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Julius Schoeps

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Dieser Artikel behandelt den Arzt und preußischen Sanitätsoffizier Julius Schoeps; zu seinem Enkel, dem Potsdamer Historiker, siehe Julius H. Schoeps.

Julius Schoeps (geb. 1864 in Neuenburg, Landkreis Schwetz (Weichsel) in Westpreußen; gest. 27. Dezember 1942 im Ghetto Theresienstadt) war ein deutscher Arzt mit dem Titel eines Sanitätsrats und Königlich Preußischer Gardeoffizier.

Leben

Nach dem Schulbesuch in Graudenz und dem mit der Promotion abgeschlossenen Studium der Medizin ließ sich Schoeps 1891 in Berlin als Arzt nieder. Er war seit 1900 Stabsarzt der Landwehr und leitete im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1920 Feldlazarette in Berlin, Prostken (Ostpreußen) und Berlin-Mariendorf. Schoeps wurde für seine aufopfernde Behandlung und Pflege der verwundeten Soldaten mehrfach ausgezeichnet und kümmerte sich auch über das Kriegsende hinaus um verwundete Soldaten. 1920 wurde er zum Oberstabsarzt befördert.

Nach dem Krieg arbeitete Schoeps wieder als praktischer Arzt in Berlin. Das NS-Regime entzog ihm 1938 den Arzttitel. In grotesker Verkennung der Umstände glaubte er, mittlerweile 75 Jahre alt geworden, bei Ausbruch des 2. Weltkrieges noch, sich freiwillig zum Militär melden zu sollen, um seinen staatsbürgerlichen Pflichten nachzukommen. Am 5. Juni 1942 wurde er zusammen mit anderen Berliner Juden zur Vergeltung für das Attentat auf Reinhard Heydrich in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Seine Frau Käthe, geb. Frank (1886–1944), begleitete ihn freiwillig. Julius Schoeps starb am 27. Dezember 1942 in Theresienstadt an einer nicht behandelten Urämie. Käthe Schoeps wurde im Mai oder Juni 1944 im Vernichtungslager Auschwitz mit Giftgas ermordet.

Julius Schoeps’ Sohn war der Religionswissenschaftler und Philosoph Hans-Joachim Schoeps; der Historiker Julius H. Schoeps (* 1942) ist sein Enkel.

Nach Oberstabsarzt Dr. Schoeps war eine Kaserne der Bundeswehr benannt (Dr.-Julius-Schoeps-Kaserne in Hildesheim), die 2003 im Zuge der Truppenreduzierung geschlossen wurde.

In Berlin-Kladow gibt es an der Sakrower Landstraße auf dem Gelände der Blücher-Kaserne einen Gedenkstein, der an Dr. Schoeps erinnert. Alljährlich gedenkt dort das Lazarett-Regiment 31 der Bundeswehr des Todestages des preußischen Sanitätsoffiziers.

Literatur

  • Deutsche Jüdische Soldaten, herausgegeben vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr (MGFA). Verlag E.S. Mittler & Sohn, Hamburg 1996, ISBN 3-8132-0525-8
  • Hans-Joachim Schoeps: Das Elternhaus. In: ders.: Rückblicke. Die letzten dreißig Jahre (1925–1955) und danach. 2. erweiterte Auflage. Haude & Spener, Berlin 1963. S. 11–20.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Julius Schoeps aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.