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Emil Habibi

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Portrait Emil Habibis

Emil Habibi (arabisch إميل حبيبي, hebräisch אמיל חביבי‎), (geb. 29. August 1921 in Haifa, ; gest. 2. Mai 1996 in Nazareth) war ein palästinensischer Schriftsteller, Journalist und Politiker der Kommunistischen Partei von Israel (MaKI).

Politiker

Habibi wuchs in einer protestantischen Familie in Haifa auf, lebte aber von 1956 bis zu seinem Tod in Nazareth. Im Jahre 1940 trat er der 1923 gegründeten Palästinensischen Kommunistischen Partei bei, verließ sie aber mit andern im Jahr 1943 wegen Uneinigkeiten über die nationale Frage mit der Mehrheit der Partei um Schmuel Mikunis und gründete die Nationale Befreiungsliga in Palästina.[1] Als die Arabische Liga das Arabische Hohe Komitee im Jahre 1946 wieder gründeten, trat die Befreiungsliga nicht bei, da sie demokratische Wahlen forderte. Die Befreiungsliga strebte nach nationaler Einheit, denn nur so hielt sie einen Sieg über die britische Kolonialmacht für möglich.

Im Jahr 1947 stimmte die Befreiungsliga dem Teilungsplan zu, da die UdSSR sich plötzlich dafür einsetzte. Die Befreiungsliga erklärte ihre Haltung damit, dass die beiden Alternativen, ein jüdischer Staat einerseits oder ein Anschluss an Jordanien andererseits, schlechter seien. Sie war somit die einzige arabische Partei in Palästina, die den Teilungsplan unterstützte. Die Befreiungsliga beschuldigte die Arabische Liga und das Arabische Hohe Komitee der Beteiligung an anti-jüdischen Provokationen wie dem Kfar Etzion-Massaker.[2] Im September 1948 schrieb Emil Habibi in einem Flugblatt, die Palästinenser hätten die Invasion der arabischen Armeen nicht gewünscht. Die Befreiungsliga machte die Arabische Liga und das Arabische Hohe Komitee für den Verlust Palästinas verantwortlich.[3]
Nach dem Palästinakrieg vereinigte sich die Befreiungsliga mit den Teilen der Palästinensischen Kommunistischen Partei, die nach der Staatsgründung die Kommunistische Partei in Israel (MaKI) bildeten. Das führte unter anderem dazu, dass Habibi Familienangehörige, die in den Libanon geflüchtet waren, nach Haifa zurückholen konnte, nachdem jüdische Parteimitglieder auf David Ben-Gurion Druck ausgeübt hatten. Von 1953 bis 1965 war er Mitglied der Knesset. Es ist nicht klar, ob Habibi den Staat wirklich anerkannte. Ein Gerücht sagt, er habe die Genossen in Moskau gebeten, die sowjetische Unterstützung des Teilungsplans als "stalinistischen Fehler" anzuerkennen.[4] Jedenfalls hatte er seine eigenen Meinungen und wurde deswegen von vielen gehasst.
1965 spaltete sich die MaKI, und Habibi trat der überwiegend von arabischen Israelis getragenen kommunistischen Partei bei, die sich "Rakach" nannte. Er war wieder Knessetabgeordneter bis 1972. Daraufhin war er Chefredakteur der Parteizeitung "Al-Ittihad" bis 1989. In diesem Jahr wurde er aller Ämter enthoben und aus der Partei ausgeschlossen, da er Reformen in der Partei unterstützte. Später übte Habibi scharfe Kritik an Saddam Hussein und an der PLO.

Werk

Seine ersten literarischen Schritte machte Habibi in der Parteizeitung "Al-Itichad". Dort schrieb er unter dem Pseudonym "Juhaina", dem Namen seiner Tochter.
Nachdem er die Knesset verlassen hatte, erschien im Jahr 1974 sein erster und berühmtester Roman, "Der Peptimist" (auf deutsch: 1995). Hauptcharakter des Buches ist Said der Glücklose, aus der Familie Peptimist. Peptimist, eine Wortneuschöpfung des Autors, verbindet die Gegensätzlichkeit Optimist und Pessimist miteinander. Said offenbart sein Leben in Form eines Briefes an den Leser und berichtet über sein Leben und seine Einstellung zum politischen Alltag. Anders als viele seiner arabischen Landsleute, wird Said nicht aus Israel verdrängt, sondern dient dem israelischen Geheimdienst, immer auf der Suche nach seiner Identität und der Identität seines Volkes. Den Dienst als Spion im israelischen Geheimdienst hat ihn sein Vater vererbt, dennoch fühlt sich der Hauptakteur des Buches zwischen den zwei Gesellschaften und Kulturen hin- und hergerissen.
1985 erschien "Das Tal der Dschinnen", das mit einem gigantischen Verkehrsstau in Haifa beginnt.
1991 erschien "Saraya, die Tochter der Hexe" (in deutsch: 1998). Die Volkstradition über Saraya, die von einem Kinderfresser gefangen gehalten wird, erhält bei Habibi eine moderne Interpretation.[5]

Israel-Preis

Im Jahre 1992 erhielt Emil Habibi den Israel-Preis für arabische Literatur. Da er politisch in dieser Zeit in scharfem Kreuzfeuer stand und von seinen ehemaligen Genossen des Verrats beschuldigt wurde, war ihnen diese Anerkennung durch das israelische Establishment ein Dorn im Auge. Auch auf zionistischer Seite gab es Ablehnung. Aus Protest gegen die Preisübergabe an Habibi gab Juval Ne'eman seinen Preis, den er 1969 erhalten hatte, zurück.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Emil Habibi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.