Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Bundesdruckerei

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Folgende Teile scheinen seit 2020 nicht mehr aktuell zu sein: Die Bundesdruckerei wurde im Herbst 2020 in eine Holding-Struktur umgegliedert. Die Bundesdruckerei GmbH ist jetzt eine mehrerer gleichberechtigter Tochtergesellschaften unter dem Dach der neu gegründeten Bundesdruckerei Gruppe GmbH.[1] Bitte hilf mit, die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufügen.

Wikipedia:WikiProjekt Ereignisse/Vergangenheit/fehlend

Bundesdruckerei GmbH
Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1879 als Reichsdruckerei
Sitz Berlin
DeutschlandDeutschland Deutschland

Leitung

  • Stefan Hofschen (CEO)
  • Christian Helfrich (CFO)
Mitarbeiter 2750 (Bundesdruckerei-Gruppe,
Stand: 2019)
Umsatz 549,5 Mio. (Stand: 2019)
Branche IT-Systemhaus, Wertdruck
Website www.bundesdruckerei.de

Die Bundesdruckerei GmbH (Kurzform: BDr) produziert Dokumente und Geräte für die sichere Identifikation und bietet entsprechende Dienstleistungen an. Sie hat ihren Sitz im Berliner Ortsteil Kreuzberg. Die Sicherheitsdruckerei bietet neben kompletten Pass- und Ausweissystemen auch Personaldokumente, Hochsicherheitskarten, Dokumentenprüfgeräte, Sicherheitssoftware sowie Trustcenter-Leistungen an. Darüber hinaus fertigt die Bundesdruckerei Banknoten, Briefmarken, Visa, Fahrzeugdokumente, Tabaksteuerzeichen sowie elektronische Publikationen. Ihr Ursprung liegt in der ehemaligen Reichsdruckerei. Das Unternehmen befindet sich nach der Privatisierung 1994 und verschiedenen Eigentümerwechseln durch Rückkauf des Bundes seit 2009 wieder im Staatsbesitz.

Geschichte

Sitz der Bundesdruckerei in Berlin
Bundesdruckerei bei Nacht, vom Axel-Springer-Hochhaus gesehen

Gründung

Die heutige Bundesdruckerei wurde am 6. Juli 1879 in der Kreuzberger Oranienstraße 91 als Reichsdruckerei gegründet. Sie ging seinerzeit aus zwei Druckereien hervor, die auf Initiative des damaligen Generalpostdirektors Heinrich von Stephan in ein einziges Unternehmen zusammengeschlossen wurden: der von Georg Jacob Decker bereits im Jahr 1763 übernommenen Königlich Geheimen Oberhofbuchdruckerei des Verlegers Rudolf Ludwig Decker und der 1851 gegründeten Königlich-Preußischen Staatsdruckerei.[2]

Ab 1880 produzierte die Reichsdruckerei neben sämtlichen staatlichen Druckerzeugnissen auch das erste Berliner Telefonbuch, Reproduktionen von Kunstwerken,[3] Postwertzeichen und Patentschriften.

Im Jahr 1905 wurde eine eigene Farbenreiberei gegründet, um eine gleichbleibende Qualität der Druckfarben zu gewährleisten.

Während der Kriege

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurden große Mengen des umlaufenden Münzgeldes eingezogen und der Reichskriegskasse zugeführt. Um Edelmetalle für die Geldproduktion einzusparen, wurden zusätzliche Darlehnskassenscheine zu einer und zwei Mark sowie große Mengen anderer Reichsbanknoten ausgegeben. Damit wurde eine Umstellung vom aufwendigen Kupferdruck hin zum leistungsfähigeren Hochdruckverfahren nötig. Vor dem Hintergrund der steigenden Inflation wurden ab 1922 allein in der Banknotenproduktion über 8600 Mitarbeiter beschäftigt. Die 57 verschiedenen Reichsbanknoten wurden als „Massenware“ auf riesigen Papierrollen im Rotationsdruck produziert.

Der Zweite Weltkrieg richtete auf dem Gelände der Reichsdruckerei große Schäden an. Dennoch konnte die Produktion bis zum 21. Juni 1944 aufrechterhalten werden, bis ein Luftangriff der Alliierten sämtliche Papiervorräte in Brand setzte. Bei einem schweren Bombenangriff am 3. Februar 1945 griffen rund 1500 US-amerikanische Flugzeuge Berlin an und vernichteten dabei etwa die Hälfte aller Verwaltungs- und Produktionsanlagen.

Nachkriegszeit

Nach dem Ende des Krieges wurde die Staatsdruckerei in Magistratsverwaltung zur schnellstmöglichen Wiederaufnahme ihrer Arbeit verpflichtet. Im Zuge der immer angespannteren Situation zwischen den Siegermächten drängten die britischen und amerikanischen Alliierten auf die Gründung einer zweiten staatlichen Druckerei im Westen. Es entstand eine Frankfurter Außenstelle, die später nach Neu-Isenburg verlegt wurde. Am 1. September 1949 übernahm die Hauptverwaltung Post- und Fernmeldewesen die Leitung der Dienststellen Berlin und Frankfurt der Staatsdruckerei der Bundesrepublik Deutschland. Im Jahr 1951 ratifizierten die Bundesrepublik und der Magistrat von Berlin den offiziellen Übernahmevertrag und aus der Staatsdruckerei der Bundesrepublik Deutschland wurde die Bundesdruckerei. 1952 kam noch die Dienststelle Bonn mit über 150 Mitarbeitern dazu.[4]

Erstmals wurden 1955 wieder – mit dem 5-DM-Wert – Banknoten gedruckt. Bis dahin wurde die Währung der Bundesrepublik in Großbritannien, den USA und Frankreich produziert. Zwei Jahre später erfolgte die endgültige Verlegung des Hauptsitzes nach Berlin.[5] Ab 1959 wurden die 50-DM- und später auch die 10-DM-Noten in Berlin gedruckt. Alle übrigen Banknotenwerte druckte das Typographische Institut Giesecke & Devrient in München.

Mit der Einführung des Bundespersonalausweises im Jahr 1960 produzierte die Bundesdruckerei auch wieder Ausweisdokumente. Gleichzeitig wurde ein Auslandsgeschäft – vornehmlich mit Venezuela – in den Bereichen Briefmarken, Alkoholsteuerzeichen, Postwertmarken und Pässe aufgebaut.

Briefmarke 1979 aus Anlass des 100-jährigem Bestehens der Bundesdruckerei
Ansicht der Bundesdruckerei von der Kommandantenstraße

Im Jahr 1979 feierte die Bundesdruckerei unter dem damaligen Präsidenten Klaus Spreen ihr 100-jähriges Bestehen. Es wurde mit der Einführung von internationalen ICAO-Standards für fälschungssichere Identitätsdokumente begonnen. Am 1. April 1987 wurden die ersten Personalausweiskarten im ID-2-Format und zum 1. Januar 1988 der damals neue Reisepass mit integrierter Passkarte ausgegeben, die seitdem zentral in Berlin gedruckt werden.

Die vierte und letzte Serie der D-Mark wurde 1989 ausgegeben. Die Gestaltung der gesamten Serie mit zahlreichen neuen Sicherheitsmerkmalen oblag dem seinerzeitigen Chefgrafiker der Bundesdruckerei Reinhold Gerstetter.

Aktuelle Situation

Im Jahr 1997 wurde der Auftrag zur Herstellung des europäischen Modells des deutschen Kartenführerscheins an die Bundesdruckerei vergeben. Die Ausgabe der ersten Führerscheinkarten erfolgte zu Beginn des Jahres 1999.

Ebenfalls 1999 wurde die Bundesdruckerei mit dem Druck eines Teils der deutschen Euro-Banknotenserie beauftragt. Hierfür wurde eine neue Banknotenproduktionslinie errichtet.

Im Rahmen der europäischen Harmonisierung von Kfz-Dokumenten begann am 1. Oktober 2005 die Ausgabe von fälschungssicheren deutschen Fahrzeugbriefen und -scheinen (Zulassungsbescheinigungen). Am 1. November 2005 wurde der elektronische Reisepass (ePass) in Deutschland eingeführt. Die Bundesdruckerei stellt als Generalunternehmer weiterhin den Reisepass her und rüstete rund 5500 deutsche Meldebehörden mit der hierfür notwendigen technischen und logistischen Infrastruktur aus.

Zwei Jahre später wurde am 1. November 2007 mit der Ausgabe der zweiten Generation der ePässe für Deutschland begonnen. Zum Schutz der darin gespeicherten zwei Fingerabdrücke wird weltweit erstmals der erweiterte Zugriffsschutz Extended Access Control (EAC) verwendet. Auf der CeBIT 2008 wurde die „Innosec-Fusion“-Karte präsentiert, die besonders für den – von verschiedenen europäischen Staaten geplanten – elektronischen Personalausweis geeignet ist. Damit kann langfristig die Transaktions- und Identitätssicherheit in elektronischen Kommunikationsprozessen verbessert werden.

Seit April 2008 liefert die Bundesdruckerei elektronische Dienstausweise für Bundesbehörden, die Bundespolizei und die Bundeswehr.

Am 1. November 2010 begann die Produktion des scheckkartengroßen deutschen Personalausweises, der elektronische Komponenten beinhaltet. Seit 1. September 2011 stellt die Bundesdruckerei den elektronischen Aufenthaltstitel für in Deutschland lebende Ausländer (Nicht-EU-Bürger) her.

Seit 1. März 2017 produziert die Bundesdruckerei den „Reisepass 3.0“. Zur umfangreichen Änderung der Gestaltung gehören neben der Abkehr vom bisherigen Hardcover hin zu einem flexiblen, biegsamen Einband auch die Abschaffung der laminierten Datenseite zugunsten einer Vollkunststoffkarte aus Polycarbonat. Der neue Reisepass enthält zudem zahlreiche neue Sicherheitsmerkmale und grafische Neuerungen.

Kennzahlen

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Umsatz in Mio. € 262,1 292,1 311,7 311,8 348,7 405,6 453,7 398,3 453,4 464,7 457,0 493,0 526,4 549,5[6]
Mitarbeiter Ø 1280 1317 1380 1489 1613 1650 1837 1761 1821 1868 1928 2142 2088 2750

Unternehmerische Entscheidungen

Privatisierungen nach der Wiedervereinigung

Infolge der deutschen Wiedervereinigung stieg der Bedarf an Personaldokumenten und Banknoten enorm. Allein im Jahr 1991 wurden 15 Millionen Personaldokumente gedruckt.

Das Bundeskabinett beschloss 1994, die Bundesdruckerei in eine Gesellschaft des privaten Rechts umzuwandeln. Zunächst wurde der Bund Alleingesellschafter. Am 1. Juli 1994 wurde die Bundesdruckerei zu einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Bis zur Privatisierung war das Unternehmen eine Obere Bundesbehörde und unterstand dem Bundesministerium für Post und Telekommunikation.

Im Jahr 1998 wurde die D-TRUST GmbH gegründet, ein Tochterunternehmen der Bundesdruckerei, das als Trustcenter digitale Signaturen und einen Zertifizierungsservice anbietet.

Die Bundesdruckerei GmbH gründete 1999 die BIS Bundesdruckerei International Services GmbH, die sich um internationale Großprojekte kümmert. Mit der Maurer Electronics GmbH wurde ein Anbieter von elektronischen und feinmechanischen Geräten zur fälschungssicheren Personalisierung von Dokumenten erworben.

Im Jahr 2000 verkaufte das Bundesfinanzministerium seine hundertprozentige Beteiligung an der Bundesdruckerei. Neuer Eigentümer wurde die Apax Partners & Co. Die Bundesdruckerei GmbH, die Bundesdruckerei International Services GmbH, die Orga Kartensysteme GmbH (2005 als Sagem Orga weitergeführt), die Holographic Systems München GmbH, die Maurer Electronics GmbH, die D-TRUST GmbH und die polnische Tochterunternehmung iNCO Spólka sp. z o.o. wurden unter dem Dach der Holding Authentos GmbH zusammengefasst.[7]

Im August 2002 wurde die durch Abzug von Eigenkapital aus der Bundesdruckerei und der Überschuldung anderer Unternehmen der Gruppe entstandene Zahlungsunfähigkeit der Authentos GmbH abgewendet, nachdem sich Gesellschafter, Kreditgeber und der Bund auf einen Zahlungsverzicht geeinigt hatten.

Im September 2002 wurde für den symbolischen Kaufpreis von einem Euro die Authentos-Gruppe an zwei Zwischenerwerber übertragen: Die Berliner JFVVG Neununddreißigste Vermögensverwaltungsgesellschaft (94 % Anteil) und die Dinos Vermögensverwaltung in Heidelberg (6 % Anteil).

Rückverstaatlichung und Digitalisierung

Im März 2009 wurde der Rückkauf der Bundesdruckerei GmbH durch die Bundesrepublik Deutschland abgeschlossen[8] und formell am 8. Oktober 2009 vollzogen. Presseberichten zufolge wurden für den Rückkauf keine Barmittel aufgewendet, sondern Darlehen in Höhe von 310 Millionen Euro in Eigenkapital umgewandelt.[9]

Im Mai 2014 unterzeichnen die Bundesdruckerei GmbH und Giesecke & Devrient (G&D) einen Vertrag zur Gründung eines gemeinsamen Joint Ventures. An dem neuen Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Veridos GmbH übernimmt G&D 60 % und die Bundesdruckerei 40 % der Anteile. G&D wird fusionskontrollrechtlich die alleinige Kontrolle innehaben. G&D und die Bundesdruckerei bringen ihre jeweiligen Auslandsaktivitäten ein. Das Gemeinschaftsunternehmen wird an Ausschreibungen ausländischer staatlicher Auftraggeber für ID-Dokumente, Führerscheine und Gesundheitskarten teilnehmen.[10] Sitz des neuen Unternehmens soll Berlin werden.[11] Es ist geplant, dass Veridos eine Betriebsstätte in München, eine Produktionsstätte in Griechenland und Tochtergesellschaften in Kanada, Mexiko sowie Brasilien erhalten soll. Veridos wird dabei unabhängig von den Muttergesellschaften auf dem internationalen Markt agieren.[12]

Das Vorhaben stieß jedoch auf wettbewerbsrechtliche Bedenken beim Bundeskartellamt.[13] Nach fünfmonatigen Ermittlungen wurde am 30. Oktober 2014 vom Bundeskartellamt festgestellt, dass Veridos weder im Auslandsgeschäft eine kartellrechtlich kritische Größe erlangt, noch eine erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs im Inlandsgeschäft zu erwarten ist.[10]

Im Juli 2015 gab die Bundesdruckerei GmbH bekannt, dass sie die weltweite Ausschreibung der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation zum Aufbau und Betrieb des ICAO Public Key Directories gewonnen habe,[14] das notwendig ist, um elektronische Reisedokumente von Drittstaaten auf Echtheit und Unverfälschtheit hin überprüfen zu können.[15] Dieses Projekt wird zusammen mit der Trustcenter-Tochter D-Trust, dem 2014 gegründeten Joint Venture Veridos und dem Joint Venture EGSP (Emirates German Security Printing) realisiert.

Anfang August 2015 gab die Bundesdruckerei GmbH bekannt, sich einen Mehrheitsanteil von 52 % am deutschen Firewall- und VPN-Spezialisten genua GmbH zu sichern.[16] Im Jahr 2018 stockte die Bundesdruckerei GmbH ihre Anteile an der genua GmbH weiter auf. Seit dem 1. Januar 2020 und vorangegangener Zustimmung des Bundeskartellamtes ist die genua GmbH eine 100 %ige Tochter der Bundesdruckerei GmbH und vollständig in die Bundesdruckerei-Gruppe integriert.[17]

Beteiligungen

Im Folgenden eine Übersicht der Beteiligungen der Bundesdruckerei GmbH:[18]

Gesellschaft Anteil am Stammkapital Umsatz
(in T€)
Ergebnis vor
Ergebnisabführung
(in T€)
Ergebnis
(in T€)
BIS Bundesdruckerei International Services GmbH, Berlin 100,00 % 06.312 04.145 000000
D-TRUST GmbH, Berlin 100,00 % 010.986 000452 000000
Maurer Electronics GmbH, München 100,00 % 015.755 000099 000000
iNCO Sp. z o.o., Wawrów, Polen 100,00 % 001.701 000240 000240
genua GmbH, München1 100,00 % 012.712 000994 000994
Emirates German Security Printing LLC, Abu Dhabi, VAE2 049,00 % 002.917 000109 000109
cv cryptovision GmbH, Gelsenkirchen2 035,10 % 005.686 000546 000546
Shanghai MITE Speciality & Precision Printing Co., Ltd., Shanghai, China2 025,00 % 057.237 018.284 018.284
Dermalog Identification Systems GmbH, Hamburg2 022,43 % 037.112 001.901 001.901
Veridos GmbH, Berlin 040,00 % 000 000 000
1 Abschluss ab Erwerbszeitpunkt 1. August bis 31. Dezember 2015
2 Jahresabschluss 2014


Als Stammhaus übernimmt die Bundesdruckerei GmbH wesentliche Teile des operativen Geschäftes ihrer Tochterunternehmen.

  • Die BIS Bundesdruckerei International Services GmbH ist die Vertriebs- und Projektgesellschaft für das ID-Auslandsgeschäft.
  • Die D-TRUST GmbH ist das akkreditierte Trustcenter der Bundesdruckerei GmbH.
  • Die Maurer Electronics GmbH ist als Entwicklungs- und Servicegesellschaft der Bundesdruckerei GmbH für ID-Systeme und Systemkomponenten tätig.
  • genua ist Hersteller von Firewall- und VPN-Lösungen, die sich an behördliche und mittelständische Kunden richten.
  • Elektronische Publikationen werden bei der iNCO Spółka z o.o. in Polen produziert.
  • Dermalog ist Hersteller für automatische Fingerabdruck-Identifikationssysteme (AFIS).
  • Die cryptovision GmbH stellt sichere Verschlüsselungstechniken her.
  • Die Veridos GmbH nimmt an internationalen staatlichen Ausschreibungen teil.

Geschäftsfelder und Produkte

Das Kerngeschäft der Bundesdruckerei GmbH sind ID-Systeme und ID-Dokumente. Dazu gehört die Herstellung von Personalausweisen, Reisepässen, Kinderreisepässe, Elektronische Aufenthaltstitel (eAT), EU-Kartenführerscheine, Kraftfahrzeugbriefe und -scheine sowie die Bereitstellung von Trustcenter-Leistungen. Im Inlandsgeschäft hatte dies einen Umsatz von 301 Millionen Euro.[19]

Als Generalauftragnehmerin des Bundesinnenministeriums ist die Bundesdruckerei GmbH verantwortlich für das gesamte deutsche ePass-System (elektronische Reisepässe) und deren Infrastruktur.[19]

Die Systeme ePass, Personalausweis und Aufenthaltstitel laufen über ein Betreiber-Modell der Bundesdruckerei GmbH. Die Umsätze des Betreibermodells folgen der Entwicklung der jeweiligen Absatzmengen. Dieses Modell umfasst die sichere Erfassung und Übertragung von Daten, die sichere Verifizierung sowie die sichere Änderung der Daten. Dafür wurden die Pass- und Ausweisbehörden sowie Ausländerbehörden in Deutschland mit Lesegeräten und Änderungsterminals sowie der entsprechenden Software für die Datenerfassung, die Datenverschlüsselung, den Datentransfer, die Datenvisualisierung und die Datenänderung ausgestattet. Mitarbeiterschulungen der Behörden sowie ein technischer Vor-Ort-Support mit eigener Service-Fahrzeug-Flotte gehören zum Leistungspaket. Für alle Anfragen der Behörden stellt die Bundesdruckerei GmbH ein Callcenter zur Verfügung.[19]

Das Auslandsgeschäft lag bei einem Umsatz von 32,9 Millionen Euro. Kunden mit großen Umsatzanteilen im Jahr 2013 waren Venezuela, Libyen und die Vereinigten Arabischen Emirate mit Reisepass-Systemen.[19]

Weitere Geschäftsfelder sind Banknoten (Umsatz von 45,3 Millionen Euro) und Wertdruck. Zum Wertdruck gehören Postwertzeichen (Umsatz von 9,3 Millionen Euro), Steuerzeichen (Umsatz von 6,6 Millionen Euro) sowie elektronische Publikationen wie Patentschriften (Umsatz von 3,4 Millionen Euro).[19]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Bundesdruckerei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.bundesdruckerei.de/de/Newsroom/Aktuelles/Neue-Organisationsstruktur-der-Bundesdruckerei-Gruppe
  2. Wichtige Stationen. (Memento vom 19. September 2012 im Internet Archive) Bundesdruckerei (offline)
  3. Die damaligen „Reichsdrucke“, später „Kunstblätter der Bundesdruckerei“
  4. Projekt QuaMoMo. Technik & Leben e. V.; zur Abwicklung der Bonner Dienststelle (1996)
  5. Bundesdruckerei feiert 50 Jahre Zusammenarbeit mit der Bundesbank. (Memento vom 17. Februar 2009 im Internet Archive) (im Abschnitt: Zum Hintergrund), Pressemitteilung der Bundesdruckerei vom 26. Januar 2006
  6. Geschäftsjahr 2019 für die Bundesdruckerei. Abgerufen am 15. November 2020.
  7. Minister, Murks, Moneten. Bei: Focus Online, 7. Juli 2008
  8. Bund kauft Bundesdruckerei zurück. (Memento vom 1. November 2010 im Internet Archive) Pressemitteilung der Bundesdruckerei vom 6. März 2009
  9. Bund druckt wieder selbst. In: Süddeutsche Zeitung, 9. September 2008
  10. 10,0 10,1 Bundeskartellamt gibt Gemeinschaftsunternehmen von Giesecke & Devrient und Bundesdruckerei für ausländische Ausweisdokumente frei. (Memento vom 3. April 2017 im Internet Archive) Pressemitteilung des Bundeskartellamtes, 30. Oktober 2014
  11. Giesecke & Devrient und Bundesdruckerei bündeln ihr Auslandsgeschäft für Regierungslösungen. (Memento vom 19. August 2014 im Internet Archive) Pressemitteilung der Bundesdruckerei, 22. Mai 2014
  12. Giesecke & Devrient and Bundesdruckerei clear regulatory hurdle. Security Document World (SDW); abgerufen am 13. November 2014
  13. Pässe-Bündnis stößt auf Bedenken der Kartellwächter. Welt online, 10. August 2014
  14. Bundesdruckerei macht das Reisen weltweit sicherer. Pressemitteilung der Bundesdruckerei, 2. Juli 2015
  15. Elektronischer Reisepass: Bundesdruckerei übernimmt zentralen Prüfdienst. Heise, 2. Juli 2015
  16. Bundesdruckerei erwirbt Mehrheit am IT-Sicherheitsspezialisten genua. Pressemitteilung der Bundesdruckerei, 3. August 2015
  17. genua GmbH ist vollständig in Bundesdruckerei-Gruppe integriert. Abgerufen am 4. November 2020.
  18. Lagebericht und Jahresabschluss 2015 (Memento vom 18. November 2016 im Internet Archive) (PDF)
  19. 19,0 19,1 19,2 19,3 19,4 Geschäftsbericht 2013 (Link nicht mehr abrufbar)
52.507513.401388888889
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bundesdruckerei aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.