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Ayran

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Ayran (Begriffsklärung) aufgeführt.
Frischer Ayran mit Schaumkrone

Ayran ist ein Erfrischungsgetränk aus dem Kaukasus und Anatolien. Es wird üblicherweise auf Basis von Joghurt, Wasser und Salz zubereitet. Industriell hergestellter Ayran kann neben Wasser auch Milchpermeat enthalten.

Herstellung

Zur Zubereitung werden Joghurt und Wasser im Verhältnis 2:1 mit etwas Salz schaumig gerührt. Als Basis dient vollfetter Joghurt aus Schaf- oder Kuhmilch mit stark säuernden Kulturen (Streptococcus thermophilus und Lactobacillus bulgaricus). Vereinzelt wird Ayran mit Zitronenmelisse, Minze oder Basilikum aromatisiert. Neben der üblichen salzigen Variante wird Ayran auch mit Fruchtgeschmack angeboten. Traditionell wird in der ländlichen Türkei einem ankommenden Gast Ayran gereicht.

Der Fettanteil liegt bei 3,0 % Fett und der physiologische Brennwert beträgt ca. 180 kJ/100 g (43 kcal/100 g).

Varianten

Durch die kaukasische Küche verbreitete sich Ayran unter dem armenischen Namen Tan in Russland als Gesundheitsgetränk. Tan ist sowohl mit als auch ohne Kohlensäure erhältlich, es existieren vielfältige Geschmacksvarianten, z. B. aus Ziegenmilch, mit Gurkensaft, mit Dill, anderen Kräutern oder mit schwarzem Pfeffer. Vergleichbar ist der kaukasische Kefir. Vergleichbare Joghurtgetränke sind in anderen südasiatischen und orientalischen Ländern bekannt, z. B. Lassi in Indien und Pakistan sowie Dugh in Afghanistan und dem Iran, den es in salzigen und süßen Varianten mit verschiedenen Gewürzen gibt.
Durch die West-Expansion des Osmanischen Reiches gelangte das Getränk auch in die Küche der Balkan-Länder. In Albanien ist es als Dhallë bekannt.

Geschichte

Der Ursprung des Ayran lässt sich zeitlich nicht einordnen. Auch die geografischen Wurzeln sind umstritten. Vieles deutet darauf hin, dass Ayran seinen Ursprung im Kaukasus und dem anatolischen Raum hat. Möglicherweise entdeckten ihn nomadische Stämme der Gök-Türken, die in der Zeit von 552 bis 745 n. Chr. zwischen dem Kaspischen Meer und der Mandschurei herrschten. Diese vermischten sauer gewordenen Joghurt mit Wasser und erhielten so das Erfrischungsgetränk auf Joghurtbasis.[1] Im Zuge der Islamisierung der Turkvölker ersetzte Ayran vor allem aber auch das leicht alkoholhaltige Milchgetränk Kumys (vergorene Stutenmilch, mongolisch Airag).

Herabwürdigung des türkischen Nationalgetränks als Straftatbestand

Das türkische Handelsministerium verurteilte im Jahr 2015 die staatseigene Firma Çaykur wegen eines Werbespots für den Eistee Didi (Im Werbespot wurde mit dem Satz „Ich habe Ayran getrunken, das hat mich einschlafen lassen.“ geworben) zur Zahlung einer Geldstrafe von umgerechnet 70.250 Euro. Der Grund war die „grundlose Beleidigung“ des Getränks Ayran gewesen. Ayran war im Jahr 2013 vom türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdoğan in den Rang eines Nationalgetränks erhoben worden.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stefanie Maurer: Ayran – das türkische Joghurtgetränk. In: aramark-ernaehrung.de. 9. Juli 2012. Abgerufen am 18. August 2015.
  2. FOCUS Online: Tee-Hersteller beleidigt das Getränk Ayran – und muss 70.000 Euro Strafe zahlen. In: FOCUS Online. Abgerufen am 9. Mai 2016.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ayran aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.