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Fasia Jansen

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Fasia Jansen (* 6. Juni 1929 in Hamburg; † 29. Dezember 1997 in Oberhausen) war eine deutsche politische Liedermacherin und Friedensaktivistin.

Leben

Fasia Jansen war die uneheliche Tochter des deutschen Zimmermädchens Elli Jansen und des liberianischen Generalkonsuls Momolu Massaquoi (1869–1938), dem Großvater des Journalisten und Schriftstellers Hans-Jürgen Massaquoi (1926–2013). Obwohl beide in Nachbarschaft zueinander aufwuchsen, kannten sie sich nicht persönlich.

Sie erlebte schon früh Hänseleien und Ausgrenzung sowohl aufgrund ihrer Hautfarbe als auch wegen ihrer unehelichen Geburt. Die im Hamburger Arbeiterviertel Rothenburgsort aufgewachsene Jansen durchlebte in der Zeit des Nationalsozialismus die Probleme eines offensichtlich „nichtarischen“ Menschen. Ihre an Josephine Baker orientierte Hoffnung, ihr Leben mit Musik und Tanz zu bestreiten, wurde vorerst zerstört, als sie mit 11 Jahren aus der Tanzschule geworfen wurde. Drei Jahre später wurde sie „dienstverpflichtet“ und musste in einer Suppenküche arbeiten, die auch Außenlager des KZ Neuengamme bei Hamburg belieferte.[1] Die Fünfzehnjährige erlebte sowohl die Brutalität der SS als auch die Verzweiflung der Häftlinge – Erlebnisse, die ihr Leben entscheidend prägten. Während dieser Zeit zog sie sich ein Herzleiden zu, unter dem sie den Rest ihres Lebens litt.

In der jungen Bundesrepublik versuchte Jansen, die Erfahrungen aus dem Lager zu verarbeiten und das Andenken der Toten und ihrer Ideale aufrechtzuerhalten. Sie begann wieder mit der Musik, zuerst in einem Hamburger Chor, später auch mit eigenen Liedern. Sie zog ins Ruhrgebiet und engagierte sich in den politischen Kämpfen der Zeit. Sie trat bei zahlreichen Ostermärschen auf, unter anderem 1966 zusammen mit Joan Baez, spielte bei den großen Streiks vor den Werkstoren von Krupp, Hoesch oder Thyssen und bei der Weltfrauenkonferenz der UNO in Nairobi und trat auf den Burg-Waldeck-Festivals auf. Sie erhielt zahlreiche Strafbefehle wegen Volksverhetzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt, aber immer wieder auch Angebote, Schlager zu singen und somit kommerziell erfolgreich zu werden.

Der Nachlass Fasia Jansens wurde im Mai 2022 von der Fasia Jansen Stiftung an das Fritz-Hüser-Institut übergeben.[2]

Ehrung

  • Fasia Jansen erhielt 1991 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
  • 2014 erhielt die städtische Gesamtschule in Alt-Oberhausen den Namen Fasia-Jansen-Gesamtschule.[3]
  • In Hamburg nennt das afrikanische Bildungszentrum Arca einen öffentlichen Lernort für Geschichtsschreibung aus der afrikanischen Perspektive „Fasiathek“.[4]
  • 2022 wurde sie von der Suchmaschine Google mit einem Doodle geehrt. [5]

Literatur

  • Marina Achenbach: Fasia – geliebte Rebellin. Asso-Verlag, Oberhausen 2004, ISBN 3-921541-94-8

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fasia Jansen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.