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10. Jahrhundert

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Das 10. Jahrhundert begann am 1. Januar 901 und endete am 31. Dezember 1000.

Europa

In Europa ist dieses Jahrhundert Teil des Frühmittelalters (ca. 500–1050). Der Kontinent war in mehrere christlich geprägte Königreiche aufgeteilt, während ein Teil der iberischen Halbinsel und Sizilien muslimisch beherrscht waren. Aus den Randgebieten Europas drangen die Wikinger und Magyaren regelmäßig zu Raubzügen in die Königreiche ein.

Südosteuropa und das Gebiet der heutigen Türkei werden vom Byzantinischen Reich beherrscht, dessen Hauptstadt Konstantinopel die anderen Städte Europas jener Zeit kulturell überstrahlte.

Im zentraleuropäischen Ostfrankenreich gründeten lokale Adelige, die sich im Gegensatz zum schwachen karolingischen Königtum Anerkennung bei der Abwehr der Raubzüge der Wikinger und Magyaren erworben hatten, relativ selbständige Herzogtümer. Nach dem Untergang der Karolinger wählten diese Adeligen nach Konrad I. mit Heinrich I. einen Sachsen, der die Dynastie der Liudolfinger begründete. Diese legten die Basis für das spätere Heilige Römische Reich deutscher Nation. Nach zahlreichen innenpolitischen Machtkämpfen wurde der Liudolfinger Otto der Große zum König gekrönt. Durch den Sieg in der Schlacht auf dem Lechfeld konnte er die Ungarneinfälle in das Reich stoppen und seine Herrschaft konsolidieren. Ferner gelang es ihm, das Königreich Italien in sein Reich einzugliedern und die (west-)römische Kaiserkrone zu erringen. Bis zum Ende Heiligen Römischen Reich deutscher Nation blieb diese Kaiserwürde Herrschern des Reiches vorbehalten.

Das Papsttum wurde im 10. Jahrhundert ein Spielball römischer Adelsfamilien, nachdem die Karolinger durch ihre Schwäche den Einfluss auf das Papsttum verloren. Durch die politischen Ränke um das Papstamt und die Amtsausübung einiger Amtsinhaber verlor das Papsttum stark an moralischer Autorität und Einfluss. Das änderte sich zunächst auch nicht unter den Liudolfingern. Zum Ende des Jahrhunderts versuchte Otto III. das Papsttum zu reformieren.

Muslimische Welt

Vom heutigen Tunesien eroberten sich die Fatimiden einen Herrschaftsbereich, der zum Ende des Jahrhunderts ganz Nordafrika, Palästina und Syrien umfasste. Die Herrscher-Dynastie, die ein eigenes Kalifat begründete, gehörte der ismailitischen Glaubensrichtung des Islam an und stand somit im Gegensatz zum sunnitischen Kalifat der Abbasiden. Die Fatimiden verlegten im Jahr 969 ihren Herrschaftssitz in die von ihnen gegründete Stadt Kairo. Durch ihre Förderung stieg Ägypten zu einem bedeutenden Wirtschafts- und Handelszentrum auf.

Asien

Nach dem Zusammenbruch der Tang-Dynastie war China in mehrere unabhängige Reiche zerfallen. Der Tang-Dynastie folgten in 51 Jahren fünf Dynastien, weshalb die Epoche auch Fünf Dynastien und Zehn Reiche genannt wird. Nachbarreiche, wie den Uiguren, eroberten weitere vormals chinesische Gebiete. Im Jahr 960 stürzte General Zhao Kuangyin die letzte der fünf Dynastien, eroberte bis zum Jahr 979 die übrigen zehn Reiche und begründete die Song-Dynastie, die China bis zum Jahr 1279 regierte. Mit der Song-Zeit begann in China eine Epoche des schnellen wirtschaftlichen Wachstums, des technischen Fortschrittes und der kulturellen Blüte.

Das Reich Balhae, das den äußersten Norden der koreanischen Halbinsel und Teile der Mandschurei umfasste, wurde im Jahr 926 von den Kitan erobert. Den größten Teil teilten sich das Reich Silla und die von ihm abgespaltenen Reiche Goryeo und das späte Baekje-Reich. Im Jahr 936 unterwarf Goryeo die anderen Reiche und beherrschte einen großen Teil der koreanischen Halbinsel. Ein Kaisertum etablierte sich, das sich auf eine nach chinesischem Vorbild organisierte Beamtenschaft stützte. Dennoch spielte die Standeszugehörigkeit, die erblich war, eine große Rolle.[1]

Im letzten Viertel des Jahrhunderts entstand in Japan Genji Monogatari (Die Geschichte des Prinzen Genji), eines der wichtigsten Werke der japanischen Literatur.

In Südostasien bestand das Reich der Khmer in der Region Angkor mit dem Tempelkomplex Angkor Wat.

Amerika

In Mittelamerika herrschte das Reich der Tolteken.

Ereignisse

Europa

Mittelmeerraum und Naher Osten

Asien

Amerika

Persönlichkeiten

  • Heinrich I., sächsisch-stämmiger, deutscher König
  • Otto I., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
  • Otto II., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
  • Theophanu, Kaiserin des Heiligen Römischen Reichs
  • Mieszko I., Gründer des polnischen Staates
  • Otto III., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
  • Basileios II., byzantinischer Kaiser
  • Hugo Capet, König von Frankreich
  • Harald Blauzahn (* um 910; † 987) König von Dänemark (ca. 936/958–987) und von Norwegen (970–987)

Literatur

  • Gerd Althoff/ Hagen Keller: Spätantike bis zum Ende des Mittelalters. Die Zeit der späten Karolinger und der Ottonen. Krisen und Konsolidierungen 888–1024. 10., völlig neu bearbeitete Auflage, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-608-60003-2 (=Handbuch der deutschen Geschichte. Bd. 3.)

Weblinks

 Commons: 10. Jahrhundert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Marion Eggert, Jörg Plassen: Kleine Geschichte Koreas. Verlag C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52841-4, S. 46–49.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel 10. Jahrhundert aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.