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Hazor

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Luftbild von Hazor
Stadttor mit drei Kammern
Antike Steintreppe in die Zisterne, rechts moderne Wendeltreppe

Hazor (oder Hasor bzw. Chazor) die bronzezeitliche kanaanitische Metropole auf einem Tell in Ober-Galiläa liegt nördlich des See Genezareth. Später wurde sie eine israelitische Stadt und heute ist sie eine Ruine, Tell Hazor oder Tell al-Qedach bzw. Tell Waqqas in der Nähe von Zefat.[1] Sie war um 1800 v. Chr. die größte Stadt in Kanaan. 2005 wurden die Überreste Hazors von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, als Teil der Biblischen Tells - Megiddo, Hazor, Beer Sheba.

Geschichte

Die Erstbesiedlung des Hügelteils, auf dem die Oberstadt lag, geht auf den Anfang des 3. Jahrtausends v. Chr. zurück. Die Unterstadt wurde etwa 1800 v. Chr. errichtet. Während der Bronzezeit umfasste Hazor ein Gebiet, das zehnmal so groß war wie das seinerzeit unbedeutende Jerusalem. Die Stadt dürfte zu ihrer Blütezeit mindestens 20.000 Einwohner gehabt haben. Sie trieb Handel und ihre Herrscher hatten eine weitreichende Korrespondenz, wie Tontafeln aus Hazor und Mari zeigen. Ägyptische Ächtungstexte, Amarna-Briefe (EA 148, 227, 228, 364) und Kriegsberichte erwähnen Hazor mehrfach. In der Spätbronzezeit war Hazor als größte kanaanäische Stadt mit einer Fläche von 74 Hektar[2] etwa achtmal größer als Megiddo oder Lachisch.

Im 13. Jahrhundert wurden Ober- und Unterstadt zerstört. Wer für diese Zerstörung verantwortlich war, ist umstritten. Danach wurde nur noch die Oberstadt auf dem Hügel besiedelt. Ben-Hadad von Damaskus soll Hazor erobert und Omri anschließend auf kleinerer Fläche erneut aufgebaut haben. Um 733/732  v. Chr. wird Hazor von den Assyrern unter Tiglat-Pileser III. endgültig zerstört.

Hazor in der Bibel

In der Bibel wird Hazor 18mal, hauptsächlich im Buch Josua und im Buch der Richter erwähnt. Nach dem Bericht im Josuabuch führte König Jabin eine kanaanitische Koalition gegen Josua in die Schlacht und wurde besiegt. Als Folge davon brannte Josua die Stadt Hazor vollständig nieder. Das Richterbuch berichtet von einem Konflikt zwischen König Jabin und den Stämmen unter Führung der Richterin Debora. Erwähnung findet Hazor auch in den Königsbüchern (1 Kön 9,15 und 2 Kön 15,29) und bei den Propheten Nehemia (Neh 11,33) und Jeremia (49,28).

Grabungen

Die ersten Probegrabungen wurden im Jahr 1928 durch den britischen Altertumsforscher John Garstang durchgeführt. Gezielte Ausgrabungen wurden in den Jahren 1955-1958 und 1968/69 von Yigael Yadin in 14 Abschnitten (A-H, K-N, P und BA) in der Ober- und Unterstadt Grabungen durchgeführt.[3]. Er erforschte vor allem den Aufbau der Stadt. Der Hügel konnte relativ früh als Siedlungsstätte identifiziert werden, die Funktion des umwallten - später als Unterstadt identifizierten - Areals wurde erst im Verlauf der Grabungen geklärt. Seit den 1990er Jahren werden weitere Grabungen unter der Aufsicht von Amnon Ben-Tor durchgeführt.

Literatur

Allgemein
  • Yigael Yadin: Hazor, Die Wiederentdeckung der Zitadelle König Salomos. Hoffmann&Campe, Hamburg 1976, ISBN 3-455-08969-0
  • Yigael Yadin: Hazor I-V. Jerusalem 1958-1997.
  • Israel Finkelstein: Hazor and the North in the Iron Age, a Low Chronology perspective. In: Bulletin American Society Oriental Research 314, Ann Arbor MI 1999, S. 55–70, ISSN 0003-097X
  • S. Zuckerman: Anatomy of a destruction: crisis architecture, termination rituals and the fall of Canaanite Hazor. In: Journal of Mediterranean Archaeology 20, 1–31.
Zur Chronologie-Debatte
  • Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: Keine Posaunen vor Jericho, die archäologische Wahrheit über die Bibel. Beck, München 2002. ISBN 3-406-49321-1.
  • Israel Finkelstein, N. Silberman: The Bible unearthed, archaeology’s new vision of Ancient Israel and the origins of its sacred texts. New York 2001. ISBN 0-684-86912-8 (engl. Originaltitel)
  • Israel Finkelstein: State formation in Israel and Judah, a contrast in context, a contrast in trajectory. In: Near Eastern Archaeology 62, 1999/1, S. 35–52.
Texte
  • Y. Goren, Provenance study of the cuneiform texts from Hazor. Israel Exploration Journal 50, 2000, S. 29–42.

Weblinks

 Commons: Hatzor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hazor in: Microsoft Encarta online: „Hazor, bronzezeitliche kanaanitische und später israelitische Stadt, heute der Ruinenhügel Tell al-Qedach bzw. Tell Waqqas bei Zefat im Nordosten Israels.“
  2. Yigael Yadin, Hazor I. Jerusalem 1958, S.1-2
  3. Yigael Yadin u.a., Hazor I-V. Jerusalem 1958-1997
33.01823635.569053
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hazor aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.