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Britannien

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Britannien (lat.: Britannia) war die antike Bezeichnung für die damals noch von Kelten bewohnte Insel, die heute − zur Unterscheidung von der Bretagne („[Klein-] Britannien“) − Großbritannien heißt. Die Insel umfasst heute die Länder England, Wales und Schottland, der Name wird jedoch zuweilen im deutschsprachigen Raum auch für das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland oder die Britischen Inseln insgesamt benutzt.

Name

Der Name Britannia ist von dem lateinischen Namen Britanni für die Inselbewohner abgeleitet, die in den älteren griechischen Quellen Prettanoí genannt wurden.[1] Die ältesten Schriften über die Insel und ihre Bewohner gehen auf eine Reise des Griechen Pytheas um das Jahr 325 v. Chr. zurück.[2]

Die Britannia in Plymouth

In der Neuzeit war eine Frauengestalt Britannia als allegorische Personifikation (Groß-)Britanniens beliebt.

Albion, der andere antike Name für Britannien, kann keltischer oder vorkeltischer Herkunft sein.

Die Römische Provinz Britannia

Karte Britanniens im Altertum

Siehe auch: Großbritannien in römischer Zeit

Britannia wurde von den Römern auch als Bezeichnung für die von ihnen im südwestlichen und nördlichen Teil der Insel eingerichtete Provinzen verwendet. Unter dem Namen Britannia wurde von den Romano-Briten auch der weibliche Genius des Landes als Gottheit verehrt. Will man sich ausdrücklich auf das von Römern eroberte Gebiet beziehen, so spricht man auch von Britannia Romana (Römisches Britannien). Als Gegensatz dazu wird das nichtrömische Britannien auch als Britannia Barbara (Wildes/Fremdes Britannien) bezeichnet.

Ein großer Teil des Gebiets der Provinz wurde 43 n. Chr. von Kaiser Claudius erobert und hatte immer wieder wechselnde Grenzverläufe. Zunächst drangen die Römischen Legionen in den Jahren nach 80 n. Chr. nach der Schlacht am Mons Graupius tief in das Gebiet des heutigen Schottland ein, zogen sich dann aber 120 n. Chr. wieder bis zur Linie des Hadrianswalles zurück. Im Jahre 140 n. Chr. gingen die römischen Truppen noch einmal massiv in den Lowlands gegen die Stämme der Pikten vor und errichteten weiter nördlich (Firth of Fourth-Clyde) den Antoninuswall. Dieser musste aber bereits um 160 n. Chr. wieder aufgegeben werden.

Im Jahre 212 oder 213 wurde die Provinz durch Caracalla in zwei Teile aufgespalten:

Nach der Verwaltungsreform des Kaisers Diokletian zu Beginn des 4. Jahrhunderts n. Chr. und einer Zweiteilung der Britannia II durch Valentinian I. (369 n. Chr.) gab es fünf Provinzen:

Die Provinzen Britannias wurden zusätzlich in einer Dioecesis zusammengefasst.

Ab dem Jahr 343 war Britannia immer wieder Ziel von Angriffen der Sachsen, Pikten und Scoten. Auch wurden immer mehr reguläre Truppen von der Insel abgezogen, so dass die Bevölkerung sich zuletzt fast nur noch mit eigenen Auxiliartruppen verteidigen konnte. Die letzte bezeugte Offensive regulärer kaiserlicher Truppen gegen die Pikten und Skoten fand 398 oder 399 statt. Der Hadrianswall wurde dann um 400 größtenteils aufgegeben, die verbliebenen Siedlungen wurden gegen Angriffe verstärkt. Im Jahr 410 verließen wohl die letzten regulären römischen Truppen die Insel, nachdem der größte Teil der Einheiten schon 401 (zur Verteidigung Italiens gegen die Westgoten) und 407 (im Zusammenhang mit der Usurpation Konstantins III.) die Insel verlassen hatte. Nachdem sich die Armee zurückgezogen hatte, stand Britannia aber zunächst noch weiter unter einer römisch organisierten Zivilverwaltung, die sich aber langsam durch das weitere Vordringen der Pikten, Scoten und Sachsen auflöste. Wahrscheinlich wurden Angeln und Sachsen als foederati angeworben, um die Verteidigung der römischen Gemeinden zu gewährleisten. Kontakte zwischen Gallien und den Römern in Britannien wurden weiterhin gepflegt, etwa in Zusammenhang mit religiösen Streitigkeiten. Es gibt in gallischen Chroniken Hinweise darauf, dass die Insel dann etwa 440/41 zu großen Teilen unter angelsächsische Herrschaft kam – vermutlich durch eine Rebellion der foederati. Das Imperium verzichtete aber niemals formal auf Britannien; noch Kaiser Justinian I. erhob um 540 Ansprüche auf die Insel.

Einzelnachweise

  1. Bernhard Maier: Geschichte und Kultur der Kelten. Verlag C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-64140-4, S. 215 (Auszug online, Google Books, abgerufen am 9. November 2014).
  2. Iron Age. BBC, abgerufen am 10. November 2014.

Literatur

  • Anthony R. Birley: The Roman government of Britain. Oxford University Press, Oxford 2005, ISBN 0-19-925237-8.
  • Richard Hobbs, Ralph Jackson: Das Römische Britannien. Aus dem Engl. von Dorothea Grünewald. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 3-8062-2525-7.

Weblinks

Wiktionary: Britannien – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
52.33-0.59
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