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Baruj Benacerraf

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Baruj Benacerraf

Baruj Benacerraf (geb. 29. Oktober 1920 in Caracas, Venezuela; gest. 2. August 2011 in Boston, Massachusetts) war ein venezolanisch-US-amerikanischer Mediziner, der sich vorwiegend mit der Immunologie und Transplantationsmedizin beschäftigte.

1980 erhielt er gemeinsam mit George Davis Snell und Jean Dausset den Nobelpreis für Medizin und Physiologie für die „Entdeckung genetisch bestimmter zellulärer Oberflächenstrukturen, von denen immunologische Reaktionen gesteuert werden.“

Leben

Baruj Benacerraf wurde 1920 als Sohn jüdischer, aus Nordafrika stammender Eltern (sein Vater wurde in Spanisch-Marokko und seine Mutter in Algerien geboren) in Caracas in Venezuela geboren, verbrachte allerdings seine Kindheit und Jugend von 1925 bis 1939 in Paris und besuchte dort das Lycée Janson. Sein Vater war ein wohlhabender Teppichhändler. Sein Bruder ist der Philosoph Paul Benacerraf.

Die Familie zog 1939 nach New York City, wo Benacerraf bis 1942 an der Columbia University Medizin studierte. Das weitere Studium erfolgte bis 1945 am Medical College of Virginia in Richmond, nachdem er 1943 US-amerikanischer Staatsbürger geworden war. 1945 promovierte er hier und wurde erst Assistenzarzt am New Yorker Queens-Hospital, später im Militärkrankenhaus in Nancy in Frankreich. Nach dem Militär begann er seine Forschungen in der mikrobiologischen Fakultät der Columbia University.

1956 wurde Benacerraf zum außerordentlichen Professor für Vergleichende Pathologie an die New York University berufen; 1960 wurde diese Stelle in eine ordentliche Professur umgewandelt. Von 1970 bis zu seinem Ruhestand hatte er diesen Lehrstuhl an der Harvard-Universität in Boston inne, wo er auch am 2. August 2011 verstarb.

Baruj Benacerraf war mit Annette Benacerraf († 2011), einer Nichte des Biologen Jacques Monod, verheiratet. Die einzige Tochter des Paares, Beryl Rica Benacerraf, ist Professorin an der medizinischen Fakultät der Harvard-Universität.

Werk

Baruj Benacerraf und seine beiden mit ihm ausgezeichneten Kollegen beschäftigten sich maßgeblich mit der immunologischen Verträglichkeit von Geweben nach Transplantationen. Benacerraf, Snell und Dausset konnten in ihren Experimenten nachweisen, dass diese Immunfaktoren genetisch fixiert sind. Die drei Forscher konnten nachweisen, dass sich auch auf den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) die gleichen Faktoren befinden wie bei anderen Körperzellen. Durch dieses Immunfaktorensystem, welches ähnlich den Blutgruppensystemen funktioniert, ist es heute experimentell möglich, diese Faktoren im Vorfeld einer Transplantation zu untersuchen und potentielle Gewebekompatibilität (oder Abwehrreaktionen durch Inkompatibilität) durch Tests mit Patientenblut vorherzusagen.

Benacerraf und Dausset beschäftigten sich parallel an der Aufklärung biochemischer Schlüsselmoleküle in diesem Histokompatibilitätskomplex, während Snell als Genetiker vor allem die Gene identifizierte, die für die Annahme und Abstoßung körperfremder Gewebe zuständig sind.

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Baruj Benacerraf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.