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Zott

Aus Jewiki
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Zott (Begriffsklärung) aufgeführt.
Zott SE & Co. KG
Logo
Rechtsform SE & Co. KG
Gründung 1926
Sitz Mertingen, Deutschland

Leitung

  • Christine Weber
    (Geschäftsführung und Verwaltungsratsvorsitz)
  • Anton Hammer
    (Geschäftsführung)
Mitarbeiter 3.085 (2017)[1]
Umsatz 960 Mio. Euro (2017)[1]
Branche Nahrungsmittelindustrie
Website www.zott-dairy.com

Die Zott SE & Co. KG ist eine deutsche Molkerei mit Sitz in Mertingen. Das 1926 gegründete Unternehmen ist ein selbständiges Familienunternehmen und zählt mit einem Umsatz von rund 865 Mio. Euro zu den führenden Molkereien in Europa. Hergestellt werden von den mehr als 3.000 Mitarbeitern verschiedene Milchprodukte wie etwa Joghurtmischerzeugnisse und Käse. Rund 3.500 Milcherzeuger beliefern die Standorte in Deutschland und Polen.[2] 2017 wurden dort etwa 954 Millionen Liter Milch verarbeitet.[1]

Geschichte

Anna und Balthasar Reiter kauften 1926 eine Landmolkerei im bayerisch-schwäbischen Mertingen.[3] Als 1938 Balthasar Reiter verstarb, heiratete Anna Reiter in zweiter Ehe Georg Zott, den Namensgeber des Unternehmens. In den 1950er Jahren führten ihr Sohn Georg Reiter und seine Frau Frieda die Geschicke der Molkerei weiter.

1972 wurde in Mertingen eine neue Molkerei mit eigener Fruchtküche gebaut, da die Kapazitätsgrenzen des Stammwerks erreicht waren. Im gleichen Jahr übernahm Zott die bayerische Molkerei Hans Schweyer in Günzburg. In den 1980er Jahren wurde, unter der Leitung der dritten Generation der Familie mit Christine und Georg Reiter, die Zoma gegründet und mit einer neuen Trocknungsanlage die Milchpulverproduktion für die weiterverarbeitende Industrie aufgenommen. Zudem startete das unternehmenseigene Becherwerk den Betrieb.

In den 1990er Jahren erschloss Zott die neuen Bundesländer und östlichen Nachbarstaaten. Bis eine durchgängig gekühlte Distribution gelang, wurden langhaltbare Produkte geliefert. In den folgenden Jahren eröffnete Zott Vertriebsniederlassungen in der Tschechoslowakei (1991), heute Slowakei, im polnischen Breslau (1992) und in Tschechien. Mit der Gründung von Zott Ungarn (2002) wurden die neuen Vertriebsstätten vorerst komplett.

Nach der stufenweise Inbetriebnahme einzelner Produktionsbereiche Ende der 1980er Jahre wurde im Frühjahr 1993 das neue Produktionswerk „Werk 2“ inklusive der eigenen Fruchtküche an der Bäumenheimer Straße in Mertingen eingeweiht. 1999 unterzeichnete Zott den Vertrag für den Erwerb der ersten ausländischen Produktionsstätte im polnischen Opole. Anschließend begannen die Umbau- und Erweiterungsbaumaßnahmen und im Frühjahr 2000 liefen dort die ersten Joghurtbecher vom Band. 2009 wurde das neue Entwicklungs- und Qualitätszentrum in Mertingen eröffnet.

2012 übernahm Zott die Mehrheitsbeteiligung an der neu gegründeten Molkerei in Gradačac.[4] Im gleichen Jahr erwarb das Unternehmen auch eine Produktionsanlage im polnischen Racibórz.[5] Vor dem Hintergrund der internationalen Ausrichtung der Molkerei wurde 2013 die Rechtsform in „Zott SE & Co. KG“ geändert.

2015 schloss Zott das Werk in Racibórz und überließ auch die Mehrheitsbeteiligung an der Molkerei in Gradačac einem inländischen Investor.[6][7]

2017 übernahm Zott den langjährigen vietnamesischen Importeur und Distributor Delys Vietnam.[8] Zott baut ein eigenes Werk am Standort Mertingen für die Monte-Snack-Produktion.[9]

Standorte

Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing
Ansicht Stammwerk in Mertingen

Sowohl die Verwaltung (Standort48.65659710.80528) als auch das Stammwerk (Standort48.66486910.811073) befinden sich im bayerischen Mertingen. An diesem Standort erfolgt die Produktion von Joghurts, Desserts und Mozzarella. Eine weitere deutsche Produktionsstätte besteht in Günzburg (Standort48.47465410.269869). Dort werden Hart- und Schmelzkäse sowie diverse Pulverprodukte für die weiterverarbeitende Industrie produziert.[10]

Außerhalb Deutschlands besitzt Zott weitere Produktionsstätten und Vertriebsstandorte. In Polen werden Fruchtjoghurts, Naturprodukte, Desserts und Getränke in den Werken Opole (Standort50.66263217.967814) und Głogowo (Standort53.02509518.781278) hergestellt. Vertriebsstandorte bestehen in Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Russland, Singapur und Vietnam.[10]

Konzernmarken

Monte Produktauswahl
Sahne Joghurt

In Deutschland werden folgende Marken (Stand Mai 2017) angeboten:[11]

  • Monte
  • Sahne Joghurt
  • Zottarella
  • Zott Bergbauern
  • Bayerntaler
  • Jogolé
  • Cheese Tiger
  • Stichfest
  • Caffreze

International dagegen führt das Unternehmen folgenden Marken (Stand Mai 2017):[12]

  • Monte
  • Jogobella
  • Zottarella
  • Cheese Tiger
  • Milk Tiger
  • Primo
  • Bayerntaler
  • Cremabella
  • Belriso
  • Serduszko
  • Caffreze

Marketing

Das Unternehmen engagiert immer wieder bekannte Persönlichkeiten als Werbebotschafter. So waren in der Vergangenheit Maxl Graf und Roberto Blanco in der Werbung zu sehen. 2010 warb das Unternehmen für sein Produkt Monte mit Torwart René Adler und dessen Bruder Rico Adler.[13] 2013 wechselte Zott die Markenbotschafter für Monte. Bis Ende 2013 warben Windsurf-Weltmeister Philip Köster und seine Schwester Kyra für das Produkt.[14]

Seit Mai 2015 wirbt der Fernsehkoch Nils Egtermeyer für Zottarella.[15][16]

Zusammen mit dem Tre Torri Verlag hat Zott im Rahmen eines Rezeptwettbewerbs innovative Mozzarella-Rezepte gesucht. Die besten 200 Rezepte wurden in einem Kochbuch Mozzarella – Kochen mit weißem Gold veröffentlicht.[17]

Auszeichnungen

  • Goldener Zuckerhut für den Sahne-Joghurt (1986)
  • Der Seniorchefin Frieda Reiter (* 1930) wurde am 18. September 2010 die Ehrenbürgerwürde von Mertingen verliehen.[18]
  • Lizenz zur Nutzung des „Ohne GenTechnik“-Siegels für die Marken Zottarella und Bayerntaler (2012)[19]
  • PriMax zum 11. Mal in Folge (2013)[20]
  • „Preis für langjährige Produktqualität“ zum 25. Mal (2018)[21]
  • Bundesehrenpreis zum 9. Mal in Folge (2018)[22]
  • Goldener Zuckerhut zum 2. Mal (2017)[23]

Kritik

Die Auszeichnung Goldener Windbeutel 2010 der Verbraucherorganisation Foodwatch erhielt das Milchprodukt Monte Drink, das das Unternehmen bis dahin auf seiner Internetseite als „idealer Begleiter für Schule und Freizeit“ beworben hatte.[24][25] Eine darauf folgende Umgestaltung von Produkt und Präsentation wurde von Foodwatch wiederum als „Täuschungsoffensive“ bezeichnet.[26]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Zott – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ 1,0 1,1 1,2 Zott Factsheet 08/2018, abgerufen am 13. Februar 2019.
  2. ↑ Milch – Milcherzeuger – Milchherkunft. In: zott-dairy.com, abgerufen am 6. Mai 2017
  3. ↑ Unternehmen – Geschichte. In: zott-dairy.com, abgerufen am 6. Mai 2017
  4. ↑ Zott übernimmt Molkerei in Bosnien-Herzegowina. In: topagrar.com, 16. Juli 2012, abgerufen am 5. Mai 2012
  5. ↑ Molkerei Racibórz gehört bereits Zott. In: nowiny.pl, 3. Oktober 2012, abgerufen am 5. Mai 2017 (polnisch)
  6. ↑ Ende der Molkerei in Racibórz. Zott Polen schließt Fabrik. In: nowiny.pl, 28. Juli 2015, abgerufen am 5. Mai 2017 (polnisch)
  7. ↑ Über uns – Mliječna industrija 99 Gradačac. auf mi99.ba, abgerufen am 5. Mai 2017
  8. ↑ Zott wächst in Vietnam. In: topagrar.com, 6. Juni 2017, abgerufen am 29. November 2017
  9. ↑ Monte: eine Erfolgsgeschichte aus Mertingen. In: donau-ries-aktuell.de, 24. November 2016, abgerufen am 12. Dezember 2017
  10. ↑ 10,0 10,1 Standorte In: zott-dairy.com, abgerufen am 5. Mai 2017
  11. ↑ Markenübersicht Deutschland. In: zott-dairy.com, abgerufen am 4. Mai 2017
  12. ↑ Markenübersicht international. In: zott-dairy.com, abgerufen am 4. Mai 2017
  13. ↑ Fabian Prochazka: Monte: Neue Zielgruppen mit René Adler. In: wuv.de, 6. Oktober 2010, abgerufen am 12. März 2014
  14. ↑ Zott Monte startet mit neuer Werbekampagne durch. In: markenartikel-magazin.de, abgerufen am 12. März 2014
  15. ↑ Zottarella – Nils Egtermeyer – Meine exklusiven Rezepte. In: zottarella.com, abgerufen am 13. Februar 2019
  16. ↑ RTL II-Kochprofi Nils Egtermeyer kocht mit Zottarella (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) – zott-dairy.com, abgerufen am 8. Mai 2015
  17. ↑ Dirk Baranek: Neu erschienen: Mozzarella – Das Kochbuch. Kochen mit weißem Gold. In: feinschmeckerblog.de, 15. Oktober 2013, abgerufen am 19. August 2014
  18. ↑ Donauwörther Zeitung, 20. September 2010, S. 27.
  19. ↑ Ohne Gentechnik-Siegel für Zottarella und Bayerntaler. In: topagrar.com, abgerufen am 29. Juli 2014
  20. ↑ Ausgezeichnete Desserts. In: b4bschwaben.de, abgerufen am 5. März 2014
  21. ↑ Zott zum 25. Mal für langjährige Produktqualität geehrt. In: b4bschwaben.de, abgerufen am 23. April 2018
  22. ↑ Bundesehrenpreisträger 2018 für Milcherzeugnisse. In: dlg.org, abgerufen am 21. Juni 2018
  23. ↑ Goldener Zuckerhut geht an Denn’s Biomarkt, Zott, Edeka-Märkte Wilhelm Cramer und Harm Humburg. In: dfv.de, abgerufen am 8. November 2017
  24. ↑ Kompakt-Info: Monte Drink von Zott (PDF; 83 kB) Foodwatch. 19. März 2010. Abgerufen am 22. Oktober 2010.
  25. ↑ Goldener Windbeutel 2010. Spiegel Online. 23. April 2010. Abgerufen am 23. April 2010.
  26. ↑ Nur noch so süß wie Coca Cola. Foodwatch. Abgerufen am 9. März 2011.
48.65659710.80528
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