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Gesellschaftstanz

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Mit Gesellschaftstanz bezeichnet man Tänze, die „in Gesellschaft“, d. h. entweder privat bei Feiern oder bei entsprechenden öffentlichen Tanzveranstaltungen, wie sogenannten Tanztees oder Bällen, in der Regel von Paaren, getanzt werden.

Heute

Klassisches Programm der Tanzschulen und Tanzsportvereine

Seit dem frühen 20. Jahrhundert gibt es zunehmend Modetänze. Das Bedürfnis nach einer Vereinheitlichung des Tanzmaterials gab es jedoch schon bald, insbesondere die englischen Tanzlehrer besaßen dieses Verlangen: Die Standard Ballroom Dances oder kurz Standardtänze wurden festgelegt. Später kamen die Lateinamerikanischen Tänze hinzu.

So werden seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die lateinamerikanischen Tänze und die Standardtänze als „die Gesellschaftstänze“ bezeichnet.

Es gibt eine „internationale“ und eine „amerikanische“ Definition der Standardtänze:

Auch werden die lateinamerikanischen Tänze unterschiedlich gegliedert:

Gesellschaftstanz in dieser stark gefestigten Form wird hauptsächlich nur noch im Bereich des Tanzsportes und in Tanzsportvereinen gelehrt. Tanzschulen unterrichten in erster Linie vereinfachte Formen (siehe Welttanzprogramm) und Modetänze, wie zum Beispiel Discofox, um ein breit gefächertes und aktuelles Angebot zu haben. So finden seit einigen Jahren auch die Swing-Tänze aus den 1930er bis 1950er Jahren wieder Beachtung, sie werden teilweise zu den Gesellschaftstänzen gerechnet.

Alternative Entwicklungen

Mehrere Tanzrichtungen haben sich seit den 1980er Jahren etabliert und zu eigenen Tanzszenen entwickelt:

  • Mambo
  • Salsa – Besonders junge Leute bevorzugen diesen Tanz, der sehr lebendig ist und karibisches Flair mit seiner Leichtigkeit vermittelt.
  • Tango Argentino – Etwas kleiner aber umso beständiger ist die Tango-Argentino-Gemeinde, die ihre eigene Kultur pflegt und sich von den klassischen Tanzschulen völlig abgewandt hat. Zum Tango Argentino gehören auch Vals und die heitere Milonga.
  • Bachata (Dom. Republik)
  • Merengue
  • Forró (Brasilien)
  • Kizomba
  • Zouk

Geschichte

Die Geschichte des Gesellschaftstanzes beginnt mit der Einbettung der höfischen Tänze im 14./15. Jahrhundert. Diese der Folklore entlehnten, stark stilisierten Hoftänze bildeten einen wesentlichen Bestandteil des steifen höfischen Zeremoniells. Beispiele dieser oft zu Suiten zusammengefassten Tänze sind:

  • Allemande (deutsch, langsamer 4/4-Takt)
  • Courante (französisch, schneller 3/2-Takt)
  • Sarabande (spanischer Schreittanz, langsamer 3/2-Takt)
  • Gigue (irisch-schottisch, schneller 3/8-Takt)
  • Galliarde (italienisch, schneller 3/4-Takt)
  • Chaconne (spanisch, langsamer 3/4-Takt)
  • Saltarello (italienisch, schneller 6/8-Takt)
  • Pavane (italienischer Schreittanz, langsamer 4/4-Takt)
  • Branle (französisch, lebhafter 2/2-Takt)
  • Volta (französischer Drehtanz, schneller 3/2-Takt)
  • Bourrée (französisch, schneller 2/2-Takt)
  • Gavotte (französisch, schneller 4/4-Takt)

Die größte Verbreitung fand das aus Frankreich stammende Menuett, das im Gegensatz zu den oben aufgezählten Gruppentänzen erstmals auch paarweise getanzt wurde.

Nach den bürgerlichen Revolutionen in England und Frankreich nahm das aufstrebende Bürgertum zunehmend am Gesellschaftstanz teil und schuf sich im 18. und 19. Jahrhundert, anknüpfend an folkloristische Traditionen, eigene Tanzformen:

Literatur

  • Herbert Stuber, Ursula Stuber: Wörterbuch des Tanzsports. Kastell, München 1999, ISBN 3-924592-21-7

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Gesellschaftstanz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gesellschaftstanz (21. März 2018) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipedia-Artikel steht unter der Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-NC-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, die vor Übernahme in Jewiki am Text mitgearbeitet haben.