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Saudi-Arabien

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المملكة العربية السعودية

al-Mamlaka
al-ʿarabiyya as-saʿūdiyya

Königreich Saudi-Arabien

Flagge Saudi-Arabiens
Wappen Saudi-Arabiens
Flagge Wappen
Wahlspruch: لا إله إلا الله محمد رسول الله

Lā ilāha illā llāh Muhammadun rasūlu llāh.
Deutsch: „Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet.“ (siehe: Schahada)

Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Riad
Staatsform Absolute Monarchie
Staatsoberhaupt und Regierungschef König und Premierminister Abdullah ibn Abd al-Aziz
Fläche 2.149.690[1] km²
Einwohnerzahl 28.436.752 (2011)
Bevölkerungsdichte 11,8 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2011[2]
  • 577,5 Milliarden USD (20.)
  • 682,7 Milliarden USD (23.)
  • 20.504 USD (38.)
  • 24.237 USD (40.)
Human Development Index 0,770 (56.)[3]
Währung Saudi-Rial
Gründung 23. September 1932 (Vereinigung)
Nationalhymne Asch al-Malik (Lang lebe der König)
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen KSA
Internet-TLD .sa
Telefonvorwahl +966
Lage Saudi-Arabiens
Lage Saudi-Arabiens
Saudi-Arabien (Saudi-Arabien)
Jemen
Oman
VAE
Katar
Kuwait
Irak
Iran
Jordanien
Ägypten
Sudan
Eritrea
Rotes Meer
Arabisches Meer

Das Königreich Saudi-Arabien (veraltet dt. auch Saudisch-Arabien; arabisch المملكة العربية السعودية) ist eine absolutistische Monarchie in Vorderasien. Saudi-Arabien liegt auf der Arabischen Halbinsel und grenzt an deren Anrainerstaaten (siehe unten Landesgrenzen), an das Rote Meer und den Persischen Golf. Die beiden heiligsten Stätten des Islam, die Kaaba in Mekka und die Ruhestätte des Propheten Mohammed in Medina, liegen in Saudi-Arabien. Das Land besteht in seinen heutigen Grenzen seit 1932, der Absolutismus als Staatsform wurde in der Grundordnung von 1992 festgeschrieben.

Der Islam hanbalitischer Rechtsschule spielt in Saudi-Arabien eine große Rolle, das öffentliche Religionsbild im Land gilt als besonders strenggläubig und islamisch-konservativ. Das Wochenende ist am Donnerstag und Freitag, so ist der Donnerstag teilweise ein Ruhetag und der Freitag ein kompletter Ruhetag. Im Königreich gilt gemäß Artikel 2 seiner Grundordnung die islamische Zeitrechnung.

Geographie

Die Arabische Halbinsel besteht größtenteils aus einem ausgedehnten Hochland. Im Westen bildet das Plateau einen steilen Randabbruch, der parallel zur Küste des Roten Meeres verläuft. Im Nordwesten gibt es praktisch keine Küstenebene. Die höchsten Gipfel liegen im Südwesten im Asir-Gebirge. Der höchste Berg ist der Dschabal Sauda mit 3133 Metern Höhe.

Östlich des Randabbruchs fällt das unwirtliche Hochland allmählich bis zu den flachen Wassern des Persischen Golfes ab, dessen Küste von Sümpfen und Salzflächen gesäumt ist. Das Hochland besteht überwiegend aus einer weiten Sandwüste und Landstrichen aus nacktem vulkanischen Gestein. Ein breites Wüstenband, „das leere Viertel“ Rub al-Chali, erstreckt sich über den gesamten Süden des Landes.

Landesgrenzen

An Saudi-Arabien grenzen Jordanien (744 km gemeinsame Grenze), Irak (814 km), Kuwait (222 km), Katar (60 km), die Vereinigten Arabischen Emirate (457 km), Oman (676 km) und Jemen (1458 km). Saudi-Arabien und Bahrain sind durch den King Fahd Causeway miteinander verbunden. Auffällig am Grenzverlauf ist, dass er besonders im Norden sehr gradlinig ist und keine großen Ausbuchtungen hat, weil er von den Kolonialmächten festgelegt wurde.

Im Norden, Nordosten und Süden grenzt Saudi-Arabien an Nachbarländer, im Osten und Westen ist es vom Roten Meer und dem Persischen Golf begrenzt. Saudi-Arabien hat insgesamt 4431 Kilometer Landgrenze, der längste Abschnitt ist die Grenze zum Jemen.

Die Grenze zum Jemen wurde in den Jahren 2003 und 2004 durch Sperranlagen gesichert, was zu diplomatischen Verstimmungen zwischen den beiden Staaten führte. Auch mit anderen Nachbarstaaten kam es zu Grenzkonflikten, so beispielsweise mit den VAE (1974) und mit Kuwait (1975). Zwischen 1981 und 1983 wurde die Neutrale Zone zwischen Saudi-Arabien und dem Irak aufgeteilt, 1971 kam es bereits zur Aufteilung des Gebietes um al-Hasa zwischen Saudi-Arabien und Kuwait.

Klima und Geologie

In Saudi-Arabien herrscht vorwiegend heißes und trockenes Klima. Das kontinentale Klima im Landesinneren weist zum Teil beträchtliche Temperaturunterschiede auf, vor allem zwischen Tag und Nacht. Im Sommer sind tagsüber Maximalwerte von 50 °C möglich, im Winter kann nachts der Gefrierpunkt unterschritten werden. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 28 °C. Der größte Teil der spärlichen Jahresniederschlagsmenge fällt zwischen November und Januar.

Die Versorgung mit Trinkwasser konnte aufgrund des Reichtums des Landes bislang stets sichergestellt werden, obwohl Wasserknappheit ein wachsendes Problem ist, weil sich die Grundwasserreserven langsam erschöpfen. Saudi-Arabien besitzt weder Flüsse noch Seen und begegnet dem Wassermangel mit dem Bau von Tiefbrunnen und Meerwasserentsalzungsanlagen, die einen bedeutenden Teil der Energie verbrauchen. Die Küsten am Persischen Golf und am Roten Meer sind teilweise ölverschmutzt. Die Regierung hat angekündigt, Millionen von Dollar in weitere Meerwasserentsalzungsanlagen zu investieren.

Geologisch liegt Saudi-Arabien auf der Arabischen Platte, die sich nach Osten neigt. Im Westen ragt sie mit dem bloßgelegten präkambrischen Gestein des Arabischen Schildes, teilweise überdeckt von jüngerem Vulkangestein, steil aus der Tihama Ebene am Roten Meer. Während die nördlichen Landschaften, wie die des Hedschas, eher eine Gebirgs- und Hügelkette entlang der Küste bilden, wird das südlicher gelegene Asir ähnlich dem Jemen durch den über weite Strecken mehr als tausend Meter hohen Randabbruch geprägt. Von dieser küstenparallelen Kante fällt das Land sanft nach Osten ab. Von West nach Ost bilden zunächst die ausgedehnten Geröllwüsten, im Westen von vielen Lavafeldern (Harrat) oder Basaltgeröll überdeckt, die monotone Landschaft. Weiter nach Osten haben sich jüngere Schichten erhalten, die jeweils mit einer Steilkante beginnen die älteren Schichten zu überlagern. Die größte dieser Steilkanten sowohl in Höhe als auch Ausdehnung ist das Tuwaiq Escarpment, dessen Schichten dem Jura entstammen und dem auf der Westseite unmittelbar ein Sandstreifen vorgelagert ist. Im zentralen Bereich tragen diese Sandstreifen Namen wie (von Norden nach Süden) Nafud as-Sirr, Nafud Qunaifidha und Nafud ad-Dahi. Auf der Ebene östlich des Tuwaiq befinden sich die Orte um die Brunnen von Chardsch und die Hauptstadt Riad, während weiter nördlich die Orte des Qasim westlich der nördlichen Tuwaiq-Ausläufer liegen, die schließlich unter den Sanden der Großen Nafud abtauchen. Diese Ebene, die einen großen Teil der Landschaft Nadschd ausmacht, wird wiederum im Osten durch einen Steilabbruch, dem Buwaib, dessen Schichten der Kreidezeit angehören, über weite Strecken begleitet. Auf dessen Ebene verläuft der Dahna-Sandstreifen, der die gesamte zentrale Landschaft nach Osten begrenzt. Dieser ist an einigen Stellen über einhundert Kilometer breit und speist die Rub al-Chali im Süden mit Sand von der Großen Nafud-Wüste (an-Nafud al-Kabir) im Norden. Weiter nach Osten folgen weitere teilweise gestufte Ebenen, über die sich Geröllwüsten auf im Wesentlichen Kalksteingrund erstrecken. Im Osten nehmen dann ausgetrocknete ehemalige Seebecken und Salzflächen zu, bis man die Küste erreicht, die sich in geologischen Zeiträumen gemessen langsam aus dem Persischen Golf erhebt. Zusammen mit dem allmählichen Rückgang des Niederschlages seit einer kurzen Feuchtphase vor wenigen tausend Jahren – etwa zu Beginn des Neolithikums (Neolithisches Subpluvial)–, bedingt dies eine allmähliche Verlandung und Austrocknung entlang der Arabischen Küste des Persischen Golfs. Im Norden und Süden des Landes prägen die beiden großen Wüsten der Großen Nafud und des Rub al-Chali die Landschaft. Beide erreichen im Westen das Hochland des westlichen Randgebirges. Das zentrale Tuwaiq Escarpment umfasst wie ein gewaltiger nach Westen offener Bogen den Arabischen Schild, von dem er in der Regel durch die schmalen Sandfelder getrennt ist.

Flora und Fauna

Einheimische Familie bei einem Picknick in der Wüste am Fuße des Tuwaiq Escarpments, die Männer beim Gebet

In den meisten Teilen des Landes ist die Vegetation auf niedrige Gräser und kleine Sträucher beschränkt. In verstreuten Oasen wachsen Dattelpalmen. Die arabische Oryxantilope war charakteristisch für die Wüsten der Arabischen Halbinsel. Die Tiere wurden allerdings in der jüngeren Vergangenheit durch die Jagd ausgerottet. Heute leben sie aufgrund von Auswilderungsprogrammen wieder in geringer Zahl in ihren ursprünglichen Lebensräumen. Eine Population lebt etwa im Westteil Saudi-Arabiens, in einem riesigen, eingezäunten Wildreservat, dem Mahazat As-Sayd-Schutzgebiet. Zur heimischen Fauna Saudi-Arabiens zählen auch verschiedene Gazellen, Arabische Wölfe und Nubische Steinböcke. Mantelpaviane leben im Asir-Nationalpark in den Bergen im Südwesten des Landes. Einige Großtiere Arabiens, wie der Gepard und der Strauß sind heute ausgestorben, andere wie der Leopard sind sehr selten geworden. Auch einige Vogelarten sind vom Aussterben bedroht.

Verbreitet sind Wildkatzen, in der Wüste lebende Flughühner, höhlenbauende Nagetiere und Wüstenratten sowie diverse Reptilien und Insekten. Die in Syrien vor wenigen Jahren wiederentdeckten Waldrappen ziehen auch nach Saudi-Arabien. Der Halsbandsittich ist als Neozoon in vielen Siedlungen zu finden. In den Küstengewässern des Roten Meeres wimmelt es von Meerestieren, besonders in den Korallenriffen.

Sehenswürdigkeiten

Mada'in Salih, nahe der Provinzstadt al-Ula, auf halbem Weg zwischen Medina und Ha'il im Norden des Landes ist die bei weitem bekannteste antike Stätte des Landes. Es handelt sich hierbei um eine ca. 2000 Jahre alte Felsengräberstätte. Bemerkenswert daran sind die aufgrund der trockenen Witterung gut erhaltenen Felsinschriften auf Aramäisch und Thamutisch. Sehr außergewöhnlich sind die in dieser Gegend besonders zahlreichen – aufgrund von Witterung entstandenen – Felsformationen, die dem Betrachter wie Abbildungen von Tier- und Menschengestalten erscheinen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Kingdom Centre, die Altstadt von Dschidda, das Al Faisaliyah Center, die heiligen Stätten des Islam oder das Ruinenviertel von Diriyya, das vom Osmanisch-Saudischen Krieg zeugt. Jabal Al Qarah (Qara Mountain, Qara Caves) ist eine Sandsteinformation in der Provinz Al Hasa. Sie befindet sich westlich der Stadt Al Hofuf und ist eine pittoreske ca. zwei Kilometer lange und 1,2 Kilometer breite Formation.

Bevölkerung

Bevölkerungswachstum in Saudi-Arabien, etwa 4 Millionen Einwohner 1961 zu 24 Millionen 2003; Daten der FAO, 2005.
Bevölkerungsdichte in Saudi-Arabien (Person pro km2), die am dichtesten bevölkerte Provinz ist Dschaizan

Saudi-Arabien hat eine Bevölkerungszahl von über 27 Millionen Einwohnern. Davon sind über 6 Millionen Menschen legal im Land lebende Ausländer. Die Bevölkerung Saudi-Arabiens lebt hauptsächlich in den Städten und einigen wenigen Oasen.[4] Die ursprünglichen Einwohner waren fast ausschließlich Araber. Heute sind 90 Prozent der Bevölkerung arabischer Abstammung, entweder einheimische Saudis oder Menschen aus dem arabischen Raum, vornehmlich Ägypter, Jordanier, Palästinenser, Syrer und Libanesen. Die restlichen 10 Prozent sind zum größten Teil afrikanischer oder asiatischer Abstammung. Nicht-arabischstämmige Ausländer sind meist als Gastarbeiter tätig. Das Land wird von etwa 400 Stämmen bewohnt, über ein Zehntel der Einwohner sind Nomaden oder Halbnomaden. Saudi-Arabien gehört zu den Ländern, die eine stabile soziale Absicherung haben (GOSI), jedoch steht diese nur Staatsangehörigen kostenlos zu.

In Saudi-Arabien sind mehrere Millionen Gastarbeiter beschäftigt. Sie kommen zumeist aus dem asiatischen Raum – Indien, Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka, Malediven, Malaysia, den Philippinen, Indonesien, Brunei – und dem afrikanischen Raum – Sudan, Äthiopien, Eritrea, Dschibuti, Somalia, Kenia, den Komoren, Tschad, Mauretanien u. a. Aber auch sehr viele kommen aus dem Iran, der Türkei und Zentralasien. Daneben gibt es noch eine kleinere Anzahl hochqualifizierter Gastarbeiter aus Europa, Nordamerika und anderen Regionen. Diese Gastarbeiter aus westlichen Ländern leben meist in Compounds. Dabei handelt es sich um hermetisch abgeriegelte und bewachte Siedlungen. Diese Compounds haben eine autonome Infrastruktur mit Geschäften, Schwimmbädern, Sportanlagen und desgleichen. Eine "westliche" Lebensweise in diesen Compounds wird geduldet. Im Mai 2004 waren bei einem Terrorangriff auf einen Compound 19 Ausländer getötet worden.[5][6] Auch die US-Soldaten der United States Military Training Mission (USMTM) in Saudi-Arabien, welche die Streitkräfte des Landes ausbilden, leben in solchen Compounds. Hauptsitz der USMTM ist in Taif, daneben gibt es noch verschiedene Außenstellen.[7]

Die Gastarbeiter arbeiten vor allem in Bereichen, in denen Saudis nicht arbeiten wollen oder nicht über die notwendigen Qualifikationen verfügen.

Saudi-Arabien hat eine Bevölkerungsdichte von 12 Einwohnern pro km². 86 Prozent der Menschen leben in den Städten des Landes. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 75,7 Jahre, wobei sie bei Frauen mit 77,8 Jahren höher ist als bei Männern (73,7 Jahre).

Fast zwei Drittel der saudischen Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt. Das Durchschnittsalter beträgt bei Frauen 19,4 Jahre, bei Männern 22,9 Jahre. Das Gesamtdurchschnittsalter beträgt 21,4 Jahre.

Pro tausend Geburten gibt es fünfzig Fälle von Kindersterblichkeit, sowie eine Müttersterblichkeit von 23 je 100.000 Geburten. Damit wächst die saudi-arabische Bevölkerung jährlich um 2,2 Prozent. Die Ansteckung durch HIV ist mit offiziell genannten 0,01 Prozent sehr gering. (Stand: 2007)

Der Alphabetisierungsgrad der arabischen Bevölkerung ist mit insgesamt 78,16 Prozent ungefähr auf Weltdurchschnittsniveau. Dabei sind 70,8 Prozent der saudi-arabischen Frauen des Lesens und Schreibens mächtig, die Männer haben einen Alphabetisierungsgrad von 84,7 Prozent. (Stand: 2007) In Saudi-Arabien kommen auf 1000 Einwohner im Durchschnitt 2,1 Ärzte sowie 3,3 Betten in einem staatlichen Krankenhaus. Hocharabisch ist Amtssprache, Englisch gilt als Sprache des Handels, außerdem werden noch einige arabische Dialekte gesprochen, die aber im offiziellen Gebrauch kaum Anwendung finden.

Religion

Datei:Salaat.jpg
Oft zu sehen in Saudi-Arabien: Überfüllte Moscheen, hier beim Freitagsgebet in Riad
Pilgerströme in Mekka
Die Prophetenmoschee (al-Masdschid an-nabawi) in Medina

Die Haupt- und Staatsreligion ist der salafistische Islam (Wahabismus), dem 73 Prozent der Bevölkerung, vor allem im Nadschd und im Norden, angehören. Als Hochburgen des Salafismus in Saudi-Arabien gelten die Städte Riad und Buraida.

Andere Sunniten stellen 12 Prozent der Bevölkerung, Schiiten etwa 10 bis 15 Prozent.

Die beiden heiligsten Stätten des Islam, die Kaaba in Mekka und die Ruhestätte des Propheten Mohammed in Medina, liegen in Saudi-Arabien, so dass das Land jährlich das Ziel von mehreren Millionen Pilgern ist, vor allem während des Haddsch. Diebstahl während des Haddsch kann mit Zwangsamputation einer Hand oder mit dem Tode bestraft werden. Auch die heilige Zamzam-Wasserquelle, das Tal Mina und der Berg Arafat, auf dem der Prophet Mohammed seine letzte Predigt abhielt, befinden sich in Saudi-Arabien.

Eine Eigenheit des saudischen Systems ist, dass während des Freitaggebetes die Predigt sehr laut gestellt wird, sodass das gesamte Umfeld der Moschee beschallt wird.

Der Einfluss der Geistlichen im Lande ist sehr groß und hat in den letzten Jahren weiter zugenommen. Die dem Islam widersprechende Lebensweise einer Reihe von Mitgliedern des saudischen Königshauses polarisiert die Gesellschaft. Kommentatoren halten daher eines Tages einen religiös motivierten Staatsstreich durch fundamentalistische Geistliche für denkbar.

Geistliche in Saudi-Arabien tragen den Titel „Scheich“ bzw. „Ulama“. Der Mufti bzw. Großmufti ist der oberste geistige Gelehrte Saudi-Arabiens. Der gegenwärtige Mufti, Scheich Abd al-Aziz bin Abdullah Al asch-Schaich, hat im Jahre 2005 auf der Pilgerfahrt gegen den Terrorismus gepredigt und dessen Taten als „Angriff und Verrufung des Islam“ bezeichnet. Bekannte Gelehrte Saudi-Arabiens waren Abd al-Aziz ibn Baz und Muhammad Ibn Uthaymin.


Geschichte

Seit Beginn der historischen Überlieferung war die Arabische Halbinsel von Semiten bewohnt. Wegen des rauen Wüstenklimas war das Nomadentum die vorherrschende Wirtschaftsform. Immer wieder stießen Akkader, Amoriter und Aramäer aus der Wüste in die fruchtbaren Gebiete Mesopotamiens und Syriens vor. Die größte dieser Bewegungen entstand im 7. Jahrhundert mit der Verbreitung des Islams durch den Propheten Muhammad. Innerhalb weniger Jahrzehnte eroberten Muslime ein Reich, das sich von Spanien bis Indien erstreckte.

Durch die Verlagerung des Reichszentrums verlor Arabien bald wieder seine politische Bedeutung. Die heiligen Stätten Mekka und Medina im Hedschas wurden jährlich von muslimischen Pilgern besucht.

Entstehung des Landes

Seit dem 18. Jahrhundert verbündete sich der arabische Stamm der Saud mit der sehr strenggläubigen islamischen Reformbewegung der Wahhabiten, um auf diese Weise die arabischen Beduinenstämme zu einigen und zu unterwerfen.

Ein erster größerer Expansionsversuch unter Emir Saud I. (1803–1814) provozierte jedoch im Auftrag des ohnmächtigen osmanischen Sultans eine Militärintervention des osmanischen Vizekönigs von Ägypten, Muhammad Ali, dessen Truppen Sauds Sohn Abdallah I. 1818 vernichtend schlugen. Zweimal – 1818–1822 und nochmals 1838–1843 – wurde das saudische Herrschaftsgebiet im Nedschd von ägyptischen Truppen besetzt. Nach diesen Rückschlägen gerieten die erheblich geschwächten Saudis unter die Oberherrschaft anderer, osmanentreuer arabischer Stammesfürsten. Das Osmanische Reich beobachtete die Lage immer genauestens. (Siehe: Osmanisch-saudischer Krieg)

Erst Emir Abd al-Aziz II. ibn Saud (regierend ab 1902) befreite seine Dynastie und deren Stamm von dieser Unterordnung im Osmanischen Reich und nutzte den wahhabbitischen Fundamentalismus erneut für eine siegreiche militärische Expansion in Arabien. Entscheidend war hier der militärische Sieg Ibn-Sauds 1925 über die konkurrierende Dynastie der Haschimiten, die dabei ihr Stammkönigreich Hedschas samt den heiligen Städten Mekka und Medina verloren.

Nach weiteren Eroberungen wurden die unterschiedlichen Gebiete am 23. September 1932 zum neuen Einheitsstaat Saudi-Arabien vereinigt. Deshalb ist der 23. September Nationalfeiertag. Durch die reichen Erdölvorkommen erlangte Saudi-Arabien Wohlstand und eine große Bedeutung für die Wirtschaft der Industrienationen. 1934 kam es zum saudisch-jemenitischen Krieg, der mit einem Sieg Saudi-Arabiens endete.

Geschichte nach 1945

Faisal ibn Abd al-Aziz, König von 1964–1975

Saudi-Arabien war 1945 Gründungsmitglied der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga. Die arabische Liga versuchte 1948 die Staatsgründung Israels mit dem Palästinakrieg zu verhindern, in dem sich auch Saudi-Arabien engagierte. In den 1950er Jahren ließ der König einen Ministerrat zu, der aber nur eine beratende Funktion besitzt. 1960 war das Königreich ein Gründerstaat der OPEC. Saudi-Arabien unterstützt immer wieder einzelne Parteien in Bürgerkriegstaaten wie dem Jemen und kommt damit in Konflikt mit anderen arabischen Staaten (Da Saudi-Arabien im Jemenitischen Bürgerkrieg die Royalisten unterstützte, kam es zu heftigen Spannungen mit Ägypten, das die Republikaner unterstützte). 1963 wurde die Sklaverei abgeschafft, wobei die Sklaven durch Gastarbeiter aus den arabischen Nachbarstaaten sowie Süd- und Südostasien und Afrika ersetzt wurden. Die Gastarbeiter sind bis heute eine wichtige Stütze der Wirtschaft des Landes. In den 1960er und 1970er Jahren kam es immer wieder zu Grenzkonflikten mit dem Südjemen, die 1976 mit einem Friedensvertrag beigelegt werden konnten. Eine endgültige Festlegung der Grenze erfolgte erst 2000.

Im November 1979 gipfelten Auseinandersetzungen über die Beziehungen mit den USA in der Besetzung der Großen Moschee in Mekka unter der Führung von Ǧuhaymān Ibn Muḥammad al-ʿUtaibī und Muḥammad Ibn ʿAbd Allāh al-Qaḥṭani. Hauptkritikpunkte der Aufständischen, die Nachkommen eines Iḫwān Stammes und in der saudischen Muslimbruderschaft aktiv waren, waren neben der Landnahme saudischer Prinzen im Ḥiǧāz, das nach ihrer Meinung nach unislamische Gebaren der Herrschaftsfamilie und die Beziehungen zu den USA. Insgesamt 330 Menschen, darunter Geiseln, Geiselnehmer und Einsatzkräfte, kamen durch die Besetzung ums Leben. 63 Aufständische, darunter al-Utaibi, wurden am 8. Januar 1980 in einer Massenexekution in verschiedenen Städten Saudi-Arabiens öffentlich enthauptet.[8][9]

Golfkriege

1. Golfkrieg

Im ersten Golfkrieg (1980–1988) unterstützte Saudi-Arabien den Irak gegen den Iran. Auf Grund der islamischen Revolution im Iran und der sowjetischen Besetzung von Afghanistan erfolgte unter Fahd ibn Abd al-Aziz seit 1982 eine verstärkte Anlehnung an die USA, von denen man sich in der Zwischenzeit etwas distanziert hatte. Damit verbunden ist der Aufbau einer vom Erdöl unabhängigen Industrie sowie großen Investitionen in die Infrastruktur, Straßen und Flughäfen sowie die Festigung der Beziehung zu den Nachbarstaaten durch Grenzabkommen.

Fahd ibn Abd al-Aziz, der 2005 verstorbene König
2. Golfkrieg

Wie prekär die Sicherheitslage eines so reichen Ölstaates wie Saudi-Arabien ist, wurde mit der Besetzung Kuwaits (1990–1991) durch den Irak deutlich. Saudi-Arabien musste ein Bündnis mit den USA und anderen westlichen Staaten eingehen, um sich selbst zu schützen und die Iraker wieder aus Kuwait zu vertreiben. Saudi-Arabien trug dafür fast 40 Prozent der Kriegskosten. Das Königreich nahm an der ersten größten Infanterieoperation des zweiten Golfkrieges, der Schlacht von Khafji, teil und siegte über die irakischen Truppen. Allerdings führte die Stationierung amerikanischer Truppen im Land zu heftiger Kritik einiger Geistlicher und islamischer Fundamentalisten, die sich zunehmend gegen das Königshaus richtet und in jüngerer Vergangenheit zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Terroranschlägen auf westliche Einrichtungen führte.

3. Golfkrieg

Im dritten Golfkrieg trat das Königreich anfangs in die Koalition der Willigen ein, stieg anschließend jedoch aus und untersagte den USA die Nutzung ihrer Stützpunkte in Saudi-Arabien. Gegen Ende des Krieges wurde dieses Verbot gelockert.

Proteste und Demonstrationen ab 2011

2011 und 2012 kam es immer wieder zu Demonstrationen und Protesten gegen die Regierung. Die Demonstrationen wurden gewalttätig niedergeschlagen und ein strenges Demonstrationsverbot verhängt.

Politik

Saudi-Arabien ist gemäß den Artikeln 1 und 5 seiner Grundordnung eine absolute Monarchie. Damit ist das Königreich neben Brunei, der Vatikanstadt, Katar, Oman und Swasiland eine der sechs letzten verbliebenen absoluten Monarchien auf der Welt.

Saudi-Arabien versteht sich als Gottesstaat und hat die Scharia in der Verfassung verankert. Diese sieht keine Gewaltenteilung vor: Der alleinregierende Monarch hat nach Artikel 12 der Verfassung die Pflicht, die Einheit der Nation zu erstreben, Zwietracht, Aufruhr und Spaltung dagegen fernzuhalten. Basierend auf Artikel 12 und 50 kann er in die Legislative, Judikative und Exekutive eingreifen, die ansonsten geltende Unabhängigkeit der Gerichte nach Artikel 46 ist in diesem Falle nicht mehr gesetzlich geschützt, da der König über den Gesetzen steht.[10]

Justizsystem

Staat und Religion

Obwohl das Königreich keine Theokratie ist, sind laut seiner Grundordnung Staat und Religion nicht getrennt. Staatsreligion ist laut Grundordnung der Islam, prägend ist die Strömung der Anhänger der Salafiyya.

Der König bezeichnet sich seit 1986 als Hüter der heiligen Stätten von Mekka und Medina, was ihn und das Königshaus in der islamischen Welt aufwerten soll. Deshalb legt das Königshaus großen Wert darauf, die Politik nicht von der Religion zu trennen.

Der König soll den Konsens zwischen dem königlichen Haus Saud, den religiösen Klerikern (Ulema) und anderen wichtigen Elementen der saudischen Gesellschaft wahren. Da die Ulema viel Einfluss auf die Bevölkerung haben, gilt der Konsens mit ihnen als eine wichtige Machtstütze der Königsfamilie, die langjährige gegenseitige Verbundenheit der Königsfamilie mit dem islamischen Klerus trug in der Vergangenheit zur Verankerung der Monarchie in Saudi-Arabien bei. In den letzten Jahren hat sich das Verhältnis zwischen den Klerikern und der Regierung verschlechtert.

Das Bündnis von Monarchie und Religion ist intern wegen einer der königlichen Familie illoyalen religiösen Opposition belastet, und wird andererseits extern, insbesondere seitens der USA als Hemmschuh einer pluralistischen Gesellschaftsordnung kritisiert. Gegenüber revolutionär-islamistischen Gruppierungen erscheint die Schicht der staatstragenden Religionsgelehrten einerseits als stabilisierendes Element. König Abdullah bemüht sich dementsprechend, das traditionelle Bündnis aus Thron und Kanzel als eine besondere Stärke des Systems darzustellen. Andererseits erfordert diese Koalition immer wieder Konzessionen an das religiöse Establishment, die hinzunehmen im internationalen Kontext zusehends schwieriger wird.

Die Reformschritte wurden in einen muslimisch gefärbten Diskurs eingebunden, sodass es angesichts der Notwendigkeit, das muslimische Erbe nun auch gegen islamistischen Terror zu verteidigen, vollends unübersichtlich wird, ob die Islamisierung des Diskurses eine politische Mäßigung weiterer Bevölkerungskreise herbeiführen wird. Die Regierung baut darauf, mit einem vagen Konzept einer islamischen Regierung die Initiative gegenüber den weiter radikalisierten Kritikern zurückzugewinnen und die eigene – islamische – Legitimität damit zu retten. Für nicht wenige Beobachter erscheint der Vorstoß der Regierung hingegen als ein halbherziges Nachkarten, das lediglich den Mangel an Legitimität auf Seiten der Regierung offen legt.

Siehe auch: Säkularismus

Das Königshaus

Hauptartikel: Dynastie der Saud

Seit der Staatsgründung 1932 durch Ibn Saud wurde das Königreich von sechs Monarchen regiert:

Nr. Name Lebensdaten Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit Anmerkungen
1 Abd al-Aziz al Saud 1876–1953 22. September 1932 9. November 1953 Gründer von Saudi-Arabien
2 Saud 1902–1969 9. November 1953 2. November 1964 Sohn von König Abd al-Aziz
3 Faisal 1906–1975 2. November 1964 25. März 1975 Sohn von König Abd al-Aziz
4 Chalid 1913–1982 25. März 1975 13. Juni 1982 Sohn von König Abd al-Aziz
5 Fahd 1923–2005 13. Juni 1982 1. August 20051 Sohn von König Abd al-Aziz
6 Abdullah 1924– 1. August 20051 amtierend Sohn von König Abd al-Aziz

1: Im November 1995 hatte Abdullah als Kronprinz faktisch die Staatsführung übernommen, nachdem Fahd einen Schlaganfall erlitten hatte.

Die Artikel 9 bis 13 der Grundordnung behandeln explizit das Königshaus. Die Thronfolge folgt dem Senioratsprinzip, wobei es möglich ist, dass ein Prinz übersprungen oder vorzeitig ernannt werden kann, siehe Thronfolge in Saudi-Arabien. Laut Artikel 9 ist die Königsfamilie der Kern der saudischen Gesellschaft.

Staatsoberhaupt

König Abdullah mit dem damaligen US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush

Der Monarch (Malek) ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef und zugleich Kustos der beiden heiligen Städte. Er ist legibus solutus (lateinisch für „von den Gesetzen losgelöst“), das bedeutet, dass er den Gesetzen, die er selbst erlässt, nicht untersteht. Gemäß den Artikeln 60 und 61 der Grundordnung ist der König oberstes sicherheitspolitisches Gremium und der oberste Befehlshaber der Streitkräfte. Er besitzt damit die alleinige und uneingeschränkte (absolute) Vollmacht über die Polizei, die Mutawwa, den Geheimdienst (Al Mukhabarat Al A'amah) und das saudische Militär.

Seit dem 1. August 2005 ist dies König und Premierminister Abdullah bin 'Abdul-'Aziz Al Saud. Sein Stellvertreter und somit zweiter Regierungschef ist seit Juni 2012 Kronprinz Salman ibn Abd al-Aziz.[11] Auch der Rest der königlichen Familie hat wichtige Regierungsämter inne. Die 13 Provinzen werden von Prinzen oder engen Verwandten der königlichen Familie regiert.

Seit der saudischen Staatsgründung 1932 herrschten einschließlich Abdullah sechs Könige über das Reich, alle aus dem Hause der Al Saud. Muss ein neuer König ernannt werden, so tritt der Rat der Ältesten des Königshauses zusammen, um ihn zu ernennen. Die führenden Mitglieder der königlichen Familie wählen im Falle einer Vakanz den neuen König aus ihrer Mitte. Der König ist die höchste Revisionsinstanz und hat das Begnadigungsrecht. Er selber steht über dem Gesetz, die Machtfülle des Königs wird theoretisch durch die Regeln der Scharia und der saudischen Tradition eingeschränkt, in der Praxis jedoch ist sie unbegrenzt. Er besitzt die alleinige Staatsgewalt und kann mit unbegrenzten Befugnissen regieren. Der König kann sich dabei auf Artikel 55 der Grundordnung stützen, diese räumt ihm als „Führer und Überwacher der Politik der Nation“ diese Rolle ein.

Die Herrschaft des Königs, eines absoluten Monarchen, der auch seinen Nachfolger frei aus seinen männlichen Nachkommen auswählen kann, trägt zwar diktatorische Züge, wird von den Vereinten Nationen und damit allen anerkannten Staaten der Welt aber als legitim betrachtet.

Regierung

Die Hälfte der Minister wird vom König ernannt, die andere Hälfte wurde 2005 zum ersten Mal gewählt, allerdings nur von der männlichen Bevölkerung ab dem 21. Lebensjahr. Die Wahlbeteiligung fiel jedoch gering aus, so waren es in der Hauptstadt Riad nur 29,8 Prozent.[12]

Bei den nächsten Wahlen (2015) sollen Frauen und Männer ab dem 21. Lebensalter wählen.[13] Im Juni 2006 wurden erstmals sechs Frauen in den Ministerrat berufen.[14] Die Führung des Ministerrates besteht aus dem Premierminister, dem ersten und dem zweiten Vizepremierminister, 20 weiteren Ministern, von denen der Verteidigungsminister auch das Amt des zweiten Vizepremierministers bekleidet, zwei Staatssekretären, sowie einer kleinen Anzahl von Beratern und Leitern großer autonomer Organisationen. Der Ministerrat hat keine Verfügungsgewalt über den Staatshaushalt oder über Gesetzesbeschlüsse, er berät nur den König. Der große Einfluss der islamischen Religionsgelehrten („Ulama“) und Stammesführer in der Versammlung schwindet.[15]

Seit Februar 2009 sind auch Frauen offiziell an der Regierung des Landes beteiligt, die erste von ihnen war Nura bint Abdullah al-Fayez.

Ministerrat

Dem König untersteht ein beratender Ministerrat, der 1953 eingerichtet und 1992 reformiert wurde. Er hat 150 Mitglieder, die vier Jahre lang diese Position bekleiden.

Gesetze werden in der Regel durch einen Beschluss des Ministerrates und nachfolgender Ratifizierung durch königliches Dekret in Kraft gesetzt. Jedoch kann der König, falls er es wünscht, auch eigenständig Gesetze erlassen.

Im März 1992 erließ König Fahd mehrere Dekrete, in denen die Grundzüge des Regierungssystems geregelt werden. Erstmals wurde bei dieser Gelegenheit das Verfahren bei der Thronfolge kodifiziert. Im Zuge des königlichen Reformprogramms wurde gleichzeitig ein nationales beratendes Gremium geschaffen, der Ministerrat, dessen vom König ernannte Mitglieder die Regierung in Angelegenheiten mit öffentlichem Interesse beraten. Im Reformprogramm war auch ein Rahmenplan für die Gründung beratender Gremien auf Provinzebene enthalten.

Im September 1993 erließ König Fahd weitere Reformdekrete, mit denen er dem beratenden Gremium eine Geschäftsordnung gab und dessen Mitglieder ernannte. Der König verkündete zudem den Ministerrat betreffende Reformen, die unter anderem eine Beschränkung der Amtszeit auf vier Jahre vorsahen und zudem Regelungen zur Vermeidung von Interessenkonflikten der Minister und anderer hoher Offizieller enthielt. Die Geschäftsordnungen der 13 Provinzräte und ihre Mitglieder wurden gleichfalls 1993 bekanntgegeben.

Im Juli 1997 wurde die Anzahl der Mitglieder des beratenden Gremiums von 60 auf 90 erhöht. Im Mai 2001 erfolgte nochmals eine Erweiterung auf 120 und im Jahre 2005 auf 150 Mitglieder. Da viele der alten Mitglieder bei den Erweiterungen nicht wieder ernannt wurden, hat sich die Zusammensetzung des Gremiums stark verändert. Die Rolle des Rates wird auch in Anbetracht der wachsenden Erfahrung des Gremiums stufenweise erweitert.

Ministerien

  • Außenministerium: Sa'ud al-Faysal
  • Ministerium für Arbeit und soziale Angelegenheiten
  • Ministerium für Bildung
  • Ministerium für Erdöl und Bodenschätze: Ali Al-Naimi
  • Ministerium für Finanzen und Volkswirtschaft
  • Ministerium für Gesundheit
  • Ministerium für Handel / Handelsministerium
  • Ministerium für Hochschulbildung
  • Ministerium für Industrie und Elektrizität
  • Ministerium für Information / Informationsministerium
  • Ministerium für Inneres / Innenministerium: Mohammed bin Naif
  • Ministerium für islamische Angelegenheiten, fromme Stiftung, Verkündung des Islams und Orientierung
  • Ministerium für Justiz / Justizministerium
  • Ministerium für kommunale und ländliche Angelegenheiten
  • Ministerium für Landwirtschaft und Wasserwirtschaft
  • Ministerium für öffentliche Arbeiten und Wohnungsbau
  • Ministerium für Pilgerfahrt
  • Ministerium für Planung / Planungsministerium
  • Ministerium für Post- und Telekommunikation (Communications and Informations Technology Commission CITC)
  • Ministerium für Verkehrswesen / Verkehrsministerium
  • Ministerium für Verteidigung: Salman ibn Abd al-Aziz
  • Ministerium für zivile Dienste

Opposition

Es gibt keine legalen politischen Parteien. Parteien, Opposition, Streiks und Gewerkschaften sind vom König offiziell verboten. Traditionellerweise hat jeder Bürger anlässlich öffentlicher Audienzen Zugang zu hohen Beamten und das Recht, sich mit Petitionen direkt an sie zu wenden.

Es gibt in Saudi-Arabien vier nennenswerte Parteien, die jedoch aufgrund des Parteienverbotes im Untergrund arbeiten und strafrechtlich verfolgt werden:

Die bekannteste oppositionelle Gruppe jedoch ist die Movement for Islamic Reform in Arabia (MIRA) mit Sitz in London. Sie tritt für Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit und Frauenrechte ein, Dinge, die die MIRA der saudischen Regierung abspricht. Die Gruppe hatte im Jahr 2003 zu einer Demonstration in Saudi-Arabien aufgerufen, bei der von der saudischen Polizei über 350 Verhaftungen vorgenommen wurden. Der Vorsitzende der MIRA ist der Arzt Sa'ad al-Faqih. Die saudische Regierung stuft ihn und seine Gruppe – genauso wie die mit der saudischen Regierung verbündete US-Regierung – als terroristisch ein und verweigert daher jegliche Verhandlung.[16]

Innenpolitische Entwicklung

Demokratisierung

Unter König Fahd begann eine Reform der langsamen „demokratischen Öffnung“. Doch eine Demokratisierung des Landes nach westlichem Vorbild kam für Fahd nicht in Betracht, dies begründete er mit: „die Menschen dieser Region in der Welt sind für das demokratische Verständnis der westlichen Staaten der Welt ungeeignet“.

Die Reformen erfolgten, ohne dass die Begriffe von Demokratie und Rechtsstaat im politischen Diskurs Saudi-Arabiens anzutreffen gewesen wären. Hinsichtlich der Prinzipien der Volkssouveränität, der Gewaltenteilung und der Menschenrechte bestehen offene Berührungsängste. Artikel 1 der Grundordnung hält fest, dass der Koran und die Tradition des Propheten (Sunna) die Verfassung des Königreiches bilden. Demnach ist es nicht die Aufgabe der Politik, Konsens innerhalb der Bevölkerung herzustellen, sondern – nach Auffassung der „reinen Lehre“ – die Gebote und Verbote Gottes im gesellschaftlichen Leben zur Geltung zu bringen. Da des Weiteren die Tendenz zu einer säkularen und weltlichen Demokratie die Legitimität der Regierung Saud in Frage stellen würde, ist ihre Einführung unwahrscheinlich.

Erstarken des Fundamentalismus

Saudi-Arabien gilt heute neben Pakistan als weltweites Zentrum des Islamischen Fundamentalismus. Die Muslimbrüder gibt es im Königreich seit den 1930er Jahren. Sie treten jedoch weder als Reformbewegung noch als Partei auf. Obwohl ihre Vorstellungen von der Staatsreligion, dem Salafismus abweichen und es Meinungsverschiedenheiten gibt, werden sie von der saudischen Regierung geduldet. Der saudische Innenminister kritisierte die Muslimbruderschaft in der Vergangenheit des Öfteren. Ihr Einfluss auf die einheimische Bevölkerung ist eher gering. Die Werke von Sayyid Qutb sind erlaubt, sie werden durch geistliche Autoritäten teils gelobt und teils kritisiert.[17] Allerdings wurden in letzter Zeit die Werke einiger islamischer „Hitzköpfe“ verboten.

In den 1990er-Jahren kam es immer wieder zu Unfällen bei der jährlichen Pilgerfahrt, dem Haddsch, zu Anschlägen auf ausländische Truppen und Protesten gegen das Königshaus. Top-Terroristen wie Ibn al-Chattab und Osama bin Laden stammen aus Saudi-Arabien, 15 der 19 Attentäter vom 11. September 2001 stammen ebenfalls aus dem Königreich. Die pro-westliche Außenpolitik und seit einigen Jahren auch Innenpolitik der Königsfamilie trägt wesentlich zur Stärkung des Fundamentalismus bei. Das erklärte strategische Ziel der Terroristen ist es, die saudische Königsfamilie zu stürzen.[18] Bereits früher kam es zu schweren Anschlägen und Geiselnahmen mit dem Ziel, die königliche Familie zu stürzen, so auch in den 1970er-Jahren unter Juhaiman al-Utaibi. Auch nach dem 11. September kam es immer wieder zu schweren Terroranschlägen im Königreich. Die Ziele sind in der Regel staatliche Einrichtungen wie Polizeigebäude sowie Einrichtungen, die für den Westen, insbesondere die USA stehen, wie etwa die US-Botschaft in Dschidda, die 2004 angegriffen wurde.[19]

Nach der Terrorwelle 2003 begann erstmals eine öffentliche Diskussion über Extremismus und Fundamentalismus in der eigenen Gesellschaft, die immer offener auch in den Medien des Landes und im Rahmen des institutionalisierten „Nationalen Dialogs“ ausgetragen wird. Viele Jugendliche sehen in religiösem Eifer eine Möglichkeit des Protests gegen westlichen Einfluss, vor allem gegen die als dominant und ungerecht empfundene US-Politik im Nahen Osten und Mittleren Osten.

Der saudische Innenminister Naif ibn Abdulaziz al`Saud sagte, dass in den Jahren 2003 und 2004 22 Terroranschläge im Königreich verübt wurden, dabei sollen 90 Zivilisten und 37 saudische Sicherheitskräfte getötet worden sein. Im selben Zeitraum seien bei Zusammenstößen mit der Polizei 92 Extremisten getötet worden und 52 Terrorangriffe sollen vereitelt worden sein.[20] Durch die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen hat sich das Versammlungsverbot verschärft, man gerät oft in Kontrollen durch schwerbewaffnete Sicherheitskräfte.

Menschenrechte

In Saudi-Arabien stehen die Menschenrechte nach der Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam unter dem Vorbehalt der Gesetze der Scharia. Die absolut regierende königliche Familie geht konsequent gegen oppositionelle Stimmen und Kritiker vor. Dies führt unter anderem dazu, dass in Saudi-Arabien die Menschenrechte missachtet werden.

Der Jahresbericht 2007 der Organisation Amnesty International[21] listet unter anderem die folgenden Tatbestände auf:

  • Inhaftierung gewaltloser politischer Oppositioneller
  • Anwendung der Prügelstrafe bei Männern (meistens Auspeitschungen)
  • Unterdrückung der Meinungs- und Religionsfreiheit
  • Haft ohne Anklage und Gerichtsverfahren
  • Ausweisung von Ausländern, denen in ihrer Heimat die Todesstrafe droht
  • Ausweisung politisch Verfolgter
  • Anwendung der Todesstrafe

Im Jahre 2004 wurde die „Nationale Behörde für Menschenrechte“ gegründet. Ihre Aufgabe ist es, Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren und weiterzuleiten. Ihr langfristiges Ziel ist die Verbesserung der Menschenrechtslage. Die Behörde untersteht dem Innenministerium; ihr Aufbau ist noch nicht komplett abgeschlossen.[22]

„Krieg gegen den Terror“

In Jahresbericht 2007 weist Amnesty International darauf hin, dass besonders im Krieg gegen den Terror das Völkerrecht mehrmals missachtet wurde. Nach wie vor kam es in mehreren Landesteilen zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und bewaffneten Gruppierungen. Bei Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften im Bezirk al-Yarmuk, Region Riad, sollen im Februar in einer Pension mindestens fünf Männer getötet worden sein, die auf der Fahndungsliste der Regierung für verdächtige Mitglieder des Netzwerks Al-Qaida standen.

Zahlreiche Menschen, die im Verdacht standen, Kontakte zum Terrornetzwerk Al-Qaida zu unterhalten, wurden verhaftet. In den Monaten März, Juni und August wurden dem Vernehmen nach allein in Mekka, Medina und in der Hauptstadt Riad mehr als 100 Menschen festgenommen.

Fouad Hakim, ein Verdächtiger wurde laut Amnesty International offensichtlich von Dezember 2006 bis zur Freilassung im November 2007 ohne Anklage festgehalten. Der Arzt Muhiddin Mugne Haji Mascat wurde mehrere Monate inhaftiert, weil er einen Terrorverdächtigen ärztlich behandelt haben soll.

Im Juli kamen der Libyer Abdullah Hassan und der britische Staatsangehörige Abdel Hakim Mohammed Jellaini ohne Anklageerhebung frei, ihnen wurde vorgeworfen, terroristische Organisationen mit finanziellen Mitteln zu versorgen. Ihre Reisepässe allerdings wurden eingezogen, so dass sie das Land nicht verlassen können.

Im Mai und Juni 2007 wurden 24 Häftlinge mit saudischer Staatsbürgerschaft und ein Häftling mit chinesischer Staatsbürgerschaft aus dem Gefangenenlager der Guantanamo Bay Naval Base entlassen und nach Saudi-Arabien gebracht. Bei ihrer Ankunft wurden sie von Sicherheitskräften verhaftet und eingesperrt. Einige von ihnen wurden wegen Urkundenfälschung zu einem weiteren Jahr Haft verurteilt, andere freigelassen.

Meinungsfreiheit

Obwohl sich die Meinungsfreiheit im Königreich in den letzten Jahren verbessert hat und es öffentliche Diskussionen über Themen gibt, die früher als Tabu galten, rangiert Saudi-Arabien auf der Liste der Pressefreiheit 2008, herausgegeben von der Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen auf Platz 161 von 173. Hauptgrund dafür ist die noch immer strikte Zensierung und strafrechtliche Verfolgung von Kritik am Königshaus. So wurde der regierungskritische Internetjournalist Fouad Ahmad al-Fahrhan am 10. Dezember 2007 festgenommen und wurde erst am 26. April 2008 ohne Anklage wieder freigelassen.[23]

Im Februar 2007 durfte die Tageszeitung Shams sechs Wochen lang nicht erscheinen. Die Zeitung hatte die Mohammed-Karikaturen im Rahmen ihrer Kampagne für Aktionen gegen die Karikaturen abgedruckt.

Im März 2007 wurde Mohsen al-Awaji festgenommen, nachdem er im Internet Artikel veröffentlicht hatte, in denen er die Behörden und die Königliche Familie kritisierte und die Abschaffung der Zensur von Internetseiten forderte. Er wurde nach acht Tagen ohne Anklageerhebung wieder freigelassen.[21]

Demonstrationen sind verboten, es herrscht ein generelles Versammlungsverbot. Ungefähr 2000 Menschen protestierten im Juli und im August 2006 in mehreren Städten des Landes gegen die Bombenangriffe Israels auf den Libanon im Libanonkrieg 2006. In diesem Zusammenhang wurden mehrere Personen festgenommen. Im September demonstrierten 300 Schiiten gegen die fortdauernde Inhaftierung mehrerer Glaubensbrüder, die im April 2000 im Zusammenhang mit Protesten und Ausschreitungen festgenommen worden waren. Einige Demonstranten wurden verhaftet.[21]


Religionsfreiheit

Das öffentliche Praktizieren anderer Religionen als des salafitischen Islam ist in Saudi-Arabien verboten, daher ist auch die Religionsfreiheit der Schiiten beschränkt, sie dürfen Bräuche, die mit dem salafitischen Islam nicht vereinbar sind, z. B. die Mut'a-Ehe oder das Gedenkfest für Imam Hussain (Aschura), nicht öffentlich ausüben. Die Schiiten werden von den religiösen Autoritäten nicht als Muslime anerkannt.[24] Sie dürfen Moscheen betreiben, diese werden jedoch offiziell nicht als Moscheen angesehen. Entsprechend wird in den Schulen ausschließlich salafitischer Religionsunterricht erteilt.

Auch für Gastarbeiter und Diplomaten ist es bei Strafe verboten, einen Gottesdienst zu feiern, eine Taufe oder eine Krankensalbung zu empfangen. Kirchen, Synagogen oder andere nichtislamische Gebetshäuser gibt es nicht, und die Errichtung solcher ist verboten. Falls die Regeln gebrochen werden, kann dies mit Verhaftung, Auspeitschung und Folter geahndet werden.[24] Der Weltverfolgungsindex für Christen aus dem Jahr 2010, der vom Missions- und Hilfswerks Open Doors veröffentlicht wird, schätzt die Benachteiligung des Christentums in Saudi-Arabien im weltweiten Vergleich als am dritthöchsten ein.[25]

Auf Apostasie steht die Todesstrafe, die auch vollstreckt wird. Bei der Bestrafung von Christen wegen Verstößen gegen das Missionierungsverbot kann das Strafmaß je nach Nationalität unterschiedlich ausfallen. Staatsangehörige westlicher Verbündeter (z. B. die USA, Frankreich, Deutschland oder Österreich) werden meist „diskret“ des Landes verwiesen, während Missionare aus anderen und, aus der Sicht Saudi-Arabiens, „unbedeutenderen“ Ländern (z. B. die Philippinen) inhaftiert und manchmal auch hingerichtet werden.[26]

Nach der Interpretation der strikten Staatsreligion darf sich auf dem Land, worauf sich die zwei heiligen Stätten befinden, kein nichtislamisches Gotteshaus befinden. Allerdings gibt es z. B. zwei deutsche Schulen in Saudi-Arabien, in denen diese Gesetze nicht gelten; innerhalb des Schulgeländes gelten deutsche Gesetze.

Wer sich offen zu einer nichtsunnitischen Gruppe wie den Aleviten, Ahmadiyya oder Drusen bekennt, kann bestraft werden. Dies betrifft insbesondere die Zugehörigkeit zur nachislamischen Weltreligion der Bahai, sie sind besonders von religiöser Verfolgung betroffen.

Situation der Frau

In Saudi-Arabien sind die Rechte der Frauen eingeschränkt, das Land hat die UN-Frauenrechtskonvention am 7. September 2000 mit Vorbehalten gegen Artikel 9 Abs. 1 und Artikel 29 Abs. 1 ratifiziert,[27] das Zusatzprotokoll zur Frauenrechtskonvention bisher nicht ratifiziert.[28]

Inzwischen ist es zwar Pflicht, dass jede Frau einen Personal- bzw. Reiseausweis besitzt, das Land darf aber ohne Genehmigung durch einen Vormund nicht verlassen werden. Seit Anfang 2008 dürfen Frauen alleine in einem Hotel wohnen, dies war ihnen vorher nur in der Begleitung eines „männlichen gesetzlichen Vormundes“ gestattet.

Stellung der Frau

Die Rechtslage von Frauen wird durch die wahhabitisch-konservative Auslegung des Islam bestimmt. Einheimische Frauen unterliegen in der Regel einer gesetzlichen männlichen Vormundschaft. Sie sind nicht geschäftsfähig und können Rechtsgeschäfte nicht ohne Zustimmung ihres männlichen Vormundes tätigen.[29] Der männliche Vormund ist bis zur Ehe in der Regel der Vater, die Brüder oder ggf. ein Onkel. Ab der Ehe ist der Ehemann der männliche Vormund. Der männliche Vormund ist für die Straftaten der Frau mitverantwortlich, bei kleineren Delikten ist es oft der Fall, dass der männliche Vormund sich vor Gericht zu verantworten hat, bei größeren Delikten in der Regel beide. Seit 2004 dürfen Frauen ihre Firmen selbst führen d. h. die eigene Verantwortung dafür tragen.

Frauen können sich vor Gericht von ihrem männlichen Vormund entbinden lassen, müssen dafür aber nachweisen können, dass dieser sie misshandelt, vergewaltigt, quält oder zwingt, Dinge zu tun, die nicht mit dem Islam vereinbar sind (z. B. Prostitution oder analer Geschlechtsverkehr). Der männliche Vormund wird für diese Vergehen daraufhin zur Rechenschaft gezogen, außer es gibt nach der Entbindung eine außergerichtliche Einigung zwischen dem Ehepaar (z. B. Entschädigungssumme).

Frauen ist das Lenken von Kraftfahrzeugen in der Stadt untersagt, im Oktober 2005 bestätigte König Abdullah, dass sich daran in nächster Zeit nichts ändern werde. Der König selber unterstützt die Aufhebung des Fahrverbotes, macht diese jedoch von der Zustimmung der Allgemeinheit abhängig.[30] Erst seit 1966 dürfen Frauen Schulen besuchen. Inzwischen ist im Bildungssektor die Liberalisierung so weit vorangeschritten, dass die Mehrheit der Studenten Frauen sind. Sie müssen die Vorlesungen von männlichen Dozenten am Bildschirm verfolgen, da in der Universität wie im gesamten öffentlichen Raum der Grundsatz gilt, dass Frauen keinerlei persönlichen Kontakt zu nichtverwandten Männern und Männer keinerlei persönlichen Kontakt zu nichtverwandten Frauen haben dürfen. Deswegen sind im Königreich oft Bereiche anzutreffen, die einem Geschlecht vorbehalten sind, z. B. Busse, Einkaufscenter oder Restaurants. Hessah Al-Oun, die Vorsitzende des Stadtrates von Rawda, eines Stadtteils von Dschidda, setzte im März 2008 den Bau eines öffentlichen (staatlichen) Freizeit- und Sportparks für Frauen durch. Bis dahin wurden solche Einrichtungen nur von privaten Besitzern angeboten.[31]

Seit einigen Jahren bemüht sich die Regierung um partielle Maßnahmen zur Liberalisierung. So wurden bei den letzten Wahlen der Handelskammer auch zwei Frauen in den Vorstand gewählt. Die Vorsitzende des Weltwirtschaftsforum in Saudi-Arabien ist eine Frau. Mit Soraya Obaid ist zum ersten Mal eine saudische Frau die Direktorin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen.[32] Frauen besitzen erst seit kurzem das passive Wahlrecht, 2015 soll das aktive Wahlrecht auf Ebene der Kommunalwahlen eingeführt werden. Frauen können bei dieser Wahl auch als Kandidatinnen aufgestellt werden.[33] In dem beratenden Ministerrat (Schura) des saudischen Regierungsrates, dem vorher nur Männer angehört hatten, wurden im Juni 2006 erstmals sechs Frauen berufen.[14]

Viele Berufe waren ihnen nicht zugänglich, heute ist den Frauen fast jeder Beruf zugänglich, allerdings unter der Voraussetzung strikter Geschlechtertrennung am Arbeitsplatz.

Die negative Religionsfreiheit (die Freiheit der Menschen, keiner Religion anzugehören) ist in Saudi-Arabien stark eingeschränkt. Insbesondere Frauen sind dadurch in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. In Saudi-Arabien müssen alle Frauen in der Öffentlichkeit bodenlange Gewänder und schwarze Kopftücher tragen.[34] Doch auch Männern können mit zum Teil archaischen Strafen wie Peitschenhieben belegt werden, wenn sie sich in der Öffentlichkeit mit Frauen zeigen.[34]

Siehe auch: Verschleierung in Saudi-Arabien

Auslandsbeziehungen

König Abdullah, mit politischen Vertretern der Vereinigten Staaten
König Abdullah, mit US-Vizepräsident Dick Cheney am 16. März 2002 in Dschidda

Saudi-Arabien genießt bei den anderen islamischen Ländern einen Sonderstatus, weil sich die zwei heiligsten Städte des Islams in diesem Land befinden.

Saudi-Arabien ist ein enger Verbündeter der USA. Das gute Verhältnis zu den USA ist ein zentrales Element der saudischen Außenpolitik. Die Vereinigten Staaten und das Königreich unterzeichneten im Februar 1945 einen Vertrag über eine Militärbasis im Persischen Golf, zur Palästina-Frage und ein Militärbündnis. Seitdem gelten die USA als enger Verbündeter des Königreiches.[35] Während des dritten Golfkrieges jedoch verweigerte Saudi-Arabien den USA anfangs die Nutzung ihrer Militärstützpunkte auf saudischem Boden.

Die engen Beziehungen zwischen den beiden Ländern lassen sich als Tausch von Zugang zu Öl gegen Sicherheitsgarantien beschreiben. Die USA werden in weltweiten Medien deswegen oft als amerikanische Hegemonial- und Schutzmacht Saudi-Arabiens oder als großer Bruder beschrieben. Im Gegenzug forderten die USA in Vergangenheit des Öfteren die Erhöhung der Erdöllieferungen an ihre Raffinerien, um den Preis zu senken und die Wirtschaftslage im Lande zu entspannen, zuletzt im März 2008 bei einem Treffen von Vizepräsident Dick Cheney mit König Abdullah.[36]

In jüngster Zeit nehmen die Beziehungen zur Türkei[37] und besonders zu der Volksrepublik China zu.[38]

Beziehungen zu Deutschland

Die Botschaft Saudi-Arabiens in Berlin, Tiergartenstraße

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Saudi-Arabien sind nach Angabe des Auswärtigen Amtes freundschaftlich und spannungsfrei. Angela Merkel reiste am 4. Februar 2007 nach Saudi-Arabien, der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier reiste im Jahre 2006 innerhalb von drei Monaten zweimal nach Saudi-Arabien.[15] Im Januar 2010 stattete Außenminister Guido Westerwelle seinen Antrittsbesuch auf Einladung Saudi-Arabiens ab.

Am 7. November 2007 besuchte König Abdullah Deutschland und traf sich zu Gesprächen mit Angela Merkel, Bundespräsident Köhler und Frank-Walter Steinmeier. Dabei ging es um die Lage in Nahost sowie um die Entwicklung im Iran, so der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg. Zuvor war der König im Kanzleramt mit militärischen Ehren empfangen worden.[39] Am Abend folgte ein Abendessen des Königs mit Bundespräsident Horst Köhler im Schloss Bellevue. Am darauffolgenden Tag besichtigte Abdullah gemeinsam mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit das Brandenburger Tor und trug sich anschließend im Roten Rathaus in das Goldene Buch der Stadt ein.[40] Der König gab den Beamten seiner Polizei-Eskorte, gestellt von der Berliner Polizei, ein Trinkgeld von 24.000 US-Dollar.[41]

Die guten Beziehungen beruhen vor allem auf wirtschaftlichen Interessen; 2006 waren etwa 220 deutsche Firmen im Königreich tätig. Am 2. April 2006 trat ein Regierungsabkommen in Kraft, in dem sich beide Staaten verpflichten, ihre kulturelle Kooperation weiter auszubauen und die Einrichtung von Kulturinstitutionen des jeweils anderen Landes zu befördern. Das Auswärtige Amt gibt an, dass großes Interesse an der deutschen Sprache vorhanden ist, die Möglichkeiten für Programmarbeit wie Kunst, Musik, Literatur oder Theater jedoch begrenzt sind. Für zahlreiche Impulse habe die Fußball-WM 2006 in Deutschland gesorgt.[15]

Zur Förderung gegenseitiger Investitionen wurde 1982 die SAGECO (Saudi-German Economic Investment Company) gegründet. Das Deutsch-Saudiarabische Verbindungsbüro für Wirtschaftsangelegenheiten in Riad (GESALO) ist ein Teil des weltweiten Netzwerks der deutschen Industrie- und Handelskammern und hat als Ziel, die Wirtschaftsbeziehungen, den wissenschaftlich-technischen Fortschritt und die Kooperation beider Partnerländer zu fördern.[42]

Haltung im Nahostkonflikt

An den militärischen Handlungen der Arabisch-Israelischen Kriege nahm das Königreich nicht teil; es unterstützte aber die gemeinsame Sache der Araber durch massive finanzielle Hilfe an die Palästinenser-Organisationen sowie durch zeitweilige Reduzierung der Erdöllieferungen in die westliche Welt unter König Faisal. Siehe: Ölkrise.

Saudi-Arabien befindet sich seit 1948 (Palästinakrieg) mit Israel offiziell im Kriegszustand, der Staat Israel wird weiterhin nicht anerkannt, politische Kontakte beider Länder gibt es nicht.[43]

In den letzten Jahren setzt sich das Königreich für eine friedliche Lösung des Nahostkonfliktes ein. Aus saudischer Sicht sind ohne ein Engagement der USA im Friedensprozess Fortschritte nicht zu erreichen.

Im Jahre 2002 startete Abdullah die sogenannte „arabische Friedensinitiative“, in der viele den Beginn des saudischen Versuchs sahen, Frieden mit Israel zu schließen. Der Plan sah die Übergabe fast der gesamten israelisch besetzen Gebiete an die Palästinenser vor, sowie die Anerkennung des Palästinenserstaates mit der Hauptstadt Ost-Jerusalem. Im Gegenzug bot Abdullah erstmals weitreichende Konzessionen an, darunter das Ende des arabisch-israelischen Konfliktes, einen Friedensvertrag sowie die Anerkennung Israels und die Aufnahme „normaler Beziehungen“ zwischen den arabischen Staaten und Israel. Der Plan wurde nach Kritik sowohl durch Israel als auch aus arabischen Staaten aufgegeben.[44]

König Abdullah gelang es, die verfeindeten palästinensischen Führer der Organisation Fatah und der islamistischen Terrorgruppe Hamas in der heiligen Stadt Mekka am 8. Februar 2007 zu einem Friedensvertrag zu weisen. Dieser sollte sich aber mittelfristig als wirkungsloses Mittel herausstellen, um die inneren Konflikte der Palästinenser nachhaltig zu lösen[45] Die Hamas verlangte von der saudischen Regierung in der Vergangenheit des Öfteren, dass sie nicht an Frieden mit Israel fördernden Maßnahmen wie der Nahost-Konferenz in den USA teilnehmen soll.[46]

Beziehungen zum Iran

Um den Atomstreit mit dem Iran zu entschärfen, setzt Saudi-Arabien auf Diplomatie und eine friedliche Lösung, obwohl Saudi-Arabien inoffiziell im „Kalten Religionskrieg“ mit dem schiitischen Iran liegt.

Ende 2007 wurde Mahmud Ahmadinedschad von König Abdullah zur Haddsch eingeladen, dies hatte vor allem einen symbolischen Wert, da es das erste Mal in Saudi-Arabiens Geschichte war, dass ein König einen schiitischen Führer offiziell zur Haddsch einlud. Es sollen dabei auch politische Themen besprochen worden sein. Beide Länder machten anschließend klar, dass sie auf „friedliche Koexistenz“ setzten. Die saudische Regierung sagte, dass sie gemeinsam mit den anderen Golfstaaten einen Militärschlag gegen den Iran vermeiden und in der Angelegenheit des iranischen Atomprogrammes schlichten wolle.[47]

Um den Streit friedlich zu lösen, machte das Königreich einen früheren Kompromissvorschlag für die friedliche Nutzung der Atomenergie im Nahen und Mittleren Osten: In einem neutralen Land soll Uran angereichert werden und den Staaten des Nahen Ostens zur Verfügung gestellt werden. Die iranische Regierung wies die Idee jedoch umgehend als „bedeutungslos“ zurück.[48]

Mehr zum eigenen Atomprogramm Saudi-Arabiens: siehe Atomprogramm Saudi-Arabiens.

Internationale Hilfsgelder

Der als streng dogmatisch geltende salafitische Islam ist vor allem im Königreich verbreitet, Saudi-Arabien gilt als dessen Heimat. Diese Strömung des Islam breitet sich durch finanzielle Hilfe Saudi-Arabiens und des Königs bei der Errichtung von Moscheen und Koranschulen in aller Welt weiter aus. Saudi-Arabien unterstützt ebenfalls andere konservative Strömungen des Islam, so z. B. auch die Deobandis und die Ahl-i Hadîth.

Beim Kampf der islamischen Milizen in Afghanistan, der Mudschahidin, gegen die sowjetische Armee in den 1980er Jahren stellte das Königreich rund die Hälfte der Finanzen zu Verfügung, die andere Hälfte kam von den USA. Seit dem Jahre 2000 hat das Königreich über 307 Millionen US-Dollar Hilfsgelder für die Palästinenser bereitgestellt, weitere 230 Millionen für Afghanistan, auch unter der Herrschaft der Taliban.

Seit dem US-Einmarsch im Irak hat das Königreich 1 Milliarde US-Dollar, zinsgünstige Darlehen an das Land verteilt und 187 Millionen US-Dollar Direkthilfe geleistet. Dazu kommen die privaten 10,3 Millionen US-Dollar des Prinzen al-Walid ibn Talal Al Saud.

Des Weiteren sicherte der König für die kommenden Jahre dem Libanon 500 Millionen US-Dollar für den Wiederaufbau des Landes nach dem Libanonkrieg 2006 und weitere 250 Millionen Dollar für die Palästinenser zu.[49] Weitere nennenswerte Hilfsgelder fließen in den Sudan.

Hilfsgelder fließen auch in die pakistanische Rüstungsindustrie, weitgehend gesichert ist eine Beteiligung von Saudi-Arabien, das das pakistanische Atom-Programm „zu einem nicht unerheblichen Teil finanziert hat“, inoffiziell wird von 50 Prozent gesprochen.[50] Nach dem Erdbeben in Kaschmir 2005, stellte das Königreich zudem 153 Millionen US-Dollar Hilfsgelder zur Verfügung.[4]

Inoffizielle Spendengelder, mit denen die Regierung nach eigenen Angaben nicht direkt zu tun hat, fließen unter anderem auch an die radikalislamische Hamas und sogar an die schiitische Terrororganisation der Hisbollah. Von den Millionen, die an saudische Hilfsorganisationen gespendet werden, sollen auch ein Teil in den Irak und nach Südostasien zu sunnitischen Widerstandsgruppen gehen.[51]

Mitgliedschaft in Organisationen

Saudi-Arabien war 1981 Gründungsmitglied des Golf-Kooperationsrats (Gulf Cooperation Council, GCC) und ist dessen Führungsmacht, weiterhin gehört es der Bewegung der blockfreien Staaten an. Es ist das einzige arabische Land bei den G-20-Treffen.[52] Das Königreich ist daneben Mitglied in folgenden internationalen Organisationen:

Verwaltung

Provinzen

Das Land ist in 13 Provinzen (manatiq, Singular – mintaqa) unterteilt, dazu kommen noch zwei Regionen, die hoheitsrechtlich neutral, aber dem Königreich zugehörig sind.

Alle Provinzgouverneure werden vom König ernannt. Dörfer werden in der Regel von einem Dorf- oder Ältestenrat regiert.

Karte Nr. Provinz
Vorlage:Imagemap SaudiArabien1 1 Baha
2 al-Hudud asch-schamaliyya („nördliche Grenze“) „Nordregion“
3 Dschauf inklusive Qurayyat
4 Medina
5 Qasim
6 Riad
7 Asch-Scharqiyya „Ostregion“
8 Asir
9 Hail
10 Dschaizan
11 Mekka
12 Nadschran
13 Tabuk

Die größten Städte

Datei:Riyadh city.jpg
Die Innenstadt von Riad
Stadtviertel in Riad
Straße nach Medina in Dschidda
Datei:Montazah alsalam.jpg
Erholungspark in Riad

Die größten Städte Saudi-Arabiens sind Riad, Dschidda, Mekka, Medina, Dammam und Taif. Mekka und Medina sind für Nicht-Muslime völlig gesperrt. Die ersten vier sind Millionenstädte. Saudi-Arabien verfügt als weltweit größter Rohölexporteur über eine florierende Wirtschaftsentwicklung und eine in allen Belangen ausgezeichnete Infrastruktur: Angefangen von einer komplett freien medizinischen Versorgung bis hin zur Verbindung aller wichtigen Städte über ein autobahnähnliches Straßennetz.

Die größte Stadt Saudi-Arabiens ist die Hauptstadt Riad mit rund 4,1 Millionen Einwohnern. Sie liegt ca. 150 Kilometer nördlich des nördlichen Wendekreises zwischen den beiden größten Wüsten des Landes, relativ zentral im östlichen Teil der Landesmitte. Riad ist seit der Unabhängigkeit Saudi-Arabiens im Jahre 1932 Hauptstadt. Historisch ist Riad ein sehr wichtiger Durchreiseort des arabischen Raums, der Pilgerwege nach Mekka und Medina, der wichtigsten Pilgerstätten des Islam. In Riad befindet sich seit 1824 der Hauptpalast des Königshauses Saud. Riad, manchmal im Deutschen auch Er-Riad geschrieben, war ursprünglich eine Oase, die sich nach und nach zur Metropole entwickelte, besonders nach dem Ölboom in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts.

Die zweitgrößte Stadt ist Dschidda am Roten Meer. Dschidda hat 2,8 Millionen Einwohner und ist der wichtigste Exporthafen für Erdölprodukte und Vieh (Ziegen, Schafe und Kamele). Die Stadt ist ca. 300 Jahre alt und hat seit 1947 eine gigantische Entwicklung durchlebt: Damals hatte sie ca. 30.000 Einwohner und war auf eine kleine Fläche innerhalb ihrer Stadtmauern begrenzt. Heute kann man die Ausmaße der Stadt am besten an ihrer Prachtstraße „Corniche“ festmachen, die, von Hotels und Palästen gesäumt, 60 km an der Küste des Roten Meeres entlangführt. Die Stadt liegt eingebettet zwischen dem Meer und dem Asir-Gebirge.

Als Nächstes ist Mekka zu nennen, die wichtigste Stadt des Islam. Im Zentrum der Stadt befindet sich das wichtigste Heiligtum des Islam, die Kaaba, Ziel der islamischen Pilgerreisen (Haddsch). In Mekka leben rund 1,3 Millionen Menschen. Zur Zeit der Haddsch halten sich mehrere Millionen Pilger in der Stadt auf. Sie werden oft in Zeltstädten untergebracht und von der saudischen Regierung mit Essen und Trinken versorgt. Mekka hat historisch eine große Bedeutung als Handelsstadt und Knotenpunkt vieler Karawanenrouten aus Asien und Afrika nach Europa. Alle Muslime beten in Richtung der Kaaba. Mekka befindet sich im Landesinneren ungefähr 200 Kilometer südlich des nördlichen Wendekreises im mittleren Westen des Landes. Wegen ihrer besonderen religiösen Bedeutung wechselte die Herrschaft über die Stadt in der Geschichte oft, je nachdem welche muslimische Macht gerade den größten Einfluss hatte.

Medina hat rund 1,75 Millionen Einwohner und ist die zweitheiligste Stadt der Muslime. Sie liegt in der Mitte des Landes, westlich von Riad. In Medina begann 622 die islamische Zeitrechnung, als der Prophet Mohammed von Mekka in die Oase Yathrib, das heutige Medina, zog (Hidschra). Mohammed ist in Medina begraben, was die Stadt zu einem wichtigen Pilgerort macht. Medina war eine bedeutende Karawanenstadt und ein wichtiges Handelszentrum, das 1932 von den Truppen des saudischen Königs gegen die Armee der Haschimiten erobert und dem Königreich einverleibt wurde. Nicht-Muslimen ist das Betreten der heiligen Städte verboten.


Streitkräfte

Die Streitkräfte des Königreiches Saudi-Arabien (arabisch القوات المسلحة - المملكة العربية السعودية) mit einer Gesamtstärke von ungefähr 230.000 Mann gelten nach den Streitkräften Israels als das schlagkräftigste Militär des Nahen Ostens. Sie bestehen aus den fünf Teilstreitkräften

  • Bodenstreitkräfte
  • Luftstreitkräfte
  • Marine
  • Nationalgarde (SANG), die auch im Inland die Polizei unterstützt
  • Saudi Special Emergency Forces, eine Antiterroreinheit

Es gibt keine Wehrpflicht, die Streitkräfte sind eine reine Berufsarmee, das Mindestalter für den Eintritt beträgt achtzehn Jahre. In den saudischen Streitkräften können nur Männer dienen.[53] Auch aufgrund des starken Bevölkerungswachstums konnte das saudi-arabische Militär in den letzten Jahrzehnten erheblich ausgebaut werden. Mitte der 1980er Jahre lag die Truppenstärke noch bei ca. 60.000 Mann.[54]


Wirtschaft

Saudi-Arabien ist die größte Volkswirtschaft im arabischen Raum, so ist das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 38-mal so groß wie das des Jemen und 16-mal so groß wie das von Ägypten. Das Land stellte 1993 einen Beitrittsantrag für die WTO und wurde 2005 aufgenommen. Der Beitritt hat die Internationale Öffnung des saudischen Marktes beschleunigt.[55] Die Wertpapierbörse ist der Tadawul.

Das Königreich erwirtschaftete 2006 den größten Überschuss aller Zeiten (ca. 70 Milliarden US-Dollar bei einem Aktivsaldo von 150 Milliarden US-Dollar) und übertraf damit den Rekordüberschuss von 2005 (ca. 55,5 Milliarden US-Dollar) erheblich. Nach den Bodenschätzen ist der Dienstleistungssektor, insbesondere der Tourismus mit alljährlich mehr als drei Millionen[56] Pilgern, ein wichtiges Wirtschaftsgut.

Das reale Wirtschaftswachstum lag 2006 bei 6,54 Prozent. Die Währung im Königreich ist der Saudi-Rial (auch Saudi-Riyal genannt), er hat eine feste Wechselkursbindung zum US-Dollar. 12 Prozent der Saudis erwirtschaften in der Landwirtschaft 3 Prozent des BIP, während 25 Prozent der Beschäftigten in der Industrie tätig sind. Mit 63,7 Prozent des BIP erwirtschaftet dieser Sektor den größten Gewinn. Mit 63 Prozent Beschäftigung im Dienstleistungssektor ist dieser der größte Sektor. Dort werden 33 Prozent des BIP erwirtschaftet.

Im Jahre 2008 führte Saudi-Arabien Waren im Werte von 313,4 Milliarden US-Dollar (davon Öl und Ölprodukte: 188,57 Milliarden US-Dollar) aus, während sich die Importe auf 108,3 Milliarden US-Dollar beliefen, sodass – wie in den Vorjahren – in der Handelsbilanz ein stabiler Überschuss von 205,1 Milliarden US-Dollar bestand. Die wichtigsten Empfängerländer saudi-arabischer Ausfuhren sind die USA, Japan, Südkorea und inzwischen auch China und Indien; die wichtigsten Einfuhrländer sind die USA, Japan, China, Deutschland und Südkorea. Die Einfuhren aus Deutschland nehmen kontinuierlich zu, so ist der Import von Maschinen aus Deutschland im Jahre 2006 um 55,2 Prozent und der Import von Eisen- und Stahlerzeugnissen um 90,16 Prozent gestiegen.[57] Im Jahr 2008 führte Saudi-Arabien Waren im Wert von 5,19 Mrd. Euro aus Deutschland ein. Die Ausfuhren beliefen sich auf 1,51 Mrd. Euro.[58]

Trotz der traditionell hohen Transfers durch die ausländischen Arbeitnehmer, privater Transfers und Regierungszahlungen weist die Leistungsbilanz einen Überschuss von 90 Milliarden US-Dollar (2005) auf; die ca. 6 Millionen Gastarbeiter sollen Überweisungen in Höhe von 14 Milliarden US-Dollar getätigt haben. Das Land hält hohe Devisenreserven.

Bodenschätze

Die wichtigsten Bodenschätze Saudi-Arabiens sind: Erdöl, Erdgas, Gold, Kalkstein, Gips, Marmor, Ton, Salz, Eisenerz und Phosphor.[59]

Erdöl, Erdgas

Aramco, der nationale Erdölförderkonzern und der größte Erdölkonzern der Welt, Hauptquartier in Zahran

Saudi-Arabien besitzt die weltweit größten Erdölreserven und gehört zu den größten Förderern. Das Land ist ein führendes Mitglied der OPEC. Die Erdölförderung wurde 1938 aufgenommen, 1944 der Ölexport. Die größte Erdölfördergesellschaft der Welt, die Saudi Aramco, wurde vom saudischen Staat verstaatlicht.

Im Jahre 2000 stammten 12,3 Prozent des weltweit geförderten Erdöls aus Saudi-Arabien. Die Vorräte belaufen sich auf 35 bis 36 Milliarden Tonnen bzw. 262,7 Milliarden Barrel. Da Saudi-Arabien 25 Prozent aller bekannten Erdölreserven der Welt besitzt, ist die Wirtschaft des Landes im weitesten Sinne auf alles spezialisiert, was mit Öl zu tun hat. Das Land besitzt die achtgrößte Raffineriekapazität der Welt. Da die aus der Raffinierung hergestellten Produkte wie Heizöl, Benzin, Kerosin und Diesel den Bedarf im Königreich bei weitem übersteigen, werden diese an Länder exportiert, die keine eigene Erdölraffinerie-Industrie besitzen.[60]

Mit Ausnahme des vorübergehenden Ölboykotts im Gefolge des Jom-Kippur-Krieges hat das Königreich für den Westen eine verlässliche und konstruktive Rolle gespielt, insbesondere während des Kalten Krieges und der Islamischen Revolution im Iran. Auch der Zweite Golfkrieg im Jahr 1991 wäre ohne Saudi-Arabien schwerlich führbar gewesen: Es warf seine gesamte Reservekapazität auf den Markt, um den Verlust irakischer und kuwaitischer Produktion auszugleichen, und stabilisierte so die Märkte. Die Bedeutung Saudi-Arabiens bemisst sich nicht allein anhand hoher Produktion und Ölvorkommen, sondern auch anhand seiner Rolle als „Engpassbegleicher“ im Weltölmarkt: Es verfügt über Reservekapazitäten, die in Zeiten der Angebotsknappheit auf den Markt geworfen und in Zeiten des Überflusses wieder zurückgezogen werden können.[61]

In der Vergangenheit (bis 2006) förderte Saudi Arabien pro Tag am meisten Erdöl, zuletzt über 9 Millionen Barrel pro Tag. Im Jahre 2006 wurden weltweit 3,942 Milliarden Tonnen Erdöl gefördert, das meiste davon, 525,0 Millionen Tonnen, aus dem Königreich (siehe Erdöl/Tabellen und Grafiken). Seit 2007 fördert Russland mit über 9,4 Millionen Barrel pro Tag mehr, während die Förderung Saudi-Arabiens erstmals seit 2004 auf unter 9 Millionen, nämlich durchschnittliche 8,7 Millionen Barrel pro Tag, zurückging.[62] Ghawar, das größte Erdölfeld der Welt, aus dem etwa 6 Prozent der Weltförderung stammen, liegt im Königreich. Experten gehen davon aus, dass Saudi-Arabien gezielt seine Fördermengen gedrosselt hat, um den Ölpreis zu erhöhen. Die USA forderten in jüngster Zeit des Öfteren, die Förderquoten wieder zu erhöhen. Im März 2008 hat das Königreich eine höhere Förderung in Aussicht gestellt; man werde seine Förderung und Raffineriekapazitäten wieder hochfahren, das Land werde mit Produzenten und Verbrauchern zusammenarbeiten, um „schädliche Spekulationen“ zu vermeiden.[63] In einem Krisengipfel am 22. Juni 2008, sagte König Abdullah, man wolle die Förderung auf 9,7 Millionen Barrel pro Tag erhöhen, um den Ölpreis zu senken. Saudi-Arabien ist der größte Erdölexporteur weltweit, im Jahre 2006 förderte das Königreich 525 Millionen Tonnen Erdöl, davon exportierte es 360 Millionen Tonnen, das entspricht 16,2 Prozent des exportierten Erdöls weltweit (siehe Erdöl Tabelle für Export).

Das Königreich gilt als die Hauptstütze der weltweiten Erdölproduktion: über 16 Prozent des weltweiten Erdöls kommen ausschließlich aus diesem Staat mit 49 bekannten Ölfeldern und 28 Gasfeldern. 92 Prozent der saudischen Produktion 2002 stammen aus nur sieben Riesenölfeldern; die sechs davon mit einer Fördermenge von mehr als 300.000 Fass pro Tag sind:

Verteilung der weltweiten Erdölreserven im Jahr 2004, Kanada einschließlich Ölsande (10 erdölreichsten Länder)
Ölfeld gefunden Produktion 2000
Ghawar 1948/49 ~4,5 mbpd
Abqaiq 1940 ~0,6 mbpd
Shayba 1975 ~0,6 mbpd
Safaniya 1951 ~0,5 mbpd
Zuluf 1965 ~0,5 mbpd
Berri 1964 ~0,4 mbpd

(mbpd: Millionen Fässer pro Tag)

In jüngster Zeit ist zu erkennen dass die Erdölproduktion aus diesen sieben Feldern zurückgeht, allerdings ist der Grad der Erschließung der saudischen Ölfelder nach wie vor nicht mit den US-amerikanischen vergleichbar.[64]

Im April 2006 gab Aramco bekannt, dass sämtliche ihrer älteren Ölfelder ihre Stagnationsphase erreicht hätten und die Förderrate um 8 Prozent pro Jahr fallen werde. Dies stimmt mit den Ergebnissen des texanischen Investmentbankers und Ölexperten Matthew Simmons überein. Eine Steigerung der Förderung in diesen alten Feldern gelang nur mit deutlich mehr Bohrtürmen, eine weitere Steigerung der Erdölproduktion, ist daher nur mit der Anzapfung anderer Erdölfelder möglich.

Mit dem Manifa-Erdölfeld besitzt Saudi-Arabien einen noch weiteren beachtlichen Vorrat an Erdöl der noch nicht angezapft wurde.

Das Königreich rechnet seine Öllieferungen in US-Dollar ab, auch nach der anhaltenden Dollarschwäche im Februar und März 2008 wies der Zentralbankgouverneur des Landes das Gerücht zurück, dass es Pläne gebe die Lieferungen in Euro abzurechnen. Diese Nachricht ließ die US-Wirtschaft aufatmen, die Vereinigten Staaten sind der größte Abnehmer des saudischen Öles, eine Abrechnung in Euro würde den Einkaufspreis in Dollar steigern und der US-Wirtschaft schaden.[65]

Das Königreich Saudi-Arabien besitzt die viertgrößten Erdgasreserven weltweit, in der Förderung rangiert es (ARAMCO) auf dem siebten Platz (siehe auch: Erdgas/Tabellen und Grafiken). Saudi-Arabien gehört mit zu den Ländern, die in der so genannten strategischen Ellipse liegen.

Arbeitsmarkt

Den Frauen wird zwar das Recht auf Beschäftigung in allen Bereichen eingeräumt. Sie dürfen allerdings nachts nicht arbeiten, haben jedoch Anspruch auf Mutterschutz und in größeren Betrieben (ab 50 Mitarbeiter) auf Tagesmütter oder sogar (ab 100 Mitarbeiterinnen) auf einen Kindergarten. Frauen stellen derzeit (2006) 10,7 Prozent der Beschäftigten, inzwischen erwerben sie mehr Hochschulabschlüsse als Männer. Hauptsächlich arbeiten sie in den Bereichen: Erziehung, soziale Dienste, Gesundheit und Medien.[66]

Am 23. April 2006 trat ein neues Arbeitsgesetz in Kraft. Wichtigstes arbeitsmarktpolitisches Instrument darin ist das Saudisierungsprogramm, das die ca. 6 Millionen Gastarbeiter zunehmend durch eigene Staatsangehörige ersetzen soll. Die Unternehmen sind verpflichtet, ihren Anteil an saudi-arabischen Arbeitskräften auf 75 Prozent zu erhöhen. Der Arbeitsminister kann diesen Prozentsatz herabsetzen, wenn keine qualifizierten saudi-arabischen Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.

Das neue Arbeitsgesetz stärkt die Rechte der Gastarbeiter: Arbeitgeber sind zu schriftlichen Arbeitsverträgen sowie zur Übernahme sämtlicher Kosten der Ein- und Ausreise und zur Gewährung von Urlaub verpflichtet. Andererseits sieht das Gesetz auch eine Ausbildungsverpflichtung der Betriebe vor, um die Gastarbeiter schrittweise durch saudische Arbeitskräfte zu substituieren. Eine strikte Visapolitik begleitet dieses Programm. So soll nach dem Willen des Arbeitsministers die Zahl der Visa für ausländische Arbeitnehmer erheblich – um 100.000 Visa jährlich – reduziert werden.

Industrie

Etwa 25 Prozent der Beschäftigten im Königreich Saudi-Arabien sind im Industriesektor tätig.

Der bedeutendste Industriezweig ist die Erdölraffinerie, gefolgt von der Erdgasraffinerie. Außerdem sind Grunderzeugnisse der Petrochemie, Dünger, Zement, Stahl, Textilien wichtige Exportprodukte. Siehe: Saudi Basic Industries Corporation.

Der König setzte 2005 den Grundstein für die Errichtung der King Abdullah Economic City.

Landwirtschaft

Wassermangel und wenig fruchtbare Böden setzen der landwirtschaftlichen Nutzung natürliche Grenzen. Seit den 1970er Jahren wurden in der arabischen Wüste jedoch große Farmen errichtet, in denen bei künstlichem Klima und mit großem finanziellem Aufwand Rinder gezüchtet werden, um das Land unabhängiger von Fleischimporten zu machen („Al Safi-Danone“, größte Kuhfarm der Welt mit 32.000 Rindern). Darüber hinaus wird praktisch alles mit unterschiedlichem Aufwand angebaut. Besonders viel Wasser verbrauchen dabei die Pflanzen mit langen Vegetationsperioden (Mais, Reis) und die Milchwirtschaft. Das Wasser für die Landwirtschaft stammt aus Wadis, Tiefbrunnen, Oasen und Meerwasserentsalzung. Durch den Ölreichtum gibt es kaum finanzielle Grenzen. Die erst seit dem Ölboom bekannten Tiefbrunnen greifen jedoch auf fossile Ressourcen zurück und werden irgendwann erschöpft sein. Die erneuerbaren natürlichen Quellen liegen bei etwa 120 m³ pro Jahr und Einwohner (Deutschland: 2080 m³/Jahr). Saudi-Arabien vermeidet dadurch jedoch auch politische Abhängigkeiten, welche der Wasserimport von anderen Ländern wie dem Irak bringen würde. Das starke Bevölkerungswachstum sowie politische Pläne für einen weiteren Ausbau industrieller und landwirtschaftlicher Anlagen erhöhen den Verbrauch von Wasser und Strom um circa 8 Prozent pro Jahr. Schätzungen zufolge sind bis 2025 Investitionen von 250 Mrd. US-Dollar notwendig, um den steigenden Verbrauch zu befriedigen. Den Hauptanteil der Kosten will die saudische Regierung aufbringen. Teile der Investitionen kommen aus der Privatwirtschaft.[67]

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 146,7 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 134,7 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 3,1 Prozent des BIP.[68]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 87,9 Mrd. US-Dollar oder 22,9 Prozent des BIP.[68]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Infrastruktur

Straßennetz

Der Zahran-al-Chubar-Highway

Das Straßennetz ist 221.372 km lang, wovon 47.529 km (inklusive 3.891 km Schnellstraßen) befestigt sind.[70]

Schienenverkehr

siehe dazu im Einzelnen: Schienenverkehr in Saudi-Arabien, Eisenbahn in Saudi-Arabien

Das Schienennetz ist 1018 Kilometer lang und wird von der Saudi Railway Organization (SRO) betrieben.

Luftfahrt

Es gibt drei internationale Flughäfen: Flughafen Dammam, Flughafen Dschidda und Flughafen Riad. Die nationale Fluglinie ist Saudi Arabian Airlines.

Schifffahrt

Satellitenfoto von der Hafenstadt Yanbu

Eine überragende Stellung nehmen die beiden Ölhäfen Ras Tanura bei Dammam am Persischen Golf und Yanbu am Roten Meer ein. Etwa die Hälfte aller Reisenden sind Pilger nach Mekka. Die Küstenschifffahrt ist von großer regionaler Bedeutung für Handel und Verkehr.

Pipelines

Eine Ölpipeline führt von den Ölfeldern am Persischen Golf nach Yanbu am Roten Meer. Sie ist 2200 Kilometer lang.

Kultur

Mag der Reichtum das Land äußerlich auch völlig verändert haben, an einem jedoch halten die Saudis unbeirrbar fest: am Salafi-Islam. Das Festhalten am dogmatischen Salafi-Islam gilt als wichtiger Garant für das Überleben der Monarchie.

Die Kultur des Landes ist wesentlich vom Islam geprägt. Das Land nimmt in der islamischen Welt eine Sonderstellung ein, da auf dem Staatsgebiet die beiden heiligen Städte Mekka und Medina liegen. Die Kultur und das gesellschaftliche Leben in Saudi-Arabien folgen genau festgelegten Regeln: denen der salafitischen Konfession der islamischen Religion.

Saudi-Arabien versucht, dem Rest der islamischen Welt ein Vorbild in der Auslegung des Korans und der durch die Schari'a vorgeschriebenen Lebensart zu sein, was auch Erfolg zu haben scheint. Viele Gastarbeiter und Muslime im Ausland betrachten Saudi-Arabien als vorbildlichen islamischen Staat.

Dadurch, dass das Königshaus Al Saud auf seiner Verantwortung gegenüber dem Islam beharrt, ist es verboten, öffentliche Theater, Kinos oder Schauspielhäuser zu betreiben. Kultur findet nur in einem sehr engen Rahmen statt. Wendet sich das beispielsweise in der Literatur dargestellte Thema der Theologie oder der Darstellung anderer Länder zu, wird es meistens tabuisiert und gilt als verpönt. Versucht man als Mensch aus dem Westen eine kulturelle Veranstaltung durchzuführen, so unterliegt sie immer der strengen Kontrolle und Zensur der Religionsgelehrten.

Das kulturelle Erbe des Landes wird zum Beispiel auf dem alljährlich veranstalteten Dschanadriyya-Kultur-Festival gepflegt. Hier gelangen traditionelle Musik und Tänze zur Aufführung.

Medien

Ein Teil der Medien in Saudi-Arabien gehört dem Staat, es gibt jedoch auch private Medien. Diese werden jedoch durch das saudische Kulturministerium überwacht. Inhalte gegen das Königshaus sind verboten. Jede Zeitung, jedes Magazin und jeder Fernsehsender braucht eine königliche Erlaubnis, um erscheinen und senden zu können.

Internet

Screenshot einer zensierten Seite

In Saudi-Arabien ist das Internet seit 1999 über die staatliche Telekommunikationsbehörde KACST verfügbar, das Internet wird von einer speziellen Abteilung überwacht und ist zensiert. Hauptsächlich sind Seiten, die als unmoralisch, unislamisch oder oppositionell eingestuft werden, zensiert. Die saudi-arabischen Behörden geben offiziell an, dass sie den Zugriff auf rund 400.000 Webseiten verhindern. Ihr Ziel ist dabei „die Bürger vor anstößigen Inhalten und solchen Inhalten, die soziale Normen und die Prinzipien des Islams verletzen, zu schützen“. Die gesperrten Seiten beschäftigen sich allerdings primär nicht mit „anstößigen“ oder religiösen Themen, sondern mit politischen Inhalten gegen das Königshaus.[71] Umgehungsversuche werden aufgezeichnet und zur Strafe gebracht, Internetcafés haben alle eine bestimmte Lizenz zu erwerben und werden regelmäßig von den Behörden kontrolliert.

Fernsehen

Das Fernsehen in Saudi-Arabien unterliegt ebenfalls einer Kontrolle durch das Kulturministerium. So kommt es oft vor, dass westliche Filme, Serien und Zeichentrickfilme an einigen Stellen zensiert oder geschnitten werden. Kritik an der Regierung ist ebenfalls verboten und wird unterbunden. Das Fernsehprogramm der religiösen Sender und der staatlichen Sender (Saudi TV) wird fünfmal am Tag während der Gebetszeiten unterbrochen und schaltet live zum Gebet, zur großen Moschee nach Mekka oder Medina. Die größten Sender im Lande sind:

Neun saudi-arabische Fernsehsender sind auch über das Satellitenfernsehen zu empfangen. Über Eutelsat Hot Bird (13° Ost), über BADR (26° Ost) und über Eurobird 9 (9° Ost).

Es werden aber auch viele ausländische Sender, vor allem aus den arabischen Nachbarstaaten, empfangen, der beliebteste unter diesen ist der in Katar ansässige Sender al-Dschazira. Dieser unterliegt nicht der Zensur der saudischen Behörden und sendet kontroverse Ansichten und Kritik an der saudischen Regierung. Offiziell ist der Empfang des Senders verboten, saudischen Firmen ist es verboten, Werbung bei Al-Dschazira zu buchen.[72] Die saudische Regierung versuchte mehrmals einen mehrheitlichen Anteil an Al-Dschazira zu kaufen und somit die Kontrolle über den Sender zu erlangen, scheiterte jedoch dabei. Als Konkurrenz zu Al-Dschazira wurde Al-Arabija mit saudischen Geldern gegründet.[73]

Zeitungen

Zeitungen genießen mehr Freiheiten als die anderen Medien, ihre veröffentlichten Texte werden nicht vor dem Erscheinen geprüft, dürfen aber auch nicht oppositionell sein, in diesem Falle kann das Kulturministerium das Erscheinen der jeweiligen Zeitung verhindern und die Exemplare zurückrufen lassen. Die Texte werden in der Regel nach dem Erscheinen geprüft. Oppositionelle Journalisten werden strafrechtlich verfolgt.

Die größten Zeitungen im Lande sind:

Die Ehe

Die Ehe wird nicht als Sakrament verstanden, sondern als ziviler Vertrag. Dieser Vertrag soll von Zeugen unterschrieben werden, und legt eine gewisse Geldsumme fest, die von dem Mann an die Frau zu zahlen ist.

Der Ehevertrag kann auch eine bestimmte Summe festlegen, die im Falle einer Scheidung an die Frau zu zahlen ist, oder bestimmte andere Bedingungen festlegen, z. B. der Frau das Recht zusichern, sich scheiden zu lassen in dem Fall, dass der Mann eine zweite Frau heiratet, oder dass in diesem Fall der Frau das Sorgerecht für die Kinder zusteht. Im Scheidungsfall verbleiben Kinder im Normalfall bei ihrem Vater, Kleinkinder bei der Mutter.[74] Nach islamischem Verständnis sind die intimen Lebensbereiche von heiratsfähigen Frauen und Männern grundsätzlich getrennt; die Ehe ist der einzige Ort, in dem diese Trennung legitimerweise aufgehoben ist. Ein Mann hat das Recht, bis zu vier Frauen zu heiraten.

Heiratswillige Paare müssen sich Gen-Tests unterziehen. Die Tests geben Aufschluss über die mögliche Gefährdung der künftigen Nachkommenschaft durch eine genetisch bedingte Sichelzellen- oder Mittelmeer-Anämie. Die Regierung hat bekannt gegeben, einen HIV-Test ebenfalls als Voraussetzung für die Eheschließung einzuführen.[75]

Die Scheidungsrate im Königreich ist für ein Land im Nahen Osten relativ hoch, fast die Hälfte aller geschlossenen Ehen werden nach drei Jahren wieder geschieden.[76] Im Falle einer Scheidung ist der Mann zum Unterhalt an die Frau verpflichtet, Männer können keine Unterhaltsforderung an Frauen stellen. Nach einer Scheidung muss die Frau mindestens vier Monate warten, um erneut zu heiraten. Das Gesetz ist direkt dem Koran entnommen und soll Missverständnisse bei der Vaterschaft ausschließen.

Bildung

Hof der König-Abdulaziz-Universität in Jeddah
Datei:Riyad uni.jpg
Eingangstor zur König-Saud-Universität in Riad

Es besteht eine neunjährige Schulpflicht für beide Geschlechter. Von der Grundschule bis zum Hochschulabschluss übernimmt der Staat die Ausbildungskosten. Die Einschulungsquote liegt bei 91 Prozent. Es gibt acht Universitäten und 65 Colleges, unter anderem in Dammam, Zahran, Dschidda, Medina und Riad. 17 Colleges sind den Frauen vorbehalten. Wie in der ganzen Gesellschaft herrscht Geschlechtertrennung – Bildungseinrichtungen sind entweder nur für Männer oder nur für Frauen. Vorlesungen von männlichen Dozenten verfolgen die weiblichen Schüler an einem Bildschirm.

Frauen stellen inzwischen den größten Teil der Lehrer und Professoren. So sind 60 Prozent aller saudischen Professoren weiblich. Von den normalen Lehrern sind 56 Prozent weiblich.

Die Geschlechtertrennung in Schulen ist gleichzeitig die Grundbedingung der sexuellen Aufklärung im Schulunterricht; seit kurzem werden ebenfalls Themen unterrichtet, die den sozialen Kontakt und Umgang mit dem anderen Geschlecht erläutern. Man erhofft sich dadurch zusätzlich die Senkung der Scheidungsrate.

Saudi-Arabien verfügt über ein großes Bildungsangebot in Bezug auf die islamische Religion. Neben den islamischen Wissenschaften liegt ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der technischen Wissenschaften. Im Bereich Erdöl und dessen Verarbeitung verfügt das Königreich über renommierte Bildungseinrichtungen.

Die Unterrichtssprache an den Universitäten des Landes ist in der Regel Englisch. Die meiststudierten Sprachen sind Englisch, Deutsch, Französisch und Japanisch.

Ihre „Grundbildung“ erhalten die saudischen Kinder in Koranschulen, die es in jedem kleinen Dorf gibt. Jungen und Mädchen werden gleichermaßen unterrichtet. Etwas über die Hälfte der Universitätsabsolventen ist weiblich; interne Studien haben ergeben, dass die weiblichen Absolventen besser abschneiden als die männlichen.

Als nützlichen Baustein einer auf Toleranz und moderne Inhalte ausgerichteten Lehre sieht man dabei auch das Studium im Ausland an, für das jedes Jahr Tausende Regierungsstipendien vergeben werden, der Staat stellt für die Bildung seit einiger Zeit den zweitgrößten (nach dem Militärischen) Einzelbetrag seines Staatshaushalts zur Verfügung.

Auch in den neuen, 2007 auf Druck der USA reformierten Schulbüchern, wird zwar nicht mehr gegen den schiitischen Zweig des Islams gehetzt, wohl aber gegen Christen, Juden und nichtmuslimische Religionen.[77][78]

Die Regierung lässt derzeit eine 36 Quadratkilometer große Insel der freien Forschung errichten, auf ihr wird die King Abdullah University of Science and Technology (KAUST), eine Eliteuniversität, errichtet. Die Kosten hierfür betragen 12,5 Milliarden US-Dollar. Auf dem Campus sollen 2000 Studenten und 600 Fakultätsmitglieder aus aller Welt arbeiten, mit bester technologischer Ausrüstung ausgestattet sein und international vernetzt Spitzenforschung betreiben. Es ist eine Kooperation mit zahlreichen westlichen und asiatischen Staaten geplant. Mit Israel wurde sie ausgeschlossen, da das Königreich den Staat Israel nicht anerkennt, es keine diplomatischen Beziehungen gibt und daher kein Visum für israelische Staatsbürger ausgestellt werden kann. Frauen und Männer werden gemeinsam studieren und die gleichen Rechte haben, Frauen soll ebenfalls das Autofahren auf der Insel erlaubt werden. Das auf der Scharia basierende Rechtssystem soll – mit Ausnahme des Alkoholverbotes – auf der Insel nicht gelten.[79]

Sport

Die beliebteste Sportart ist Fußball, gefolgt von Pferde- und Kamelrennen.

Die saudi-arabische Fußballnationalmannschaft nahm an der Fußball-Weltmeisterschaften 1994 in den USA teil und erreichte dort als erste asiatische Mannschaft überhaupt das Achtelfinale. Sie nahm darüber hinaus an den Endrunden 1998 in Frankreich, 2002 in Südkorea/Japan und 2006 in Deutschland teil. 2010 verpasste sie die Qualifikation in der letzten Runde als Gruppendritter hinter Südkorea und Iran.

Sport für Frauen ist zwar erlaubt, jedoch nur in geschlossenen Komplexen, zu denen Männer keinen Zutritt haben. So finden die Spiele von saudischen Frauenfußball-Mannschaften in geschlossenen Stadien bzw. auf privaten Anwesen statt, zu denen nur Frauen Zutritt haben; auch die Schiedsrichter sind Frauen. Weiblicher Mannschaftssport wird überwiegend privat organisiert.[80] Im Zuge der Olympischen Spiele 2012 in London und der Teilnahme einer saudi-arabischen Springreiterin mehren sich die Forderungen, Mädchensport offiziell zuzulassen und zu fördern.[81]

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung hat die Nationalmannschaft von Saudi-Arabien am 16. September 2006 in der Leverkusener BayArena vor 14.500 Zuschauern das Finale gegen die Mannschaft aus den Niederlanden gewonnen (9:8 n. E.). Nach regulärer Spielzeit hatte es 4:4 gestanden.

Eine weitere, insbesondere unter wohlhabenden Mitgliedern der Gesellschaft, beliebte Sportart ist die Falkenjagd, die eine lange Tradition unter den Beduinenvölkern hat.

Feiertage

Bitte Belege für diesen Artikel bzw. den nachfolgenden Abschnitt nachreichen!

Nationalfeiertage

Datum Name
23. September Nationalfeiertag (Tag der Vereinigung von Hedschas und Nedschd zum Königreich Saudi-Arabien [4])

Am 23. September 2006 wurde der Nationalfeiertag (als "Wattan", arab. وطني bezeichnet) zu einem offiziellen Feiertag erklärt, an dem alle Behörden und Geschäfte im Königreich geschlossen sind. Alle Missionen und Konsulate des Königreichs im Ausland sind ebenfalls geschlossen.

Islamische Feiertage

Islamisches Datum Name/Beschreibung Datum (Gregorianischer Kalender)
1 Schawwal 1. Tag nach dem Fastenmonat Ramadan ('Īd al-fitr, عيد الفطر)  30. August 2011
10 Dhū l-Hiddscha 'Īd ul-Adha Opferfest, Höhepunkt der Wallfahrt, عيد الأضحى  6. November 2011

Gemäß Artikel 2 der Grundordnung sind das Īd al-fitr und das 'Īd ul-Adha die einzigen offiziellen Feiertage im Königreich. Sie werden durch die Islamische Zeitrechnung festgelegt und ändern sich im gregorianischen Kalender jedes Jahr.

Literatur

  • Hussein Hamza Bindagji: Atlas of Saudi Arabia. Oxford University Press, Oxford 1378 A. H. / 1978 A.D., ISBN 0-19-919101-8.
  • Helmuth Blume: Saudi Arabien. Horst Erdmann Verlag. Tübingen Basel. 1976.
  • Hans Karl Barth, Konrad Schliephake: Saudi Arabien in der Reihe „Perthes Länderprofile“, Klett-Perthes, Gotha und Stuttgart. 1998.
  • Robert Baer: Sleeping With The Devil: How Washington Sold Our Soul for Saudi Crude, Crown, 2003, ISBN 1-4000-5021-9.
  • Gold, Dore: Hatred's Kingdom : How Saudi Arabia Supports the New Global Terrorism, Regnery Publishing, Inc. 2004, ISBN 0-89526-061-1.
  • Sandra Mackey: The Saudis: Inside the Desert Kingdom, Houghton Mifflin, 1987, ISBN 0-395-41165-3.
  • Pascal Ménoret: The Saudi Enigma: A History, Zed Books, 2005, ISBN 1-84277-605-3.
  • al-Rasheed, Madawi, A History of Saudi Arabia, Cambridge University Press, 2002, ISBN 0-521-64335-X; Second edition: Cambridge University Press, Cambridge 2010 ISBN 978-0-521-76128-4 (hardback) und ISBN 978-0-521-74754-7. (paperback)
  • Madawi Al-Rasheed: Contesting the Saudi State . Islamic Ideas from a New Generation, Cambridge University Press, Cambridge 2007 ISBN 978-0-521-85836-6.
  • Madawi Al-Rasheed: Kingdom without Borders . Saudi Arabia's Political, Redligious and Media Frontiers, Columbia University Press, New York 2009 ISBN 978-0-231-70068-9.
  • Simmons, Matthew R., Twilight in the Desert: The Coming Saudi Oil Shock and the World Economy 2005, ISBN 0-471-73876-X.
  • Guido Steinberg: Saudi-Arabien. Politik Geschichte Religion, München: C.H. Beck 2004, ISBN 3-406-51112-0.
  • Who's who in the Saudi Arabia 2006. Asia Pacific Infoserv, Sydney 2006.
  • Alexei Vassiliev: The History of Saudi Arabia. New York University Press, New York 2000, ISBN 0-8147-8809-2.

Weblinks

Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Saudi-Arabien – geographische und historische Karten
 Commons: Saudi-Arabien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Saudi-Arabien – Quellen und Volltexte
Wiktionary: Saudi-Arabien – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikivoyage: Saudi-Arabien – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. The World Factbook. Central Intelligence Service, abgerufen am 20. Mai 2013.
  2. World Economic Outlook Database, April 2012 des Internationalen Währungsfonds
  3. 2011 Human development Report (PDF; 2,1 MB) Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen. S. 17-20. Abgerufen am 27. Dezember 2012.
  4. 4,0 4,1 4,2 www.cia.gov Saudi Arabia Eintrag im CIA World Factbook
  5. http://americanbedu.com/2011/03/07/saudi-arabia-the-western-compound/
  6. http://www.thecultureist.com/2012/12/12/expat-women-in-saudi-arabia-compound/
  7. globalsecurity.org
  8. James Buchan: Secular and Religious Opposition in Saudi Arabia, in: Niblock: State, Society and Economy in Saudi Arabia. Croom Helm Ltd., Beckenham/Kent 1982, S. 122.
  9. Ayman al-Yassini: Religion and State in the Kingdom of Saudi Arabia. Westview Press, Boulder 1985, S. 124.
  10. Basic Law of Saudi-Arabia auf en.wikisource.org
  11. Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud neuer Kronprinz. Abgerufen am 18. Juni 2012.
  12. www.tagesspiegel.de Saudi-Arabien übt Demokratie
  13. http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-09/saudi-arabien-wahlrecht-frauen, Die Zeit vom 25. September 2012
  14. 14,0 14,1 www.nzz.ch Dämpfer für Sarkozy in Saudiarabien vom 14. Januar 2008
  15. 15,0 15,1 15,2 www.auswaertiges-amt.de Auswärtiges Amt Länderinformationen: Saudi-Arabien
  16. www.fdic.gov FDIC: FIL-67-2005: Specially Designated Nationals and Blocked Persons, 25. Juli 2005 (englisch)
  17. www.washingtonpost.com By John Mintz and Douglas Farah: In Search Of Friends Among The Foes U.S. Hopes to Work With Diverse Group, 11. September 2004 (englisch)
  18. www.dw-world.de Saudisches Königshaus im Visier von El Kaida vom 10. November 2003
  19. www.spiegel.de Terror in Saudi-Arabien: Mit Allahs Segen in die Schlacht vom 7. Dezember 2004.
  20. www.faz.net Rainer Hermann, Istanbul: Saudi-Arabien öffnet sich, 10. Februar 2005
  21. 21,0 21,1 21,2 www.amnesty.de Amnesty International Länderbericht
  22. www.nshrsa.org (nicht mehr verfügbar)
  23. www.amnesty-meinungsfreiheit.de Newsticker für Saudi-Arabien
  24. 24,0 24,1 Claudio Habicht: Saudi-Arabien: Religionsfreiheit dauernd verletzt. In: Tages-Anzeiger. 1. Dezember 2009, abgerufen Format invalid.
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