Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Bergmann (Unternehmen)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bergmann
Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1873
Sitz Laupheim
Leitung Hedda Freund
Mitarbeiter 50 (2011)
Branche Echthaar und Kunsthaar und seine Verwendung
Website http://www.bergmann.de/index.php

Die Bergmann GmbH & Co. KG ist ein ursprünglich im Jahre 1873 begründetes Unternehmen der haarverarbeitenden Industrie in Laupheim im Landkreis Biberach in Oberschwaben. Während des Zweiten Weltkrieges musste der jüdische Eigentümer des Unternehmens mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten auswandern. Das Unternehmen wurde arisiert und in „Württembergische Haarfabrik“ umbenannt. Nach dem Krieg wurde der Betrieb im Jahre 1952 im Rahmen der Reparationen an die Eigentümer rückübereignet und unter dem Namen Bergmann weitergeführt.

Geschichte

Der aus Böhmen eingewanderte Josef Bergmann begründete 1873 einen Haarhandel in Laupheim. Mit dem Haar wurde aber nicht nur gehandelt, sondern es wurde auch weiterverarbeitet in Theaterperücken, Fasnetperücken, Toupets, Bärte, Zöpfe und Haarpräparationen. Damals waren auch heutige nicht mehr gängige Produkte im Sortiment wie die „Uhrenkette aus Echthaar“ und Haarnetze aus Echthaar für den chinesischen Markt. Während der Inflationszeit in den 1920er Jahren verlor die Firma das ganze flüssige Kapital.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Firma arisiert und nannte sich Württembergische Haarfabrik. Die jüdischen Eigentümer mussten in die Vereinigten Staaten auswandern. Die Jüdische Gemeinde hörte auf, in der Stadt zu existieren. Nach dem Krieg wurde der Betrieb im Jahre 1952 an Marco Bergmann rückübereignet, der im selben Jahr tödlich verunglückte. Seitdem führte die Familie Freund das Unternehmen unter dem Namen Bergmann.[1] Im Jahre 1966 erfindet eine japanische Firma die Kunstfaser Kanekalon, das auch als Kunsthaar in der Haarverarbeitung seine Verwendung findet.

In den 1970er und 1980er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte Bergmann eine eigene Kunsthaarfaser. Der Exportanteil des Unternehmens stieg auf 50 % seiner Produktion. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahre 1873 ist die Firma ein führender Hersteller, Verarbeiter und Händler von Haarprodukten in der Branche in Deutschland mit konstant 50 Mitarbeitern und Repräsentanzen in 19 Ländern und 6.000 Händlern. Maskenbildner von Broadway Produktionen und nahezu alle europäischen Bühnen verwenden die Produkte der Firma Bergmann.

Literatur

  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Biberach (Hrsg.): Der Landkreis Biberach. Band II, Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1990, ISBN 3-7995-6186-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Haarfabrik war sein Lebenswerk. In: Schwäbische Zeitung. 28. Februar 2008, aufgerufen am 18. Juni 2012
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bergmann (Unternehmen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.