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André Masséna

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André Masséna

André Masséna (ital. Andrea Massena; der Name ist anagrammatisch aus seinem eigentlichen Namen Manasse gebildet), Marschall von Frankreich, Herzog von Rivoli und Fürst von Essling (geb. 6. Mai 1758 in Nizza; gest. 4. April 1817 in Paris) war ein französischer General.

Leben

Masséna, Sohn armer und früh verstorbener Eltern mit jüdischen Wurzeln, verbrachte seine Jugend als Schiffsjunge, begann 1775 seine militärische Laufbahn und wurde 1793 in der französischen Revolutionsarmee General. Seine militärischen Erfolge bereiteten Napoleons Italienfeldzug vor, in dessen Verlauf Masséna sich weiterhin hervortat – u. a. bei Rivoli 1797, wofür er später von Napoleon den Herzogstitel erhielt – und als „L’enfant chéri de la victoire“ (das Lieblingskind des Sieges) bezeichnet wurde. Im nachfolgenden Krieg beauftragte das Direktorium ihn 1799 zum Schutz Frankreichs mit dem Kommando über die „schweizerische Armee“. Dabei gelangen den Russen und Österreichern zu Beginn der Kriegshandlungen Erfolge. Nach der Ersten Schlacht bei Zürich war Masséna gezwungen, am 4. Juni 1799 die Stadt zu räumen. Doch wenige Wochen später fand am 25. und 26. September die Zweite Schlacht bei Zürich statt, mit der er die Alliierten stoppte und einen legendären Sieg erzielte. Im Jahr darauf befehligte er die Italienarmee, mit der er in Genua eingeschlossen und nach wochenlanger Belagerung zur Kapitulation gezwungen wurde. Doch hatte er mit seinem Ausharren Napoleon die nötige Zeit verschafft, mit starken Kräften über die Alpen nach Oberitalien vorzustoßen, um hier in der Schlacht bei Marengo den kriegsentscheidenden Sieg zu erringen.

Am 19. Mai 1804 wurde er von Napoleon zum Marschall von Frankreich ernannt. Im dritten Koalitionskrieg erhielt Masséna am 30. August 1805 erneut den Oberbefehl über die italienische Armee. Dank seines militärischen Geschicks besiegten die französischen Truppen trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit die Österreicher (u. a. geführt von Erzherzog Karl) in mehreren Schlachten. Den bei Caldiero in starker Defensivposition stehenden Erzherzog Karl vermochte Massena jedoch am 30. und 31. Oktober 1805 nicht zu schlagen. Die Nachricht von der Katastrophe bei Ulm veranlasste Karl dann jedoch dazu, Italien zu räumen.

1806 wurde Masséna mit der Eroberung des Königreiches Neapel beauftragt, welches Napoleons Bruder Joseph Bonaparte als Königtum erhielt; 1807 führte er das V. Korps in Polen. Ein Unfall im Jahre 1808 kostete ihn bei einer von Marschall Berthier veranstalteten Jagd ein Auge, als Napoleon sein Ziel verfehlte und die abprallende Kugel Masséna traf.

1809 kämpfte er in der Schlacht von Aspern/Essling am nördlichen Donauufer auf scheinbar verlorenem Posten gegen eine österreichische Übermacht, da er aufgrund der eingestürzten Pontonbrücken von Napoleons Hauptheer abgeschnitten war. Dennoch gelang es ihm, zusammen mit den Marschällen Lannes (der tödlich verwundet wurde) und Bessières standzuhalten und die Truppen sicher auf das Südufer zurückzubringen. Als Anerkennung erhielt er von Napoleon den Titel „Fürst von Essling“ verliehen. Bei der Schlacht bei Wagram/Wien zeichnete er sich erneut aus, obwohl er aufgrund einer Beinverletzung sein Korps von seiner Kutsche aus führen musste. Sein IV. Korps deckte Napoleons linke Flanke und vereitelte einen Durchbruch der Reserven Erzherzog Karls.

1810 kommandierte der mittlerweile schwer an Rheuma und einem Lungenleiden erkrankte Marschall die 65.000 Mann starke französische Portugalarmee, mit der er trotz des Debakels in der Schlacht von Buçaco am 27. Oktober 1810 Wellingtons Heer bis nach Lissabon zurückdrängte. Die von den Briten errichteten „Linien von Torres Vedras“, ein 40 Kilometer langes Verteidigungssystem, vermochte er jedoch nicht zu überwinden und musste sich unter schweren Verlusten aufgrund fehlenden Nachschubs schließlich im Februar/März 1811 wieder nach Spanien zurückziehen. In dieser Situation eskalierte sein ohnehin seit geraumer Zeit schwelender Streit mit dem ihm unterstellten Marschall Ney, den Masséna kurzerhand entließ. Sein Versuch, Wellington durch einen überraschenden Vorstoß doch noch zu schlagen, scheiterte in der Schlacht von Fuentes de Oñoro (3./5. Mai 1811). Kurz darauf wurde er seines Kommandos enthoben und von Marschall Marmont abgelöst. In den großen Feldzügen 1812/1813 erhielt er aufgrund seiner ruinierten Gesundheit kein Kommando. Während der Herrschaft der hundert Tage schloss er sich nach einigem Zögern Napoleon an, ohne ein Kommando zu erhalten.

Grabmal Massénas auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris

Nach Napoleons zweiter Abdankung übernahm er das Kommando der Pariser Nationalgarde und trat energisch gegen die inneren Feinde Frankreichs auf, zog sich aber bald darauf aus der Öffentlichkeit zurück. Er lehnte es mit Hinweis auf seine in Portugal entstandene Feindschaft ab, dem Kriegsgericht über Ney als Beisitzer anzugehören. Am 4. April 1817 verstarb André Masséna im Kreis seiner Familie auf Schloss Rueil. Bestattet wurde er auf dem Friedhof Père Lachaise. Er hinterließ eine Frau und zwei Töchter.

Masséna gilt bis heute als einer der fähigsten Heerführer Napoleons. Überschattet wird dieses Andenken nur durch die Beutegier des Marschalls, der die von ihm besetzten Gebiete systematisch ausplündern ließ, um sich zu bereichern. Neben Marschall Nicolas Jean-de-Dieu Soult zählt Masséna daher zu den größten Plünderern der Napoleonischen Kriege.

André Masséna war ein langjähriges Mitglied der Freimaurer und Logenmeister der Feldloge Parfaite amitie. Die Großloge Grand Orient de France führt in ihren Unterlagen, dass diese Loge im Regiment Royal Italien gegründet wurde.

Ehrungen

Sein Name ist am Triumphbogen in Paris in der 23. Spalte eingetragen.

Literatur

  • Désiré Lacroix: Die Marschälle Napoleons I. 1898
  • Carl Bleibtreu: Marschälle, Generale, Soldaten Napoleons I. 2. Aufl. (vor 1911)

Weblinks

 Commons: André Masséna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel André Masséna aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.