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Hans Rumpf (Brandingenieur)

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Hans Rumpf (* 7. März 1888 in Zimmern; † 5. November 1965 in Elmshorn) war ein deutscher Brandingenieur und Feuerschutzinspektor sowie SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei.

Leben

Rumpf schlug nach dem Ende seiner Schullaufbahn am Gymnasium in Torgau die militärische Laufbahn ein. Ab Anfang Juni 1908 gehörte er mit dem Dienstgrad Fahnenjunker dem 4. Schlesischen Infanterie-Regiment 157 in Brieg an und nahm mittlerweile zum Leutnant befördert als Bataillonsadjutant dieses Regiments am durchgehend am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende wurde er im Februar 1919 im Rang eines Hauptmanns aus der Armee verabschiedet. Mitte Mai 1919 trat er in die Berufsfeuerwehr Königsberg ein, wo er als Brandingenieur beziehungsweise ab August 1928 als Brandoberingenieur wirkte. Ab Anfang Juni 1935 leite er als Branddirektor die Berufsfeuerwehr Leipzig und bald darauf Mitglied des Feuerwehrbeirats. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er Anfang Oktober 1939 zum Kommandeur der Feuerschutzpolizei in dieser Stadt befördert. Zudem wurde er im November 1939 auf Weisung des Chefs der Ordnungspolizei Kurt Daluege mit der Leitung eines Feuerschutzpolizei-Regiments beauftragt und war ab Mitte April 1940 Kommandeur des Feuerschutzpolizei-Regiments in Sachsen. Im Mai 1943 wurde er als Kommandeur des Kommandostabes der Feuerschutzpolizei-Abteilungen (motorisiert) eingesetzt.

Im September 1943 wurde Rumpf zum Generalinspekteur des Feuerlöschwesens neben dem in diesem Amt schon tätigen Johannes Meyer ernannt. Diese Maßnahme wurde aufgrund der Ausdehnung der Grenzen des Deutschen Reichs und dem damit einhergehenden Ausbau der der Feuerwehren als notwendig erachtet, zudem nahmen die Luftangriffe auf deutsche Städte zu. Während in Meyers Zuständigkeitsbereich Feuerwehrschulen, Werksfeuerwehr und Brandschau verblieb wurde Rumpf der Bereich Feuerschutz- und Luftschutzpolizei sowie die Beaufsichtigung der Freiwilligen und Berufsfeuerwehr übertragen.[1] Bereits in der Weimarer Republik hatte Rumpf sich mit dem zivilen Luftschutz befasst und die Luftarbeitsgemeinschaft Ostpreußen gegründet.[2] Ende Oktober 1943 wurde er zum Generalmajor der Polizei befördert. Im Rang eines Brigadeführers wurde er am 11. Februar 1944 in die Allgemeine SS übernommen (SS-Nr. 476.418).

Nach Kriegsende befand er sich in US-amerikanischer Gefangenschaft und wurde 1948 aus der Internierung entlassen. In der Bundesrepublik trat er noch als Autor von themenbezogenen Publikationen hervor. Ein für die Zeitschrift Politische Studien geplanter Artikel Rumpfs wurde vom Redaktionsteam abgelehnt, da er alliierte Bombenangriffe auf deutsche Städte mit dem Holocaust verglich. Zuvor löste schon sein 1961 erschienenes Buch „Das war der Bombenkrieg: Deutsche Städte im Feuersturm“ Kontroversen aus. Reinhard Steffler, der sich mit der Person Hans Rumpf intensiv auseinandergesetzt hat, bezweifelt dessen Anwesenheit während der Luftangriffe auf Dresden; er sei jedoch Augenzeuge der Luftangriffe auf Berlin und Leipzig Ende 1943 gewesen. Rumpf sei ein NS-Luftschutzfachmann mit Organisationstalent gewesen, der den Luftschutz durch technische und strukturelle Neuerungen effektiv weiterentwickelt hätte. Auch habe er den Bombenkrieg voraus geahnt und als deutscher Vertreter beim Internationalen Roten Kreuz die Konvention zum Schutz der Zivilbevölkerung mit entwickelt.[3]

Schriften (Auswahl)

  • Gasschutz : Ein Handbuch für Provinzial-, Kreis- u. Kommunalverwaltungen, Feuerwehren, Bergbau u. Industrie unter bes. Berücksichtigung des Gasschutzes der Zivilbevölkerung in einem künftigen Kriege, E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1928
  • Brandbomben : Ein Beitrag zum Luftschutzproblem, Mittler, Berlin 1931
  • Der hochrote Hahn, Mittler, Darmstadt 1952
  • Das war der Bombenkrieg: Deutsche Städte im Feuersturm. Ein Dokumentarbericht, Stalling, Oldenburg (Oldb.) /Hamburg 1961

Literatur

  • Andreas Schulz, Günter Wegmann: Die Generale der Waffen-SS und der Polizei. Band 4: Podzun – Schimana. Biblio-Verlag, Bissendorf 2009, ISBN 978-37648-2595-2 (formal falsche ISBN), S. 354ff.
  • Reinhard Steffler: Von den Brandbomben zum strategischen Luftkrieg gegen Deutschland - Eine erste Analyse zum Fall Dresden aus der Perspektive des Leipziger Generalinspekteurs für die Feuerwehren, Hans Rumpf, Elbe-Dnjepr-Verlag, Mockrehna 2014, ISBN 978-3-940541-41-3. (nicht ausgewertet)

Einzelnachweise

  1. Andreas Linhardt: Feuerwehr im Luftschutz 1926–1945, Braunschweig 2002, ISBN 3-8311-3738-2, S. 171
  2. Andreas Linhardt: Feuerwehr im Luftschutz 1926–1945, Braunschweig 2002, ISBN 3-8311-3738-2, S. 66
  3. Mario Beck: Stefflers Buch beleuchtet braunen Leipziger Branddirektor Hans Rumpf. In: Leipziger Volkszeitung vom 6. Februar 2015
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hans Rumpf (Brandingenieur) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.