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Divus

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Divus (lateinisch für „der Göttliche“ bzw. „göttlich“ im Gegensatz zu deus „Gott“) ist ein Titel der römischen Kaiser und ihrer Angehörigen, der ihnen nach dem Tod verliehen werden konnte.

Im römischen Kaiserkult bedeutete dies, dass der Verstorbene in den antiken Götterhimmel aufgenommen wurde. Der hierfür erforderliche Senatsbeschluss wurde durch den öffentlichen Akt der Weihe (lat.: consecratio) im Staatsbegräbnis bekräftigt.

Dieser Divinisierung lag der Glauben an die Himmelfahrt des Kaisers zugrunde. Hierbei fuhr der Kaiser entweder auf einem geflügelten Vierspänner gen Himmel oder wurde durch den Herrn des Zeitalters in Gestalt eines geflügelten Götterjungen geleitet.

Die auch Apotheose genannte Zeremonie fand erstmals bei Gaius Iulius Caesar statt, welcher zu Divus Iulius wurde. Sein Adoptivsohn Octavianus, der spätere Augustus, wurde bereits zu Lebzeiten als Divi filius (dt.: „Sohn des Vergöttlichten“) und nach seinem Tode als Divus Augustus verehrt.

Vorläufer der staatlichen Vergottung: ausgewählte Divinisierungen in der Republik und im frühen Prinzipat

Liste der römischen Staatsgötter mit dem Jahr ihrer offiziellen Apotheose

Späte Republik und frühe Kaiserzeit

Hohe Kaiserzeit

Reichskrise des 3. Jahrhunderts

Die Tetrarchie

Die konstantinische Dynastie

Die spätantiken Dynastien

Siehe auch

Anmerkungen

  1. 46; Divus Caesar rekonstruiert in: Ittai Gradel, Emperor Worship and Roman Religion, Oxford 2002, S. 61-69
  2. Überquerung des Rubikon: Cicero, Att. 8.16.1
  3. Divinisierung als Caesar Epibaterios in Alexandria (Philo, leg. ad Gai. 22.151); Deus Invictus-Statue spätestens 45 (Cicero, Att. 12.45.3[2] & 13.28.3); Dio 43.45.3); Genius-Kult in Aesernia 45 oder 44: Dievus Iulius
  4. Januar/Februar 44: göttliche Ehrungen und Festlegung des Gottnamens Divus Iulius; nach den Iden des März 44: Proklamation als Gott durch Marcus Antonius, gefolgt von einem informellen und kurzlebigen Kult unter dem Pseudo-Marius Amatius; 44/43: Kult unter Oktavian und dem Zweiten Triumvirat; 42: senatorische Bestätigung als Staatskult durch consecratio; 40: Inauguration des Marcus Antonius als erster flamen Divi Iulii
  5. Nach Sueton ironisierte Vespasian die Divinisierung. Beim Auftreten seiner letztlich zum Tode führenden Krankheit soll er gesagt haben: „Vae ... puto deus fio!“ („Oh weh ... ich glaube ich werde ein Gott!“). Suet. Vesp. 23,4.
  6. S. Wood: Who was Diva Domitilla? Some Thoughts on the Public Images of the Flavian Women. In: American Journal of Archaeology. 114, 2010, S. 47-57.
  7. Dietmar Kienast: Diva Domitilla. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 76, 1989, S. 141-147 (PDF).
  8. Letzter divinisierter Kaiser mit eigenem Tempel; Pertinax' Apotheose gilt lt. Gradel (2002) als Wendepunkt im Kaiserkult, und Divus Pertinax pater als der letzte traditionelle Divus; beginnend mit der verspäteten Apotheose von Commodus verlor der Kaiser als posthumer Divus immer mehr an Bedeutung, bis der Begriff divus zum Zeitpunkt der Christianisierung des römischen Reiches unter Konstantin und seinen Nachfolgern lediglich noch die Bedeutung "ehrwürdig" besaß und keine direkten, mit den früheren Divi vergleichbaren, staatskultischen Konsequenzen nach sich zog.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Divus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.