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André Lhote

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André Lhote, fotografiert von Edmond Boissonnet

André Lhote (* 5. Juli 1885 in Bordeaux; † 25. Januar 1962 in Paris) war ein französischer Maler, Bildhauer, Kunsttheoretiker und -lehrer. Sein Werk ist dem Kubismus zuzuordnen.

Leben

Nach seinem Studium an der École des Beaux-Arts in Bordeaux wandte Lhote sich zunächst der Bildhauerei, schließlich der Malerei zu. Im Jahr 1910 fand er, inzwischen verheiratet, mit seiner Frau Aufnahme in der Villa Médicis libre in Orgeville (Département Eure, Normandie). Wegbereiter seines Umzugs nach Paris waren seine Freunde Jacques Rivière (1886–1925), der wie Lhote aus Bordeaux stammte, und Alain-Fournier (1886–1914), mit denen er in den Jahren von 1906/1909 bis 1911 eine rege Korrespondenz führte und die ihm bei der Ausstellung seiner Werke im Salon des Indépendants oder in Galerien, beim Verkauf und bei der Beschaffung von Nebenerwerbsquellen behilflich waren. So lieferte Lhote 1910/1911 Holzschnitte für die Tageszeitung Paris-Journal, für welche Alain-Fournier die Literaturrubrik schrieb. Letzter ermutigte ihn auch, sich der Kunstkritik zu widmen. Ebenfalls verband ihn eine tiefe Freundschaft mit Gustave Tronche, der 1908 Lhotes Schwägerin Jeanne Hayet geheiratet hatte und später in den Vorstand der Nouvelle Revue Française (NRF) eintrat. Dank Tronche war der Künstler ab 1918 als Kunstkritiker für die NRF tätig.

Gleichzeitig leitete Lhote eine eigene Malschule in Paris. Im Jahr 1922 gründete er am Montparnasse die angesehene Académie Lhote. Zu seinen Schülern gehörten die Malerin des Art Déco Tamara de Lempicka sowie Henri Cartier-Bresson, Alf Bayerle, Oswald Petersen, Fred Klein und William Klein.

André Lhote starb im Alter von 76 Jahren in Paris und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Cimetière Montparnasse.

Er war verheiratet mit Marguerite Hayet (1898–1978).[1]

Werk

Zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn von Paul Gauguin inspiriert, war André Lhote stark beeindruckt von der im Jahr 1907 organisierten großen Retrospektive der Werke Cézannes, schloss sich daraufhin den Kubisten an und verkehrte insbesondere vorübergehend mit der Künstlergruppe, die sich um Juan Gris gebildet hatte. Von den Kubisten übernahm Lhote einzig die Vereinfachung der Formen und die Auflösung der Motive in überwiegend eckige Flächen. Bei der Wahl der Motive und hinsichtlich des Bildaufbaus behielt er unterdessen stets die klassische Malerei im Blickfeld und achtete darauf, dass seine Gemälde „leserlich“ blieben. Das Spätwerk war geprägt von großflächigen Wandmalereien wie beispielsweise jenen in der medizinischen Fakultät von Bordeaux (1957).

André Lhote war Autor mehrerer theoretischer Abhandlungen. In diesen sowie in seinen Lehrbüchern und zahlreichen weiteren Schriften setzte er sich intensiv mit der Malerei auseinander. Durch seine Unterrichtstätigkeit und seine Bücher übte er großen Einfluss aus. Zu seinen Schülern zählten unter anderem Tamara de Lempicka, Henri Cartier-Bresson, Alf Bayrle, Fred Klein und William Klein, Gerhild Diesner, Oswald Petersen und Wilfried Kirschl.

Werke (Auswahl)

Schriften
  • 1923: Portrait de Corot, 1923, Paris, Stock
  • 1925: Jacques Rivière, critique et ami in La Nouvelle Revue Française (NRF) N° 139, 1. April 1925, S. 611–617
  • 1926: Les Peintres français nouveaux, 1926, Paris, Gallimard
  • 1939: Traité du paysage, 1941, Librairie Floury
  • 1942: Peinture d'abord, 1942, Paris, Denoël
  • 1943: Petits itinéraires à l'usage des artistes, 1943
  • 1946: De la palette à l'écritoire, 1946, Corréa
  • 1950: Traité de la figure, 1950, Librairie Floury
  • 1954: Les chefs-d'œuvre de la peinture égyptienne, 1954, Paris, Hachette
  • 1956: La peinture libérée, 1956, Paris, Grasset
  • ????: Les invariants plastiques (Hermann)
Gemälde
  • 1920: Landschaft mit Häusern, 1920, Öl auf Leinwand, 65 × 50 cm, Moskau, Puschkin-Museum
  • 1923: Femme à sa toilette

Ausstellungen

  • 1920: Ausstellung der Werke von André Lhote, 1920, Paris, Galerie E. Druet, Katalog mit einem Vorwort von Jacques Rivière in Bourges, Bibliothèque Municipale (Fonds Rivière, Imprimés)

Posthum:

  • 1967: Hommage à André Lhote, 1967, Bordeaux, Musée des Beaux-Arts
  • 1974: André Lhote und seine jugoslawischen Schüler, 1974, Belgrad, Staatsmuseum
  • 1975: André Lhote, 1975, Saint-Denis de la Réunion, Musée des Beaux-arts Léon-Dierx
  • 1986: La peinture, le cœur et l'esprit. Hommage à André Lhote, Alain-Fournier et Jacques Rivière, Bordeaux, Musée des Beaux-arts
  • 2000: Retrospektive des Werkes von André Lhote, September 2000, Plaissan, Agence Galerie

Literatur

  • Anatole Jakovsky: André Lhote. Denoël, Paris 1947.
  • F. Claverie-Garcia: Catalogue des œuvres d'André Lhote, Habilitationsschrift (Kunstgeschichte), 1980, Aufbewahrungsort: Bordeaux, Musée des Beaux-arts
  • Gemeinschaftswerk: André Lhote, Katalog der Ausstellung im Musée de Valence, 2003, Paris, Réunion des Musées Nationaux (RMN), ISBN 2-7118-4684-9

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel André Lhote aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.