Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Zizers

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zizers
Wappen von Zizers
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton GraubündenKanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Landquartw
Kreis: Fünf Dörfer
BFS-Nr.: 3947i1f3f4
Postleitzahl: 7205
Koordinaten: (761938 / 200561)46.9363869.56555561Koordinaten: 46° 56′ 11″ N, 9° 33′ 56″ O; CH1903: (761938 / 200561)
Höhe: 561 m ü. M.
Höhenbereich: 513–1773 m ü. M.[1]
Fläche: 11,01 km²[2]
Einwohner: 3213 (31. Dezember 2013)[3]
Einwohnerdichte: 292 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
14,7 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.zizers.ch
Zizers

Zizers

Lage der Gemeinde
Vorlage:Imagemap Bezirk Landquartw

Zizers (rätoromanisch Audio-Datei / Hörbeispiel Zezras?/i bzw. Audio-Datei / Hörbeispiel Zir?/i) ist eine politische Gemeinde im Kreis Fünf Dörfer, Bezirk Landquart des Kantons Graubünden in der Schweiz. Der historische Hauptort der «Vier Dörfer» ist heute nach Landquart die zweitgrösste Gemeinde im Kreis.

Geographie

Das Strassendorf Zizers liegt in einer flachen Hanglage umgeben von Bergen und Weinbaugebiet 10 km nördlich der Kantonshauptstadt Chur im Bündner Rheintal (auch Churer Rheintal genannt). Auf der rechten Rheinseite erstreckt sich das Territorium vom Fluss über den von den Wildbächen Schlundrüfi und Chessirüfi zerfurchten Hang bis an den Grat, welcher die Wasserscheide zum Tal von Valzeina bildet. Dort wird ganz im Südosten am Cyprianspitz mit 1'774 m die grösste Höhe erreicht. Das früher ebenfalls zu Zizers gehörende Gebiet links des Rheins bildet seit 1854 die eigenständige Gemeinde Mastrils.

Im Jahr 1997 wurden 41.5 % der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt, der Wald nahm 38.5 % ein, die Siedlungen 12.1 %. Als unproduktiv galten 7.8 %.

Zizers grenzt an die Gemeinden Landquart, Valzeina, Trimmis, Untervaz und Maienfeld.

Wappen

Blasonierung: In Silber (Weiss) ein aufrechtschreitender, rot gezungt und so geziert, schwarzer Steinbock, einen gestürzten schwarzen Schlüssel tragend

Bereits das 1527 verwendete Gemeindesiegel zeigte das Wappentier des Gotteshausbundes. Der Schlüssel, das Attribut des Kirchenpatrons Petrus, dient zur Differenzierung.

Geschichte

Das an der Hauptverkehrsroute der Deutschen Strasse, der Verbindung vom Bodenseeraum nach Chur und weiter zu den Bündner Alpenpässen, gelegene Dorf erscheint urkundlich 824 als Zizuris. Funde aus der Bronze- und Römerzeit lassen einen wesentlich älteren Siedlungsursprung vermuten. Unklar ist die Herkunft des Ortsnamens, den manche Forscher auf den römischen Dichter Zizerus oder eine Göttin Ziza zurückführen wollen. 955 schenkte Otto der Grosse den Königshof zu Zizers samt der zugehörigen Kirche dem Bistum Chur, wo er seinen Günstling Hartpert als Bischof eingesetzt hatte. Dieser Königshof wurde 2010 zufällig bei Grabungsarbeiten entdeckt und wird seitdem rekonstruiert.

Die Wirtschaft des mit Marktrecht begabten, kleinstädtisch anmutenden Dorfes ruhte auf mehreren Säulen: Neben der Landwirtschaft (Wein-, Obst- und Ackerbau) sind seit dem Mittelalter diverse Handwerkszweige belegt. Im Umkreis der Sust florierten Handel und Gastgewerbe. 1519 konstituierte sich aus den bischöflichen Herrschaften Friedau und Alt-Aspermont das Hochgericht Vier Dörfer des Gotteshausbundes mit Zizers als Hauptort (3/7 der Stimmrechte). 1649 wurden die letzten bischöflichen Rechte abgelöst und somit die volle Souveränität innerhalb der Drei Bünde erreicht. Seit dem 17. Jahrhundert sind in der Gemeinde beide Konfessionen vertreten.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1850 1900 1950 1980 2000 2005 2010
Einwohnerzahl 925 1107 1281 2425 2983 3064 3201

Wirtschaft

Ansicht von Süden

Auch wenn die Landwirtschaft ihre überragende Bedeutung verloren hat, prägen Obst- und Weingärten das Ortsbild. Zizers, bekannt für seinen Blauburgunder, liegt in einem klassischen Föhntal in Nord-Südausrichtung auf ca. 600 m Höhe und zählt dadurch zu den wärmsten Deutschschweizer Weinbaugebieten. Im übrigen dominiert mittelständisches Gewerbe. Gemeinsam mit der Nachbargemeinde Igis wird die verkehrsgünstig an Bahnlinie und Autobahn gelegene Industriezone Tardisland erschlossen und vermarktet. In der Land- und Forstwirtschaft waren 74 Personen beschäftigt, im gewerblichen Bereich 144 und im Dienstleistungssektor 447 (Stand 2000–01).

Verkehr

Die Gemeinde besitzt eine Bahnstation an der halbstündlich bedienten Linie Chur–Landquart der Rhätischen Bahn. Ausserdem verkehrt eine Postautolinie vom Bahnhof Landquart nach Zizers. Durch die Lage an der Autobahn A13 ist die Kantonshauptstadt in zehnminütiger Fahrt zu erreichen, Zürich, Sankt Gallen und Davos mit ca. einer Stunde Fahrzeit.

Tourismus

In der Gemeinde Zizers gibt es ein Hallenbad, eine Indooranlage mit Tennis, Sauna, Squash und Billard sowie eine Beachvolleyball-Anlage mit zwei Feldern. Zusammen mit der Einbindung in ein grosses Netz von Wander- und Radwegen in abwechslungsreicher Landschaft – vom Rheinufer mit seinen Auenwäldern bis zu den Wiesen und Obstbäumen am Hang – ist Zizers ein Teil der Tourismusregion Graubünden.

Bildung

In Zizers domiziliert ist die Höhere Fachschule für Sozialpädagogik der Stiftung Gott hilft.

Sehenswürdigkeiten

Das St. Johannesstift in Zizers

Nach mehreren grossen Dorfbränden (zuletzt 1767 und 1897) beherrschen moderne Bauten das Bild der Hauptstrasse. Es gibt jedoch eine Reihe hervorragender Einzelobjekte:

  • Die Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde im 15. Jahrhundert an Stelle einer romanischen Vorgängerin erbaut und 1767 nach Brandschaden im Barockstil neu ausgestattet[5].
  • Im oberen Dorfteil liegt die reformierte Kirche, die als St. Andreas im Jahr 1340 erwähnt, 1644 der reformierten Gemeinde übergeben und 1711 erweitert wurde.
  • Wahrzeichen von Zizers ist der Kuppelturm des Unteren Schlosses[6]. Als Stammsitz der Linie Salis-Zizers in mehreren Phasen von 1620 bis 1687 erbaut, beherbergt das Schloss seit 1899 ein Altersheim, das St. Johannes Stift. Die Innenräume sind deshalb für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Im St. Johannes Stift verbrachte Zita, die letzte Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, von 1962 bis zu ihrem Tod am 14. März 1989, die letzten Jahre ihres siebzigjährigen Exils.
  • Oberes Schloss[7]
  • Unweit des Bahnhofs erhebt sich die Ruine der im 13. Jahrhundert als bischöfliches Herrschaftszentrum errichteten Burg Friedau. 1649 von den Vier Dörfern erworben, diente der viergeschossige Turm zeitweise als Gefängnis. Beim Dorfbrand 1897 wurde er beschädigt und ist seither Ruine.

Persönlichkeiten

  • Zita von Bourbon-Parma lebte von 1962 bis zu ihrem Tod am 14. März 1989 in Zizers und war als Gemahlin Kaiser Karls I. von 1916 bis 1918 letzte Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn.

Weblinks

 Commons: Zizers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Statistik Schweiz – STAT-TAB: Ständige und Nichtständige Wohnbevölkerung nach Region, Geschlecht, Nationalität und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul auf www.graubuendenkultur.ch
  6. Unteres Schloss auf www.graubuendenkultur.ch
  7. Oberes Schloss auf www.graubuendenkultur.ch
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zizers aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.