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Boris Gelfand

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Boris Gelfand.jpg
Boris Gelfand (2006)
Schreibweisen hebräisch בוריס גלפנד
weißrussisch Барыс Абрамавіч Гельфанд/Barys Helfand
russisch Борис Абрамович Гельфанд
Land IsraelIsrael Israel
Geboren 24. Juni 1968 (43 Jahre)
Minsk, Weißrussland
Titel Internationaler Meister (1987)
Großmeister (1989)
Aktuelle Elo-Zahl 2733 (März 2011)
Beste Elo-Zahl 2761 (Januar 2010)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Boris Gelfand (hebräisch בוריס גלפנד, weißrussisch Барыс Абрамавіч Гельфанд/Barys Abramawitsch Helfand, russisch Борис Абрамович Гельфанд/Boris Abramowitsch Gelfand;* 24. Juni 1968 in Minsk) ist ein ehemals weißrussischer Schachmeister, der nun für Israel spielt. Er wohnt heute in Rischon LeZion.

Werdegang

Gelfands erste große Erfolge stellten sich Ende der 1980er Jahre ein, seit Beginn der 1990er Jahre zählt er beständig zu den Super-Großmeistern im Schach. 1985 wurde er sowjetischer Juniorenmeister, 1988 gewann er gemeinsam mit Alexei Drejew die Jugendeuropameisterschaft in Arnheim. Den Großmeistertitel verlieh ihm die FIDE 1989. Gelfand gewann gemeinsam mit Wassyl Iwantschuk das Interzonenturnier von Manila im Jahre 1990 und qualifizierte sich erstmals für das Kandidatenturnier. Er schied im Viertelfinalwettkampf (Brüssel 1991) gegen den nachmaligen Gewinner der Kandidatenkämpfe, den Engländer Nigel Short mit 3-5 (+2, -4, =2) aus. 1993 siegte Gelfand beim Interzonenturnier in Biel/Bienne und qualifizierte sich abermals für die Kandidatenkämpfe. Nachdem er zunächst Michael Adams besiegt hatte (mit 5-3 (+3, -1, =4) in Wijk aan Zee 1994), schlug er überraschend den späteren Weltmeister Wladimir Kramnik mit 4,5-3,5 (+2, -1, =5) (in Sanghi Nagar/Indien 1994). Erst Anatoli Karpow stoppte Gelfand, als er ihn 6-3 schlug (+1, -4, =4 aus Gelfands Sicht, in Sanghi Nagar/Indien 1995).

Auch nachdem die FIDE die klassische Ermittlung des Herausforderers des Weltmeisters, nämlich durch Zonen-, Interzonen- und Kandidatenturniere, abgeschafft hatte, zeigte sich Gelfand erfolgreich bei seinen Versuchen, in den Weltmeisterschaftskampf einzugreifen. Bei der ersten FIDE-WM im K.-o.-System (bei dem deutlich weniger Turnierpartien gespielt werden und wo häufig erst Schnell- und Blitzpartien über das Weiterkommen entscheiden) in Groningen 1997 gelangte er ins Halbfinale, wo er dem Inder Viswanathan Anand unterlag. 1999 schied er gegen den späteren Turniersieger Alexander Chalifman aus. In New Delhi 2000 schied er gegen den späteren Finalisten Alexei Schirow aus. In Moskau 2001 unterlag er Pjotr Swidler. An der FIDE-WM in Tripolis 2004 nahm er nicht teil, da die libysche Staatsführung die israelischen Schachspieler erst nicht einreisen ließ und dies kurz vor Turnierbeginn nur ohne Sekundanten gestattete.

Im WM-Zyklus 2006/2007 griff die FIDE wieder auf den Modus der Kandidatenturniere zurück. Gelfand hatte sich beim FIDE-Weltpokal 2005 in Chanty-Mansijsk (RUS) für die Kandidatenkämpfe qualifiziert. Diese fanden im Mai und Juni 2007 in Kalmückien (RUS) statt, wo er durch Siege über Rustam Kasimjanov und Gata Kamsky schließlich zu den acht Spielern gehörte, die im September an der Schachweltmeisterschaft 2007 in Mexiko-Stadt teilnehmen durften. Der Wettkampf wurde als Rundenturnier – also jeder gegen jeden mit Hin- und Rückrunde – ausgeführt. Mit 8 Punkten aus 14 Partien erreichte Gelfand hinter Viswanathan Anand und Wladimir Kramnik den dritten Platz, der damit sein bis dahin größter Erfolg bei einer Weltmeisterschaft war. Im Dezember 2009 gewann er den Schach-Weltpokal in Chanty-Mansijsk; im Finale setzte er sich nach Stichkampf gegen Ruslan Ponomarjow durch. Mit diesem Erfolg qualifizierte er sich für das Kandidatenturnier 2011 in Kasan, das er mit Siegen über Şəhriyar Məmmədyarov, Gata Kamsky und im Finale über Alexander Grischtschuk gewann. Dadurch sicherte sich Gelfand das Recht, bei der Schachweltmeisterschaft 2012 Weltmeister Viswanathan Anand herauszufordern. Im Weltmeisterschaftsturnier unterlag Gelfand Anand im Mai 2012 nach einem Tie-Break.[1]

Zu Gelfands weiteren großen Turniererfolgen gehören die Siege in Moskau 1992, Dos Hermanas 1994, Belgrad 1995, Wien 1996, Polanica Zdrój 1998 und 2000, Cannes 2002 sowie auf Bermuda 2005. Gelfand gewann außerdem 2002 das Schnellschachturnier in Cap d’Agde, das ein Jahr später im selben Modus als Schnellschachweltmeisterschaft der FIDE ausgetragen wurde. Bei den Schacholympiaden vertrat er 1990 die UdSSR-Auswahl, 1994 und 1996 Weißrussland. Seit seiner 1998 erfolgten Auswanderung nach Israel ist er Spitzenspieler des israelischen Nationalteams, mit dem er bei der Schacholympiade 2008 die Silbermedaille holte. Insgesamt erzielte er bei neun Olympiaden 53 Punkte aus 88 Partien.[2] Gelfands höchste Platzierung in der Weltrangliste war der dritte Platz im Juni 1991. Für die Saison 2007/2008 war er in der Schachbundesliga für den SC Remagen gemeldet, kam aber nicht zum Einsatz.

Privatleben

Gelfand ist mit der Journalistin Maya verheiratet. Im September 2005 kam ihre Tochter Avital zur Welt. 2011 wurde ihr Sohn Avner geboren.[3]

Werke

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Boris Gelfand aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.