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Hitzeindex

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Der Hitzeindex (HI) ist eine in Einheiten der Temperatur angegebene Größe zur Beschreibung der gefühlten Temperatur auf Basis der gemessenen Lufttemperatur sowie vor allem der relativen Luftfeuchtigkeit. Sie geht auf die Arbeiten des US-Amerikaners Robert G. Steadman aus dem Jahre 1979 zurück.[1] Ähnlich, jedoch einfacher, wird der in Kanada entwickelte und häufiger anzutreffende Humidex berechnet.

Eine hohe Luftfeuchte wirkt, vor allem bei hoher Temperatur, also bei Schwüle, belastend auf den Organismus der Menschen und aller Säugetiere. Sie behindert die Thermoregulation des Körpers durch Schweißabsonderung der Haut, beeinträchtigt so deren subjektives Wohlbefinden und erhöht objektiv die Gefahr eines Hitzeschadens. Infolgedessen ist für Menschen ein Aufenthalt in der Wüste meist leichter zu verkraften als im Tropischen Regenwald mit dessen geringerer Temperatur, aber wesentlich höherer Luftfeuchte.

Hitzeindex und Humidex sollen als Maß diese relative Belastung zum Ausdruck bringen. Sie erlangen ihre Bedeutung bei Lufttemperaturen oberhalb von etwa 20 bis 25 Grad Celsius. Für Lufttemperaturen unterhalb von etwa 10 Grad Celsius ist statt der Luftfeuchte die Windgeschwindigkeit wichtiger für die gefühlte Temperatur, was im Maß des Windchill zum Ausdruck gebracht wird.

Der höchste bisher aufgezeichnete Hitzeindex wurde am 8. Juli 2003 in Dhahran, Saudi-Arabien, ermittelt und betrug 78 Grad Celsius, was die ursprüngliche Annahme widerlegte, dass der höchstmögliche Hitzeindex auf der Erde 71 Grad Celsius sei.

Berechnung

Die untere Formel für den Hitzeindex in Grad Celsius bzw. Grad Fahrenheit hat eine Genauigkeit von ±0,7 °C bzw. ±1,3 °F. Sie ist bei Temperaturen von mindestens 26,7 °C bzw. 80 °F und einer relativen Luftfeuchtigkeit von mindestens 40 % anwendbar. Als Variablen sind für T die Temperatur in °C bzw. °F und für die relative Luftfeuchtigkeit in % einzusetzen.

Parameterbeschreibung
Parameter in °C in °F
c1 −8,784695 −42,379
c2 1,61139411 2,04901523
c3 2,338549 10,1433127
c4 −0,14611605 −0,22475541
c5 −1,2308094 · 10−2 −6,83783 · 10−3
c6 −1,6424828 · 10−2 −5,481717 · 10−2
c7 2,211732 · 10−3 1,22874 · 10−3
c8 7,2546 · 10−4 8,5282 · 10−4
c9 −3,582 · 10−6 −1,99 · 10−6

Eigenschaften

Bei hohen Temperaturen ist die zur Erhöhung des Hitzeindex notwendige Steigerung der relativen Luftfeuchte geringer als bei niedrigen Temperaturen. So zeigt sich bei rund 27 °C ein gleichwertiger Hitzeindex, wenn die Luftfeuchtigkeit unter 45 % liegt. Bei 43 °C reicht jedoch schon eine Luftfeuchte von über 17 % aus, um den Hitzeindex über diese Temperatur steigen zu lassen. Bei Temperaturen unter 20 °C zeigt sich kein Einfluss der Luftfeuchte auf den Hitzeindex mehr. Ab Temperaturen nahe bzw. kleiner 0 °C wird meist der Windchill verwendet, um den Hitzeindex hier zu ersetzen.

Mit steigender Luftfeuchte entwickeln sich Niederschlag und eine zunehmende Bewölkung, wodurch sich die direkte Sonneneinstrahlung reduziert und die Temperatur sinkt. Mit der Temperatur sinkt zugleich die Sättigungsmenge des Wasserdampfes, so dass sich die relativen Luftfeuchte erhöht (und umgekehrt). Luftfeuchte und Temperatur sind somit über eine negative Rückkopplung miteinander verknüpft, weshalb man anfangs grob veranschlagte, dass eine Temperatur von 50 °C zusammen mit einer Luftfeuchte von 90 % in der Atmosphäre nicht realisierbar ist und der weltweit höchstmögliche Hitzeindex rund 70 °C betrage. Diese Annahme wurde später in der Realität widerlegt. (Siehe oben Einleitung des Artikels.)

Nicht berücksichtigt werden Sonne und Schatten: Bei vollem Sonnenschein kann das eigentliche Hitzeempfinden noch weit über dem berechneten Wert liegen.

Warntabelle

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US-Heat Index (Metrische Version)
  Temperatur (°C)
27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43
Rela­tive Luft­feuchte (%)
40 27 28 29 30 31 32 34 35 37 39 41 43 46 48 51 54 57
45 27 28 29 30 32 33 35 37 39 41 43 46 49 51 54 57
50 27 28 30 31 33 34 36 38 41 43 46 49 52 55 58
55 28 29 30 32 34 36 38 40 43 46 48 52 55 59
60 28 29 31 33 35 37 40 42 45 48 51 55 59
65 28 30 32 34 36 39 41 44 48 51 55 59
70 29 31 33 35 38 40 43 47 50 54 58
75 29 31 34 36 39 42 46 49 53 58
80 30 32 35 38 41 44 48 52 57
85 30 33 36 39 43 47 51 55
90 31 34 37 41 45 49 54
95 31 35 38 42 47 51 57
100 32 36 40 44 49 54

 Vorsicht  Erhöhte Vorsicht  Gefahr  Erhöhte Gefahr

Die vereinfachte Warnstufen-Tabelle ist:

Hitzeindex Hinweise
(27…32) °C Vorsicht – Bei längeren Zeiträumen und körperlicher Aktivität kann es zu Erschöpfungserscheinungen kommen.
(32…40) °C Erhöhte Vorsicht – Es besteht die Möglichkeit von Hitzeschäden wie Sonnenstich, Hitzekrampf und Hitzekollaps.
(40…54) °C Gefahr – Sonnenstich, Hitzekrampf und Hitzekollaps sind wahrscheinlich; Hitzschlag ist möglich.
über 54 °C Erhöhte Gefahr – Hitzschlag und Sonnenstich sind wahrscheinlich.

Literatur

  • J. Masterson, F. A. Richardson: Humidex, A Method of Quantifying Human Discomfort Due to Excessive Heat and Humidity. Environment Canada, Downsview, Ontario 1979.
  • L. P. Rothfusz: The heat index equation. NWS Southern Region Technical Attachment, SR/SSD 90-23, Fort Worth/Texas 1990.
  • R. G. Steadman, 1979: The Assessment of Sultriness. Part I: A Temperature-Humidity Index Based on Human Physiology and Clothing Science. In: J. Appl. Meteor. 18, S. 861–873 (Abstract mit Link auf Pdf, ametsoc.org)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. The Assessment of Sultriness. Part I: A Temperature-Humidity Index Based on Human Physiology and Clothing Science, R. G. Steadman, Journal of Applied Meteorology, July 1979, Vol 18 No7, pp861-873 doi:10.1175/1520-0450(1979)018<0861:TAOSPI>2.0.CO;2
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hitzeindex aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.