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Berlin-Mitte

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Dieser Artikel behandelt den Berliner Ortsteil Mitte bzw. den ehemaligen (1920–2000) Bezirk Mitte. Für den heutigen Berliner Bezirk Mitte siehe Bezirk Mitte, für die ehemals so bezeichnete Fernsehsendung „Berlin-Mitte“ siehe Maybrit Illner (Fernsehsendung).

Mitte
Ortsteil von Berlin

MitteHansaviertelTiergartenMoabitWeddingGesundbrunnenBerlinMitte auf der Karte von Mitte
Über dieses Bild
Koordinaten 52° 31′ 10″ N, 13° 24′ 24″ O52.51944444444413.406666666667Koordinaten: 52° 31′ 10″ N, 13° 24′ 24″ O
Fläche 10,7 km²
Einwohner 88.267 (31. Dez. 2014)
Bevölkerungsdichte 8257 Einwohner/km²
Postleitzahlen 10115, 10117, 10119, 10178, 10179
Ortsteilnummer 0101
Gliederung
Verwaltungsbezirk Mitte
Ortslagen

Mitte ist ein Berliner Ortsteil im gleichnamigen Bezirk und umfasst einen Teil der historischen Stadtteile von Berlin. In ihm liegt das östliche Zentrum der deutschen Hauptstadt mit den ehemaligen Stadtkernen von Alt-Berlin und Cölln, dem Brandenburger Tor, der Straße Unter den Linden, der Humboldt-Universität, der Museumsinsel und dem Fernsehturm. In Mitte befinden sich zahlreiche Einrichtungen des Bundes, der Berliner Senat im Roten Rathaus und das Abgeordnetenhaus von Berlin im Preußischen Landtag sowie zahlreiche Botschaften.

Bis zur Verwaltungsreform im Jahr 2001 war der Ortsteil ein eigener Bezirk. Dieser Bezirk Mitte wurde mit den Bezirken Tiergarten und Wedding zum neuen Bezirk Mitte von Berlin fusioniert.

Die Ortsbezeichnung Mitte wird immer ohne Artikel verwendet, also „Ich wohne in Mitte.“, „Wir fahren nach Mitte.“. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist damit meist der Ortsteil Mitte gemeint, nicht der neue, durch Fusion entstandene Bezirk Mitte.

Lage

Der Ortsteil Mitte wurde 1920 als Bezirk gebildet. Er umfasst das Kerngebiet des alten Berlins. Die Grenzen verlaufen meist quer zu den historischen Stadtteilen. Lediglich die westliche Grenze deckt sich mit dem Verlauf der alten Zollmauer; dort liegt mit dem Brandenburger Tor das Zolltor nach Westen in Richtung der Stadt Brandenburg. Einige Ortsbezeichnungen, die auf weitere Stadttore der Zollmauer hinweisen, liegen heute in angrenzenden Ortsteilen, wie etwa das Kottbusser Tor und das Frankfurter Tor, die sich in Kreuzberg und in Friedrichshain befinden.

Gliederung

Stadtviertel in Berlin-Mitte

Der Ortsteil Mitte gliedert sich heute in eine Reihe von informellen Ortslagen, die auf die ehemalige Doppelstadt Berlin-Cölln und ihre Vorstädte zurückgehen. Einige der Ortslagen sind nicht auf Berlin-Mitte begrenzt, sondern erstrecken sich auch auf benachbarte Ortsteile.

  1. Cölln (Spreeinsel) (mit Museumsinsel [1a], Fischerinsel [1b]),
  2. Alt-Berlin (mit Nikolaiviertel [2a]): zwischen Stadtbahn und Spree,
  3. Friedrichswerder: zwischen Oberwallstraße und Spree,
  4. Neu-Cölln: rund um die Wallstraße am Südufer des Spreekanals,
  5. Dorotheenstadt: zwischen Spree und Behrenstraße,
  6. Friedrichstadt: südlich der Behrenstraße, westlich der Oberwallstraße (reicht bis nach Kreuzberg),
  7. Luisenstadt: südlich von Neu-Cölln und östlich der Friedrichstadt (reicht bis nach Kreuzberg),
  8. Stralauer Vorstadt: östlich von Otto-Braun-Straße, Stadtbahn und Spree (reicht bis nach Friedrichshain),
  9. Gebiet Alexanderplatz (Königsstadt und Alt-Berlin),
  10. Spandauer Vorstadt (mit Scheunenviertel [10a]): zwischen Torstraße, Karl-Liebknecht-Straße, Stadtbahn, Spree und Friedrichstraße. Das Scheunenviertel wird im historischen Sinn in etwa als östlich der Rosenthaler Straße gelegener Teil der Spandauer Vorstadt angenommen,
  11. Friedrich-Wilhelm-Stadt: zwischen Spree, Friedrichstraße, Hannoverscher Straße und Invalidenstraße,
  12. Oranienburger Vorstadt: nördlich von Invaliden-, Hannoverscher und Torstraße, westlich des S-Bahn-Nord-Süd-Tunnels und der Bergstraße (reicht historisch bis nach Gesundbrunnen),
  13. Rosenthaler Vorstadt: östlich des S-Bahn-Nord-Süd-Tunnels und der Bergstraße, nördlich der Torstraße (reicht historisch bis nach Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg).

Geschichte

Spreeinsel (gelb) auf einem Stadtplan von 1688
Roland von Brandenburg vor dem Märkischen Museum

Das alte Berlin entstand an einer Gabelung der Spree, sodass sich eine seichte Furt mit vielen Sandbänken herausbildete. Auf einer erhöhten Sandbank in der Mitte der Spree siedelten die ersten Fischer (genannt Fischerinsel auf der Spreeinsel von Berlin) und es bildete sich ein Marktflecken heraus – am Molkenmarkt stand auch der Roland von Berlin (heute gegenüber auf der anderen Spreeseite am Märkischen Museum).

Die beiden Spreearme sind heute stark umbaut, auf der Insel steht heute im Norden die Museumsinsel. In der Mitte befanden sich früher das Berliner Stadtschloss (1950 gesprengt und abgetragen) und am selben Ort seit 1976 der Palast der Republik, dessen Abriss im Jahr 2009 beendet wurde. Im Süden liegen Gebäude des Wohngebietes Fischerinsel. Am Ostufer der Spree breitet sich heute ein großer Platz mit dem Fernsehturm hin zum Alexanderplatz. Nur einen Steinwurf von der Fischerinsel und dem Molkenmarkt steht das Rote Rathaus und das Nikolaiviertel mit der ältesten Kirche Berlins.

Bezirksbürgermeister von 1920 bis 2000

Nachfolgend die Bürgermeister von Mitte zwischen der Gründung von Groß-Berlin im Jahr 1920 und der Verwaltungsreform von 2001. In diesem Zeitraum war der heutige Ortsteil Mitte ein Bezirk mit derselben Ausdehnung.

  • Fritz Schneider (SPD), 1921 bis 1930
  • Gordan (Parteizugehörigkeit unbekannt), 1931 bis Februar 1933
  • Werner Steinhoff (DNVP), März 1933
  • Wilhelm Lach (NSDAP), April 1933 bis Juli 1935
  • Otto Born (NSDAP), August 1935 bis September 1936
  • Walter Erbe (NSDAP), Oktober 1936 bis April 1940
  • Walter Brümmel (NSDAP), Mai 1940 bis April 1942
  • Gerhard Brümel (NSDAP), Mai 1942 bis April 1945
  • Wilhelm Freitag (SPD), Mai 1945
  • Willi Kohl (KPD/SED), Mai 1945 bis August 1946
  • Paul Letsch (SED), August 1946 bis Oktober 1946
  • Erich Bab (SED), Dezember 1946 bis Dezember 1948
  • Wilhelm Thiele (SED), Dezember 1948 bis September 1956
  • Kurt Goldberg (SED), September 1956 bis September 1976
  • Horst Kreuter (SED), September 1976 bis Mai 1984
  • Gottfried Groschwald (SED), Mai 1984 bis November 1989
  • Ulrich Fahl (CDU), November 1989 bis Juni 1990
  • Benno Hasse (parteilos/Bündnis 90), Juni 1990 bis Mai 1992
  • Gerhard Keil (SPD), Mai 1992 bis Dezember 1996
  • Joachim Zeller (CDU), Dezember 1996 bis Dezember 2000

Einwohner

Der Ortsteil Mitte hat 88.267 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2014) und ist damit der zweitbevölkerungsreichste Ortsteil des Bezirks Mitte. Sein Durchschnittsalter liegt zwischen 40 und 42 Jahren. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung im Ortsteil liegt bei 18,3 %, der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund bei 28,5 %.[1]

Sehenswürdigkeiten

Rotes Rathaus (links) und Fernsehturm (mitte), rechts im Hintergrund das Park Inn Berlin-Alexanderplatz

Als von Weitem her sichtbare Landmarke stellt der Berliner Fernsehturm in der Nähe des Alexanderplatzes das Zentrum von Berlin-Mitte dar, an dessen Fuß das Rote Rathaus steht. Beginnend mit der Schlossbrücke befinden sich an der Prachtstraße Unter den Linden zahlreiche Gebäude: Das Kronprinzenpalais, die Staatsoper, die Neue Wache und die Humboldt-Universität. Das Brandenburger Tor bildet am Pariser Platz die Grenze zum Großen Tiergarten. Auf der Museumsinsel befindet sich die historische Keimzelle der Berliner Museumslandschaft und mit folgenden Museen: Alte Nationalgalerie, Pergamonmuseum, Altes Museum, Bode-Museum und Neues Museum. Weitere bedeutende Museen in Mitte sind das Deutsche Historische Museum im Zeughaus, das Museum für Naturkunde und das Märkische Museum.

Als bedeutende Bauten stehen am Gendarmenmarkt der Deutsche und der Französische Dom. Im Bereich der Friedrichstraße und der Oranienburger Straße finden sich der Friedrichstadt-Palast und die Neue Synagoge sowie die Hackeschen Höfe.

Als Sakralbauten sind folgende bekannt: Berliner Dom, Evangelisch-Lutherische Kirche Berlin, Französische Friedrichstadtkirche, Friedrichswerdersche Kirche (heute als Schinkelmuseum genutzt), Nikolaikirche, Sankt-Hedwigs-Kathedrale, Marienkirche und Zionskirche.

Folgende Theater sind in Mitte ansässig: das Berliner Ensemble, das Deutsche Theater (mit Kammerspielen), die Volksbühne, die Komische Oper Berlin, das Konzerthaus Berlin (früher bekannt als „Schauspielhaus“), das Varietétheater Chamäleon in den Hackeschen Höfen, das Kabarett Die Distel sowie das Maxim-Gorki-Theater/Sing-Akademie, das Theaterhaus Berlin Mitte als zentraler Produktions-und Kommunikationsort für freie darstellende Künste, das Kleine Theater Berlin-Mitte und der Theaterdiscounter. Überregionales Medien- und Theaterfestival ist das jährlich stattfindende Neuropolis.

Darüber hinaus besitzt Mitte weitere erwähnenswerte Bauten und Anlagen: Das St.-Hedwig-Krankenhaus von 1846, die Charité, den Dorotheenstädtischen und den Jüdischen Friedhof, das Nikolaiviertel sowie das Scheunenviertel.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Mitte

Blick vom Berliner Dom nach Westen

Verkehr

Am Westufer der Spree steht das Zeughaus, von dem sich die Straße Unter den Linden mit vielen Prachtbauten zum Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor erstreckt. Etwas weiter südlich spannt sich vom Molkenmarkt die Leipziger Straße zum Potsdamer Platz. Nördlich der Spreeinsel erstreckt sich die Oranienburger Straße von den Hackeschen Höfen bis zum Oranienburger Tor. Dort beginnt die Friedrichstraße, die nach Süden durch den gesamten Ortsteil verläuft.

Siehe auch: Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Mitte

Literatur

  • Albrecht Behmel: Homo Sapiens Berliner Art. Schenk, 2010.
  • Cornelia Carstens u. a.: Frauen an der Spree. Ein Spaziergang durch die Geschichte, Bebra, 1999
  • Irene Liebmann: Stille Mitte von Berlin. Eine Recherche rund um den Hackeschen Markt, Berlin 2002.

Weblinks

 Commons: Berlin-Mitte – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Berlin-Mitte aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.