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Anna Adam

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Anna Adam (* 21. März 1963 in Siegen) ist eine deutsche Malerin, Bühnenbildnerin, Diplompädagogin und Ausstellungsgestalterin.

Leben

Als Kind einer Überlebenden des Holocaust setzt sie sich in ihren Arbeiten provokativ mit dem Judentum auseinander.[1] Auf die Frage, wie sie selbst ihr satirisches Schaffen einschätzt, antwortete sie:

„Das ist mehr Notwehr. Wenn du zu jüdischen Themen arbeitest und immer wieder mit Blödsinnigkeiten konfrontiert wirst – wie ‚Ach, Sie sind Jüdin, Sie sind aber noch so jung‘ oder ‚Oh, Sie sind Jüdin, Sie sprechen aber gut Deutsch‘ – dann sagt man sich irgendwann: Wenn es nicht so blöd wäre, könnte man darüber lachen.“[2]

Sie studierte von 1983 bis 1990 in Düsseldorf und Hannover, ab 1990 arbeitete sie in beiden Städten als freie Dozentin und erhielt 1994 das Wilhelmina-Kunststipendium in Amsterdam. Seitdem wurden ihre Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, u. a. in Amsterdam und mit Act Up, Künstler gegen AIDS in London. Seit 1997 ist sie Mitglied der Gruppe Meshulash (hebr. ‚Dreieck‘), in der jüdische und nicht-jüdische Künstler und Intellektuelle aus verschiedenen Ländern kulturelle Aktivitäten organisieren und sich bei politischen Fragen zu Wort melden: Die Gruppe wurde 1991 nach den Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen, die sich gegen ausländische Asylbewerber richteten, gegründet. 2002 fand ihre kontroverse Ausstellung Feinkost Adam im Jüdischen Museum in Fürth statt. Die Ausstellung zeigte u. a. einen ironisierten, jüdischen Tante-Emma-Laden, mit einem Sortiment aus Wärmekissen mit aufgenähtem Davidstern oder Plüsch-Schweinchen (die, so erklärte das Informationsschreiben zur Ausstellung, von Juden ja nicht zu befürchten hätten, verspeist zu werden). Joel Berger, der Sprecher der Rabbinerkonferenz Deutschland, warf der Künstlerin daraufhin Judenhetze und Antisemitismus vor.[3]

Anna Adam lebt zusammen mit der Sängerin Jalda Rebling als freischaffende Künstlerin und Bühnenbildnerin in Berlin.

Veröffentlichungen

Ausstellungen

  • Feinkost Adam. Jüdisches Museum, Fürth 2002.
  • Beteiligung an der Ausstellung Mendels Töchter und Söhne mit 24 Std jüdischer Alltag leicht gemacht. Jüdische Kulturtage, Berlin 2004.

Film

  • Jalda und Anna – Erste Generation danach (Dokumentarfilm, 2012)[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jalda und Anna – Erste Generation danach. In: erinnern.at, 2012; Zum Frühstück bei Anna Adam, Künstlerin und jüdische Satirikerin. (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive) In: RadioBremen.de, 7. April 2013.
  2. Der Jüdische Kalender 5768. Ölbaum-Verlag, 25. Jahrgang, Augsburg 2008, zum 25. März 2008 bzw. 28. Adar I.
  3. Antonia Bauer: Holocaust-Kunst: Heilsame Schocks? In: ZUENDER, Die Zeit Nr. 25 (2008); abgerufen am 25. Januar 2013.
  4. Website des Films.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Anna Adam aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.