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Zorro
Zorro (spanisch für Fuchs) ist eine US-amerikanische Romanfigur. Die 1919 erstmals veröffentlichte Geschichte des „Rächers der Armen“ mit schwarzer Maske und Umhang wurde seit den 1920er Jahren mehrfach verfilmt.
Geschichte
Die Figur des Zorro wurde von Johnston McCulley im Groschenroman The Curse of Capistrano (dt.: „Der Fluch von Capistrano“) erfunden, der 1919 über fünf Ausgaben im Pulp-Magazin All-Story Weekly erschien. Nach der erfolgreichen ersten Verfilmung im Jahr 1920 durch United Artists als Das Zeichen des Zorro verfasste McCulley ab 1922 mehr als 60 weitere Zorro-Geschichten und einige Romane, darunter 1931 Zorro rides again (dt. „Zorro reitet wieder“). Die letzte Zorro-Erzählung aus McCulleys Feder – The Mask of Zorro (dt. „Die Maske des Zorro“) – wurde erst 1959 nach seinem Tod veröffentlicht. Die ursprüngliche Magazin-Serie The Curse of Capistrano war 1924 passend zum Kinofilm von 1920 unter dem Titel The Mark of Zorro als Roman neu aufgelegt worden. Die dazugehörige erste deutschsprachige Übersetzung von Carsten Mayer erschien 1997 unter dem Titel Zorro. Der Originalroman im Nymphenburger Verlag in München.
McCulleys Zorro ist ein klassischer Volksheld im Sinne eines Robin Hood oder Rinaldo Rinaldini. Die Geschichte spielt in Kalifornien zu Beginn des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der spanischen Kolonialherrschaft. Zorro führt ein Doppelleben: Offiziell ist er ein reicher Müßiggänger, der Landedelmann Don Diego de la Vega, der ein geruhsames Leben ohne politische Ambitionen führt. Wenn es aber Ungerechtigkeit zu bekämpfen gilt, verwandelt er sich im schwarzen Umhang, mit Degen und Maske zum Rächer des Volks. Dabei kommen ihm seine herausragenden Fechtkünste zugute; als „Markenzeichen“ hinterlässt er bei seinen Gegnern stets ein geritztes „Z“ für Zorro. Die Vorlage für die Zorro-Figur waren wahrscheinlich südamerikanische Unabhängigkeitskämpfer aus der Zeit des Kriegs gegen die spanische Kolonialherrschaft, z. B. Jesús Malverde, Simón Bolívar oder Benito Juárez. Die Abenteuergeschichte wird durch die Liebesgeschichte von Zorro und Lolita Pulido, die Zorro aus den Händen der Feinde retten muss, angereichert. Sein großer Gegenspieler ist Don Rafael Moncada, der in den Verfilmungen auch Rafael Montero genannt wird.
Adaptionen
Aus dem Zorro-Stoff entstanden mehrere Filme. Berühmt wurde die Figur durch den 1920 von Fred Niblo gedrehten Stummfilm Das Zeichen des Zorro mit Douglas Fairbanks sen. in der Hauptrolle. Der Film machte Zorro zu einer international bekannten Figur, mit der sofort Maske, Mantel und Degen assoziiert werden. Als weiteres unverzichtbares Attribut trat später die Peitsche hinzu, mit der Zorro Gegner entwaffnet oder die er als Kletterhilfe verwendet. Der klassische Zorro der Tonfilmzeit war Tyrone Power im 1940 von Rouben Mamoulian gedrehten Film mit dem Titel Im Zeichen des Zorro.
Es entstanden in der Folge unter anderem Fernsehserien mit Guy Williams (1957–1961, in schwarz-weiß) und Duncan Regehr (1990–1993) als Zorro sowie eine Comic-Reihe namens The New Adventures of Zorro (1981) aus dem Hause Filmation, eine japanische Anime-Serie aus dem Jahr 1995 mit dem Titel Kaiketsu Zorro (Z wie Zorro), und eine Zeichentrick-Serie namens The New Adventures of Zorro (Zorro) von Warner Bros. Television von 1997.
Parodiert wurde die Figur des Zorro 1981 im Film Zorro mit der heißen Klinge (The Gay Blade), in dem der Sohn Don Diegos in die Fußstapfen seines Vaters tritt und sich nach einer Verletzung von seinem schwulen Zwillingsbruder namens Bunny Wigglesworth vertreten lässt, mit George Hamilton in beiden Hauptrollen. Otto Waalkes spielte in Otto – Die Serie (1995) des Öfteren einen tollpatschigen maskierten Helden, der „Orro“ hieß.
2005 erschien eine neue Roman-Adaption von Isabel Allende, die vor allem die Jugendzeit von Zorro und die Entstehung seines Namens und seiner Verkleidung erläutert (Originaltitel: El Zorro. Comienza la leyenda, deutsch im Suhrkamp-Verlag unter Zorro).
Verfilmungen (Auswahl)
- Das Zeichen des Zorro (The Mark of Zorro, 1920, USA)
- Zorro reitet wieder (Zorro rides again, 1937, USA)
- Zorros Legion reitet wieder (Zorros fighting legion, 1939, USA)
- Im Zeichen des Zorro (1940, USA)
- Zorros schwarze Peitsche (The Black Whip, 1944, USA)
- Zorro und die drei Musketiere (1962, Spanien)
- Zorro, der schwarze Rächer (1962, Italien/Spanien)
- Zorro, der Mann mit den zwei Gesichtern (1963, Italien)
- Zorro, der Mann mit der Peitsche (1968, Italien)
- Zorro – Graf von Navarra (1969, Italien)
- Zorros Rache (1969, Spanien/Italien)
- Zorro (1975, Italien/Frankreich)
- Zorro – Der schwarze Rächer (1990–1993, USA)
- Z wie Zorro (怪傑ゾロ, Kaiketsu Zorro) – Anime-Serie (1995, Japan)
- Die Maske des Zorro (The Mask of Zorro, 1998, USA)
- Die Legende des Zorro (The Legend of Zorro, 2005, USA)
sowie viele weitere Filme, die die Figur als Protagonisten für ihre Geschichte benutzen.
Musical
1998 debütierte der Stoff in Musicalform unter dem Titel Z – The Masked Musical Of Zorro von Robert W. Cabell. Die Uraufführung mit Ruben Gomez (Zorro) und Deborah Gibson (Carlotta) ist auch als CD erschienen.
2008 folgte eine weitere Adaption unter dem Titel Zorro, die zuerst in Eastbourne, anschließend im Londoner West End zu sehen war. Die Musik der Show stammt zum Teil von den Gipsy Kings. Seit November 2009 ist diese Produktion in Paris in den Folies Bergère zu sehen. In Deutschland wurde das Musical erstmals im Juni 2015 auf der Bühne der Freilichtspiele Tecklenburg aufgeführt.
Computerspiele
Es erschienen bislang vier Computerspiele mit dem Zorro-Thema:
- Zorro (1985) von Datasoft für verschiedene Homecomputer dieser Zeit
- Zorro (1995) von Capstone Software für PC
- Zorro: Der Schatten (2001) von Cryo Interactive Entertainment für PC und PlayStation 2
- The Destiny of Zorro (2008) für Wii
Markenrecht
Unter dem US Copyright Act ist das Recht an McCulleys Story und an der Figur des Zorro 1975 erloschen. Das Markenrecht an dem Namen und der Figur von Zorro ist daher umstritten.
Eine Firma unter dem Namen Zorro Productions, Inc. behauptet, die weltweiten Rechte am Namen, Erscheinungsbild und Charakter von Zorro zu besitzen.[1] Die Firma versuchte, Lizenzgebühren von Benutzern des Namens oder Charakters der Romanfigur einzutreiben. Sie war in der Folge in mehrere Rechtsstreitigkeiten verwickelt, konnte jedoch ihre Forderungen bisher in keinem der Verfahren durchsetzen.[2][3] Aufgrund einer Klage von Robert W. Cabell steht sie zurzeit wegen betrügerischer Markenregistrierung vor Gericht.[4]
Literatur
- Johnston McCulley: Zorro. Der Originalroman (Originaltitel: The Curse of Capistrano). Deutsch von Carsten Mayer. Anaconda, Köln 2006, 303 S., ISBN 978-3-938484-99-9 oder ISBN 3-938484-99-3.
- Isabel Allende: Zorro (Originaltitel: El Zorro). Aus dem Spanischen von Svenja Becker. Suhrkamp, 2005, 443 S., ISBN 3-51845861-2 oder ISBN 978-3-51845861-7.
Einzelnachweise
- ↑ About Zorro Productions Inc. Website der Zorro Productions Inc.
- ↑ Zorro Production Inc. v. Mars Inc
- ↑ ZPI & SPE v. Fireworks Inc.
- ↑ Robert Cabell v. Zorro Productions, Inc.
Weblinks
- Das Zeichen des Zorro in der Internet Movie Database (englisch)
- Im Zeichen des Zorro in der Internet Movie Database (englisch)
- Zorro mit der heißen Klinge in der Internet Movie Database (englisch)
- Die Maske des Zorro (1998) in der Internet Movie Database (englisch)
- Die Legende des Zorro (2005) in der Internet Movie Database (englisch)
- Literatur von und über Zorro im Katalog des Ibero-Amerikanisches Institut in Berlin
- Das Zeichen des Zorro von 1920 im Internet-Archiv zum kostenlosen Herunterladen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zorro aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |