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Ľudovít Ódor

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Ľudovít Ódor, 2018

Ľudovít Ódor (ungarisch Lajos Ódor bzw. Ódor Lajos * 2. Juli 1976 in Komárno, ČSSR) ist ein slowakischer Volkswirt und Politiker. Er war Vizegouverneur der Nationalbank der Slowakei und ist seit dem 15. Mai 2023 Ministerpräsident der Slowakei.

Lebenslauf

Ľudovít Ódor gehört der ungarischen Minderheit in der Slowakei an.[1] 1999 schloss er sein Studium mit einem Master in Mathematik und Management an der Fakultät für Mathematik und Physik der Comenius-Universität in Bratislava ab.[2] Nach Abschluss seines Studiums trat er im April 1999 die Position eines Finanzmarktanalysten bei der Československá obchodná banka an, wo er zwei Jahre lang arbeitete. Anschließend wurde er Ökonom der slowakischen Ratingagentur und trat nach fast zwei Jahren als Chefökonom des Finanzministeriums der Slowakischen Republik und Direktor des Instituts für Finanzpolitik in die Staatsverwaltung ein.[3]

Im zweiten Kabinett Mikuláš Dzurindas war Ódor als Berater im Finanzministerium wesentlich an der Erfüllung der EU-Konvergenzkriterien für die Einführung des Euro beteiligt.[4] Im Januar 2006 wurde er Mitglied des Bankenvorstands der Slowakischen Nationalbank und geschäftsführender Direktor für Forschung. Von September 2010 bis April 2012 war er Berater von Premierministerin Iveta Radičová und Finanzminister Ivan Mikloš.[3] Zudem war er in den 2010er-Jahren mehrfach als Regierungsberater bei den jeweiligen Haushaltsaufstellungen tätig.[4]

Im September 2015 wurde er stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung unabhängiger Finanzräte in der Europäischen Union und hatte diese Position bis Oktober 2017 inne. Danach war er ein Jahr und einen Monat lang Mitglied des Aufsichtsrats der Slowakischen Sparkasse und Mitglied des Rats für Haushaltsverantwortung bis Februar 2018.[3] Ľudovít Ódor ist Mitbegründer des Inštitúta finančnej politiky (Institut für Finanzpolitik), des Rada pre rozpočtovú zodpovednosť (Rat für Haushaltsverantwortung) und der Útvar hodnoty za peniaze (Preis-Leistungs-Abteilung). Durch seine Tätigkeit trug er u. a. zur Einführung einer Flat Tax, zur Reform der öffentlichen Finanzverwaltung, zum Gesetz zur Schuldenbremse und zur Reform der ersten und zweiten (privaten) Säule des Rentensystems bei.[3][4] Er war Mitglied mehrerer Kommissionen, Ausschüsse und Vereine, die sich mit Wirtschaftsthemen befassen, und hielt Vorträge bei Wirtschaftsveranstaltungen.

Seit Januar 2016 ist er Gastprofessor an der Central European University. Ľudovít Ódor ist Autor mehrerer Bücher und zahlreicher slowakischer und anderssprachiger Wirtschaftspublikationen.[5][6] Im Februar 2018 wurde Ódor, nominiert durch die ungarisch-slowakische Partei Most-Híd, Vizegouverneur der Nationalbank der Slowakei;[7] dieses Amt legte er mit seiner Ernennung zum Ministerpräsidenten nieder.[4]

Ódor wurde am 7. Mai 2023 nach dem Rücktrittsgesuch des Ministerpräsidenten Eduard Heger von Staatspräsidentin Zuzana Čaputová zu dessen Nachfolger bestimmt.[8] Am 15. Mai wurde er als Ministerpräsident vereidigt.[9][10] Seitdem führt er eine interimsweise eingesetzte Expertenregierung an, die ihre Arbeit bis zur Bildung eines neuen Kabinetts nach den vorgezogenen Parlamentswahlen am 30. September 2023 fortsetzen soll.[11][veraltet] Wie sämtliche der parteilosen Mitglieder seiner Regierung hat Ódor angekündigt, nicht die Absicht zu haben, bei diesen zu kandidieren.[4] Sein Kabinett muss sich wie jede neue Regierung in der Slowakei innerhalb von 30 Tagen nach der Vereidigung einer Vertrauensabstimmung im Nationalrat stellen.[12][veraltet]

Veröffentlichungen

Einzelnachweise

  1. Úspešní slovenskí Maďari o svojom živote: Problémy boli, iba keď ich umelo vytvárali politici. refresher.cz, 22. September 2021, archiviert vom Original am 10. Mai 2023; abgerufen am 11. Mai 2023 (slovenčina).
  2. Ľudovít Ódor. In: Osoby, ktoré získali titul na UK. Comenius-Universität Bratislava, abgerufen am 15. Mai 2023 (slovenčina).
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Životopis. Ľudovít Ódor, 2019, abgerufen am 15. Mai 2023 (slovenčina).
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Jindra Kolar: Ľudovít Ódor in der Slowakei: Kalkulierte Zwischenlösung. In: nd. 10. Mai 2023, abgerufen am 16. Mai 2023.
  5. Ľudovít Ódor. Rada pre rozpočtovú zodpovednosť, abgerufen am 8. Juni 2020 (slovenčina).
  6. Ludovit Ódor | Department of Economics and Business. economics.ceu.edu, abgerufen am 8. Juni 2020 (slovenčina).
  7. Stephan Löwenstein: Nicht von gestern. In: FAZ. 8. Mai 2023, abgerufen am 16. Mai 2023.
  8. Beamtenkabinett löst Regierung Heger ab. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 7. Mai 2023, abgerufen am 15. Mai 2923.
  9. Prezidentka Zuzana Čaputová vymenovala úradnícku vládu, novým premiérom je Ľudovít Ódor. In: Refresher News, 15. Mai 2023.
  10. Slovakia gets technocratic caretaker government until September's early election. AP, 15. Mai 2023, abgerufen am 15. Mai 2023.
  11. Die slowakische Interimsregierung tritt zurück – Präsidentin kündigt Expertenregierung an. In: NZZ. 7. Mai 2023, abgerufen am 8. Mai 2023.
  12. Eine Beamtenregierung soll der Slowakei Stabilität bringen. In: Die Presse. 15. Mai 2023, abgerufen am 16. Mai 2023.
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