ISBN 9-46117-001-7, S. 34, in holländischer Sprache → online
  7. Paulémile Pissarro (1884–1972) In: Stern Pissarro Galery, in englischer Sprache → online
  8. Roger Clark: Beyond the Spiralonline
  9. Eva María Ayala Canseco, Minerva Mogollán García: Seis siglos de arte: cien grandes maestros, Museo Soumaya, Mexico-Stadt 2005, S.363, in spanischer Sprache
  10. Joris Philip: Quatrièmes Rencontres d’Art et Philosophie de Cornillon. In Midi Libre vom 6. Juli 2014, in französischer Sprache → online
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Yvon Pissarro aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.