Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Ararat

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Ararat (Begriffsklärung) aufgeführt.
pd1pd3pd5
Ararat
Großer Ararat von Osten

Großer Ararat von Osten

Höhe 5.137 m
Lage Provinz Ağrı, Türkei
Gebirge Ararathochland
Dominanz 379 km → Schchara
Schartenhöhe 3.611 mfd2fd3
Geographische Lage 39° 42′ 7″ N, 44° 17′ 50″ O39.70194444444444.2972222222225137Koordinaten: 39° 42′ 7″ N, 44° 17′ 50″ O
Ararat (Türkei)
Ararat
Typ Schichtvulkan
Gestein Andesit und Basalt
Letzte Eruption Juli 1840
Erstbesteigung 1829 durch J. J. Friedrich Parrot jun.
Besonderheiten höchster Berg der Türkei
Satellitenbild des Ararat

Satellitenbild des Ararat

Der Berg Ararat, auch Großer Ararat (aus dem Hebräischen, entstanden aus assyrisch Urartu und kurdisch Çiyayê Agirî / Shaxi Ararat, türkisch Büyük Ağrı Dağı, armenisch Մասիս / Masis oder Արարատ / Ararat), ist ein ruhender Vulkan im Ararathochland in Ostanatolien nahe der Grenze zu Armenien und dem Iran. Er ist mit 5.137 Metern[1] über dem Meeresspiegel der höchste Berg auf dem Gebiet der Türkei. Der kurdische Name, Çiyayê Agirî, bedeutet „der feurige Berg“ (agir „Feuer“, çiya „Berg“).

Der kleinere Nachbarberg, der Kleine Ararat (türk. Küçük Ağrı Dağı), ist 3896 Meter[1] hoch. Im Jahre 2004 wurden beide Araratberge Teil eines Nationalparkes.

Religion

Im Gebirge Ararat soll nach der Sintflut die Arche Noah gestrandet sein (Gen 8,4 EU). Die Vulgata spricht hierbei von den montes Armeniae, also den „Bergen Armeniens“, während es in der Nova Vulgata in montes Ararat, „Berge von Ararat“, geändert wurde. Anerkannte wissenschaftliche Belege für diesen Bericht fehlen allerdings. Der Koran gibt den Cudi Dağı als Landeplatz an.[2]

Eine als „Ararat-Anomalie“ bezeichnete geologische Formation in Gipfelnähe wurde im 20. Jahrhundert durch Luftaufnahmen bekannt und nährte Spekulationen um Überreste der biblischen Arche Noah.

Wappenstreit

Auch wenn der Ararat heute in der Türkei liegt, ist er das Nationalsymbol der Armenier, die bis 1915 größtenteils in den sechs armenischen Ostprovinzen im Osmanischen Reich ihren Siedlungsraum rund um den Ararat hatten. Er war im Staatswappen der Armenischen SSR und ist auch im Wappen Armeniens abgebildet. Die Türkei protestierte mit dem Hinweis, dass der Berg auf türkischem Territorium liege und deshalb nicht von Armenien oder der Sowjetunion vereinnahmt werden dürfe. Der sowjetische Außenminister Gromyko konterte später mit dem Hinweis, dass im Gegensatz dazu die Türkei den Mond als eine Mondsichel in der Flagge führe, obwohl weder der Mond noch ein Teil davon zur Türkei gehörten.[3]

Erstbesteigung

Die erste historisch belegte Gipfelersteigung des Großen Ararats erfolgte am 27. Septemberjul./ 9. Oktober 1829greg.[4] durch eine kleine Expedition, angeführt von J. J. Friedrich Parrot jun., dem damaligen Rektor der Universität Dorpat (Estland). Er war in Begleitung seines armenischen Führers, des späteren bekannten Romanciers Chatschatur Abowjan, der beiden russischen Soldaten Alexej Sdrowenko und Matwej Tschalpanow vom 41. russischen Jägerregiment, sowie der beiden Bauern Owannes Aiwassian und Murat Pogossian aus dem unweit des Berges gelegenen Ort Arguri. James Bryce bestieg den Ararat 1876 und behauptete, auf 4.000 m Höhe ein Stück bearbeitetes Holz gesehen zu haben.

Alpinismus

Seit 2001 erlauben die türkischen Behörden unter Auflagen eine Gipfelbesteigung für Ausländer. Neben einem Ausnahmevisum, für dessen Ausstellung durch die Botschaft die Genehmigung des Tourismus- und des Verteidigungsministeriums vorliegen muss, wird eine Erlaubnis des türkischen Bergsteigerverbandes gefordert. Die Ausstellung kann Monate dauern. Das Visum muss mindestens zehn Wochen vor Reiseantritt beantragt werden. Nicht erlaubt sind Individualtouren; jeder Bergsteiger muss sich einer Gruppe anschließen.[5] In den klimatisch für die Besteigung günstigen Sommermonaten finden sich zahlreiche Expeditionen am Berg ein. Meist wird der Berg von der Südseite begangen. Ausgangspunkt ist die Grenzstadt Doğubeyazıt, von der eine Fahrstraße zur letzten Siedlung, dem kurdischen Hirtendorf Eliköy, führt. Das Basislager befindet sich auf 3150 Meter ü.d.M. Die Gipfelbesteigung erfolgt vom Lager I von 4200 Meter. Neben der gängigen Südroute gibt es noch eine Ost- und eine Nordroute. Die Nordroute führt von der Stadt Aralık zum ersten Camp auf 2.750 m. Die Besteigung erfolgt dann von dem Bergsee Köp Gölü. In den Monaten März bis Mai wird der Ararat auch mit Skiern bestiegen. „Viele empfinden den Ararat als sehr leichten Berg, zum Beispiel im Juni, Juli und August […] doch im Winter ist er total schwierig und kann sehr gefährlich sein. Wir haben auch ein Rettungsteam. Wir haben schon ein paar Leute runtergebracht – Tote.“ (der kurdische Bergführer Kemal Çeven, der den Ararat nach eigenen Angaben bereits 200mal bestiegen hat[6]) In den Wintermonaten ist das Klima am Berg sehr unbeständig, Blizzards machen eine Besteigung oft unmöglich.

Literatur

  • Frank Westermann: Ararat – Pilgerreise eines Ungläubigen. Ch. Links, Berlin 2008, ISBN 978-3-86153-487-7.
  • Friedrich Parrot: Reise zum Ararat. Berlin 1834.

Weblinks

 Commons: Ararat – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Türkeikarte der Geographischen Fakultät der Universität Ankara
  2. Noahs Berg: Am Landeplatz der Arche.
  3. Times online vom 15. April 2009: A promise of peace in the shadow of Ararat
  4. Ludwig Stieda: Parrot, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 186–189. (hier S. 188)
  5. Jörn Klare: Hinauf zum Gipfel einer Majestät In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. April 2009
  6. Jörn Klare: Noahs Berg im Land der Kurden. SWR2 Feature am Sonntag, 6. Mai 2007
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ararat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.