Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Albert Biesinger

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Albert Biesinger (* 1. August 1948 in Tübingen) ist ein deutscher Theologe.

Ausbildung und Beruf

Albert Biesinger wuchs in Rottenburg am Neckar auf. Er studierte von 1967 bis 1974 katholische Theologie in Tübingen und Freiburg. 1974 war er Assistent am pädagogisch-katechetischen Seminar der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Freiburg. 1975 war er Dozent am Priesterseminar Rottenburg. Als Akademischer Rat am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Katechetik von Günter Biemer kehrte er 1976 an die Universität Freiburg zurück und promovierte dort im Fach Religionspädagogik.

1982 wurde er habilitiert und erhielt im selben Jahr eine Professur für Katechetik und Religionspädagogik an der Universität Salzburg, wo er 1983 zum ständigen Diakon geweiht wurde. Von 1983 bis 1989 war Biesinger Mitglied im Direktorium, von 1989 bis 1991 Mitglied im Präsidium der Salzburger Hochschulwochen. Ebenfalls von 1989 bis 1991 war er Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg.

1991 erhielt Albert Biesinger den Ruf auf den Lehrstuhl für Religionspädagogik, Kerygmatik und kirchliche Erwachsenenbildung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen. Zum Ende des Sommersemesters 2014 wurde Biesinger emeritiert. Von 1994 bis 1995 und 2010 bis 2012 war er Dekan der Fakultät, außerdem ist er Mitherausgeber der Theologischen Quartalschrift. In den Jahren 1993 bis 2005 war er Vizepräsident des Internationalen Diakonatszentrums (IDZ) sowie Schriftleiter für Diaconia Christi. Seit 2002 leitet er das neu gegründete Katholische Institut für berufsorientierte Religionspädagogik (KIBOR). Joachim Schmidt war bis 2011 stellvertretender Leiter und seitdem nimmt Matthias Gronover diese Position wahr. In mehreren Forschungsprojekten – konfessionelle Kooperation im evangelischen und katholischen Religionsunterricht, interkulturelle und interreligiöse Bildung in der Kita, interreligiöses Lernen in berufsbildenden Schulen, ethische und interreligiöse Bildung in der Pflege – arbeitet er mit dem Leiter des evangelischen Institutes für berufsorientierte Religionspädagogik Friedrich Schweitzer in Forschungsteams zusammen. Er ist Unterzeichner der „Kölner Erklärung“ 1989 und „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch“. Im Jahre 2006 war er wissenschaftlicher Beirat für das European Journal of Mental Health, Individual, Family, Community and Society. Darüber hinaus war Biesinger Sprecher des Projekts „Religiosität und Familie. Wirkungen religiöser Familienerziehung“. Über viele Jahre war Biesinger Notfallseelsorger – unter anderem auch nach dem Amoklauf in Winnenden. Im Kontext einer Routineoperation hatte er 2010 eine Nahtoderfahrung, die er in theologischen Vorträgen und Kongressen weiter reflektiert.[1] 1988 leitete er gemeinsam mit Josef Sayer, lange Jahre Hauptgeschäftsführer von MISEREOR, und Thomas Schreijäck ein Forschungsseminar zu Befreiungstheologie in Peru in Kooperation mit Gustavo Gutierrez, Lima. Eines seiner zentralen Projekte ist „Erstkommunion als Familienkatechese“, das er gemeinsam mit dem Autorenteam Herbert Bendel, Barbara Berger, David Biesinger, Jörn Hauf, Reinhold Boschki im deutschsprachigen Raum kommuniziert. Das „Familienbuch“ Gott mit neuen Augen sehen, München 2012, wurde ins Italienische mit Vorwort von Carlo Kardinal Martini und in Shanghai sowie Taiwan übersetzt und publiziert. Internationale Kongresse mit der „Universidad Católica de Chile“ haben die weltweite Relevanz von Familienkatechese belegt. In einem von der deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt „Evaluierung des Erstkommunionunterrichts in Deutschland“ wurde vom Forschungsteam Reinhold Boschki, Dieter Hermann, Stephan Altmeyer, Norbert Mette, Simone Hiller und Albert Biesinger die signifikante Wirkung von Familienkatechese empirisch belegt.

Schüler

Albert Biesingers erste wissenschaftliche Assistenten in Salzburg (1983–1991) waren Thomas Schreijäck, seit 1995 Professor für Pastoraltheologie, Religionspädagogik und Kerygmatik an der Goethe-Universität Frankfurt a. M., und Helga Kohler-Spiegel, Professorin für Religionspädagogik an der pädagogischen Universität Feldkirch. Matthias Scharer promovierte in Salzburg zum Thema „Gestalt...“ und wurde Universitätsprofessor an der theologischen Fakultät in Linz und später viele Jahre o. Uni-Prof. für Religionspädagogik und Katechetik an der Universität Innsbruck. Der Professor für Religionspädagogik an der Frankfurter Hochschule St. Georgen Klaus Kießling war in der Zeit von 1998 bis 2004 Assistent Biesingers in Forschungsprojekten und am neu gegründeten Institut für berufsorientierte Religionspädagogik. Weitere Schüler Biesingers, die bei ihm habilitiert haben, sind Reinhold Boschki zum Thema „Beziehung“ als Leitbegriff der Religionspädagogik, Monika Scheidler zum Thema Interkulturelles Lernen in der Gemeinde. Analysen und Orientierungen zur Katechese unter Bedingungen kultureller Differenz, Georg Langenhorst zum Thema Trösten lernen? Profil, Geschichte und Praxis von Trost als diakonischer Lehr- und Lernprozess. Grundlagen einer dialogisch-kreativen Religionsdidaktik, Iris Mandl-Schmidt zum Thema Entwicklung von Bildungsstandards für die Krankenpflegeausbildung und Paul Platzbecker zum Thema Religiöse Bildung als Freiheitsgeschehen. Konturen einer religionspädagogischen Grundlagentheorie.

Aktuell begleitet er das Habilitationsprojekt von Christoph Knoblauch über Religiöse[n] und interreligiöse[n] Kompetenzerwerb in der frühen Bildung.

Stiftung Gottesbeziehung in Familien

2001 gründete er gemeinsam mit Friedrich Schweitzer und Helga Kohler-Spiegel die Stiftung Gottesbeziehung in Familien, die Vorsitzende dieser Stiftung sind. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die religiöse Erziehung in Familien zu fördern. Dazu unterstützt sie Projekte in Gemeinden, Schulen, Kindertagesstätten und Wissenschaft, die sich diesem Thema widmen.

Einzelnachweise

Werke (Auswahl)

  • Biesinger, Albert: Die Begründung sittlicher Werte und Normen im Religionsunterricht, Dissertation, Düsseldorf 1979, ISBN 3-491-78310-0.
  • Biesinger, Albert: Kinder nicht um Gott betrügen. Anstiftungen für Mütter und Väter, Freiburg i. Br. – Basel – Wien 2003, 13. überarbeitete Neuauflage, ISBN 3-451-28816-8.
  • Biesinger, Albert / Friedrich Schweitzer / Boschki, Reinhold (u. a.): Gemeinsamkeiten stärken – Unterschieden gerecht werden. Erfahrungen und Perspektiven zum konfessionell-kooperativen Religionsunterricht, Freiburg i. Br. – Basel – Wien 2002. ISBN 3-451-27600-3.
  • Biesinger, Albert / Schweitzer, Friedrich / Conrad, Jörg / Gronover, Matthias: Dialogischer Religionsunterricht. Analyse und Praxis konfessionell-kooperativen Religionsunterricht im Jugendalter, Freiburg i. Br. – Basel – Wien 2006. ISBN 3-451-29163-0.
  • Biesinger, Albert: Wie Gott in die Familie kommt. Zwölf Einladungen, München 2008. ISBN 3-466-36816-2.
  • Biesinger, Albert / Edelbrock, Anke / Schweitzer, Friedrich (Hrsg.): Mein Gott, dein Gott, Weinheim – Basel 2008. ISBN 3-407-25483-0.
  • Biesinger, Albert / Gaus, Edeltraud / Gaus, Ralf: Hört Gott uns, wenn wir beten? Wenn Kinder mehr wissen wollen, Freiburg 2009. ISBN 3-451-31563-7.
  • Biesinger, Albert: Die Kunst des Älterwerdens. Spirituelle Impulse, Freiburg 2010. ISBN 3-451-32413-X.
  • Biesinger, Albert / Schweitzer, Friedrich (Hrsg.): Mobbing und Cyber-Mobbing an Beruflichen Schulen. Problemlagen und Interventionsmöglichkeiten, Tübingen 2010. ISBN 3-842-33385-4.
  • Biesinger, Albert / Schmidt, Joachim (Hrsg.): Ora et labora. Eine Theologie der Arbeit, Ostfildern 2010. ISBN 3-786-72840-2.
  • Biesinger, Albert: Gott mit Kindern wiederfinden. Ein Begleiter für Mütter und Väter, Herder 2010. ISBN 3-451-32824-0.
  • Biesinger, Albert / Gaus, Ralf / Gaus, Edeltraud: Warum hat Gott die Welt gemacht? Antworten auf Kinderfragen, Freiburg 2010. ISBN 3-451-33097-0.
  • Biesinger, Albert / Kasper, Walter / Kothgasser, Alois / Hauf, Jörn (Hrsg.): Weil Taufe Zukunft gibt. Wegmarken für eine Weiterentwicklung der Taufpastoral, Ostfildern 2011. ISBN 3-786-72903-4.
  • Biesinger, Albert / Bendel, Herbert / Berger, Barbara / Biesinger, David / Hauf, Jörn: Gott mit neuen Augen sehen : Wege zur Erstkommunion : Familienbuch, München 2012 (völlig überarbeitete Neuausgabe).
  • Biesinger, Albert / Bendel, Herbert / Berger, Barbara / Biesinger, David / Hauf, Jörn: Gott mit neuen Augen sehen : Wege zur Erstkommunion : Für die Kindertreffen – Leitfaden, München 2012 (völlig überarbeitete Neuausgabe)
  • Biesinger, Albert / Boschki, Reinhold / Hauf, Jörn: Gott mit neuen Augen sehen : Wege zur Erstkommunion : Für das Leitungsteam und die Elterntreffen – Leitfaden, München 2012 (völlig überarbeitete Neuausgabe).
  • Biesinger, Albert / Edelbrock, Anke / Schweitzer, Friedrich (Hrsg.): Religiöse Vielfalt in der Kita : So gelingt interreligiöse und interkulturelle Bildung in der Praxis, Berlin 2012.
  • Biesinger, Albert / Kohler-Spiegel, Helga (Hrsg.): Was macht Jesus in dem Brot? Wissen rund um Kirche, Glaube, Christentum. Kinder fragen – Forscherinnen und Forscher antworten. Unter Mitarbeit von Simone Hiller. Mit Illustrationen von Mascha Greune, München 2013.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Albert Biesinger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.