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Isi Leibler

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Isi Leibler
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Isi Leibler (19342001) war ein in Belgien geborener australisch-israelischer, international wirkender jüdischer Aktivist.

Leben

tachles 14. April 2021:

Isi Leibler verstorben

Der Unternehmer, Aktivist und Organisations-Kader wurde 86 Jahre alt.

Dienstagfrüh ist in Jerusalem Isi Leibler verstorben. Er hatte in den letzten Jahren an einer Reihe schwerer Krankheiten gelitten, wie die «Jerusalem Post» in einem Nachruf vermeldet. Leibler wird nun von Publikationen in Israel und der jüdischen Diaspora als prinzipienfester und beharrlicher Aktivist für jüdische Anliegen gewürdigt. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. 1934 in Antwerpen geboren, kam er kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges mit den Eltern nach Australien. Dort fiel er bereits als Schüler in zionistischen Jugendorganisationen als Führungs-Talent auf. Leibler wurde beruflich zunächst durch den Aufbau des erfolgreichen Reisebüros «JetSet Tours» erfolgreich, war später auch im Diamanten-Geschäft und als Investor etwa in der israelischen High Tech-Branche aktiv.

Dabei blieb er dem organisierten jüdischen Leben stets eng verbunden. Er stand lange mit an der Spitze jüdischer Verbände in Australien und konnte sich dort in den 1970er Jahren erfolgreich für die Aufnahme russisch-jüdischer Exilanten einsetzen. Leibler wurde zudem eine wichtige Figur in der internationalen Allianz, die das Sowjet-Regime zu grosszügigeren Ausreise-Regeln für die dort heimischen und unterdrückten Juden bewegen konnte. Diese kamen häufig nach Israel. Seine Beziehungen nach Indien und China verhalfen mit zur Anbahnung diplomatischer Beziehungen zwischen dem jüdischen Staat und beiden Mächten.

Daneben war er lange im Jüdischen Weltkongress aktiv. Dabei kam es nach seiner Übersiedlung nach Israel 1999 zu einem folgenschweren Eklat. Leibler war 2004 wesentlich an der Aufdeckung eines Unterschlagungs-Skandals beteiligt, der 2007 zum Rücktritt des langjährigen Generalsekretärs Israel Singer und dann von WJC-Präsident Edgar Bronfman führte. Wenig später prangerte Leibler die Veruntreuung von Millionen Dollar an Entschädigungs-Geldern für Holocaust-Überlebende durch Mitarbeiter der «Jewish Claims Conference» (JCC) in New York an.

Beides hat ihm erhebliche Feindseligkeit und auch eine Klage seitens des WJC eingetragen. Diese wurde jedoch abgewiesen und der Verband hatte die Verfahrenskosten zu tragen. Leibler behielt während dieser Turbulenzen einen kühlen Kopf und liess sich auch off-the-record Journalisten gegenüber nicht zu persönlichen Attacken auf seine Kontrahenten hinreissen. In der Sache behielt er recht. Bei der JCC hat der Skandal zu einer Verbesserung von Aufsichts-Mechanismen, Transparenz und wohl auch zu der technologischen Transformation der verdienstreichen Organisation in eine zeitgemässe NGO mit digitaler Präsenz geführt.

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