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Mohammed Atta
Mohammed Atta (mit vollem Namen محمد محمد الأمير عوض السيد عطا Muḥammad Muḥammad al-Āmir ‘Awaḍ as-Sayyid ‘Aṭā', DMG Muḥammad ʿAṭṭā as-Sayyid; * 1. September 1968 in Kafr asch-Schaich, Ägypten; † 11. September 2001 in New York) war ein islamistischer Terrorist und einer der Attentäter der Terroranschläge am 11. September 2001.
Leben
Atta wurde in Kafr asch-Schaich geboren, einer ägyptischen Stadt im Nildelta. Sein Vater war Rechtsanwalt. Er besaß auch einen saudi-arabischen Pass.[1] Atta wuchs in Kairo auf, Ende der 1980er Jahre studierte er Architektur an der Universität Kairo und schloss dort 1990 sein Studium mit einem Diplom ab. Danach zog er nach Deutschland und studierte weiter unter dem Namen Mohamed el-Amir von 1992 bis 1999 Städtebau/Stadtplanung an der Technischen Universität Hamburg-Harburg; er beendete das Studium als Diplomingenieur für Stadtplanung. Das Thema der Diplomarbeit war Khareg Bab-en-Nasr. Ein gefährdeter Altstadtteil in Aleppo. Stadtteilentwicklung in einer islamisch-orientalischen Stadt, die Betreuer waren Dittmar Machule und Wolfram Droth. Von 1998 bis 2001 wohnte Atta gemeinsam mit Ramzi Binalshibh und Said Bahaji, die mutmaßlich ebenfalls der Hamburger Terrorzelle angehörten, in der Marienstraße 54 im Stadtteil Harburg.[2]
Am 18. Mai 2000 erhielt Atta ein fünf Jahre gültiges Touristen- und Businessvisum (B1/B2) von der US-Botschaft in Berlin, das er am Tag zuvor beantragt hatte.[3] Am 2. Juni 2000 flog er nach Newark (New Jersey). Am dortigen Flughafen erhielt er eine Aufenthaltsgenehmigung für ein halbes Jahr. Atta mietete sich zunächst in einem Appartement in New York City ein. Von Juli bis Dezember 2000 absolvierte er gemeinsam mit Marwan al-Shehhi eine Schnellausbildung für eine private Pilotenlizenz an der Flugschule Huffmann Aviation in Venice (Florida). Am 14. August bestand er die Prüfung. Um eine vom 1. September 2000 bis 1. September 2001 dauernde Flugausbildung zum Berufspiloten bei Huffmann Aviation beginnen zu können, beantragte Atta, sein Visum in ein Studentenvisum umzuwandeln. Mitte September wechselten al-Shehhi und er zur Flugschule Jones Aviation im rund 30 Kilometer entfernten Sarasota. Beide fielen Anfang Oktober 2000 bei der ersten Stufe in Instrumentenkunde durch, woraufhin sie zu Huffmann Aviation nach Venice zurückkehrten. Am 19. Dezember 2000 bestanden sie ihre Prüfung zur Berufspilotenlizenz.[4] Die Kosten für die Pilotenausbildung von Atta und al-Shehhi in Höhe von 114.500 US-Dollar wurden über einen Neffen Chalid Scheich Mohammeds von Dubai aus in die USA überwiesen.[5]
Am 4. Januar 2001 reiste Atta aus den USA aus. Seine Aufenthaltsgenehmigung war zu diesem Zeitpunkt bereits einen Monat abgelaufen. Am 10. Januar kehrte er über Madrid nach Miami in die USA zurück. Keinem der zuständigen Visa-Kontrolleure fiel die einmonatige Aufenthaltsüberschreitung sowie das Fehlen von Bescheinigungen zur Bestätigung von Attas Visumstatus auf, die eigentlich zwingend vorgeschrieben waren. Entsprechend den US-Einreisebestimmungen (U.S.C. § 1182) hätte er keine Einreiseerlaubnis erhalten dürfen.[6] Am 9. Juli 2001 reiste Atta noch einmal nach Europa, um am 17. Juli 2001 erneut von Madrid in die USA zurückzukehren.
Anschläge des 11. September 2001
Atta war einer der fünf Entführer von American-Airlines-Flug 11, des ersten Flugzeugs, das bei den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten um 8:46 Uhr in den Nordturm des World Trade Center gesteuert wurde. Die anderen waren Abdulaziz al-Omari, Satam al Suquami, Wail al Shehri und Waleed al Shehri.[7] Vermutlich war Atta ihr Anführer und flog das Flugzeug. Er kam bei dem Anschlag ums Leben. Wie alle Terroristen des 11. Septembers gehörte Atta der salafistischen Richtung des Islam an.[8]
Popkultur
In der zweiteiligen Miniserie The Path to 9/11 – Wege des Terrors wird Atta von Martin Brody dargestellt. Darin wird die Handlung des Bombenanschlag auf das World Trade Center 1993 und die der Terroranschläge am 11. September 2001 rekonstruiert.
Siehe auch
Literatur
- Steven A. Atkins: Mohamed Atta. In Peter Chalk (Hrsg.): Encyclopedia of Terrorism. ABC-Clio, Santa Barbara, Denver und London 2012, S. 68 ff.
- Thomas H. Kean, Lee Hamilton (Hrsg.): The 9/11 Commission Report. W W Norton & Co, New York 2004, ISBN 0-393-32671-3 (5.3 The Hamburg Contingent): online
Weblinks
- Christoph Titz: Professor von 9/11-Attentäter: Zufällig Lehrer des Massenmörders. In: Der Spiegel. 22. August 2011 (unispiegel).
- http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2014/Todespilot-Atta-Die-andere-Seite-der-Bestie,mohammedatta104.html
Einzelnachweise
- ↑ FOCUS Online: Angst vor den Schläfern: Der US-Geheimdienst hatte Todesflieger Mohamed Atta schon lange im Visier. 24. September 2001, abgerufen am 5. September 2015.
- ↑ Prüfungsbescheinigung der TUHH
- ↑ 9/11 AND TERRORIST TRAVEL - Staff Report of the National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States; Seite 10
- ↑ 9/11 AND TERRORIST TRAVEL - Staff Report of the National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States; Seite 17
- ↑ 9/11 Commission Report; Seite 223/224
- ↑ 9/11 AND TERRORIST TRAVEL - Staff Report of the National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States; S.17-19,S.139
- ↑ The FBI releases 19 photographs of individuals believed to be the hijackers of the four airliners that crashed on September 11, 01 - Pressemitteilung des FBI National Press Office vom 28. September 2001
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Radikal-islamische Missionierung. Im Auftrag des Herrn, vom 9. April 2012, abgerufen am 10. April 2012
Personendaten | |
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NAME | Atta, Mohammed |
KURZBESCHREIBUNG | islamistischer Terrorist |
GEBURTSDATUM | 1. September 1968 |
GEBURTSORT | Kafr asch-Schaich, Ägypten |
STERBEDATUM | 11. September 2001 |
STERBEORT | New York, USA |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mohammed Atta aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |