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Heino Wiese

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Heino Wiese

Heino Wiese (* 28. Mai 1952 in Kirchweyhe[1]) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (SPD) und Inhaber einer Unternehmensberatung in Berlin. Er ist verheiratet, hat einen Sohn und lebt in Hannover.

Leben

Nach dem Abitur 1973 am Gymnasium Syke studierte Wiese Germanistik, Politik und Volkswirtschaftslehre zum Lehramt an der Universität Göttingen und wurde Lehrer für Deutsch und Politik an der Käthe-Kollwitz-Schule in Hannover. In Göttingen war er Mitglied im Korporationsverband VDSt.[2] Von 1984 bis 1989 war er zunächst Referent beim Bildungswerk der Niedersächsischen Arbeitgeberverbände und danach in der Personalentwicklung der Continental AG für die Bereiche extrafunktionale Trainings, Organisationsentwicklung und Betreuung des Führungskräftenachwuchses verantwortlich. Außerdem absolvierte er eine anderthalbjährige Ausbildung zum Berater für Organisationsentwicklung.

Von 1990 bis 2003 war Heino Wiese leitender Geschäftsführer des SPD-Bezirks Hannover und Landesgeschäftsführer der SPD Niedersachsen. In dieser Zeit war er Mitglied des Parteirats der SPD und Berater der SPD-Landtagsfraktion. Als Mitglied der jeweiligen Wahlkampfleitung war er am Management der Wahlkämpfe von Gerhard Schröder und Sigmar Gabriel beteiligt. Heino Wiese war Mitglied des Deutschen Bundestages 1998–2002 und dort Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie stellvertretendes Mitglied im Kulturausschuss. Außerdem war er Mitglied in der deutsch-russischen, der deutsch-iranischen und der deutsch-rumänischen Parlamentariergruppe. Bei der Bundestagswahl 2002 verfehlte er die Wiederwahl, weil er auf Platz 34 der Landesliste der SPD Niedersachsen stand, diese dort aber nur 31 Sitze errang.

Vom 1. September 2003 bis zum 31. Dezember 2005 war er als Exportdirektor Mitglied der Geschäftsleitung des internationalen Modeunternehmens s.Oliver. Dort verantwortete Wiese den Aufbau des internationalen Geschäftes in insgesamt 14 Ländern und war mehrere Monate in China, Russland und der Türkei tätig. Seit 2006 betreibt Wiese die Unternehmensberatung Wiese Consult in Berlin und hat u. a. den Einstieg des russischen Unternehmers Alexei Mordaschow (Severstal) bei der TUI vermittelt.[3]

Von 2009 bis 2014 war Wiese Schatzmeister der Deutsch-Türkischen Gesellschaft e. V. Berlin. Von Lobbyismus-Kritikern wurde Wiese während der Annexion der Krim durch Russland 2014 als Kontaktschaltstelle im Dreieck Schröder-Putin-Erdoğan beschrieben.[4][5] Im Februar 2016 wurde er Honorarkonsul der Russischen Föderation in Hannover,[6] und im Mai 2016 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Akademischen Universität St. Petersburg verliehen.[7]

Der Tagesspiegel schrieb im November 2017, Wiese sei beratend für „aserbaidschanische Politikvertreter“ tätig und habe sich darum bemüht, deutsche politische Stiftungen zur Wiederaufnahme ihres Engagements in Aserbaidschan zu bewegen.[8]

Seit Dezember 2019 war Wiese Doyen des Konsular Korps Niedersachsen.[9]

Im November des Jahres 2021 wurde Wiese ohne Gegenstimme zum Nachfolger von Wolfram Scharff als Präsident des Corps Consulaire Deutschland gewählt.[10] Am 24. Februar 2022 äußerte sich Wiese „ratlos“ angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine; er kündigte seinen Rücktritt als Honorarkonsul Russlands an, weil er die Politik Russlands seit diesem Tag nicht mehr rechtfertigen könne. Auch als Präsident des Corps Consulaire Deutschland werde er zurücktreten.[11]

Wiese ist seit 1972 Mitglied der SPD, der Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments e. V., der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft, des Managerkreises der Friedrich-Ebert-Stiftung, des Sozialverbands Deutschland e. V., der IG BCE, der Deutsch-Emiratischen Freundschaftsgesellschaft e. V., der Deutsch-Arabischen Freundschaftsgesellschaft e. V., des Deutsch-Rumänischen Forums[12] und im Vorstand des Deutsch-Russischen Forums.[13]

Literatur

  • Reinhard Bingener, Markus Wehner: Die Moskau-Connection. Das Schröder-Netzwerk und Deutschlands Weg in die Abhängigkeit. Verlag C. H. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-79941-9, S. 20 ff.

Weblinks

 Commons: Heino Wiese – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Manager Magazin 1. August 2003 Erst Wahlkampfmanager, dann Modemann
  2. Akademische Blätter 2/2000
  3. Interview mit Heino Wiese. (Nicht mehr online verfügbar.) In: webtv.htp.net. 17. September 2015, archiviert vom Original am 26. Juni 2010; abgerufen am 17. Dezember 2021. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/webtv.htp.net
  4. Vgl. Uwe Ritzer, Markus Balser: Lobbykratie: Wie die Wirtschaft sich Einfluss, Mehrheiten, Gesetze kauft, München 2016, ISBN 978-3-4262-7660-0
  5. Klaus Geiger: Nord Stream 2: „Deutschland verhielt sich wie ein Ehebrecher und ging mit Putin fremd“. In: DIE WELT. 2022-04-08 (https://www.welt.de/politik/ausland/plus238045821/Nord-Stream-2-Deutschland-verhielt-sich-wie-ein-Ehebrecher-und-ging-mit-Putin-fremd.html).
  6. haz.de 21. Februar 2016: Heino Wiese ist Moskaus Mann in Hannover
  7. Von neuem Wissen und besonderen Ehren. In: Weser-Kurier. 21. Mai 2016, abgerufen am 26. April 2018.
  8. tagesspiegel.de: Im Netz des Regimes
  9. Bernd Haase: Wiese folgt auf Nelke beim Konsular Korps, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 8. Dezember 2019 (Online)
  10. Heino Wiese ist Deutschlands oberster Honorarkonsul. Abgerufen am 6. Dezember 2021.
  11. Reinhard Bingener: Russischer Honorarkonsul Heino Wiese tritt zurück. In: www.faz.net. 24. Februar 2022, abgerufen am 24. Februar 2022.
  12. derufo.com (abgerufen am 22. April 2018)
  13. deutsch-russisches-forum.de (abgerufen am 26. April 2018)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Heino Wiese aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.